Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

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johannaabraham
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Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von johannaabraham »

Hallo alle zusammen,

habe hier seit längerem nicht mehr mich blicken lassen. Das will ich nun ändern.
Bin aktuell krankgeschrieben, weil es erneut zu Konfliken in der Werkstatt kam und weil ich im Moment mit der Struktur dieser Werkstatt nicht zurecht komme.
Bevor ich in meinem nächsten Beitrag zur Beschreibung meines derzeitigen Konflikes komme, wollte ich euch fragen, ob es irgendjemanden sonst gibt, der auch negative Erfahrungen z. B. mit der sozialpäd. Betreuung auf der Arbeit gemacht hat. (wochenlanges Warten auf ein gemeinsames Konfliktgespräch..., keinerlei Hilfe in Krisensituationen etc.)..
Freue mich schon jetzt auf Leidensgenossen.

sonneinhamburg
Abraham
kleineGroße
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Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von kleineGroße »

Hallo,

ich binzur Zeit in einer Tagesstätte für psychisch kranke und fühle mich da sehr wohl. Sie ist sehr individuell auf jeden dort abgestimmt. Daher habe ich da jetzt er eine positive erfahrung. Ich habe aber auch negative erfahrungen in einer tagesklinik gemacht. Es ist leider manchmal so, dass man den jeweiligen Konzepten oder Menschen dort nicht zurecht kommt. Das ist sehr schwierig, aber manchmal ist es notwendig, wenn man Dinge nicht durch reden klären kann, sie hinter einem zu lassen.

Wenn du dort nicht das findest was du brauchst bzw. dass so ist, dass es dir hilft und dich weiter bringt, sollte man versuchen das zu ändern und wenn es dort nicht änderbar ist, ist es vielleicht sinnvoll dir etwas anderes zu suchen. In Hamburg gibt es sicherlich noch andere Möglichkeiten. Was meinst du?
Es ist auch von vorteil, wenn man schon mal weiß, was man nicht will.


LIebe Grüße
Francy
Ich bin eine von Vielen, aber doch anders!
Angieffm
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Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von Angieffm »

Hallo!

Ich arbeite auch seit September 2007 in einer Werkstatt für psychisch Kranke.Und kenne diese Probleme auch. Es ist richtig schrecklich untereinander nur Konflikte auch zu den Gruppenleiter die sich eh nicht für uns interessieren sowie die Sozialarbeiterin.Es wird nie was angesprochen.Nie haben die Zeit für Gespräche und wie es weitergehn soll interessiert da niemand.Es wird immer übersehen und ignoriert wenn es einem schlecht geht.Es ist jeden Tag eine Qual dahin zugehen.
kleineGroße
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Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von kleineGroße »

das hört sich ja gar nicht gut an. Aber warum geht ihr dann weiter dahin?


Liebe Grüße
Francy
Ich bin eine von Vielen, aber doch anders!
johannaabraham
Beiträge: 45
Registriert: 12. Feb 2010, 10:13

Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von johannaabraham »

Hallo Angsthase,Hallo Francy und Co.

vielen Dank für Eure Antworten.
@Francy: es ist immer noch besser dort hin zu gehen, als mit 30 zu Hause zu sitzen,aber im Prinzip hast du recht: wir sollten uns nach einer Alternative umsehen.Das ist aber selbst in Hamburg nicht ganz so leicht, denn wenn du dich auf dem 1.Arbeitsmarkt bewirbst,nehmen sie dich nicht, da sie ja rausbekommen (Unterlagen), dass du krank bist und damit nicht belastbar. Und wenn du in eine andere Werkstatt wechselst, dann bist du zumindest hier in Hamburg mit körperlich/geistigen Menschen zusammen. Das ist auch nicht dass, was ich mir wünsche.
Von daher ist es schwierig, da zu einer vernüpftigen Lösung zukommen.
Ich bin aber froh,Angsthase, dass so jemand wie du hier im Forum zu finden ist, dem es auch so geht. Es ist schon echt scheiße, wenn die Sozpäds auf Arbeit keine Zeit haben und die FABs überfordert sind und mit Emotionen nicht umgehen können. Mein Chef zum Beispiel checkt garnicht, wann ich in einer Episode bin und hält das für einen körperlichen Infekt.
Ich bin jedenfalls mit der sogenannten Unabhängigen Beschwerdestelle für psychisch Kranke in Kontakt, die mich notfalls dort unterstützen und habe darüber hinaus auch Leute (PPM, Therapeut, andere Betroffene), die mich verstehen und weit konstruktiver helfen, als diejenigen, die eigentlich für Konflikte am Arbeitsplatz zuständig währen!
Bald mehr,

sonneinhamburg
Abraham
Adler443377
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Registriert: 28. Apr 2010, 17:21

Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von Adler443377 »

Hallo, ich weiß nicht ob ich auf einen anderen Tread hinweisen darf - aber schau mal in den Tread Arbeitsdruck.

Alles Liebe
Tabita
Leben und lieben im Augenblick
Angieffm
Beiträge: 2
Registriert: 4. Mai 2010, 22:17

Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von Angieffm »

Ich würde gerne auch von dort weggehen.Aber was soll man machen wenn man nicht auf dem 1.Arbeitsmarkt leider arbeiten kann.Und bin am Anfang dort hin mit Hoffnung das mir etwas geholfen wird nur leider weiss ich das es anders ist. Und da ich Krankenversichert und Rentenversichert sein wollte bin ich halt geblieben da ich keine Leistungen vom Amt bekomme und daher ohne Krankenversicherung da gestanden hätte.Deswegen schau ich mir 2 andere Werkstätten an im Juni und hoffe das sie etwas besser sind.Zumindestens mal ein Praktikum machen.
Wie ist das denn mit dem Lohn in Hamburg bei dir in der Werkstatt? Gibt es regelmässig Gespräche oder findet garnichts statt?
kleineGroße
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Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von kleineGroße »

hmm, natürlich ist das nicht einfach. Aber ich denke immer, nur man selber ist in der lage etwas zu ändern. Wenn das nicht passt und es einen nur noch fertig macht, dann ist das zu hause vielleicht erstmal noch besser. Denn momentan bist du ja krank geschrieben wie beschreibst.

Es ist gut sich auszukotzen und die scheinen da ja echt nicht gut zu sein, aber das werdet ihr nicht ändern können. Manchmal ist es echt bessr zu gehen.

Ich komme auch aus Hamburg. Es gibt einige Möglichkeiten hier. Wo du sogar speziell als psychisch kranker umschulungen, eingliederungshilfen machen kannst. Die stiftung alsterdorf bietet da sehr viel an. Es gibt das BfW, das BTZ in Bergedorf gibt es auch noch was. Diese einrichtungen vermitteln dich sogar in andere Betriebe. Es gibt die Elbewerkstätten. Die "Hamburger Initiative Arbeit für psychisch Kranke und Behinderte e.V" können einen bestimmt auch weiter helfen.
Also ich habe da andere Erfahrungen auf dem 1. Arbeitsmarkt gemacht, trotz meiner Erkrankungen. Da gibt es wege und möglichkeiten. Das ist alles nicht einfach und es sind steinige wege, aber es gibt möglichkeiten. Ich sehe Hamburg eher als eine der wenigen städte, die einem einige Möglichkeiten als psychisch kranker bietet.

Ich selber habe gerade mein studium abgebrochen und eine erneute schwere depressive episode hinter mir. Ich mache nun eine Reha in eimsbütel im GPZE. Dort verdiene ich zwar nichts, aber ich werde dort fit gemacht. Kann mich in vielem ausprobieren. Und lerne mit den Problemen, die mich noch daran hindern zu arbeiten, umzugehen. Dort wir mir geholfen, dass ich von dort wieder eine arbeit finde, die zu mir passt mit meiner erkrankung.
Wenn du eine PPM hast, dann müssen die dir doch sagen können was du für möglichkeiten hast.

Liebe Grüße
und viel kraft nd tatendrang

Francy
Ich bin eine von Vielen, aber doch anders!
johannaabraham
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Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von johannaabraham »

Hallo Francy,hallo Angsthase,

wie gut, dass es dieses Forum gibt! Klar, den seelischen Müll abzuladen tut erstmal ganz gut, aber dann muss natürlich überlegt werden, wie es weitergeht.
Meine PPM weiß leider auch nicht mehr, als ich.Wir sind schon alle Möglichkeiten durchgegegangen.Das war allerdings schon vor einigen Monaten. Inzwischen weiß ich, dass sich zumindest beim Bergedorfer Impuls sich so einiges getan hat.
Leider habe ich ja die Reha schon abgeschlossen und befinde mich jetzt in der Werkstatt im sogenannten Arbeitsbereich.
Ich denke, dass ich während der Reha bessere Chancen gehabt hätte, zu wechseln. Aber es lohnt sich vielleicht, nochmal auf die einzelnen Seiten zu gucken und noch mal sich neu zu informieren.
@Angsthase: Das ist es ja, was mich so aufregt: es gibt nur Gespräche, wenn die von einem etwas wollen, wenn ich etwas will, bzw. es mir nicht gut geht, dauert es Wochen, bis es einen Gesprächstermin gibt.
Ich bin gerade in der Situation, dass die Kommunikation mit meinem Chef überhaupt nicht stimmt und er mich in meiner Arbeit ausbremst, weil er behauptet, ich mache zu viel Fehler und ich von daher einiges jetzt garnicht machen darf. Über dieses und andere Vorkommnisse hätte ich gerne mit ihm schon lange gesprochen. Nun gibt es erst Ende des Monats ein Gespräch mit ihm, der Sozpäd auf Arbeit, der PPM und mir. Dabei geht diese Phase schon lange.So viel zu "zeitnahen" Konfliktgesprächen. Ganz toll!War deshalb schon beim Werkstattrat. Wenn ich Montag zurück bin, wende ich mich gleich nochmal an ihn, um zu hören, was aus der Angelegenheit geworden ist und was die Leitung dazu gesagt hat.
Bis bald,

sonneinhamburg.

@Francy: Ich glaube, du bist auch bei der DDL?!Wenn ja: Bist du am 15.5. auch in Kassel?
Abraham
kleineGroße
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Re: Arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke

Beitrag von kleineGroße »

gib nicht auf, aber das machst du ja auch nicht. Ich finde es gut, dass du weiter versuchst Gespräche zu bekommen um die Dinge zu klären. Ich hoffe ihr werdet einen weg finden mit dem du dich gut fühlst.

Ja, ich bin Mitglied bei der DDL,aber zur Zeit noch seit Februar nicht aktiv. Da ich in der Klinik war und auch immer noch nicht wieder richtig aufen damm. Muß mich erstmal wieder mehr um mich kümmern bis ich wieder aktiv dabei bin. Nach Kassel fahr ich nicht. Ich würde eigentlich gerne, aber das geht zur Zeit über meine Kräfte hinaus, da auch meine Angststörung mich zur zeit sehr gut im griff hat.


Liebe Grüße
Francy
Ich bin eine von Vielen, aber doch anders!
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