Alles nur vorgeschoben?

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Traumtänzerin
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Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von Traumtänzerin »

Hallo,
ich bin neu hier hoffentlich poste ich ins richtige forum. Ich weiss garnicht wo ich anfangen soll, im moment erscheint mir jeder schritt viel zu schwer. Das irgendwas mit mir nicht stimmt merke ich schon seit einiger zeit. Ich mach in meinem job viel zu viele fehler (meiner meinung nach) und kann mich manchmal auch nur sehr schwer auf was konzentrieren. angefangen hat das alles vor 2 jahren. damals habe ich mich von meinem freund getrennt. um natürlich denn liebeskummer zu übergehen, hab ich viel getrunken... und auch viel mist gebaut. für den ich mich heute am liebsten erschießen würde. und genau das ist mein problem. ich denke ich mach und hab alles falsch gemacht was ich nur falsch machen kann. ich habe angst - und höre seit einiger zeit immer wieder (in meinem Kopf) stimmen von freunden und arbeitskollegen wie scheisse ich doch bin - womit ich ihnen recht geben muss. ich fühl mich auch so - wie der letzte dreck. Abschaum. (sorry für die Ausdrucksweise) Und dann gibt es wieder tage an denen geht es mir eigentlich ganz gut - dann habe ich richtige höhenflüge. doch sobald ich wieder alleine mit mir bin sind sie wieder da, selbstzweifel, angstzustände und gefühle der inneren leere. ích kann auch nicht mehr weinen, ich verfalle in absolute starre. Ich muss dazusagen, das ich noch nciht beim arzt war. ich wollte schon mehrmals gehen, aber immer habe ich mich irgendwie nicht getraut, weil ich denke ich muss das irgendwie alleine in den griff kriegen. auch das meine probleme verglichen mit denen von anderen klein sind, und ich mir alles selbst zuzuschreiben habe. was ja auch so ist. schulden - ständiger geldmangel. nun meine frage: ist das eine depression? irgendwie denk ich immer ich schieb das nur vor. ich weiss nicht. Sorry für das abgehackte schreiben und die wortfetzen...

Bis dann
Melanie
dina
Beiträge: 32
Registriert: 21. Jul 2003, 23:10

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von dina »

Liebe Melanie!
Ob du eine Depression hast kann ich nicht sagen, aber einiges von dem was du sagst deutet darauf hin. Ich denke, dass du das nicht mit dir alleine ausmachen solltest. Der erste Schritt ist schon getan, du könntest hier nachlesen wie es anderen geht. Wenn du da viel wiedererkennst bist du dir vielleicht etwas sicherer?
Alles Gute,

Dina
de_rage
Beiträge: 12
Registriert: 17. Aug 2003, 15:25

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von de_rage »

Hallo Melanie, ich bin auch noch neu hier und weiß noch nicht so recht, wie ich mich hier zurechtfinden soll. Geschweige denn, ob für meinen augenblicklichen Zustand die Diagnose "Depression" die richtige ist. Ich kann Dir daher auch nicht genau sagen, ob es ich bei Dir um eine Depression handelt, möchte mich aber Dina anschließen: Es deutet darauf hin.

Für viel wichtiger aber halte ich, dass Du mit dem ersten Schritt beginnst: Gestehe Dir ein, dass Du so wohl nicht mehr allein weitermachen kannst. Dieses Geständnis sich selbst gegenüber kann, aus meiner bescheidenen Erfahrung, sehr schmerzhaft sein. Es ist aber nötig. Wenn Du in Dir das Gefühl hast, erstmal nicht mehr weiterzukommen, dann solltest Du Dir Hilfe suchen.

Und warte damit nicht auf einen "guten" Augenblick, in dem Dir wahrscheinlich der Gedanke kommen wird, dass Du Dich "nur mal ein bißchen zusammenreißen" solltest, und warte auch nicht auf einen schlechten Augenblick, in dem es Dir vielleicht so schlecht geht, das Du gar nicht sprechen kannst. Sondern gehe gleich morgen los.

Ich kann Dir leider nicht genau sagen, welches nun der beste Anlaufpunkt ist - Hausarzt, Neurologe, Psychiater, Therapeut, Klinik etc.
Aber ich kann Dir sagen: Lass Dich nicht entmutigen, wenns nicht sofort klappt (bei mir hat es auch erstmal ewig gedauert, und dann ging es doch schnell). Du hast ein Recht darauf, dass man Dir zuhört und Dir hilft.

Ich hoffe, Dir damit weiterhelfen zu können und wünsche Dir viel Mut.
Lieben Gruß, Monika
Traumtänzerin
Beiträge: 3
Registriert: 18. Aug 2003, 19:40
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Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von Traumtänzerin »

Liebe Dina,

danke für deine antwort. Ich habe angst davor das ich mir alles nur einbilde und in wirklichkeit alles ganz anders ist. woran soll ich es smessen? klar denke ich, das einige symptome zutreffen. ist es blos vorübergehen, täuschen mich meine sinne? ach im moment weiss ich garnichts mehr. belüge ich mich selbst und versteck mich hinter einer depressiven phase?

ich ess kaum noch, hab ganzschön abgenommen, ständiger begleiter sind magendarm beschwerden. entweder durchfall oder magenschmerzen. übelkeit. kopfschmerzen. an manchen tagen gehts ja, doch dann kommt mir wieder alles so hoffnungslos vor.

Doch ich denke ich muss was tun. war ja eigentlich am freitag schon kurz davor.

Ich werde auf jedenfall morgen mal zum arzt gehen. denn so kann es nicht weitergehen. ich bin 25, und manchmal autoaggressiv (nur leicht) ich kni´knibbel an meinen fingern- bis sie bluten, es war teilweise so schlimm das ich keinen stift mehr halten konnte vor schmerzen.

Vielen dank für die antworten.

Bis die tage
melanie
Traumtänzerin
Beiträge: 3
Registriert: 18. Aug 2003, 19:40
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Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von Traumtänzerin »

Naja mal schauen ob ich mich mrgen traue...
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
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Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von Dendrit »

Hallo Melanie!

Das ist wohl auch mein schlimmstes Problem. Ich frage mich, ob ich mir das einbilde etc. Dann folgen Grübelei und so geht es Schritt für Schritt. Ich kenn nicht die Grenze, wo ich wüßte, dass dies oder das nur Einbildung ist. Und dann auch noch akzeptieren, dass man so ist!?

Ich wünsch Dir alles Gute!

LG, Manuela
Cordi
Beiträge: 321
Registriert: 30. Jul 2003, 09:08

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von Cordi »

Hallo Melanie, Hallo Manuela.

Was ihr beschreibt.
Da erkenne ich mich selber drinne wieder. Die Postings könnten von mir sein.
Bei mir hat es "damals" genauso angefangen.
Nichts gegessen,viel gegrübelt und so weiter.
Habe auch immer gedacht,ich bilde mir das ein, bzw. das das halt auch mal ganz normal ist.
Habe zig anläufe gemacht um zum Doc zu gehen.
Bin natürlich auch erst nicht hin, weil ich dachte, der kann mir nicht helfen, der wird mich eh nicht vertehen und so weiter.
Dann, als es nicht mehr ging*hatte wenn ich jetzt dadrüber nachdenke schon das volle Programm von ner Depri mitgemacht* bin ich endlich zu meinem Hausarzt.
Es war mir anfangs peinlich, weil ich irgendwie nicht wusste, was ich dem erzählen soll. Aber ich hab gedacht, wenn ich mir selber nicht mehr helfen kann,und ich hatte es zu genüge versucht, dann vielleicht ein Doc.
Und ich habe ihm genau das erzählt, was los ist.
Diese Grübelleien, dieses*neben sich stehen* alles kam mir vor wie im Traum, alles negativ gesehen,eine innere Unruhe, furchtbare Angst vor allem und jedem, und und und...

Habe erst einmal eine Depotspritze bekommen, die eine Woche anhält und die innere Unruhe *unterdrückt*
Er erzählte mir, das das viele haben, und mir auch nicht peinlich sein muss.
Fragte mich aber auch, ob irgendwas aktuelles passiert wäre, worauf ich so reagiere. Was ich aber verneinen konnte.

Am nächsten tag wurde erstmal ein Großcheck gemacht: EKG, *weil ich auch herzrasen hatte*großes Blutbild, Ultraschall an den Nieren, Urin untersucht, Schildrüse untersucht*evt. überfunktion, was sich aber bei mir nicht bestätigte*, und so weiter.
Ergebnisse waren alle 1a.

Habe wochenlang die Spritzen bekommen, bis er sie mir ncht mehr geben wollte.Weil ich ja nicht immer die Spritzen nehmen kann,sondern die ursache gefunden werden muss.

habe mich nach langem hin und her entschlossen zum Psychater zu gehen*die überweisung hatte ich schon wochenlang bei mir liegen, da es mir aber wieder relativ ut ging, dachte ich es wäre unsinn da hinzuegehen.
3 Wochen ging es mir ohne Spritzen gut. Dann wieder der rückschlag.
Und endlich zum Psychater.

Medis bekommen, haben nicht geholfen.
War ganz unten.
Wieder neue Medis bekommen..
Und... Sie haben geholfen.

Also, das war so in kürze meine Geschichte.
Es fing b ei mir genauso an wie bei Euch.
Wartet nicht zu lange.
Nicht bis zum schluss,nicht das es euch auch so bescheiden geht, obwohl das nicht sein muss.

Vielleicht erst einmal zum Hausarzt gehen?!?

Wünsche Euch alles Liebe!!

Cordi
ricky
Beiträge: 1450
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von ricky »

Ihr Lieben,

mir ging`s zu Anfang genau wie euch.

Ist ja schon irgendwie interessant,wie ähnlich so was anfängt,obwohl sich die Depri ja später in tausenderlei Symptomen zeigen kann...

Ich kann aber auch nur allen raten,die sich noch alleine rumquälen:
Geht zum Arzt,holt euch Hilfe und wartet nicht zu lange damit.
Ich weiss selbst wie verdammt schwer der erste Schritt ist,aber ihr müsst ihn gehen.
Ich selbst habe auch viel zu lange gewartet und denke heute,dass alles nicht so schlimm gekommen wäre,wenn ich mir früher Hilfe gesucht hätte.

Möchte ganz viel Mut machen für den ersten Schritt!!!

Liebe Grüsse Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
hedi
Beiträge: 66
Registriert: 2. Jun 2003, 12:30

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von hedi »

hallo Cordi und alle,
auch bei mir war es am Anfang genauso.
wie bei Cordi habe ich 6 Wochen lang Depotspritzen bekommen die ganz gut geholfen haben,aber dann hat der Doc nicht mehr mitgespielt.
Wie bei dir Cordi war es auch bei mir als der Doc mich nach meinen genauen Problemen befragte - ich konnte nichts richtig greifbares sagen, weder ein richtig schlimmes Erlebnis oder sonst was schreckliches. Das wäre für mich oder den Doc sicher was greifbares gewesen.
Manchmal denke ich "bin ich denn doof, oder bilde ich mir alles nur ein". Es ist schlimm, wenn es einen nicht gut geht und man kann das nicht in Worte fassen.
Eine Blutuntersuchung beim Hausarzt hatte ich auch schon. War alles in Ordnung.
Ist denn alles nur Einbildung oder bin ich nur überspannt???????????

Lb. Grüße Hedi
juan
Beiträge: 211
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von juan »

hallo melanie.du solltest auf jeden fall zu einem facharzt für psychiatrie gehen.(nicht etwa zu einem neurologen oder zu deinem hausarzt).und ihm vorallen dingen auch von deinen selbstverletzungen erzählen
dina
Beiträge: 32
Registriert: 21. Jul 2003, 23:10

Re: Alles nur vorgeschoben?

Beitrag von dina »

Hallo zusammen!
Das ist schon enorm, was ich hier bei euch für Parallelen zu meinem Mann entdecke.
Bei ihm ist es mittlerweile ein kleines Stückchen vorwärts gegangen, nachdem er ein paarmal bei Ärzten gelandet ist, die ihn nicht ernstgenommen haben. Das Problem war halt wirklich dass er nichts Konkretes sagen konnte.
Ich habe dann eine Liste geschrieben mit allen Veränderungen die mir in dem Zeitraum von aussen aufgefallen waren und womit das zusammenhängen könnte, er hat dazu geschrieben, was zutrifft und versucht seine Gefühle zu umschreiben. Mit dieser Liste bewaffnet hat es jetzt besser geklappt und es geht so langsam vorwärts. Er hat eine Praxis gefunden, in der ein Neurologe, ein Psychiater und ein Psychologe zusammenarbeiten. Er wird jedem vorgestellt und die drei tauschen sich aus. Finde ich gar nicht so schlecht. Wenn es denn hilft. Aber geht zum Arzt und überlegt euch Strategien, wie ihr den Kopf freikriegen könnt. Wenn sich das über Monate so hinzieht dann kommt ihr da alleine nicht mehr raus. Mir geht es um Längen besser seit mein Liebster das eingesehen hat, auch wenn noch ein langer beschwerlicher Weg vor uns liegt.
Alles Gute für euch!

Dina
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