Ich habe ja gehofft....

FönX
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von FönX »

@Heid (Himmelblau) offtopic

Liebe Heide,

wärst du bitte so nett, mit den vielen Ausrufe- und Fragezeichen aufzuhören? Das kommt bei mir ziemlich aggressiv an. Ein Fragezeichen, ein Ausrufezeichen ist vollkommen ausreichend. Vielen Dank.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
LaLeLu

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von LaLeLu »

Zitat von FönX: "wärst du bitte so nett, mit den vielen Ausrufe- und Fragezeichen aufzuhören? Das kommt bei mir ziemlich aggressiv an. Ein Fragezeichen, ein Ausrufezeichen ist vollkommen ausreichend. Vielen Dank."


Liebe Heide,

FönX Worten möchte ich mich aus tiefster Seele anschließen! Auch auf mich wirken viele Frage- und Ausrufezeichen sehr aggressiv.

Mittlerweile ist es bei mir sogar so, dass ich die Beiträge dieser Schreiber so gar nicht mehr lese.

Wozu musst Du so viele Ausrufe- und Fragezeichen setzen? Welche Bedeutung hat es für Dich?

Grüße
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von otterchen »

Hallo,

darf ich mich dem anschließen?
Einfach nur um zu verdeutlichen, dass nicht nur ein bis zwei Mitleser davon irritiert sind, sondern eventuell einige mehr.

Es machte beim Lesen auf mich den Eindruck, als würde jemand ganz aufgeregt etwas herausschreien, sehr aufgewühlt und laut.
Ja, ich fühlte mich "angeschrien", und statt die Wörter wirken lassen zu können, sprang mein Auge nur von Fragezeichen- zu Ausrufezeichen-Gruppen.

Liebe Heide, Du kannst also steuern, wie Deine Beiträge aufgenommen werden. Wenn Du diesen Eindruck erwecken möchtest, ist es ja gut.
Und da ich weiß, wie schnell eine Kritik an einer einzelnen Verhaltensweise von Depressiven direkt als Kritik an der gesamten Person aufgenommen wird: Nein, ich habe nichts gegen Dich!
Es geht einzig und allein um die Wirkung von betonenden Satzzeichen.

Habe ich mich klar ausgedrückt?????????
Ich hoffe doch!!!!!!!!!
(Scherz, konnte ich mir gerade nicht verkneifen )
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Zen
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Zen »

Hallo Metatron,

bin hier seit längerer Zeit schon Mitleser und gebe jetzt auch mal meinen Kommentar ab.

Dies hier ist ein Forum für Angehörige, hier sollen und können wir uns austauschen.
Wenn nicht hier, wo dann?

Das unsere Beiträge ( ich schließe mich davon nicht aus ) bei vielen Betroffenen nicht gut ankommen, war abzusehen.

Einige Betroffene gehen für meine Begriffe aber etwas zu weit.
Wie der Beitrag von Carinna. Sie schreibt " Es grenzt ja schon an Belästigung. Wann sperrt endlich jemand seinen Zugang."

Liebe Corinna, du darfst als Betroffene deinen Frust von der Seele schreiben, nur wir als Angehörige sollen schön die Klappe halten. Und Forderungen stellen, nein, das dürfen wir schon mal garnicht.

Wäre ja noch schöner, wenn der Partner auch noch Forderungen stellt.
Ich bin krank und alle Welt hat auf mich Rücksicht zu nehmen.

Zum Glück gibt es hier genug Betroffene, die es nicht so sehen und uns Angehörige einen einblick in Ihr Seelenleben geben, damit wir als Partner besser unseren eigenen Partner verstehen können.
Was schon verdammt schwer ist für uns.

Wir sind doch die, die versuchen, unsere kleine Welt, in der Ihr ja auch lebt, am laufen zu halten. Von der großen Welt da draussen ganz zu schweigen.

Wir hier im Forum sind dankbar (mir geht es jedenfalls so ) das wir uns austauschen können, es auch so schreibe, wie ich mich gerade fühle.
Wir wollen niemanden verletzten oder zu nahe treten.
Nicht immer ist unsere Wortwahl für Euch nachvollziehbar.
Wir als Angehörige verstehen uns aber, ich weis was Metatron und viel andere damit sagen wollen.

Genau wie viele Betroffene Euch verstehen können, wo wir nicht mit klar kommen.

Lasst uns doch gemeinsam einen Weg finden, damit wir einander besser verstehen können.
Und legt bitte nicht jedes von uns geschriebe Wort auf die Goldwaage.

Einen Versuch ist es doch wohl wert, oder ?

Es grüßt Euch
Sammie
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von otterchen »

Hallo Sammie,

ich kann Dich verstehen.
Bei Metatron fällt es mir schon schwerer
Besonders der Begriff "funktionieren" lässt mich immer an eine Maschine, eine Funktion denken, auf die ICH nicht reduziert werden möchte.

Ich kann Euch verstehen: da ist jemand sehr, sehr lange in Therapie, und Ihr merkt keine Veränderung.
Was aber ist Euer Anteil daran? Habt Ihr Euch schonmal zusammengesetzt und über die Fortschritte des Partners gesprochen? Ist er wirklich noch genauso wie vor Therapiebeginn? Oder wollt Ihr ihn genauso haben, wie er vorher war?
Es ist ein langer Weg vom Beginn einer Depression bis zum Beginn einer Therapie. Habt Ihr Euch in einen depressiven Partner verliebt, ohne dass es einer wusste?
Wollt Ihr den richtigen Menschen kennenlernen oder doch den Menschen "kurz vor Therapiebeginn" zurück?

Nein, das ist jetzt nicht provokativ - es sind lediglich Gedanken, die mir zu diesem Thema gekommen sind.
Wir selbst tragen doch auch dazu bei, wie die Menschen in unserer Umgebung sind.

Es ist schwierig mit Depressiven, das weiß ich und gebe es unumwunden zu. Welche Qualitäten haben aber diejenigen, die es problemloser schaffen als Ihr? Warum macht es denen weniger zu schaffen als Euch? Was machen die anders?
Lassen die uns einfach "sein"? Nehmen sie die Rolle als Begleiter eines Depressiven an, weil sie so eine neue Aufgabe haben, die beide enger zusammenschweißt? Nehmen sie die Depression nicht als etwas, das vorübergehend sein sollte, sondern als etwas, das fortan lebensbegleitend sein kann?
Ich kann es nicht sagen! Ich bin keine Angehörige.

Ich möchte irgendwie mehr Nähe zwischen Betroffenen und Depressiven herstellen, weiß aber nicht so recht, wie das gehen könnte. Das bedarf einer gegenseitigen Annäherung.

Was etwas bringt, ist auf jedenfall das Rauslassen von Frust. Aber sich hierin als Angehörige gegenseitig zu bestärken, halte ich nicht für weiterführend.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Marionka
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Marionka »

Hallo Otterchen,

Ich möchte gerne mal ein Zitat aus deiner Antwort kommentieren:

"Es ist schwierig mit Depressiven, das weiß ich und gebe es unumwunden zu. Welche Qualitäten haben aber diejenigen, die es problemloser schaffen als Ihr? Warum macht es denen weniger zu schaffen als Euch? Was machen die anders?
Lassen die uns einfach "sein"? Nehmen sie die Rolle als Begleiter eines Depressiven an, weil sie so eine neue Aufgabe haben, die beide enger zusammenschweißt? Nehmen sie die Depression nicht als etwas, das vorübergehend sein sollte, sondern als etwas, das fortan lebensbegleitend sein kann?"

Wir Angehörige dürfen schon lange nicht mehr "sein". Nichts ist mehr locker, unkompliziert oder spontan.

Die, die sich hart tun mit der Situation umzugehen, bitte nicht so herabsetzen wie du das meines Erachtens mit diesem Satz tust.

Die verschiedenen Charaktere haben soviele Facetten und jeder, der sich hier in diesem Forum Beistand, Tipps und Ratschläge erhofft, setzt sich doch auf seine Weise mit der Situation auseinander, weil uns unsere Partner nicht egal sind und wir im Rahmen unserer Möglichkeiten, versuchen zu helfen.

Vielleicht kannst du das nicht so besonders gut nachvollziehen, dass es auf jeden Fall etwas bringt, sich von anderen Angehörigen stärken zu lassen, weil man oft am absoluten Limit psychisch wie auch physisch ist.

Jeder hier geschilderte Fall hat soviele Parallelen und ist doch auch so unterschiedlich, weil da völlig verschiedene Menschen dahinter stehen.

Jeder, der hier im Forum mitschreibt oder auch nur still mitliest, will eben nicht aufgeben. Wir könnten auch aufgeben....

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, dass ich sehr, sehr froh bin, das Forum gefunden zu haben. Ich hätte oft nicht weiter gewußt.

Ich möchte dir bestimmt nicht zu nahe treten, aber das mußte mal raus.

Liebe Grüße Marion
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Marionka »

@ Sammie,

schließe mich dir vollkommen an!

Lieben Gruß Marion
tangram
Beiträge: 131
Registriert: 24. Mai 2010, 19:40

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von tangram »

Hallo Metatron,

ich muß zugeben, dass ich deine Sätze teilweise auch in den falschen Hals gekriegt habe.

Manchmal klang es so an, als wären diejenigen die sich mit der Depression Ihres Partners etwas versuchen zu arrangieren, von dir mit schärferen Worten angegangen wurden.

In meinem Posting : "Nicht zum Opfer werden"
hast du kurz und knapp unten hingeschrieben:
Sachlich bleiben .... und wenn der Parnter keine Entwicklung zeigt.... sachlich vor die Tür setzen..."
Ich hoffe ich hab es jetzt korrekt wiedergegeben.

Das war für mich ziemlich starker Tobak.

Ich hab mich über die Wort sehr geärgert.



Ich hab schon etwas den Eindruck dass du über deine Beziehung sehr stark belastet bist, was jeder von uns gut nachvollziehen kann, aber jetzt mal ganz deutlich:

Warum tust du dann nicht das, was du anderen rätst, nämlich ganz sachlich eine unerträgliche Beziehung beenden.
Ich finde jeder Mensch hat ein Recht auf Trennung wenn er in der Situation keine Zukunft mehr sieht.

Tat gut, das mal loszuwerden.
Gruß Tangram
"Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt"

Laotse
Zen
Beiträge: 201
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Zen »

Hallo zusammen,

Otterchen, gute Denkanstöße.

Jeder kennt das doch, man macht jahrelang ein und die selbe Arbeit, plötzlich kommt ein Wildfremder und sagt dir, wenn du das so und so machst, geht es einfacher und besser.
Im ersten Moment, ist man total baff und denkt, was will der denn?
Doch nach kurzem Überlegen stellt man fest, Tatsache, er hat recht.

In vielen Dingen sind wir einfach Betriebsblind, oder in unseren Fällen Familienblind geworden.

Ich schließe mich da nicht aus.

Ich muss Dir recht geben, wir sollten uns hier in unserem Frust nicht gegenseitig bestärken, sondern versuchen Wege zu finden wie es besser gemacht werden kann.

Wir haben es hier mit Menschen zu tun und jeder Einzelne ist einzigartig und anders.
Jede Depression ist anders, weil der Mensch der dahinter steht, anders ist.
Darum ist es auch so schwer, dass alles zu begreifen.

Was mir gut tut, muss dir noch lange nicht gut tun.

Ich muss Metatron mal etwas in Schutz nehmen.
Ich gehöre auch zu den Menschen, die sehr offen sind, nicht lange um den heißen Brei rumreden.
Kommt nicht immer gut an, bei Depressiven schon mal garnicht, weil sie sehr sensibel sind. ( Das merke ich bei meinem Mann )

Ich zeige mich hier von meiner guten Seite, denn ich liebe die deftige Sprache.
z.B. sagt der Eine "Wir müssen unsere Kommunikation verbessern".
Sage ich " Dieser Trottel versteht aber auch
garnix".
Der Eine sagt " Eine interessante Herausforderung ".
Ich sage " Dss ist der absolute Mist".

Entweder man kann damit umgehen oder nicht.

Was Metatron meint mit seinen Grundfunktionen, ist für mich leicht nachvollziehbar. Ich persönlich sehe es auch nicht als Beleidigung.

Ich interpretiere das so, Morgens aufstehen, Körperpflege halten, freundlich miteinander umgehen, seine eigenen Dinge regeln und versuchen sich der Familie anzugleichen usw.

Jetzt kommen bestimmt wieder Einwände, es geht aber nicht immer.

Wir Angehörigen sind keine Unmenschen, das wissen wir. Wenn es wirklich nicht geht, dann ist es eben so.

In vielen Berichten, die ich gelesen habe stand, das die Neue Generation Antidepressiva gut verträglich sind.
Das der Mensch, der Mensch bleibt, der er immer war und das keine Abhänigkeit zu befürchten ist.

Warum sind dann so viele Angehörige über das Verhalten ihres Partners wütend und stinksauer.
Wer trichert Ihnen denn ein, das Sie nur noch sich selber sehen und sonst nichts ?
Der Therapeut ?

Ich mache als Angehöriger Fehler , ich möchte diese Fehler gerne abstellen, bei mir selber.

Dann soll sich doch bitte ein einziger Angehöriger hier mal melden, der keine Probleme mit der Depression seines Partners hat.
Was macht dieser Mensch anders, wie wir, wie ich ?
Das will ich wissen.

Es grüßt euch
Sammie
susan
Beiträge: 2551
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Ich habe ja gehofft....

Beitrag von susan »

Hallo Metatron,

ich wollte dir eigentlich nicht mehr schreiben, weil ich das Gefühl habe, dass meine Beiträge dich nicht erreichen. Aber jetzt möchte ich doch noch was zu zwei Deiner Aussagen schreiben.....

"Es war auch nix kompliziertes am Geburtstag."

Wer sagt das? Du oder deine Frau? Auch wenn ihr vorher den Ablauf besprochen habt und deine Frau sich so anders verhalten hat, wie abgesprochen oder von dir erwartet, könnte es nicht sein, dass deine Frau gar nicht anders KONNTE in dem Moment? Aber das erläutert ja deine nächste Aussage:

"aber es ändert nix daran, das ich inzwischen sehr gut einschätzen kann, was ist Depression und was ist "Depression, weil unangenehm".

Das finde ich richtig gut. Aber kannst du das wirklich? Klar, du kennst deine Frau schon viele Jahre, weißt, was sie gerne macht oder eher nicht. Aber ich behaupte, in der Depression ist vieles anders.

Was mir einmal Spaß gemacht hat, muss mir jetzt keinen Spaß mehr machen...Wo ich früher mehr Geduld hatte, reicht es jetzt nicht mehr....was ich früher mit links gemanaget habe, kriege ich jetzt nicht mehr hin....

Und du erkennst genau, ob es bei deiner Frau die Krankheit ist oder sie einfach nicht mag/will?

Das glaube ich einfach nicht. Ich habe den Eindruck, du hast den starken Willen, deiner Frau zu helfen, kannst dich aber nur sehr wenig in die Lage eines Depressiven reinversetzen (mein Eindruck!), stellst UNBEWUßT ? Forderungen, die sie nicht erfüllen kann, hast sehr hohe Erwartungen, wie etwas abzulaufen hat und wie sie sich dabei zu verhalten hat.

Es ist nicht so, dass ich deine Bemühungen nicht sehe, aber ich glaube, dass du sehr vorgefertigte Schablonen hast, in denen deine Frau sich bewegen SOLLTE. Weicht das Verhalten von deinen Vorstellungen ab, setzt du sie unter Druck oder unterstellst ihr, das sie nur zu bequem ist...

Mag sein, auch ein Depressiver hat mal keinen Bock auf irgendwas, und es kann gut sein, dass du das meinst. Dennoch bin ich verwundert, wie sehr du darauf beharrst, immer Wollen und Können bei deiner Frau unterscheiden zu können.

Mehr möchte ich dir auch gar nicht schreiben, weil ich nicht den Eindruck habe, dass du hier im Forum etwas "aufnehmen" willst (edit: oder kannst.....). Will dir nichts unterstellen, sondern dir lediglich ein Feedback geben, wie deine Beiträge auf mich wirken ...

und....ich habe das mit der Persönlichkeitssstörung deiner Frau nicht überlesen, habe hier absichtlich nur von Depressionen geschrieben, weil es ja darum geht in diesem Forum. Mit Persönlichkeitsstörungen UND Depressionen klarzukommen als Angehöriger ist natürlicher noch viel schwieriger. Darüber kann man sich aber auch mit Betroffenen/Angehörigen austauschen den entsprechenden Foren oder Selbsthilfegruppen. Aber eigentlich ging es ja darum, ist es die Krankheit oder ist meine Frau nur zu bequem und schiebt die Krankheit vor. So habe ich dich jedenfalls verstanden. Und auch das gibt es natürlich, aber das ist eine Frage der Kommunikation zwischen den Partnern in einer Beziehung, da kann man dem anderen - ohne Vorwurf - seinen Eindruck schildern und fragen und es gibt sicher eine Antwort

Susan


Himmelblau1
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Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Himmelblau1 »

Hallo Otterchen

Ja,Du hast es genau gemerkt.Es ist gestern aus mir so herausgesprudelt.Das waren und sind meine innersten Gedanken dazu.

Ich selber habe dabei keine Wut gegen andere empfunden.Sollten es manche aggressiv aufgefaßt haben,tut es mir leid.Entschuldigung.

Ich werde versuchen dies zu unterlassen.

Die Zeichen sollten nur ein Denkanstoß für Betroffene,Angehörige und mir selber sein.

Mir ist gestern bewußt geworden,nach dem ich zum 10.mal immer wieder die selbe schlimme Situation erlebe,daß ich dies nicht weiter mit machen möchte.(Möchte nicht näher darauf eingehen)

Mein Mann weiß das und es ist ihm auch bewußt,daß er das nicht machen darf.
Ich versuche ihm schon zwei Jahre lang klar zu machen,daß er darüber mit seinem Psychiater reden muß.

Ich selber versuche mich dabei emotional auszuklinken,weil mir auch ganz bewußt ist,daß er dies alleine in den Griff bekommen muß.

Daher kann ich Metatron in manchen Dingen verstehen.Nach 7 Jahren hat sich emotional,da man in manchen Situationen möglichst nicht die Beherrschung verlieren sollte,ganz schön was angestaut.

Ich selber halte es so,daß ich meinen Mann sage,wie es in mir aussieht.Er selber schafft es auch und versucht mir zu erklären wie es in ihm aussieht.

Aber gewisse Dinge kann und sollte man auch nicht mittragen.Mir ist gestern bewußt geworden,wenn ich dies mache ändert sich nichts.

Mein Mann hat ADS und nach vielen Jahren zeigte sich dann eine mittlere Depression.


LG Heide.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von otterchen »

Liebe Sammie,

der Austausch mit Dir gefällt mir

Es bringt ja nix, hier Fronten aufzubauen, sondern ich (als depressiver Single) versuche gerade, mich bei Angehörigen in Paar-/Familienbeziehungen etwas einzubringen. Keine einfache Konstellation - und natürlich auch gefärbt von eigenen Erfahrungen, z.B. meinem Unverständnis, wieso die Angehörigen keine Fortschritte bei der Therapie erkennen können. Das geht jetzt nicht gegen die Wahrnehmung der Angehörigen, sondern ich wundere mich, dass da jemand Therapie macht und nicht mit einem Aha-Effekt und "ich habe was gelernt" wieder nach Hause kommt. Es kann allerdings sein (vielleicht auch je nach Therapieform), dass das, was in der Therapie bearbeitet wird, für den Betroffenen gerade so ein dicker Brocken ist, dass er sich selbst sehr darauf konzentrieren muss, diesen Brocken zu kauen, zu schlucken und zu verdauen, bevor er darüber reden kann.


Meine Gedanken, die ich aktuell beitragen kann:
Ich war während meiner letzten Beziehung schon depressiv, wenn auch nicht in Behandlung.
Wie gerne hätte ich es gesehen, wenn mein damaliger Partner Interesse für mich, meine Geschichte, meine Depression gezeigt hätte!

Es hätte mir geholfen, wenn auch er mal über seine Ängste, Schwächen, Peinlichkeiten, Selbstzweifel etc. erzählt hätte und mir so die Chance gegeben hätte, auch etwas von mir rauszulassen. Wenn ich seine Verletzbarkeit gespürt hätte, hätte ich auch etwas von meiner Verletzbarkeit preisgeben können.

Es hätte mir geholfen, wenn er sich mal irgendwas angelesen und mich dazu befragt hätte (nochmal mein Verweis auf das Buch "Schattendasein" ).

Es hätte mir geholfen, wenn er mich sanft animiert hätte und mit mir GEMEINSAM etwas zu machen, statt die Arbeit irgendwie aufzuteilen und bei Nichterledigung entsprechend zu reagieren.

Er hat mir geholfen, hat mich unterstützt - aber in den "falschen" Dingen, die mir nicht wichtig waren. Und als ich um Unterstützung bat mit Gedanken wie oben angeführt, bekam ich vor den Kopf geknallt, ich sei egoistisch. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden! Ich wollte mich retten, ich wollte uns retten, ich habe um Hilfe gebeten, aber ich war egoistisch?!


Womit ich mir allerdings selber im Weg stand, war gewiss meine innere Einstellung zu einer Partnerschaft. Genaue Vorstellungen hatte ich noch nicht einmal davon - wir würden halt irgendwie den Alltag bewältigen. Dachte ich.
Dass Männer auch die "besten Freunde" sein können, darauf bin ich erst später gekommen (und mit meinem Ex wäre das nicht gegangen; aber das ist ein anderes Thema).

Ich weiß nicht, ob Dir diese Gedanken irgendwie weiterhelfen, aber das ist momentan das, was ich dazu beisteuern kann.
Wenn's nicht hilft, durchforste ich mein Hirn nach anderen Ideen



Liebe Heide, vielen Dank für Deine Erklärung und Dein "zeichenarmes" Posting
Wenn Du es aufgebracht geschrieben hast, dann ist es ja genauso aufgebracht rübergekommen.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Metatron

Liebe Susan

Beitrag von Metatron »

Ich lese Deine Beiträge, ob sie immer bei mir ankommen, nicht wirklich. Aber unabhängig davon achte ich sie sehr und sie bringen mir auch was, weil ich anfange über viele Dinge anders nachzudenken.
Du schreibst mir also nicht umsonst.
Ich versuche es nochmal zu erklären...
Ich nehme Beispiele.
Als erstes die Situation vor 3-4 Jahre. Tochter Kindergarten geht überhaupt nicht. Meine Frau hat sich mit unserer Tochter nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Warum auch immer (ich weiss es zwar, aber das ist eine ganz lange Geschichte erspare ich Dir.)
Mithife der Erziehungsberstung ist es überhaupt gelungen unsere Tochter überhaupt im KiGa anzumelden.
Nach langer Erziehungshilfearbeit ist es gelungen, das meine Frau die Kids im KiGa bringt und wieder abholt. Nochmal, vorher war es meine Aufgabe, ich musste die Kids bringen und holen, weil meine Frau gegen den KiGa war, denn das bedeutet ja Öffnung.
Aber, es ist nun mal ein Muss und genau das ist regelmässig der Punkt.
Es gibt einfach Dinge die müssen gemacht werden, ob angenehm oder unangenehm.
Und wenn ich schreibe am Kindergeburtstag war nix komplziertes, war nix kompliziertes. Wir haben schon viele Kindergeburtstage gefeiert, nur jetzt nach der Diagnose PS fangen wir auch an diesen Punkt wieder von vorne an?
Das war ja alles so kompliziert, aber sie hat sich ja nicht zurückgezogen, sie sass ja am Erwachsenentisch und konnte gut töttern. Sie war an keiner Stelle überfordert, nein, ich kümmere mich ja darum.
Und noch einmal, es gibt einfach Dinge die müssen gemacht werden. Ob angenehm oder unangenehm. Diese gibt es auch für mich.
Nur mal als Beispiel dafür wie gut ich die Situation einschätzen kann, viellicht hat ja jemand dafür eine Erklärung.
Meine Frau kocht nicht gerne, aber backt sehr gerne. Einen halben Liter Milch beim kochen kann sie nicht abmessen, aber beim Backen sehr wohl?
Gestern z.B. folgende Situation. Ich bin leidenschaftlicher Koch, nur ab und zu, muss meine Frau übernehmen.
Und selbst dann bereite ich so gut es geht alles vor. Ich koche vor für 2 Tage usw. ich akzeptiere das meine Frau es nicht will.
Gestern habe ich eine Sauce Bolognaise für Spaghetti gemacht. Nein keine Gehacktessauce, sondern richtig. Die Sauce braucht ca. 2 Stunden in der Herstellung.
Blöderweise musste ich am Nachmittag weg, ich habe meine Frau angerufen, Die Sauce ist fertig musst nur noch die Spaghetti kochen, was macht sie, sie kippt Milch in die Sauce. Kannst Du mir erklären warum? Meine Frau konnte es nicht. Ich bin ein sehr guter Koch, ich achte sehr genau auf die Ernährung der Familie, aber sowas habe ich nicht verdient. Das ist für mich wie Ketchup zu jeden Essen.
Es hat mich nicht wirklich verletzt, aber irgendwie unsere Tochter, die da scheinbar eine andere Wertschätzung meiner Arbeit hat.
Nochmal, sowas nervt und das ist auch nicht mit irgendeiner Depression zu erklären.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von otterchen »

Hi Metatron,

hm, das klingt entweder nach einer totalen Verunsicherung und Fehler aus Nervosität, oder aber es hat nichts mit der Depression, sondern mit der Persönlichkeitsstörung zu tun.

Über sowas wäre ich ebenfalls total verstört.


Blöde Frage: wen hattest Du mit Deinem Posting angesprochen?


mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Metatron

@Tangram

Beitrag von Metatron »

Hmm, ich stehe zu meinen Worten. Meine Frau weiss das auch und ich weiss auch das ich Sie damit unter Druck setze.
Aber nochmal ganz sachlich, ich werde weder "mich" in Anführungszeichen, aber auf jeden Fall nicht unsere Kinder opfern.
Ganz klar und deutlich, wenn auch sehr radikal, wenn meine Frau sich damit abfindet sie hat eine Depression und der Rest der Welt hat damit zu leben ist sie raus.
Mir würde es ohne Sie deutlich besser gehen, selbst mit zwei Kindern.
Aber es wäre Ihr gegenüber sehr unfair. Sie kämpft wie eine Wilde.
Das was hier die User im falschen Hals bekommen, ich bin sehr frustiert, das eine neue Diagnose, mal eben 3 Jahre Arbeit zerstört.
Rein sachlich hast Du recht und ich frage mich auch oft genug, warum ich das hier mache, aber es gibt zwei kleine Kinder und es ist uns bis jetzt sehr gut gelungen immer wieder Lösungen zu finden. Es ist also immer noch Interesse vorhanden.
Und es wäre in solch einer Situation nicht fair.
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Laura.M »

Hallo Metatron,

deine Zeilen kann ich leider diese Woche nicht mehr beantworten… möchte ich aber gern nachholen.

Was du am 05/08/2010 23:47 @ Heid geschrieben hast, da habe ich echt gestaunt. Ganz ehrlich, ich würde auch keine Aufsichtspflicht übernehmen, wenn mehrere kleine Kinder auf einem Riesentrampolin springen. Du schreibst: „Der kleine Gast ist mit unseren Sohn unglücklich zusammengestossen.“ Die Verletzungsgefahr ist ziemlich groß… falls auch ein Sicherheitsnetz rund um das Gerät gespannt wurde. Da sind schon etliche Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, z. B. dass nicht mehrere Personen gleichzeitig springen oder dass beim Sprung keiner auf dem Kopf landet, keiner eine Brille hat… usw.

Zu deinem Artikel von gestern 23.53 Uhr kann ich die Aufregung nicht verstehen. Es ist nicht außergewöhnlich, Milch in die Sauce Bolognaise zu tun (kommt nur drauf an, wann). Kannst es auch im Internet nachlesen. Es gibt ja nicht nur ein Rezept davon. Ich bin beim Essen kochen auch sehr experimentierfreudig. Da hätten wir unseren Spaß… nur dass ich dir eine Begründung liefern würde und mich mit der Frage nicht verunsichern lassen würde.

Du schreibst: „Meine Frau kocht nicht gerne, aber backt sehr gerne. Einen halben Liter Milch beim kochen kann sie nicht abmessen, aber beim Backen sehr wohl?“
Dafür hätte ich eine Erklärung. Warum können z. B. Eiskunstläufer bei der Probe ihre Sprünge und bei der Kür vor den Leuten klappt es nicht immer so gut. Es ist die Aufregung, die manche Menschen daran hindert, ihre volle Leistung abzurufen. Backen versteht deine Frau, darum weniger Aufregung… Kochen liegt ihr nicht so, also erhöhter Stresspegel. Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass sie dich noch an der Seite hat als sehr guten Koch (der es mit Tipps gut meint, aber sie noch mehr aus dem Konzept bringt). Oder nur der Gedanke daran, wie du ihr Essen beurteilen wirst, könnte sie derart nervös machen.

Weißt du, was ich letztens sogar erlebt habe? Ein Lehrling wurde derart aus dem Konzept gebracht, dass er krampfhaft versuchte, den Wasserhahn falsch rum aufzudrehen. Tja, und das müsste auch jeder können. Du wirst es nicht glauben, derjenige ist wirklich gut beim Lernen und auch in der Praxis… und hat keine Persönlichkeitsstörung. So was kann eben eine zu große Aufregung bewirken. Das wäre so mein Gedanke dazu.

Ich wünsche dir und allen anderen im Forum ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Laura.M
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ich habe ja gehofft....

Beitrag von susan »

Hallo Metatron,

vielen Dank für deine Antwort und deine Erklärungen. Man spürt, wie sehr du dich bemühst, deine Frau zu unterstützen und auch sie zu verstehen. Ich gebe dir auch Recht, es gibt Dinge, die müssen einfach getan werden, und da ist ein Partner oft überfordert und auf die Hilfe/Unterstützung des anderen angewiesen.

Gerade das war auch bei uns ein schwieriger Punkt. Denn ich wollte mich schon beteiligen an allem, aber konnte es oft einfach nicht. Und zum Glück hat mein Mann es geschafft, vieles allein zu bewältigen, was auch ihn sehr viel Kraft gekostet hat.

Bei mir entstand dadurch, dass ich das ja mitkriegte, ein Gefühl der Minderwertigkeit, der Unvollkommenheit, des Versagens und ich hatte auch die Angst, dass das einfach nicht mehr weg geht, weil ich da noch keinen Weg sah, das zu ändern.

In diesen Gefühlen hängt der Depressive fest (hat auch viel mit PS zu tun und ist deshalb besonders schwierig) und es ist mir nicht möglich gewesen, meinem Mann gegenüber das in Worte zu fassen und es ihm zu erklären.

Es war ein sehr bedrückendes Gefühl. Für beide Seiten fast unerträglich, weil der, der ja noch funktionieren muss, auch an seine (Kraft)grenzen stößt und der andere (Kranke) sich immer kleiner und nutzloser vorkommt.

Dazu kommmt, wie ich schon mal schrieb, dass man sich dann selber oft mit früher vergleicht und mit anderen Paaren, wo alles "scheinbar" viel besser funktioniert.

Etwas Unausgeprochenes stand immer zwischen uns, ich spürte eine Erwartungshaltung von meinem Mann - es dauert zu lange..... ich will die "Alte" wieder..... uvm. - das habe ICH so interpretiert, mein Mann hat das nie so gesagt.

Erst durch die Therapien habe ich es dann geschafft, das auch anzusprechen und es war sehr erleichternd und befreiend zu hören, dass mein Mann diese Erwartungshaltung zwar hatte, aber nur, weil er nicht verstand, was da eigentlich ablief.

Erst durch Literatur, meine Erklärungen, gemeinsame Gespräche, Selbsthilfegruppe, Paartherapie kam es dann, dass ich auch ausdrücken konnte was ich fühlte ihm gegenüber und konnte so erfahren, wie er sich fühlte und wir haben einander besser verstanden.

Es kam auch der oft der Punkt, an dem ich spürte, dass mein Mann es nicht verstehen KONNTE, und das musste ich akzeptieren. Ich habe ihn dann nicht versucht, davon zu überzeugen, sondern, diese Dinge in der Therapie geklärt, bis ich so weit war, dass ich mich ihm gegenüber so verhalten konnte, dass er auch was damit anzufangen wußte (weiß es grad nicht anders zu erklären, klingt etwas kompliziert...)

Und schwierig sind auch Situationen, wie du sie beschreibst, dass mal etwas geht und mal nicht. Meine Familie (Eltern und Geschwister) können heute noch nicht damit umgehen, dass es mir mal nichts ausmacht, mit vielen Leuten in einem Zimmer zu sein und mich zu unterhalten und dass es mir manchmal schon zuviel ist, mit 2 Personen zusammen zu sein.

Das läßt sich auch sehr schwer erklären, aber es ist so, dass ich heute etwas gut aushalten kann, erledigen kann und an einem anderen Tag fühle ich mich nicht in der Lage dazu.

Dieses Ungewisse verunsichert das Umfeld des Depressiven, weil man sich auf nichts so richtig verlassen kann. Und Erklärungen gibt es dafür auch kaum, weil man die, wenn überhaupt, erst viel später findet.

Da spielen alte Glaubenssätze eine Rolle, man will perfekt sein, hat es so vorgelebt bekommen, schafft das aber nicht, weil man selbst dies oder jenes aus Kraftgründen gar nicht schafft oder es einfach nicht zu einem passt.

So lebte ich viele Jahre nach dem vorgelebten "Mustern" meiner Eltern. So entstanden zu hohe Erwartungen an mich selbst und ein innerer Druck, dem ich einfach nicht standhalten konnte. Jeder Druck von außen verstärkt das auch noch.

Ich kann dir nicht erklären, warum deine Frau die Milch an die Sauce gekippt hat. Aber... wie hast du darauf reagiert? Hast du sie - ohne Vorwurf - um eine Erklärung gebeten oder warst du außer dir vor Ärger?

Kann ich gut verstehen, weil du dir ja sehr große Mühe bei der Zubereitung gegeben hast. Aber was macht es mit dem Partner, wenn man Ärger und Frust entgegengebracht kriegt und spürt, dass man etwas falsch gemacht hat? Es KANN sein, dass sie sich ungeliebt fühlt, unverstanden. Sie spürt deine hohe Erwartungshaltung, etwas genau nach deinen Vorstellungen zu machen, und Versagensängste, Unsicherheit können die Folge sein.

Das alles sind Spekulationen. Was in deiner Frau vor sich geht, weiß ich nicht, aber wie gehe ich damit um, wenn mich etwas am Partner ärgert, unzufrieden macht? Ich kann nicht beurteilen, welchen Umgang ihr miteinander habt. Und nicht alles ist Depression oder PS, bei vielem wurde der Grundstein in der Kindheit gelegt und nach diesen Mustern bewegt man sich durch's Leben, solange, bis man nicht mehr damit klarkommt, weil man damit bei anderen Ärger, Wut oder Ablehnung hervorruft. Und das wiederum hat mit den Verhaltensmustern des Partners zu tun. Es kommt da so viel zusammen in einer Beziehung, aber das weißt du sicher selbst.

Ich lese immer wieder aus deinen Beiträgen eine sehr hohe Erwartungshaltung sowohl an dich selbst (Sauce muss "richtig" gemacht werden) als auch an deine Frau. Und du wertest das mit der Milch als "Nichtwertschätzung deiner Arbeit". Hat sie das zu dir gesagt? Dass sie deine Arbeit nicht schätzt? Hast du ihr mal gesagt, dass du das so empfindest? Es kommt mir vor, als wenn da auch viel Unausgesprochenes zwischen Euch steht und somit Ärger und Missverständnisse vorprogrammiert sind. Und wie gesagt, alles ist nicht Krankheit und solche Dinge gehören in eine Paartherapie oder gemeinsame Therapie, wenn man nicht allein damit klarkommt.

Aber dazu muss man erst mal bereit sein. Ich hatte lange Zeit gar keine Kraft dafür, mein Selbstbewußtsein war auf ein Minimum geschrumpft und ich hangelte mich von einem Tag zum andern. Ich brauchte Hilfe in Form von Therapie und Medikamenten und habe diese auch in Anspruch genommen. Wo kann deine Frau über ihre Probleme sprechen? Ist sie soweit, dass sie das überhaupt will? (sorry, wenn ich da was überlesen haben sollte, was du schon geschrieben hast) Auch du brauchst evtl Unterstützung. Es ist nicht selten, dass auch der Partner sich therapeutische Hilfe sucht, weil er einfach nüberfordert ist und allein keinen anderen Ausweg mehr sieht.

Alles Gute für dich!

Susan


otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen zusammen,

wenn ich mal einen Schritt zurücktrete, entsteht in mir der Eindruck, dass hier zwar Vorschläge gemacht werden, aber dass von Dir, Metatron, irgendwie dazu noch kein Feedback kommt. Hast Du irgendwas davon schon versucht?

Ich lese eigentlich mehr heraus "geht nicht, weil..." bzw. überhaupt keine Reaktion.
Was passiert da gerade?
Wir machen uns Gedanken, aber von Dir werden die nicht so recht aufgegriffen.
Wir schreiben "versuch mal dies...",
aber von Dir kommt "letztens hat sie..."

Ich bin etwas verwundert darüber, da ich ja nun auch etwas "Denk-Energie" in meine Beiträge stecke und mir eigentlich dann weitere Bemühungen schenken könnte


Wer etwas verändern will, muss handeln.
Ob es dann besser wird oder nur anders, kann ich nicht sagen.
Aber es muss irgendwie anders werden, damit es besser werden kann.

Da Deine Frau hier nicht schreibt (stimmt doch, oder?) können wir uns halt nur an Dich wenden, aber Du bist für andere Denkansätze irgendwie ... resistent? auf Abwehr?

Naja, war ja auch alles ziemlich viel in den letzten Tagen, da bliebe auch gar nicht die Zeit, dies umzusetzen. Dennoch bleibt bei mir dieses Gefühl, dass Du irgendwas anderes suchst, was Du in unseren Beiträgen nicht hast finden können, kann das sein?

Und zum Thema Unsicherheit und Nervosität: das kann tatsächlich sein. Ist Deine Frau verunsichert?

Und hiermit werde ich mich aus diesem Thread zurückziehen.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
tangram
Beiträge: 131
Registriert: 24. Mai 2010, 19:40

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von tangram »

Hallo Metatron,

danke für deine Antwort...

Ich denke du bist in einer verfahrenen Situation - genau wie sehr viele hier - sonst wären wir wohl alle nicht in diesem Forum.

Zum Thema Kinder kann ich dir nur sagen - und ich hab selber 3 Kinder - die allerdings mittlerweile schon 20, 17 und 13 sind.

Die Depression kam richtig zum Ausbruch vor ca. 8 Jahren - nach einem schweren Trauma meines Mannes.
Davor war er bereits - vermutlich seit seiner Jugend depressiv - konnte es aber gut verbergen bzw. es war nicht so extrem wie die letzten Jahre.

Ich möchte dir dies nur mal schreiben, damit du weißt, dass ich bereits länger damit konfrontiert bin und du mir nicht wie bereits einem anderen Forumsmitglied hinwirfst, mal 5 Jahre abzuwarten.

Dir einen Rat zu geben scheint mir zwecklos und deshalb denke ich dass ich mir das schenken kann.

Du wirst wissen wie du damit umgehen mußt und ich wünsche dir von Herzen ( und das ist ehrlich gemeint) dass es euch allen möglich sein wird damit umzugehen. Vor allem eben wegen der noch kleinen Kinder.

Alles Gute für Euch

Tangram
"Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt"

Laotse
steppenwolf1

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von steppenwolf1 »

Vllt. wird nur nach einer Bestätigung gesucht. Ja Metatron Du hast Recht, Du Armer !
irgendwie bin ich froh, dass ich keine Beziehungen zu anderen habe. Wie schlimm müßte es für sie sein.
Aus dem Geschrieben lese ich heraus, dass Du zwar aus deinem Blickwinkel als Angehöriger Erfahrungen hast, aber mehr auch nicht. Ich glaube in keinster Weise, dass Du filtern kannst, wann Deine Frau wirklihc nicht kann und wann sie die Krankheit vorschiebt.
Ich kann es niemandem verübeln, dass es nicht nachvollziehbar ist, der es nicht schon mal am eigenen Leib gespürt hat. Das ist und bleibt ein Fakt.
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ich habe ja gehofft....

Beitrag von susan »

Hallo Otterchen,

ich bin nicht überzeugt, dass Metatron sich nicht helfen lassen "will", allerdings hatte ich ja anfangs auch diesen Eindruck . Und ich will ihn auch nicht in Schutz nehmen, aber ich sehe es so, dass er sehr (krampfhaft/verbissen) versucht auf SEINE Art, die ihm möglich, zu helfen. Die Schwierigkeit in einer Beziehung besteht ja darin, dass sich Verhaltensmuster "eingeschliffen" haben, die derjenige, der krank wird (egal ob Depri oder PS) natürlich nicht ablegt, sondern diese und die des Angehörigen PLUS Krankheit ergeben einen Mix, den man einfach irgendwann nicht mehr durchschauen kann.

Wir hätten das niemals alleine geschafft. Aber an den Punkt, Hilfe anzunehmen, muss man erst mal kommen. Das gilt für beide Seiten. Und wenn man annimmt - wie ich es jahrelang auch dachte - dass der Partner sich nach eigenen Vorstellungen und Erwartungen verhält, wird immer wieder enttäuscht.

....ist nicht so meine Art ÜBER andere zu schreiben (sorry Metatron aber in diesem Fall ging es nicht anders.

Sehe jedenfalls keinen bösen Willen, sich da einfach nichts sagen zu lassen, sondern den Beginn einer Veränderung, die man nur in kleinen Schritten und manchmal eben nur mit Unterstützung schaffen kann. Und eins steht fest. Ein Angehöriger ersetzt keinen Therapeuten

Susan


bradforhelp
Beiträge: 344
Registriert: 11. Nov 2009, 13:55

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von bradforhelp »

Hallo Metatron,

ich weiß zwar immer noch nicht, was du von diesem Forum erhoffst, versuche es aber noch einmal.

Du schreibst, "wenn meine Frau sich damit abfindet sie hat eine Depression und der Rest der Welt hat damit zu leben ist sie raus.".
Was heißt denn Abfinden. Mit der Depression muss man leben, d.h. man muss sie akzeptieren und damit umgehen. Das ist ein Prozess, das geht nicht von heute auf morgen.
Ich finde es gut, dass du deine Kinder in den Fokus rückst und dich um sie sorgst und um sie kümmerst. Dazu gehört es aber auch, zu sehen, dass deine Frau das im Moment nicht so leisten kann, wie du es von ihr erwartest. Das bedeutet, dass du, so schwer es auch sein mag, für deine Frau einstehen musst. Deine Kinder haben ein Recht auf ihre Mutter und sie brauchen ihre Mutter. Du kannst deine Frau nicht außen vor lassen.
Wenn du enttäuscht und genervt bist und mit deiner kranken Frau ein leben führen musst, das du nicht willst oder kannst, ist das eben so. Aber dann müssen mögliche Entscheidungen auf einer ganz anderen Grundlage gefällt werden. Dann musst du dich trennen und der aktive sein. Von daher würde ich dir raten, erst einmal zu überlegen, was du eigentlich willst. Du musst aktiv werden, deine Frau kann das m.E. im Moment nicht.

brad
"In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt."

Albert Camus
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Laura.M »

Dein Schreiben vom 05/08/2010 23:08 Uhr


Hallo Metatron,

du hast recht mit deiner Andeutung, dass ich bezüglich Depressionen nicht viel Erfahrung habe. Aber dennoch denke ich, dass man in manchen geschilderten Situationen auch nur ein Feingefühl braucht, um sich in die Lage eines anderen Menschen hineinzuversetzen. Schließlich hat nicht alles nur mit Depressionen zu tun. Sicherlich werde ich in weiteren fünf Jahren mehr Erfahrungen sammeln können. Und denke bitte nicht, dass ich mir das alles so leicht vorstelle. Jedenfalls kannst du bei mir davon ausgehen, dass ich zu den Menschen gehöre, die nicht so schnell aufgeben. So denke ich auch von dir… und ich glaube dir, dass du deine Familie liebst und ein treusorgender Vater für deine beiden Kinder bist.

Es geht hier meiner Meinung nach nicht um meine Akzeptanz über dein Handeln. Jeder sollte das tun, was er für das Richtige hält, denn schließlich muss derjenige es ja auch selbst verantworten. Es geht hier nur um einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch… und was jeder daraus macht, das ist seine Sache.
------------------------
„Ich bin regelmäßig bei der Therapie meiner Frau beigewesen (auf Wunsch meiner Frau) und auch unsere Erziehungsberatung findet meinen Umgang mit meiner Frau nicht überfordernd.“

Was die Erziehungsberaterin findet, da muss deine Frau nicht dasselbe denken und fühlen. Was sagt aber deine Frau dazu? Leider interessieren dich nur die Meinungen, welche dich in deinem Glauben bestärken. Und deine Frau ist von dir abhängig, wenn das von mir gelesene Krankheitsbild stimmt. Was wäre, wenn sie glaubt, dass du dir das wünscht, bei ihrer Therapie dabei zu sein… und nur deswegen dementsprechend diesen „Wunsch“ äußert?
------------------------
„Und wenn ich die Kinder nach Deinen Wunsch in dieser Form mit einbeziehe, dann erhalte ich Co-Depressive Kinder und als letztendliches Ergebnis einen Depressiven Menschen, der sich noch mehr ausgegrenzt fühlt, weil sich selbst die Kinder nicht mehr an ihn wenden. Soll das dann das Ergebnis sein?“

Um Gotteswillen… es war nicht so gemeint. Zum ersten war es ein Gedanke… nicht Wunsch. Die Kinder kann man nicht von der Mutter fernhalten… nur eben auch abschätzen, ihr zwischendurch mal Ruhe gönnen, wenn es ihr zuviel wird mit den Kindern. Sagt sie wirklich nur „Nein“ zu euren Kindern aus Bequemlichkeitsgründen?

Sorry… aber mich stört, dass du alles so negativ nur bei ihr zu sehen scheinst. Für mich als Leserin erweckt sich langsam ein ganz anderer Eindruck.

Alles Liebe für dich und deine Familie.

Herzliche Grüße
Laura.M
Zen
Beiträge: 201
Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Zen »

Lieber Metatron,

wir beide, Sammie und Metraton gegen den rest der (depressiven ) Welt.

Jetzt lächel doch mal

Ich kann deine Wut und Machtlosigkeit gut verstehen. Wenn nicht ich, wer dann ?

Du hast mir in meinem Beitrag " Fluch und Segen " geschrieben :
Ich gebe das jetzt mal mit meinen Worten wieder,
Liebe Sammie, ach lass es doch.
Es hat einfach keinen zweck.
Ich weißt auch schon nicht mehr, wie ich was schreiben und formulieren soll usw...

Du weist welchen Beitrag von dir ich meine?

Möchte dir gerne dazu was schreiben.

Ich habe hier im Forum schon einige Berichte geschrieben und durch dieses niederschreiben ist mir einiges Bewusst geworden.

Dieses Niederschreiben ist wie eine Therapie für mich.
Wenn ich im nachherein lese, was ich, auch in meiner Wut geschrieben habe, fällt mir auf, das ich mich nur bedauere und meinen Mann bewust oder unbewust die Schuld für fast alles gegeben habe.
Ich bezeichne mich als " verheirateter Single " und wer ist Schuld daran? ER.
Er hat zwei Beine, zwei Arme, er kann alles bewegen, er kann alles tun.
Aber was macht er ? Nix, nix macht er.

Ich kann dir viel über die Krankheit Deprssion erklären, auch weis ich genau, was da oben im Gehirn biochemisch abgeht.
Was Synapse sind und warum keine Glückshormone mehr andocken wollen oder können.
Das weiß ich alles, nur verstehen kann ich es nicht.
Wenn Du mir sagst " Sammie, ich habe tierische Zahnschmerzen " verziehe ich gleich mein Gesicht und kann das sofort nachvbollziehen was Du für Schmerzen haben musst.
Aber bei Depressionen?
Mir fehlt einfach, dass Gefühl dafür .

Tun wir unseren Angehörigen nicht unrecht, wenn wir von Ihnen was erwarten, was Sie nicht erfüllen können?
Und wenn sie es doch versuchen, viel Unsicherheit mit im Spiel ist?

Würden wir mit unseren tierischen Zahnschmerzen ein " Englisch gebratenes Steak " essen?

Mich haben die Antworten in meinem Beitrag , manchmal auch zur Weißglut gebracht.

Ich habe sie 1, 2, 3 mal gelesen, dann erstmal sacken lassen.

In den letzten Jahren gab es nur Stress und Streit bei uns.

Hier im Forum, habe ich durch Antworten der Betroffenen mal einen anderen Weg eingeschlagen.

Ich habe meinen Mann bestimmt Monate lang nicht mehr in den Arm genommen.
Konnte ich einfach nicht.
Den faulen Sack, auch noch in den Arm nehmen.
Wie komm ich denn dazu ?
Eher sollen mir meine Arme abfallen.
So war meine Denkweise.

Vor ein paar Wochen,hatten wir einen sehr heftigen Streit, so schlimm war es noch nie.

Wir haben uns gegenseitig hochgeschauckelt und das ging bis mitten in der Nacht.

Dannach habe ich gedacht, so kann es nicht mehr weitergehen. Entweder ändere ich meine Denkweise, oder wir gehen beide kaputt daran.

Und ich habe mein Verhalten geändert.

Habe vor einer Woche meinem Mann am morgen seines ersten Arbeittages nach seinem Urlaub, duchs Haar und übers Gesicht gestreichelt und Ihn einen schönen Tag gewünscht und er soll sich nicht alles so zu Herzen nehmen.

Er war ganz baff und bedankte sich bei mir für meine kleine Geste.
Das hat mir so einen richtigen Stich ins Herz versetzt und draussen im Auto musste ich erstmal weinen.

Das wäre mir vor Monaten nicht im Traum eingefallen, so was zu machen und zu sagen.

Vieleicht denkst Du jetzt, was soll der ganze quatsch, was schreibt die denn da für einen Mist.

Was hat Armstrong gesagt, als er den Mond betreten hat " Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit ".

Es war eine kleine Geste für mich ( bin über meinen Schatten gesprungen ) aber ein großer Schritt wieder auf Ihn zu zu gehen und es war wichtig für unser Familienleben.

Versuche es doch einmal, mit einer kleinen Geste, tue es auch für Dich und auch für deine Kinder. Auch eine kranke Mutter ist eine Mutter, die ihre Kinder lieb hat.
Bei Ihr ist viel Unsicherheit im Spiel, sie will dir und sich gerecht werden und je mehr sie sich darauf konzentriert, desdo mehr geht schief.

Metraton, packen wir´s an, wenn nicht wir wer dann?

Unsere Partner sind krank, das sollten wir nicht vergessen, auch wenn es uns oft schwer fällt.

Versuche es einfach mal, es ist garnicht schwer, ehrlich nicht.

Es grüßt dich ganz herzlich
Sammie :hello :
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Liebe Sammie

was sagte meine Mutter, als Armstrong den Mond betreten hat, hätte ich das gewusst, ich hätte Dich mit hochgeschossen. Ich bin genau an diesen Tag geboren

ich muss zugeben, Du hast recht, bei mir ist es nur die zweite Wut. Wir haben hier jahrelang mit Erziehungshilfe und Psychotherapeut ein einigermaßen "normales" Leben wieder hinbekommen.
Und dann kommt ein Doc, der es noch nicht mal böse gemeint hat, er wollte mit "mit Sicherheit" der Jobagentur nur klarmachen, das es alles sehr langwierig ist und auch auf Jahren keine wirkliche Arbeitsfähigkeit entsteht.
Nur diese Worte PS haben hier unser familienleben wieder vollkommen durcheinander gebracht.
Nicht nur ich bin sauer geworden, sondern auch unsere Erziehungshilfe.
Nochmal, wir haben zwei sehr liebe und gute Kinder, Auffälligkeiten gibt es ein wenig bei unserer Tochter, aber bei Ihren traumatischen Lebensweg ist das kein Wunder. Das wir eine Erziehungshilfe bekommen haben, grenzt an einen Wunder, bzw. an einen sehr gut befreundeten Kurarzt.
Wenn einer der Eltern die Kinder erziehen kann, ist es fast unmöglich.
Wir haben Sie, wir sind darüber glücklich, "Erziehungshilfe" braucht sie nicht sein, eher Familienhilfe. Sie baut meine Frau systematisch auf. (Systematisch ist jetzt wieder das Reizwort)
Nur mal ein Beispiel. War haben das Kinderzimmer neu eingerichtet, ich stehe auf Ikea, nur unser Schlafzimmer ist nicht Ikea. Die Kids haben einen neuen Kleiderschrank bekommen, neben vielen anderen Dingen, das Kinderzimmer musste vorher komplett ausgeräumt werden.
Jetzt ging es wieder ans einräumen. Ich habe tatsächlich ein einzigen Regalboden vergessen zu kaufen, sofort war dieser Schrank für meine Frau nicht mehr einräumbar. Ich wollte Ihr helfen, aber es ging überhaupt nichts mehr. Ganz klar, es war ein Riesenberg.
Unsere Erziehungshilfe hat einfach mitgemacht. Innerhalb von 30 Minuten war das Kinderzimmer trotz fehlenden Boden eingerichtet.
Weisst Du was mich am meisten ankotzt?
Ich habe einfach nicht mehr die Kraft ständig gute Ideen für eine erwachsene Frau zu haben.
Ich gebe auch zu, auch wenn ich es nie mehr bekommen werde. Ich möchte die Frau wieder haben, vor der Geburt unserer Tochter.
Und eines ganz sicher, nochmal fange ich nur allein mit den Kindern von vorne an. Für mich ein Traumgefühl. Endlich mal morgens wieder aufstehen und wissen, was ist Deine Aufgabe, nicht dieses schau den Partner in die Augen und Du weisst es es wird ein Scheixxtag, oder es wird ein guter dann kann ich Termine wahrnehmen die 2 Stunden überschreiten.
Nein, nochmal nicht. Ich liebe meine Frau, aber auch die Liebe hat grenzen.
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