Telefonat mit der Krankenkasse

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memphis
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Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von memphis »

Hallo,
ich werde Ende nächster Woche die 6-Wochen-Frist der Krankschreibung erreicht haben.
Nun hat mich am gestrigen Freitag jemand von meiner Krankenkasse angerufen und wollte wissen, ob ich danach wieder arbeitsfähig sein werde.

Nachdem ich verneint habe, wurde ich nach meinen Symptomen und meinen Fortschritten im Krankheitsverlauf gefragt.
Außerdem wollte die Mitarbeiterin der Krankenkasse wissen, ob ich, wenn ich wieder gesund bin, weiterhin in dem selben Unternehmen beschäftigt sein werde wie jetzt.

Ich hab' mich ziemlich überrumpelt gefühlt und erst mal geantwortet, soweit ich eben antworten konnte.

Die Mitarbeiterin der Krankenkasse meinte zum Abschluß, sie würde sich nach zwei Wochen wieder bei mit melden.

Wieso eigentlich? Bisher war ich noch nie länger krank, höchstens mal zwei Wochen lang wegen einer Grippe.

Nachdem mir das Ganze nicht mehr aus dem Kopf geht: Ist das üblich, dass sich die Krankenkasse von sich aus meldet?
Was sagt man und was sagt man besser nicht?

Liebe Grüße
Memphis
SisterGoldenHair
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von SisterGoldenHair »

... hallo, ich glaube jetzt nicht so wirklich, daß die Mitarbeiter der kranken Kasse Deine Symptome und Deine Fortschritte was angehen...

klar, fühlt man sich da überrumpelt...
ich kann davon auch ein Lied singen.

Die sind eben heute gehalten, den Leuten auf die Eisen zu steigen ! vor allem, wenn sie nach den 6 Wochen Krankengeld zahlen sollen.

also, als ich in der Tagesklinik war, sagte mein Therapeut, wenn sie wieder anrufen, soll ich sagen, sie möchten sich doch mit ihm in Verbindung setzen.

sag doch einfach, sie sollen Deinen Arzt fragen. (aber der unterliegt der Schweigepflicht)

ich glaube, wie gesagt, nicht, daß die Details einen Sachbearbeiter was angehen, aber es ist heute offenbar so üblich, daß sie auch verstärkt anrufen (und nerven)

Möglicherweise wirst Du dann eine "Einladung" bekommen zum med. Dienst der KK.

Am besten besprichst Du die Angelegenheit mal mit Deinen behandelnden Ärzten. So lange sie hinter Dir stehen, ist das schon mal die halbe Miete.

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

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(Jean-Jacques Rousseau)
68
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von 68 »

Hallo Memphis,

ich denke auch nicht, dass ein Mitarbeiter der Krankenkasse Dir solche Fragen stellen darf..., dafür haben sie doch den med. Dienst, der eingeschaltet werden kann.

Letztes Jahr war ich fast 10 Monate krank geschrieben. Die Krankenkasse hatte sich in dieser Zeit zweimal bei mir gemeldet, aber nur um zu fragen, ob sie mir behilflich sein könnten.
Der med. Dienst wurde nicht eingeschaltet.

Im Januar fing ich wieder an zu arbeiten, aber nur zwei Wochen, dann wurde ich wieder krankgeschrieben. Die Krankenkasse hat daraufhin erst den Arzt angerufen, und dann mich.
Aber mich nur, weil sie mir die Sache mit dem Krankengeld erklären wollten.

Kannst Du nicht mal bei Deiner Krankenkasse anrufen und fragen, ob solche Anrufe üblich seien...?

Liebe Grüße,
Schneeball
SisterGoldenHair
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von SisterGoldenHair »

... da bist Du anscheinend bei einer "vernünftigen" KK versichert, Schneeball.
das ist erfreulich, bes. wenn man krank ist.

LG
Ulli


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(Jean-Jacques Rousseau)
68
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von 68 »

...ja, sieht so aus. Ich habe mit der KK nie Probleme gehabt. Aber ich dachte bisher, dass es so "normal" sei.

Aber trotzdem, ich glaube nicht, dass die KK wie bei Memphis nach Symptomen und Fortschritte fragen darf. Und wenn doch, dann aber bei dem behandelnden Arzt und nicht bei dem Patienten selbst. Oder...? Vielleicht liege ich da aber auch falsch.

Liebe Grüße,
Schneeball
SisterGoldenHair
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von SisterGoldenHair »

... nee, ich glaube, normal ist das heute nicht mehr... ich wurde von meiner zeitweise regelrecht bombardiert, und es sind auch ein paar ziemlich unverschämte Dinge passiert.

als ich *95 einen Reitunfall hatte mit 4 Mon. A.U. war ich noch bei einer anderen KK, und hatte absolut keine Probleme, aber das waren eben noch andere Zeiten. in 15 Jahren hat sich einiges gewandelt...

aber um nochmals auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen - es kann zwar sein, daß das nun gängige Praxis ist, aber ich glaube nicht, daß man sich am Telefon ausfragen lassen muß. das ist Aufgabe des med. Dienstes.

LG
Ulli


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(Jean-Jacques Rousseau)
laienspiel
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von laienspiel »

Hallo miteinander!

Wollte nur mal berichten, daß es bei meiner Krankenkasse nicht nur beim Telefonieren bleibt.
Ich bin nun schon zum dritten Mal "einbestellt" worden. Und auch noch jedes Mal bei einem anderen Mitarbeiter. Das erste mal hab ich, blöd wie ich bin, meine ganze Story erzählt. Auch deshalb, weil mir die Mitarbeiterin vom Sozialen Dienst der KK sympatisch war. Das zweite Mal musste ich zu einer anderen Mitarbeiterin, weil die erste im Urlaub war und der Termin angeblich nicht zu verschieben sei. Jetzt soll ich wieder hin. Die erste Mitarbeiterin arbeite nicht mehr dort, jetzt ist eine neue Person für mich zuständig!!!!
Und die erwarten wirklich, daß du jedes Mal dein ganzes Leben dort auf den Tisch packst.
Ich werd diese Woche also zum dritten Mal dort antanzen. Weiß nur noch nicht wie ich reagieren soll.Ich denke, zuviel Offenheit schadet mir nur.
Bin seit Sommer 09 krank geschrieben.
LG domogi
68
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von 68 »

Hallo domogi,

...ich kann es gar nicht fassen...

Aber ich denke da wie Ulli, dass man sich nicht ausfragen lassen muß, ob jetzt bei einem persönlichen Gespräch oder am Telefon. Am Telefon denke ich schon mal gar nicht. Denn wer sagt mir, dass es wirklich jemand von der KK ist? (Ein Gedanke nur mal so...)

Ich glaube auch, dass solche Fragen die Aufgabe des med. Dienstes ist und nicht eines Mitarbeiters der KK.

Denn umgekehrt, als ich mal bei der KK etwas Fachliches nachgefragen wollte, wurde ich auf den Telefonservice der KK mit den jeweiligen Experten verwiesen.
Da kann doch ein einfacher Mitarbeiter einen nicht einfach so ausfragen. Er hat doch gar nicht den fachlichen Hintergrund.
Wie gesagt, dafür gibt es den med. Dienst...

Liebe Grüße,
Schneeball
SisterGoldenHair
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von SisterGoldenHair »

... wie gesagt... es hat sich in den letzten Jahren eine Menge verändert... ob das mit neuer Reform besser wird, wage ich zu bezweifeln...

bei meiner KK scheint eine große Fluktuation zu herrschen, ich hatte alle Nase lang einen anderen Ansprechpartner - oder wechseln sie so häufig, damit kein allzu vertrautes Verhältnis entsteht zwischen Sachbearbeiter und Mitglied. der könnte ja empathisch sein, und einem in irgend einer Form entgegen kommen...

1x hatte ich eine sehr nette und engagierte Sachbearbeiterin, die hatte ich aber nicht lange............

seit ich ausgesteuert bin und "gezwungenermaßen freiwillig versichert", lassen sie mich in Ruhe.

gab es nicht kürzlich mal einen kleinen Datenskandal mit einer KK? da wurde etwas "outgesourct" - praktisch "Fremdarbeiter" kamen an sensibelste Daten von Patienten ran....

soweit ich weiß, geht einen "normalen" MA einer KK die Diagnose nix an, auch nicht mein Lebenslauf. angeblich geschieht das alles ja nur zum Wohle der Patienten, da bin ich mir aber auch keineswegs sicher.

aber jedenfalls ist es inzwischen so, daß die KK die Patienten oftmals unter Druck setzen, und ich fürchte, sie sind stellenweise per Gesetz dazu sogar verpflichtet. bei längerer A.U. - so sagte man mir das mal bei der KK - seien sie per Gesetz gehalten, das Mitglied zu einer Reha o.ä. aufzufordern.

Domogi, sag doch einfach, Du würdest das lieber mal mit dem MDK besprechen, dazu ist der doch da.

LG
Ulli


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(Jean-Jacques Rousseau)
Regenwolke
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Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von Regenwolke »

Nach meinem Kenntnisstand dürfen die Mitarbeiter der Krankenkasse keine Details zu Erkrankungen beim Patienten erfragen, bzw. man muß auf solche Fragen nicht antworten, da sie datenschutzrechtlich nicht in Ordnung sind.

Krankenkassen dürfen allerdings zur Klärung bestimmter Sachverhalte (z. B. zur Beurteilung der Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit eines Mitglieds) den medizinischen Dienst beauftragen, Befunde beim behandelnden Arzt anzufordern oder den Patienten zu begutachten, der medizinische Dienst teilt dann der KK seine Stellungnahme bzgl. der Angelegenheit mit.

Aufgrund der Stellungnahme des medizinischen Dienstes kann dann die KK dann auch weitere Schritte unternehmen, z. B. Krankengeldzahlungen verweigern oder Mitglieder zum Stellen eines Reha-Antrages auffordern (mit Androhung von Konsequenzen, falls man der Aufforderung nicht nachkommt).

Ich habe vor einiger Zeit mal das Ausfüllen eines ausführlichen Symptomfragebogens verweigert, den die Kasse mir nach einigen Wochen Krankengeldbezug zuschickte, habe auch nicht eingewilligt, dass mich ein Mitarbeiter der KK telefonisch befragt. Die Kasse hat mich danach aber ziemlich unter Druck gesetzt, daher kann ich nicht sagen, ob man manchmal nicht besser fährt, wenn man sich etwas "kooperativer" zeigt.
Espresso
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@ Schneeball wegen Krankenkasse

Beitrag von Espresso »

Hallo Schneeball,

da ich auch gerade ziemliche Probleme mit meiner gesetzlichen Krankenkasse habe (Verweigerung von Krankengeld trotz attestierter AU durch einen Facharzt), denke ich in absehbarer Zeit an einen Wechsel.

Was Du über Deine KK schreibst, klingt gut - verrätst Du mir bitte, bei welcher Du versichert bist?

Herzliche Grüße

Espresso
sille66
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von sille66 »

Hallo,

die Gespräche mit der Krankenkasse kenne ich auch. Die Krankenkasse ist nach Richtlinien des MDK verpflichtet euch anzurufen und zu fragen wann ihr dann wieder arbeiten "wollt". Da gibt es einen genauen Plan und die Mitarbeiter werden geschult. Dies nennt sich "Anleitung zur sozialmedizinischen Beratung und Begutachtung bei Arbeitsunfähigkeit (ABBA 2004)" zu finden auf www.mdk.de unter Dokumente/Formulare. Man möchte euch in Gruppen einteilen und sehen ob ihr "auffällig oder unauffällig oft" krank seid. Mein Hausarzt hat sich bei meiner Krankenkasse darüber beschwert, da es wohl eine Vereinbarung gibt, das gerade psychisch erkrankte Menschen mit besonderer Vorsicht zu behandeln sind. Seit dem wurde für alles erstmal mein Hausarzt angesprochen und er hat dann alles für mich geregelt, so dass bis jetzt alles so geregelt wurde wie ich es wollte. Nun musste ich EU Rente beantragen, mal sehen was nun kommt.
68
Beiträge: 57
Registriert: 1. Mär 2010, 12:00

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von 68 »

Hallo Sille,

so war es ja auch bei mir. Die Krankenkasse hat bei meinem Arzt angerufen und mich mit Fragen verschont.

@Espresso
Klar kann ich Dir meine Krankenkasse verraten. Ich möchte aber hier im Forum keine Werbung machen.
Verrate mir doch mal Deine Email-Adresse

Liebe Grüße,
Schneeball
Espresso
Beiträge: 6
Registriert: 22. Mär 2010, 14:29

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von Espresso »

Hallo Schneeball,

danke für Deine Unterstützung!

Meine E-Mail-Adresse lautet "xxx"

Das @-Zeichen habe ich absichtlich in Buchstaben geschrieben, um zu verhindern, dass ich Spam-Mails von irgendwelchen Firmen erhalte, die sich meine E-Mail Adresse aus dem Netz ziehen. Ich hoffe, Du verstehst das.

Liebe Grüße

Espresso
FönX
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Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von FönX »

Auf der E-Mail-Adresse, die ich in meinem offenen Profil habe, ist in mehreren Jahren noch keine einzige Spam-Mail aufgeschlagen. Insofern sind die Spam-Bedenken völlig unbegründet.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
KaterBerti
Beiträge: 113
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von KaterBerti »

Also ich habe (noch) keine schlechten Erfahrungen bei Gesprächen mit der KK gemacht. Schließlich bekomme ich von denen ja mein "Gehalt". Gegenüber dem Arbeitgeber müsste ich ja auch bis zu einem gewissen Maß "Rede und Antwort" stehen. Was sollte die KK denn schlimmsten Falls tun? Man muss ja nicht alles erzählen, aber so "Stand der Dinge" wäre doch ok (zB welche PT ansteht, wann Kliniktermin ist usw.)

Der MDK der KK möchte nun mein psychologisches Gutachten haben, welches wegen meines Reha-Antrags ertellt wurde. Würdet Ihr das weitergeben?
Berti
Sister-Act

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von Sister-Act »

Hallo Berti77,

mir wurde von meiner damaligen Krankenkasse schriftlich mitgeteilt, dass ich meiner Mitwirkungspflicht nicht nachkommen würde, wenn ich das Gutachten nicht zukommen lassen würde. Notgedrungen hab ich nachgegeben. Ob das rechtlich wirklich angefordert werden kann, weiß ich nicht.
KaterBerti
Beiträge: 113
Registriert: 21. Apr 2010, 18:11

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von KaterBerti »

Sisteract, danke für den Hinweis. Das fände ich ziemlich ätzend. Obwohl ich es selbst nicht zu sehen bekomme, sollen dann andere über "mein Leben" bescheid wissen.
Berti
270792
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von 270792 »

Hallo!

> mir wurde von meiner damaligen Krankenkasse schriftlich mitgeteilt, dass ich meiner Mitwirkungspflicht nicht nachkommen würde, wenn ich das Gutachten nicht zukommen lassen würde. Notgedrungen hab ich nachgegeben. Ob das rechtlich wirklich angefordert werden kann, weiß ich nicht.

Es ist leider so, dass sie sich auf die Mitwirkungspflicht berufen und Leistungen versagen dürfen, wenn der Versicherte nicht mitwirkt.

Rechtsgerundlage ist das Sozialgesetzbuch SGB 1

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_1/index.htm

welches Grundlegendes für weitere SGB, auch für SGB V Gesetzliche Krankenversicherung regelt

§§ 60-67
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_1 ... G001000314

Z.b.§ 60:

"§ 60 Angabe von Tatsachen
(1) Wer Sozialleistungen beantragt oder erhält, hat

1.
alle Tatsachen anzugeben, die für die Leistung erheblich sind, und auf Verlangen des zuständigen Leistungsträgers der Erteilung der erforderlichen Auskünfte durch Dritte zuzustimmen,
2.
Änderungen in den Verhältnissen, die für die Leistung erheblich sind oder über die im Zusammenhang mit der Leistung Erklärungen abgegeben worden sind, unverzüglich mitzuteilen,
3.
Beweismittel zu bezeichnen und auf Verlangen des zuständigen Leistungsträgers Beweisurkunden vorzulegen oder ihrer Vorlage zuzustimmen."

Und dazu zählt auch das Vorlegen ärztlicher Berichte und Gutachten.

§ 66:

"§ 66 Folgen fehlender Mitwirkung
(1) Kommt derjenige, der eine Sozialleistung beantragt oder erhält, seinen Mitwirkungspflichten nach den §§ 60 bis 62, 65 nicht nach und wird hierdurch die Aufklärung des Sachverhalts erheblich erschwert, kann der Leistungsträger ohne weitere Ermittlungen die Leistung bis zur Nachholung der Mitwirkung ganz oder teilweise versagen oder entziehen, soweit die Voraussetzungen der Leistung nicht nachgewiesen sind. Dies gilt entsprechend, wenn der Antragsteller oder Leistungsberechtigte in anderer Weise absichtlich die Aufklärung des Sachverhalts erheblich erschwert.
(2) Kommt derjenige, der eine Sozialleistung wegen Pflegebedürftigkeit, wegen Arbeitsunfähigkeit, wegen Gefährdung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit, anerkannten Schädigungsfolgen oder wegen Arbeitslosigkeit beantragt oder erhält, seinen Mitwirkungspflichten nach den §§ 62 bis 65 nicht nach und ist unter Würdigung aller Umstände mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß deshalb die Fähigkeit zur selbständigen Lebensführung, die Arbeits-, Erwerbs- oder Vermittlungsfähigkeit beeinträchtigt oder nicht verbessert wird, kann der Leistungsträger die Leistung bis zur Nachholung der Mitwirkung ganz oder teilweise versagen oder entziehen.
(3) Sozialleistungen dürfen wegen fehlender Mitwirkung nur versagt oder entzogen werden, nachdem der Leistungsberechtigte auf diese Folge schriftlich hingewiesen worden ist und seiner Mitwirkungspflicht nicht innerhalb einer ihm gesetzten angemessenen Frist nachgekommen ist."

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
KaterBerti
Beiträge: 113
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Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von KaterBerti »

Blautopas, danke für die umfangreiche Info.

Allerdings besagt das nicht, dass man sein Gutachten weiter geben muss. Schließlich hat man ein Recht auf Privatsphäre (im Grundgesetz! und das gilt tatsächlich auch für psychisch Kranke .

Wäre also zu klären, ob die Einforderung des Gutachtens diesem Recht widerspricht. Ich würde es drauf ankommen lassen, bin aber auf die Krankengeldzahlung auch nicht direkt angewiesen.
Berti
68
Beiträge: 57
Registriert: 1. Mär 2010, 12:00

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von 68 »

T´schuldigung, habe falsch gelesen und die Antwort paßte nicht so richtig

Liebe Grüße,
Schneeball
Rioabajorio
Beiträge: 65
Registriert: 25. Nov 2007, 12:10

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von Rioabajorio »

Hsllo zusammen!

Ich scheine da mit meiner Krankenkasse mehr Glück zu haben... Jedenfalls war ich 18 Monate aufgrund Psyche etc. krank geschrieben und wurde jetzt ausgesteuert (nach 18 Monaten), das ist normal. Die haben mich nicht einmal angerufen oder so. Allerdings war ich in der Zeit 3 x in einer Klinik und die Berichte hat die Krankenkasse natürlich auch bekommen.

Was mich aber echt wundert: Wieso fragt (angeblich!!) die Krankenkasse nach der Diagnose und den Beschwerden? Sie stehen doch auf der Krankmeldung drauf!?

Ich finde es echt SEHR merkwürdig!! Vielleicht war es ja tatsächlich gar nicht die Krankenkasse sondern ein fingierter Anruf Deines Arbeitgebers?? Rufe doch mal bei der Krankenkasse an und frag mal nach.

Eine andere Möglichkeit ist vielleicht mal beim VdK nachzufragen. Die vertreten Kranke, Rentner etc. Man kann Mitglied werden, für einen rel. geringen Monatsbeitrag, aber ich glaube einfache telefonische Auskünfte geben die auch ohne das man Mitglied ist. Ruf doch einfach mal dort an und frag mal. Einen Versuch ist es doch wert...

Versuche auf keinen Fall, Dich einschüchtern zu lassen. Du bist kein Bittsteller: Du hast Geld in eine Versicherung eingezahlt und nun ist der Versicherungsfall eingetreten, d.h. Du hast Anspruch auf das Geld! Basta! Nur versuchen die natürlich auf jeden Wege um die Zahlung herumzukommen bzw. Dich unter Druck zu setzen. Lass Dich nicht unterkriegen!!!

Liebe Grüße
Rioabajorio
KaterBerti
Beiträge: 113
Registriert: 21. Apr 2010, 18:11

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von KaterBerti »

Rioabajorio, an einen fingierten Anruf glaube ich nicht. Der wäre zB viel kürzer ausgefallen, denn welche Firma hat schon professionelle Lügner angestellt? Und wie wir gesehen haben, ist es durchaus üblich, dass die KK nachfragt.

Man muss ja auch nicht auf alles Antworten. Wie ich oben schon schrieb, hat man auch eine Privatsphäre. Also meine hat sich zwar nach den anstehenden Behandlungen gefragt, aber nicht nach einzelnen Symptomen. Die Diagnose bekommt die KK mit dem gelben Schein. Ich habe so den Eindruck, dass der MDK im Hintergrund "mitbehandelt". Der bekäme lt. meiner Sachbearbeiterin jedenfalls zB mein Gutachten.

Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, wenn die KK Bescheid weiß. Die können einen ja auch mal unterstützen.

Im Übrigen habe ich mein Gutachten der KK noch nicht zukommen lassen. Stattdessen habe ich die Reha-Absage geschickt. Da steht die Enddiagnose des Gutachters drauf. Das sollte denen reichen. Sonst werde ich doch ein bisschen sauer.
Berti
Biggi05
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Registriert: 6. Apr 2005, 14:23

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von Biggi05 »

Ich bin jetzt seit 3 Montaen krank geschrieben und die KK nervt dauernd. Das müssen die halt machen. Viel kan ich denen aber auch nciht sagen, aber es nervt halt.
lolali
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Registriert: 29. Jun 2009, 21:06

Re: Telefonat mit der Krankenkasse

Beitrag von lolali »

auch wenns etwas spät kommt:

leider ist es so, dass die meisten krankenkassen einen nerven und alles wissen wollen, sobald es ans zahlen geht.

die haben vorschriften, wie viel sie ausgeben dürfen, wo sie die meisten ausgaben haben und versuchen mit allen mitteln die zahlung des krankengelds einzustellen.

wenn man zu einem treffen eingeladen wird sollte man auf jedenfall kommen, da sonst davon ausgegangen wird, dass man wieder arbeiten kann und das krankengeld wird gestrichen.
auch bei verweigerung der auskünfte, wenn sich die sowieso nicht geschulten mitarbeiter der kk. ein bild vom versicherten machen wollen, kann das leider konsequenzen haben.

und hintenrum lästern sie dann noch, wg. welchen problemchen man da krank sei. alles nur, weil sie keine ahnung haben.
manche haben verständnis. aber die muss man suchen.

ich weiß das leider aus eigener (arbeits)erfahrung...
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