Zwischenbilanz

sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Clown,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, die Frage habe ich mir auch gestellt und habe auch schon viel Zeit damit verbracht die Antwort dazu zu finden.
Schließlich möchte ich in meinem Leben nie wieder in so eine Situation kommen.
Die Paartherapeutin hat mir gestern übrigens gesagt, dass (wenn man sowas überhaupt in Prozentzahlen ausdrücken kann) dass ca. 80 % aller Menschen in ihrem Leben mal mehr oder weniger stark in so eine Situation (d.h. dass sie sich in irgendeiner Form abhängig machen) kommen.
Ich gehöre zu den Menschen, die eine gute und gesunde Grundlage von der Herkunftsfamilie mitbekommen hat und daher das ganze ziemlich unbeschadet überstehen konnte. Obwohl ich persönlich da gar nicht von unbeschadet sprechen würde, denn schließlich habe ich einiges an Lebenszeit in einer Art Co-Abhängigkeit verbracht, die von meinem Ex-LG so nie bewußt gewollt war und ich immer weiter hineingeschlittet bin ohne es zunächst zu merken. Als Opfer sehe ich mich dabei überhaupt nicht, denn es hat viel mit meiner eigenen Person zu tun, dass ich das Muster bedient habe.
In einer Sitzung beim Kinesiologen habe ich herausgefunden was der Ursprung und Auslöser des Ganzen war und somit konnte ich wieder anfangen mich abzugrenzen. Allein wäre ich darauf vielleicht nie oder nur Jahre später gekommen und wer weiß wie weit ich dann noch in die Spirale abwärts gerutscht wäre.
Gestern wurde mir gesagt, dass man mir auch zunächst gar nicht hätte helfen können, denn es hätte mir erstmal so richtig schlecht gehen müssen um zu die Situation zu begreifen und auch ändern zu können.
Vor allem was ich jetzt tue, stelle ich mir jetzt immer ganz bewußt die Frage: Will ich das wirklich und tut mir das gut?

So schlimm, kräftezehrend, traurig etc. all das ist, so habe ich durch die ganzen Umstände auch viel über mich selbst gelernt und kann somit dem ganzen auch was positives für mich abgewinnen.
Diese Erkenntnis habe ich gestern meinem LG auch mitgeteilt, der darüber sehr verwundert aber auch erleichtert war.
Er geht im übrigen so langsam aber sicher wirklich einen guten Weg und wir sind Beide gespannt wie es weitergehen wird.
Momentan sind wir auf einer ganz anderen Ebene angelangt, viel tiefer und intensiver, mit viel größerem Verständnis und Mitgefühl füreinander auf Beiden Seiten.
Trotzdem gibt es noch lange keinen Grund euphorisch zu werden, es gibt viel zu bewältigen und noch einen langen Weg zu gehen. Das Ziel ist zunächst erstmal das Glück und die Zufriedenheit in sich selbst zu finden ...

Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Himmel2
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Kobold

Mich würde es mal interessieren wie oft er noch dieses Spielchen mit den Selbstmordgedanken spielt. Kann so etwas nur durch uns unterbrochen werden?Durch eine entsprechende Reaktion von uns?Oder läuft es so lange bis es ihm wieder besser geht? Ich denke halt,zuerst werden diese Gedanken oft aus der auswegslosen Situation heraus ausgesprochen.Später merkt der Betroffene wie wir darauf reagieren.Eventuell mit Zuwendung,die er ja auch möchte.Daraus entwickelt sich dann so ein Verhaltensspielchen.Geh weg, Komm her !
Was hat eigentlich Deine Therapeutin für einen Vorschlag gebracht,wie Du am besten mit solchen Situationen umgehen sollst ?
Ab wann richtet sich jemand in seiner Depression ein? Durch welche Verhaltensweisen bedingt der Partner auch solche Situationen ?
Das sind so Fragen die ich auf dem Herzen habe.Vielleicht kann jemand was dazu sagen !


LG Heide!
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Heide,
ja, was hat die Therapeutin geraten...
Da er das Spielchen ja nicht extra spielt, sondern all dies Verhalten einfach in seinen Ängsten begründet ist und zu der Fassade gehört, die er sich in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat, kann wirklich nur der "Spielpartner" das durchbrechen.
Bei mir ist es so, dass wir einen Suizid in der Familie haben (ein Cousin von mir hat sich vor den Zug geworfen) und das holt mich immer wieder ein, in der aktuellen Situation natürlich ganz besonders. Mein Ex-LG weiß davon und ich habe gestern folgenden Rat bekommen:
Ich soll ihm meine Hilfe anbieten, ihm sagen, dass ich für ihn da bin und vieles im Rahmen meiner Möglichkeiten mittrage, aber er mich bitte nicht weiter mit Suizidgedanken konfrontieren soll. Aufgrund meiner Vorgeschichte WILL ich damit nicht weiter belastet werden. Sie sagt, dass diese Aussage unbedingt mit einem Hilfsangebot verbunden werden muss, damit es nicht nach hinten losgeht.
Ich kann nicht erklären wie und warum ich momentan völlig von dieser Beziehungsschiene weg bin, aber weiß nur, dass ich in ihm wirklich aktuell nur einen schwer kranken Menschen sehe, dem ich ein guter Freund sein möchte. Seit ich diese Einstellung habe, hat sich einiges geändert und ich selbst lebe wieder auf.
Ich glaube unsere Partner richten sich dann in der Depression richtig ein, wenn wir ihnen alles abnehmen und sie keinerlei Herausforderung mehr haben.
Es ist wichtig ganz klar dem Partner zu sagen, was man nicht machen will. Die Betonung liegt auf den eigenen Willen, es geht nicht darum Ausreden zu erfinden.
Viele depressive Menschen haben wohl auch das Gefühl das "Gesicht vor dem Partner" verloren zu haben (gerade Männer tun sich da besonders schwer) und das führt dann oft dazu den Partner zu verletzen um ihn auch "klein" zu machen und sich selbst dann wieder etwas größer zu fühlen. Das ist alles keine bewußte Handlung, sondern passiert wohl oft automatisch.

Hilft Dir das etwas und wie geht es Dir überhaupt?

Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Himmel2
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Kobold

Vielen Dank,daß hilft mir weiter.Das ist wirklich gut, daß Du eine dritte Person hast die Dir in solchen Fragen weiter hilft. Oft ist man durch Selbstzweifel geplagt,hat man es richtig gemacht oder nicht. Hätte ich meinen Partner damit schonen müssen,oder soll es entsprechend angebracht werden.Oft wird hier immer wieder geschrieben,man soll sich zurück nehmen und Verständnis zeigen.Ich denke aber ab einen gewissen Grad der Depression sollte man seinen Kummer und Grenzen doch auch mal entsprechend mitteilen können.Bei schweren Depressionen ist dies nicht möglich,aber bei mittleren und leichten Depressionen ist es möglich.Oft blockieren Ängste depressiver Menschen wieder das Nachobenkommen aus tiefen Phasen.Mein Mann ist dadurch oft so mit seinen Angstgedanken beschäfftigt (Z.B. wieder abzustürtzen),daß er möglichst allem aus dem Weg geht.Oder zwanghaft Dinge macht,wo man nur noch mit dem Kopf schütteln kann.Mir selber geht es relativ gut.Als damals das mit meinen Mann los ging,habe ich selbst mit einer reaktiven mittelschweren Depression reagiert. Ungefähr ein Jahr hat es schon gebraucht bis es mir wieder gut ging. Hatte es ganz gut geschafft,ohne Medikamente mit Psychotherapie wieder daraus zu kommen.Bin zwar mit Blei an den Beinen auf Arbeit gegangen,hatte gerade so meine Arbeit geschafft,aber Dank meiner Kollegen konnte ich dies durch halten.Heute gehe ich wieder gerne auf Arbeit und auch mit voller Energie,aber wenn ich nach Hause fahre,kommt immer so ein komisches Gefühl.Früher habe ich mich immer gefreud, wenn dann Feierabend war.Aber durch die vielen negativen Erfahrungen,freue ich mich momentan überhaupt nicht mehr.Mal sehen wie sich das bei uns noch weiter entwickelt.Man brauch ja auch mal was Positives,auch von Seiten der Familie her.Da habert es halt.

LG Heide
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Hallo und frohe Pfingsten!
Ich wollte nur mal einen kurzen Zwischenbericht geben. Die Grippe hat mich gepackt und ich liege mit Fieber und allem was dazugehört flach. Echt klasse bei dem schönen Wetter.
In der letzten Woche war es bei meinem (Ex)-LG so und ich habe mich um ihn gekümmert. Er macht das jetzt auch im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Aber ehrlich gesagt belastet es mich mehr, als das es mir hilft.
Nachdem es jetzt einige Wochen wirklich gut lief, ist er vorgestern abend wieder in ein ganz tiefes Loch gerutscht. Gestern vormittag war er kurz unten bei mir und sagte, dass es ihm nicht so gut geht. Ich habe ihn dann nach Absprache gestern völlig in Ruhe gelassen.
Gestern abend um 22:00 Uhr stand er dann ziemlich betrunken bei mir vor der Tür. (Ich war hellauf begeistert, er nimmt super starke Schmerztabletten, aktuell noch Antibiotika, Blutdruckmittel, Antidepressiva? etc. und hat sich dann noch ordentlich Wein drauf geschüttet.)
Er wollte mir Tropfen für meinen Hals bringen. Ich habe sie genommen mich bedankt und ihn dann noch hoch geleitet, weil ich besorgt war.
Gerade war er wieder hier unten, wollte fragen wie es mir geht und hatte wieder dieses klassische Depressionsgesicht. Irgendwie ist das in schlimmen Phasen immer ein völlig anderer Gesichtsausdruck.
Kennt Ihr das auch, dass die Betroffenen in schlimmen Phasen völlig anders aussehen?
Ich habe ihn gefragt wie es ihm geht und er hat mir gesagt, es ginge ihm blendend. Es würde ja sowieso nicht in diesem Räumen bleiben wie es ihm geht ???? und daher würde er mir gegenüber nur noch sagen, dass es ihm gut geht.
Booooooaaah, ich kann diese ganzen Nummern nicht mehr ab und werde heute auch keinen weiteren Kontakt zu ihm suchen. Das kann ich mit 39 Grad Fieber wirklich nicht brauchen und muss mir überhaupt diese ganzen Anschuldigungen einfach nicht mehr ziehen.
Das er gestern noch hier unten war, weiß er auch nicht mehr ...
Nach so vielen Jahren Umgang mit Depressionen als Angehörige merke ich, dass ich langsam aber sicher immer allergischer darauf reagiere.
Ich habe ihm eine mail geschrieben und ihm mitgeteilt, dass er sich wieder melden kann, wenn er in der Lage ist ehrliche Antworten zu geben. Gleichzeitig habe ich ihm aber auch noch geschrieben, dass er ganz bestimmt nicht so einsam ist, wie er sich fühlt, sondern das es an ihm liegt diese Einsamkeit zu durchbrechen!
War das jetzt richtig oder falsch? Keine Ahnung, aber ich bin nicht mehr die Frau der letzten Jahre, die stillschweigend alles hingenommen hat.
Hab gerade ziemliche Wut!
Liebe Grüße
von der Koboldin
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BettyM
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von BettyM »

Liebe Koboldin,

zunächst mal gute Besserung DAs scheinen viele zu haben, bei dem schönen Wetter mit ner fetten Erkältung/Grippe flach zu liegen.

Ich habe bei dir schon viel mitgelesen und muss dir sagen, eine solche Stärke zu haben ist unglaublich. Ich finde es bewundernswert, was du schon alles mitgemacht und ausgehalten hast.

Ob es richtig oder falsch war? Keine Ahnung, aber das du allergischer oder wütender reagierst, finde ich gut.
Ständig geht es um Abgrenzungen und dass Betroffene lernen sollten, sich abzugrenzen, etc, aber wenn doch Angehörige ihre eigenen Grenzen erkennen oder spüren, warum sollten sie diese dann im Gegenzug mißachten???

Bei meinen Kindern war es mir immer wichtig, dass sie lernen, dass Mama auch nicht jeden Tag gleich reagiert und manchmal ungeduldiger oder kürzer angebunden reagiert. Warum sollte ein Betroffener nicht auch lernen müssen, dass der Angehörige nicht jeden Tag gleich gut mit der Situation zurecht kommt?

Das mit dem GEsichtsausdruck kenne ich auch. Innerlich habe ich dann oft gedacht: Was ist denn jetzt schon wiiieeder? Nachfragen führten nie zum gewünschten Ergebnis
Also eindeutig: Man sieht es!

Wünsche dir, dass du gesundheitlich schnell wieder oben auf bist und es dir besser geht.

Liebe Grüße
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Betty und alle anderen,
habt vielen Dank, dass Ihr meinen Thread immer mitverfolgt und Eure Gedanken dazu aufschreibt.

Ich befürchte mein Ex ist wieder total in ein ganz ganz tiefes Loch gestürzt.
Gestern habe ich ihn dann mal aus dem DG gelockt und bin mit ihm in die Stadt gefahren, um einfach nur etwas spazieren zu gehen. Am Vorabend hatte er allein für sich im Garten gegrillt (ich war zu krank und konnte nicht) und hat dabei sein neues Shirt völlig versaut. Jede Menge Brandlöcher ... Gestern ist er dann in diesem Shirt mit mir in die Stadt gefahren. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, reagierte er schon etwas unwirsch und fragte ob ich mich schäme, wenn er so mitgeht. Das habe ich dann erstmal verneint und ihm gesagt, dass ich ihn lediglich darauf aufmerksam machen wollte. Weiß auch nicht so wirklich wie man damit umgeht.
Gewaschen und rasiert hat er sich wohl auch schon seit ein paar Tagen nicht mehr ...
Er starrt nur vor sich hin, ist sehr gereizt, hat wieder diesen schlurfenden Gang und zittert sehr oft am ganzen Körper.
Wenigstens ißt er etwas, allerdings spielt wohl auch momentan in den Abendstunden der Alkohol wieder eine große Rolle. Und dabei nimmt er aktuell Antibiotika, sehr starke Schmerzmittel (direkt unter Morphium), Mittel gegen zu hohen Blutdruck und evtl. Antidepressiva (das weiß ich aktuell nicht).
Es tut mir so leid für ihn, aber glücklicherweise berührt es mich jetzt anders als früher. Es ist echt alles ein ziemliches Desaster, dabei ist sein Harzt IV jetzt durch, er hat einen entgegenkommenden Sachbearbeiter beim Amt, der viel hilft und somit ist doch schon mal einiges erreicht. Aber er kann es einfach nicht sehen ...

Das macht mich alles manchmal ziemlich kirre, ist irgendwie wie ein emotionaler Tod auf Raten für mich und momentan rückt er immer weiter weg für mich in meinem Empfindungen. Ihn als möglichen Partner sehe ich überhaupt nicht mehr, auch wenn die letzten Wochen sehr schön waren. Die Erfahrung der letzten Jahre hat mir gezeigt, dass es soo schnell wieder kippen kann, wie es gerade jetzt passiert ist.
Es läuft ja auch schon alles viel zu lange so und manchmal frage ich mich wirklich, ob es überhaupt jemals besser werden wird?

Herzliche Grüße von der Koboldin,
die selbst über sich erstaunt ist, dass sie aktuell die nötige Distanz so gut hinbekommt.
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AHS
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von AHS »

Liebe Koboldin,

wie du das alles hin bekommst ist erstaunlich.
Bitte höre mal ganz tief in dich hinein: Bekommst du das wirklich so gut hin, oder machst du dir etwas vor und bist auf dem Weg dich zu zestören?!

Das gebe ich nur zu bedenken.

Nun da deutlich wird, dass auch Alkohol ein Thema bei euch ist, bin ich wirklich alarmiert. Denn leider musste ich hier in meinem Leben schon einige Erfahrungen machen..... Das ist für mich der Schlimmste aller Dämonen, hier kannst du nur verlieren (meine ehrliche Meinung)

Trotzdem wünsche ich dir alles, alles Gute.

Alexia
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

nur mal ganz kurz hier in meiner Zwischenbilanz ...

Es gab schon mal den Hinweis an mich, damals hatte ich darüber schon etwas gelesen, aber nun wurde mir auch vor ca. 2 Wochen von professioneller Seite gesagt, dass ich mich bzgl. meines Lebensgefährten mal in das Thema Borderline einlesen sollte ... (Übrigens man ist nicht nur Borderliner, wenn man sich selbst körperlich verletzt, es gibt da noch viele andere Symptome.)
Das habe ich gemacht und steh noch etwas unter Schock ..., es sind wohl "nicht nur Depressionen" ...

Wißt Ihr was ich zuerst gemacht habe, als mir das alles sozusagen langsam dämmerte ...?

... erstmal ein Glas Wein getrunken und mich dann im Sportverein angemeldet und mit einem Freund Konzertkarten gekauft ...

Trotzdem heißt das jetzt nicht, dass ich ihn jetzt einfach fallen lasse, aber vieles andere erklärt sich mir einfach jetzt viel besser und das hilft mir noch einmal viel mehr nicht an meinem eigenen Verhalten zu zweifeln. Wenn eine Beziehung schief liegt, so haben immer Beide dazu beigetragen, aber bei so komplexen psychischen Erkrankungen bei einem Partner ist es schwer das alles so auseinander zu halten.


die Koboldin
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Marionka
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Koboldin,

vielleicht kannst du mir mal privat schreiben, wie sich die Border Line Störung bei deinem Mann äußert. Interessiert mich sehr!

Übrigens ganz toll, dass du dein Leben jetzt so in die Hand nimmst!!!

Denke sehr oft an dich, da du ja mit deiner Mutter auch das Thema "Depression" hast so wie ich mit meinem Vater, den ich übrigens am Donnerstag wieder ins Krankenhaus einweisen lassen mußte.

Liebe Grüße von Marion
heike56
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von heike56 »

Hallo liebe Koboldin,

seit langem verfolge ich deine Beiträge und finde es super, wie Du die Lebenssituation bisher bewältigt hast.
Ich kann mir vorstellen, wie sehr es dich auf der einen Seite erleichtert hat, von einem Fachmann nochmal den Hinweis auf Borderline bekommen zu haben. Auf der anderen Seite schockiert es auch erstmal. Aber deine Reaktion darauf ist super. Rein ins Leben!

Mein Bekannter damals mit Borderline hatte mir auch ständig sich wiedersprechende Signale gegeben. War eine große Nähe da, wurde Distanz geschaffen, bis hin zu Unereichbarkeit und Suiziddrohungen. War die Distanz extrem, suchte er wieder große Nähe. Es ist sooo schwierig, diese ganz gegensätzlichen Verhaltensweisen zu verstehen.

Dir wird der Umgang mit deinem " Partner" jetzt leichter fallen, weil Du seine Verhaltensweisen besser einordnen kannst.

Alles Gute für dich.

Liebe Grüße

Heike 47
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Heike,
Du hattest mir damals den Hinweis gegeben, genau!
Danke Dir noch einmal dafür, meine Therapeutin sagte, dass sie es schon immer mal vorsichtig angedeutet hat (warum eigentlich vorsichtig?), aber ich so darauf nie reagiert hätte.
Erst durch Deinen Hinweis habe ich sie konkret gefragt was sie dazu sagen würde und so kam der Stein ins Rollen.
Ich war lange Zeit so verblendet und bzw. gefangen in all dem ganzen Mist, dass ich vorsichtige Andeutungen anscheinend nicht verstehen konnte.
Klare Ansagen sind sowieso besser für mich.
Wie geht es Dir denn?
Liebe Grüße
von der Koboldin
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Analena
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Analena »

Liebe Koboldin,

ich muss sagen, ich bewundere dich für deine Stärke, aber ehrlich gesagt frage auch ich mich - durchaus mit kritischem Blick auf meine eigene Person, die selbst immer "die Starke" zu sein scheint - ob du das alles noch lange so packen kannst. Das ist ja schon der Wahnsinn an Belastungen. Ich weiß ja von was ich spreche (siehe mein letzter Beitrag in meinem Thread) aus meiner eigenen Geschichte. Ich neige jedenfalls dazu mich zu überfordern.
Bitte nicht falsch verstehen, aber es erscheint mir so immens, was du da alles meistern musst. Bitte pass auf dich auf - pflege dich, so wie du es mir geraten hast .
Kannst du nicht mal wieder mit einem anderen Mann ausgehen, einen schönen, entspannten Abend verbringen? Das mit den Konzertkarten ist auf alle Fälle ein super Reaktion gewesen.

Ich schick dir ganz viel Kraft für dich ganz allein!
Liebe Grüße
Analena
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Analena,
es ist ein Riesenpensum und ich bin weit davon entfernt das alles so locker zu packen. Ich bin ziemlich ausgelaugt und würde mich selbst mal so bei einem mittleren Burn out ansiedeln, so sagt auch meine Ärztin und gute Freundin.
Auch nehme ich seit 1,5 Jahren selbst leichte Antidepressiva Opipramol 50 mg um das alles zu packen.
Das ist alles kein Dauerzustand und momentan gehe ich gerade einen Kuraufenthalt an. Ich brauche dringend Zeit für mich und zwar nicht mit einer Freundin, die mir nicht den nötigen Rückhalt geben kann, weil Außenstehende mit so etwas gar nicht klar kommen können und auch nicht allein, weil ich dann nicht abschalten könnte und schon gar nicht mit meinem Ex-LG, weil ich ja dann die Probleme mitnehme.
Nee, eine Kur muss her,mal so richtig abschalten, mal so richtig mich mit mir auseinandersetzen, dazu noch etwas Sport und evtl. etwas Abnehmen....
Das wär prima!
Außerdem geh ich schon so ab und an auch mal mit guten Freunden aus. Aber ich bin auch wirklich sehr erschöpft und oft auch froh, wenn ich einfach mal in Ruhe lesen oder einfach nur im Garten sitzen kann ohne sprechen zu müssen.
Meine Therapeutin hat mir mal gesagt, dass ich bevor ich etwas tue mich unbedingt fragen sollte, ob ich das auch wirklich möchte. Das hab ich mir mit der Zeit antrainiert und es hilft mir wirklich sehr.
Ich bin auf einer Großbaustelle und versuche mich gerade in der Organisation dieser, mein Gefühlsleben kann ich selbst momentan gar nicht einschätzen, weil ich dazu viel zu erschöpft bin.
Ich danke Dir für Deine Fürsorge und hoffe selbst für mich, dass ich mit Umorganisation, Distanz, Kur etc. wieder so richtig zu mir selbst zurückfinden kann. Der Rest wird sich zeigen ...
Du hast schon völlig recht damit, indem Du sagst, dass man sich selbst schnell überfordert, oft merkt man es erst dann, wenn es schon viel zu spät ist ...
Bei mir ist es höchste Zeit etwas zu machen, bin Gott sei Dank nicht depressiv geworden, obwohl ich ein leichtes Antidepressiva nehme, aber ich konnte vor lauter Sorgen überhaupt nicht mehr schlafen und abschalten und dafür habe ich es bekommen und es hat geholfen, aber ich möchte es eigentlich nicht mehr nehmen, sondern das alles anders in den Griff bekommen.
Ebenso bin ich wirklich eine sehr taffe Frau (nicht unbedingt leicht für einen depressiven Partner) und mein Umfeld ist völlig überfordert, wenn ich sage: Ich kann nicht mehr.... Aber ich fordere mittlerweile auch im Freundeskreis ein, mal so richtig umsorgt zu werden und es klappt sehr gut. Ehrlich währt am längsten und es macht auch keinen Sinn zu vertuschen, wenn man schwach ist. Somit gibt es auch sehr viele sehr sehr schöne Momente in den letzten Wochen in meinem Leben, die nur entstanden sind, weil ich die Dinge beim Namen nenne. Da zeigen sich dann die wirklichen Freunde und ich scheine da eine sehr gute Auswahl getroffen zu haben.
Herzliche Grüße und Dir eine gute Nacht!
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Analena
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Analena »

Guten Morgen:-),

du hast ja schnell zurück geschrieben . War heute früh jetzt schon dabei meinen Umzug zu organisieren und da fand ich deine ANtwort in meinen Emails.

Mensch, ich muss sagen, dass beruhigt mich zu lesen, was du schreibst. Die Kur ist eine super Idee! Ich habe mir ehrlich auch schon überlegt, ob ich mal eine Woche ganz allein wegfahren soll. Nicht mit einer Freundin, ganz allein sein für dich, das kann ich gut verstehen. Als ich die paar Tage in der Klinik war, habe ich das auch total genossen, saß da stundenlang im Park und habe in die Landschaft gesehen und mich einmal wieder gespürt.
Kennst du die KLinik Prien (ich glaube so schreibt man es)? Sie soll im Allgäu sein und wohl sehr gut, da war eine Bekannte von mir, wegen eines Burn out. Oder auch die Rehaklinik Sonneneck soll wohl gut sein.
Ich finde es toll, dass du so ehrlich mit dir sein kannst. Das ist die beste Prävention. Und das Bild mit der Großbaustelle kenne ich allzu gut. Wie leicht vergisst man sich zwischen all diesen Baustellen selbst und irgendwann wacht man dann auf und sagt, so, und jetzt kann ICH nicht mehr. An dem Punkt war ich, als mir gemeinsame Freunde gesagt haben, dass mein Ex ihnen gesagt hätte, dass er gar nicht Schluss machen wollte, nur Abstand brauchte. GLeichzeitig hatte ich natürlich anderes von ihm im Ohr.
Da habe ich mir noch mehr Selbstvorwürfe gemacht, dass ich zu schnell aufgegeben habe und rief mitten in der Nacht meine Freundin an um zum ersten Mal in meinem Leben zu sagen, dass ich nicht mehr könne und dass sie mich bitte ins Krankenhaus bringen solle.
Ich saß wie ein Häuflein Elend vor dem Arzt und hatte nur den einen Wunsch, dass sich mal jemand um MICH kümmert.
Und das tut so gut.

Das wünsche ich Dir von Herzen auch!
Alles Liebe
Analena
Marionka
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Marionka »

Hallo Analena,

wenn ich dir helfen darf: Die Klinik, die du meinst heißt Roseneck und liegt in Prien am Chiemsee - soll sehr schön dort sein. Hab dir mal den Link hier reinkopiert (hoffe, das ist erlaubt!)www.schoen-kliniken.de

Lieben Gruß Marion
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Marion,
Analena hat mir die Klinik genannt, denn ich wollte mir noch in diesem Jahr mal etwas gönnen und es mir gut gehen lassen.

Danke für den link Marion, werde ich mir mal genauer ansehen.
Ich hoffe es geht Euch allen gut und Ihr habt einen schönen Tag und hoffentlich auch Abend (mal sehen was heute bei dem Spiel rauskommt
LG
von der Koboldin
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Analena
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Analena »

Danke Marion, ja genau die meinte ich. Soll wirklich schön sein da.

Na, Koboldin, was machen die Kurpläne ?

Fühlt euch gedrückt,
Analena
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Ich wollte nur mal kurz ein update machen:
Es ist ein ständiges Auf und Ab bei uns und es wird wahrscheinlich auch nie ein Ende nehmen.
So will ich nicht mehr weitermachen, bemerke aber gleichzeitig, dass ich da auch wieder in die Co-Abhängigkeit verfallen bin. Nicht so heftig wie im letzten Jahr, aber es reicht schon ...
Schwierig das ganze zu erklären, denn bei meinem LG kommt ja noch die Borderlinestörung dazu. Dieses Nähe/Distanz-Spiel was ständig von ihm ausgeht.
Vor zwei Wochen erzählte er mir was davon, dass wir uns weiterentwickeln müßten und wollten und man einen kompletten Schlusstrich ziehen müßte, damit man auch partnerschaftlich einen Neuanfang hinbekommt. Ja prima, grundsätzlich nicht schlecht!
Zwei Tage später wirft er mir vor in seiner Wohnung rumgeschnüffelt zu haben, ihn zu kontrollieren bzw. ihm nichts zu gönnen ...
Er hilft so gut wie überhaupt nicht zuhause, wir haben einen Riesengarten der bewässert werden muss und alles ist ihm zuviel weil er ja auch körperlich schwer krank ist und somit nichts machen könnte.
Seit 5 Jahren!!! erzählt er mir, dass er nicht mehr schwimmen kann wegen seiner körperlichen Erkrankung und auch nicht so ins Wasser gehen kann, weil es zu kalt ist und sich so die Muskeln zusammen ziehen. Wie ich letzte Woche mitbekommen habe, so kann er das aber sehr wohl mit seiner guten Freundin machen.
Während ich zuhause für den Herrn mitschufte, vergnügt er sich derweil anders ...
Er versteht das überhaupt nicht, denn ich soll mich doch freuen, dass er das alles wieder kann. Ich frage mich dann nur was er vielleicht noch alles kann und mir nicht sagt, damit ich mich weiter "abplacke"
Dann erzählte er mir, dass besagte Freundin ihn Ende Juli für eine Woche in ihr Haus im Ausland eingeladen hätte und er auch dorthin fliegen will. Er sagte noch, dass er hoffe, dass ich mich für ihn freue.
Klar, da mache ich Luftsprünge, habe ja genau für diese Woche Urlaub genommen und wir hatten geplant gemeinsam nach Berlin/Brandenburg zu fahren.
Er versteht gar nicht warum ich jetzt nicht so begeistert bin und hat mich an dem Tag als er mir das erzählt hat, ständig umgarnt, Komplimente gemacht etc..
Dann sagte er, dass er gar nicht verstehen würde, warum ich so wenig mit ihm spreche und so zurückhaltend sei.
Ich habe ihm nur gesagt, dass er verstehen müsse, dass er da wohl zuviel von mir erwartet und auch damit rechnen muss, dass sein Verhalten auch Veränderungen bringen wird. Ich habe ihm gesagt, dass die Distanz immer größer wird.
Es ist immer so, dass er mit Nähe so ein Riesenproblem hat und wenn es mal etwas harmonischer ist (wie in der letzten Zeit), dann muss er wieder sofort was bringen um mich ins andere Universum zu schießen.
Nur verdammt nochmal, so geht das nicht mehr!
Im Kopf bin ich schon völlig getrennt und wenn mir einer meine Geschichte erzählen würde, so würde ich ihn nur schütteln, damit er endlich wach wird und handelt.
Nur ich kriege den Schalter nicht wirklich umgelegt, woran liegt das?
Muss da mal drngend mit einem Profi sprechen, damit ich aus der Mühle rauskomme...
Egal ob Depressionen und in meinem Fall noch Borderline-Störungen hinzukommen, es ist einfach das letzte ... und diese ganzen Aussagen die erkrankten können ja nix dafür, puuuuh so merkbefreit kann man gar nicht sein
Aber warum schaffen wir Angehörigen nicht die Grenze zu ziehen?
Liebe Grüße
von der zerrissenen und wütenden
Koboldin

@ clown, ich fahre trotzdem nach Berlin und seh mir mal da die Männer an !
Love it, leave it or change it!
Marionka
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Koboldin,

wenn man das so liest, möchte man wirklich sagen, was für ein A.... Warum tut er dir denn mit Absicht weh und fährt mit der Freundin in Urlaub, wo ihr schon geplant hattet? Kann man doch nicht einfach alles vergessen. Das schmerzt natürlich ungemein, dass plötzlich Dinge möglich sind, auf die man als Partner jahrelang wartet und verzichtet! Ich weiß nicht, ob sich so mancher unserer LG nicht in der Krankheit einrichtet und alles darauf schiebt!

Ich bin im Moment auch wirklich am Hadern mit mir - mir fehlt einfach zuviel!

Ich kann dir leider darauf auch keine Antwort geben, warum man nicht loslassen kann und, wie in deinem Fall immer weiter Demütigungen erträgt!

Solltest wohl wirklich mal mit einem Spezialisten reden!

Kopf hoch - du bist stark.

Denke sehr oft an dich.

Lieben Gruß Marion
Clown
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Kontaktdaten:

Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Clown »

Uff, liebe Koboldin,

was du da wieder erlebt hast, da wird es mir schon beim Lesen ganz eng!

>Muss da mal dringend mit einem Profi sprechen, damit ich aus der Mühle rauskomme...
Ja! Also wirklich, es reicht, was du dir antun lässt, puh!

Welcher Glaubenssatz lässt dich nur so festhängen in dieser frust- und leidbringenden Beziehung? (Denkweise der energetischen Psychologie)

Schöne Tage in Berlin wünsche ich dir, liebe Koboldin! Und vor allem, eine gute, gründliche Auflösung der Dinge in dir, die dich so einen Partner haben finden lassen ... (Gesetz der Resonanz, wenn dir das etwas sagt)

Lieben Gruß,

Clown

PS: Ich schicke dir gleich noch eine Mail, will dir von mir was erzählen ...
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
sunshine45
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Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Clown und Marion,
danke für Eure Kommentare und Verständnis.

@ clown
Welcher Glaubenssatz? Ich glaube so ähnlich: in guten wie in schlechten Zeiten ohne jemals verheiratet gewesen zu sein

Mein Problem scheint zu sein, dass mein LG ja auch körperlich schwer erkrankt ist und ich daher tief in meinem Innersten glaube ihm helfen zu müssen.

Außerdem war ich schon immer die Frau, die mit 5 Feuerwehrwagen bei jemandem vor der Tür stand, bevor derjenige überhaupt wußte, dass es brennt! (OT von einer sehr guten und wichtigen Freundin von mir)

J, das ist alles sehr heftig was da so passiert und passiert ist, mittlerweile ist mein Kopf voller Dinge, die mir auffallen und seit ich auf die zusätzliche Borderlineproblematik von ihm hingewiesen wurde, fällt es mir sozusagen wie Schuppen von den Augen .
Das nur, dass jedem hier klar ist, dass seine Verhaltensweisen nicht ausschließlich von Depressionen kommen, da stecken noch ganz andere psychische Probleme dahinter. Das darf man nicht verwechseln.

Werde gleich nochmal einen neuen Thread aufmachen und dort mal etwas einfügen, was ich in einem anderen Forum über Co-Abhängigkeit gefunden habe.
Der einzige Weg daran etwas zu ändern ist die eigene Einsicht sein eigenes Leben zu ändern und den Focus nicht mehr auf den Erkankten zu legen.
Ich werde in der nächsten Zeit hier bestimmt nicht mehr soviel schreiben und lesen, weil ich wieder mehr über die schönen Dinge des Lebens lesen und erfahren möchte und meine eigene glückliche
Welt wieder herstellen will und werde.
mit anderen Worten:
ICH WILL WIEDER LEBEN!!!
Aber jetzt springe ich mal rüber in den neuen Thread mit Gedanken warum man das alles so mitmacht! Denn auch als Angehöriger muss man sich mal heftig an die Nase packen!
Mein Profil ist aber weiter offen, falls jemand mir schreiben will.
Bin schon ganz gespannt was Du Clown mir erzählen will.
PASST AUF EUCH AUF!
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Analena
Beiträge: 77
Registriert: 19. Jun 2010, 19:30

Re: Zwischenbilanz

Beitrag von Analena »

Liebe Koboldin,

das hört sich sehr, sehr GESUND an! Lass es uns gemeinsam angehen !
Und wenn du schreibst, dass du wieder leben willst: Wann gehts denn in den Urlaub ?

Ich drück dich und wünsch dir für DEIN Leben viel Kraft und Energie,
Analena
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

Aaaah, das ist alles so krank!
Ich habe in der 1. Augustwoche Urlaub und eigentlich war geplant, dass wir gemeinsam für ein paar Tage zu meiner Freundin nach Brandenburg fahren.
Mein Ex hat mir aber eröffnet, dass seine gute Freundin (der ich mittlerweile wirklich an den Hals gehen könnte, sie ist ja auch seine Ärztin und ihre Behandlung erscheint mir immer rätselhafter) ihn für eine Woche in ihr Haus im Ausland eingeladen hat. Er wird da auch dann hinfahren und war davon ausgegangen, dass ich mich für ihn freue. Ich habe ihm gesagt, dass er da wohl zuviel von mir verlangt, aber auch mit den Konsequenzen leben muss und sich darüber im klaren sein sollte, dass die Distanz zwischen uns immer größer wird.
Ich bin seitdem ziemlich auf Abstand gegangen und fühle mich seitdem auch irgendwie erleichtert.
Heute hat mein Ex-LG Besuch von einem guten Freund, den er schon 35 Jahre kennt. Dieser Freund weiß auch was hier los ist und hat mir gesagt, dass schon in der Kindheit da so einige Auffälligkeiten waren.
Nun ja, mein Ex fragte mich, ob ich heute abend mit im Garten grillen wolle. Ich habe die Einladung angenommen und komme jetzt gerade erst wieder rein.
Es war sehr nett, mein Ex war unglaublich um mich bemüht, vorher war er ein paar Tage nicht da (hat bei seiner Mutter am Haus gearbeitet) und bevor er gefahren ist hatten wir eine mächtige Meinungverschiedenheit und er sagte mir, dass ich ihn kontrollieren würde und anscheinend immer noch nicht kapieren würde, dass wir getrennt seien. (Dabei ist er derjenige, der heute im Ich und morgen wieder im Wir spricht und auch immer wieder bei mir vor der Tür steht. Das ist wirklich nicht einfach damit umzugehen, denn sobald Harmonie ist, schlägt er wieder wild um sich, beim letzten Mal wäre ich angeblich in seiner Wohnung gewesen und hätte dort rumgeschnüffelt)

Tja und heute ist wieder das totale Gegenteil, er spricht nur im Wir, umgarnt mich und war jetzt gerade völlig fertig, dass ich rein gegangen bin. Er fragte mich, ob er irgendetwas gesagt oder falsch gemacht hätte, was mich dazu veranlassen würde zu gehen. Ich habe mich für die Einladung bedankt und gesagt, dass ich ja auch Gast beim Grillen war und somit jetzt einfach gehen würde.
Er stand da wie ein begossener Pudel und versteht die Welt nicht mehr. Ständig sprach er heute abend davon, was wir gemeinsam noch machen wollten und sein guter Freund sah mich nur noch völlig irritiert an.
Tja, diese ständige Nähe/Distanz Nr, im nachhinein wird mir soviel bewußt und es tut schon ungeheuer weh, wenn man merkt, dass eigentlich nie so richtig die absolute Nähe vorhanden war, weil er es einfach nicht zulassen kann. Momentan macht er es mir auch recht einfach mich zurückzuziehen ...
Drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe mich aus dieser Nummer endlich rauszuziehen.
die Koboldin,
die sich immer häufiger fragt, wie es ihr überhaupt passieren konnte in so eine Spirale reinzurutschen...
Love it, leave it or change it!
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Zwischenbilanz

Beitrag von sunshine45 »

@ Analena,
Komm wir ziehen jetzt los und nehmen unser Leben in die Hand! Es gibt noch soviel schöne Dinge zu entdecken und wir sollten endlich wieder leben, leben, leben!
Der Rest wird sich ergeben und wir werden unser Leben wieder mich Lachen füllen und wenn wir uns selbst wieder gefunden haben und mit uns allein glücklich sind, dann wird er auch wieder kommen: Der Mann, der zu uns paßt, egal wer es auch sein wird!
Da glaube ich fest daran, aber vorher müssen wir zu uns selbst zurückkehren, sonst geht das alles nicht.
Ich mix uns jetzt mal gedanklich einen Cocktail und trinke ihn gemeinsam mit Dir auf dem Balkon! Prost!!!

Liebe Analena, Dir wünsche ich einen wunderschönen Neustart in Deiner eigenen Wohnung. Auf das Du am ersten Abend dort die Musik ganz laut anmachst und mir einem Glas Prosecco nur allein für Dich tanzt, weil Du die "Freiheit" wieder genießen kannst.

Alles wird gut, wenn man es auch wirklich will!
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
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