DAS verstehe ich nicht ....

[krisrena]

Heute war ich beim VDK zu einem Beratungsgespräch. Ich bin nunmehr fast 8 Monate AU (Depressionen, Anpassungsstörungen....)geschrieben,ungekündigt,bekomme KG und die KK hat einen Antrag geschickt für eine REHA.Der Berater vom VDK hat vorgeschlagen, die Reha möglichst dahin gehend zu nutzen, dass eine Vermittlung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt möglich ist (in meinem (therapeutischen Beruf wird es nicht mehr gehen).Ziel sollte sein, da ich nunmehr 57 Jahre bin, die Zeit bis zum 60.Lebensjahr mit KG und ALG zu "überstehen". Er sagte, dass es bestimmt möglich für mich sei "leichte Bürotätigkeiten oder so" zu machen. Was ich nun nicht verstehe: Würde ich dann ALG aus der Berechnung des jetzigen KG-es bekommen? Meine Ärztin hat mir allerdings empfohlen, einen EU-Rentenantrag zu stellen.Ich bekomme ja kaum noch meinen Alltag geschafft. Nun weiß ich gar nicht mehr weiter.War oder ist jemand in ähnlicher Situation?

[gelberosen]

Hallo Heinzflorian,

ich bin insofern in einer ähnlichen Situation wie du, als dass jeder meint, dass etwas anderes gut für mich wäre: EM-Rente, Klinik, ambulante Therapie, berufliche Reha, rechtliche Betreuung, Unterstützung im Rahmen des persönlichen Budgets - die ganze Palette halt.Auch ich krieg kaum meinen Alltag geregelt.

Ich hab mir jetzt eine Klinik rausgesucht, in die ich will. Dort will ich vor allem erst mal wieder so stabil werden, dass ich wenigstens wieder meinen Alltag geregelt kriege. Und ich will dort eine objektive Beurteilung meiner Erwerbsfähigkeit. Und ich bringe meine restlichen Kräfte nur noch dafür auf.

Für dich wäre es auch wichtig zu schauen, wo du gerade stehst und was gerade angesagt ist. Du scheinst in einem Zustand zu sein, in dem über deine Erwerbsfähigkeit noch niemand eine Aussage machen kann. Deshalb sollst du ja auch in Reha. Und damit dirs besser geht. Nicht nur damit die KK KG spart.

Es geht erst mal um deine Gesundheit - das krieg ich hier auch gesagt - und dann um die Arbeit. Leider sehen das die Leute aus den sozialen Berufen schwerer ein als andere - mich eingeschlossen.

Das ALG wird nach meiner Kenntnis niemals nach dem KG berechnet. Ggf. wird ein Gutachter eingeshaltet, der ermittelt, welche Arbeiten du noch in welchem Umfang machen kannst. Und dann wird ein "fiktives" ALG aus einem angenommenen Einkommen ermittelt. Aber da bin ich nicht ganz sicher, da geh lieber zum Anwalt oder frag das bei tacheles-sozialhilfeforum oder im Erwerbslosenforum, die wissen über das Rechtliche oft besser bescheid.

Ich hoffe, ich konnte mit dieser ersten Antwort etwas Klarheit in dein Chaos bringen.
Bin nicht so oft im Forum, aber heut schon mal.

Good luck
von der Besserung

[SisterGoldenHair]

... so arg lang bist Du ja noch nicht a.u.
für das ALG zählt meines Wissens dann ja noch das Gehalt der letzten Zeit mit, aber wie der Zeitraum ist weiß ich nicht mehr genau. das ist bei mir alles schon perdu. aber bezieht sich glaub ich auf mehrere Jahre. nicht nur die paar Monate Krankengeld.
Du meinst sicher, ob Du nur 60 % plus/minus vom KG bekommst, da bin ich sicher, daß das so nicht ist. aber ein Forum für Arbeitslose - einfach mal googeln, ich habe da auch hin und wieder gefragt und gute Antworten bekommen. ist ganz easy.

Falls das mit EM-Rente nicht klappt, hast Du es ja bald geschafft (wenn Du mit 60 berentet werden kannst?) das kriegst Du noch hin. im Übrigen kannst Du auch beim AA gemeldet sein, ohne daß Du vermittelt werden mußt. war bei mir auch so. aber irgendwann ist das ALG halt mal futsch...und mit 57 bekommst Du ja auch noch etwas länger ALG.

LG
Ulli

[krisrena]

Leider hat mir das Versorgungsamt beim Erstantrag nur 30% bewilligt, und Rente ab 60 geht erst mit 50%.
Ich empfinde die ganze Situation als sehr entwürdigend. Nach 39 Jahren mit Studium und Beruf und 2 Kindern als Alleinerziehende bin ich jetzt einfach "Lebensarbeitsmüde". Mir fehlen Kraft, Ideen und Energie und Mut. Und nun soll der ganze Druck noch verstärkt werden mit Reha, Begutachtungen und was da noch so alles kommen mag.
Soll ich mich bei der Reha "anstrengen" (Aussage vom Berater VDK), also über meine Grenzen gehen, um dann noch ALG zu bekommen?
liebe Grüße

[270792]

Hallo!

> Leider hat mir das Versorgungsamt beim Erstantrag nur 30% bewilligt

Hast Du wenigstens Widerspruch eingelegt?

Du könntest ansonsten einen Höherstufungsantrag stellen.

Schau mal hier in die Datei (auf "Download" klicken):

http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic23713.html

Ich habe das zwar ursprünglich für Eltern behinderter Kinder verfasst, aber es ist allgemeingültig und auch für Erwachsene anwendbar.

> Meine Ärztin hat mir allerdings empfohlen, einen EU-Rentenantrag zu stellen.

Detaillierte Infos dazu findest Du hier:

http://forum.bfbd.de/viewtopic.php?f=25&t=20801

Ist auch allgemeingültig.

Stelle einfach einen Antrag, mehr als abgelehnt werden kann er nicht und dann kannst Du Widerspruch einlegen. Du hast nichts zu verlieren!

Wenn Du mit 60 in Rente gehst, bekommst Du auch den Abschlag von maximal 10,8 % abgezogen, wie es auch wäre, wenn Du vorher in EM-Rente gehst und bei Berechnung der Rentenhöhe wird fiktiv bis zum 60. Geburtstag hochgerechnet, als hätte man bis dahin Beiträge wie im Durchschnitt der letzten 5 Jahre gezahlt. Das wäre dann also so, als hättest Du bis 60 gearbeitet.

Ich hoffe, Vorstehendes hilft Dir weiter.

Liebe Grüße

Annette

[krisrena]

Vielen Dank. Ich werde das gleich intensiv lesen. Es tut gut, hier im Forum auf so nette Hilfe zu treffen.
liebe Grüße

[Andreas01]

@Besserung,
>>>Das ALG wird nach meiner Kenntnis niemals nach dem KG berechnet. Ggf. wird ein Gutachter eingeshaltet, der ermittelt, welche Arbeiten du noch in welchem Umfang machen kannst. Und dann wird ein "fiktives" ALG aus einem angenommenen Einkommen ermittelt.<<<

richtig ! ALG wird niemals vom KG berechnet, sondern von "Einkommen" (Arbeitslohn) vor der Erkrankung.

Gruß
Andreas

[SisterGoldenHair]

@ krisrena

.... also, am VdK muß ich mitunter auch echt zweifeln... ich bin auch eingetreten, habe mich dort bisher aber nicht sonderlich gut beraten gefühlt.

meine subjektive Meinung ist, daß es in erster Linie darum geht, daß es Dir mal ein bißchen besser geht. von daher ist es erst mal maßgebend, ob Du überhaupt rehafähig bist !? was sagen nochmal Deine Behandler dazu ? ach ja, die Ärztin rät zur EM-Rente, das betrachte ich schon mal als Unterstützung, dahin gehend, daß sie hinter Dir steht. Viele Ärzte machen um die EM-Rente einen großen Bogen, scheint mir. so wars zumindest bei mir....

wie wäre es mit eine Psychiatrie?
seit meinem Aufenthalt in der Psych würde ich dafür jederzeit eine Lanze brechen.
die Reha war für mich überhaupt nicht hilfreich - ich habe dort getan was mich krank gemacht hat - ich habe funktioniert, bin von einem Termin zum anderen gehechelt, und bekam noch dazu obendrein falsche Diagnosen... sich anzustrengen kann m.E. eher kontraproduktiv sein !

Du hast jedenfalls auf ALG, sollten alle Stricke reißen, auch Anspruch, wenn Du Dich NICHT "anstrengst"........... Punkt !

ja, mit GdB 50 und mit 60 in Rente stimmt.
ich habe erst 20 bekommen, dann 30 nach Verschlimmerungsantrag, Widerspruch wurde abgelehnt.

habe gerade mal nachgesehen auf der Seite der DRV, die bisherige Rente für Frauen wurde ja gestrichen, und kommt dann für Dich wohl auch ganz knapp nicht mehr in Frage.
abgeschafft für Jahrgänge nach 1952...

ohh, nun denn...
um Begutachtungen usw. wirst Du leider nicht herum kommen, aber auch das kann man überleben... es gibt Schlimmeres.

Die paar Jahre kriegst Du noch hin.
wenn die Behandler hinter einem stehen, ist das schon die halbe Miete. vielleicht klappt das ja mit der EM-Rente. Du mußt Dich dabei jedoch auf "Gegenwehr" einstellen. das ist nun mal leider so in Zeiten angeblich leerer Kassen.

wenn gar nix geht, frühestmögliche Rente mit Abschlägen, und dann eben Grundsicherung im Alter beantragen oder Wohngeld. wenn die Kohle nicht reicht, bekommt man ja (noch) was dazu.

LG
Ulli