Der Film "Helen"

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Sieglinde1964
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Der Film "Helen"

Beitrag von Sieglinde1964 »

Zur Geschichte:
Die Pianistin und Musikprofessorin Helen (Ashley Judd, Heat, Twisted, High Crimes) führt scheinbar ein Bilderbuchleben. Sie ist glücklich mit dem Anwalt David (Goran Visnjic, The Deep End, Elektra) verheiratet und hat in Julie (Alexia Fast, Fido) eine wohlgeratene 13-jährige Tochter. Doch die Existenz in Wohlstand und Zufriedenheit beginnt sich einzutrüben. Helen wird zunehmend von Traurigkeit, Müdigkeit und Lustlosigkeit ergriffen. Sie beginnt sich zurückzuziehen und ihr Verhalten führt zum Streit mit David. Nachdem er sie eines Tages zusammengebrochen im Bad gefunden und ins Krankenhaus gebracht hat, erfährt der Ehemann, dass seine Gattin körperlich gesund ist, aber an Depressionen leidet. Helen wird zunächst mit Medikamenten behandelt, die allerdings gefährliche Nebenwirkungen haben. Die Krise verschärft sich und die familiären Spannungen nehmen zu. Die Selbstmordgefahr macht einen Psychiatrieaufenthalt unumgänglich. Nur ihre selbst manisch depressive Studentin Mathilda (Lauren Lee Smith, Pathology, One Way) lässt Helen noch an sich heran.

Filmstart ist der 26. November 2009
Stromi
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Registriert: 13. Nov 2009, 18:17

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Stromi »

Hallo,

ich möchte diesen Film unbedingt sehen, finde aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis definitiv niemanden, der den auch sehen mag.
Vielleicht finden sich ja ein paar Leute in Frankfurt/Main, mit denen ich zusammen ins Kino gehen kann? Ich würde mich freuen.

LG Yvonne
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Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut. Mark Twain
Montoya

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Montoya »

Hallo Yvonne,

es tut mir leid dass sich aus deinem Umfeld niemand damit auseinandersetzen möchte. Ich denke wenn ich meinen Mann nicht hätte der sich sofort bereit erklärt hat ihn sich mit mir anzusehen würde es mir genauso gehen wie dir.

Frankfurt ist ein bisschen weit. Sonst würden wir dich mitnehmen

Ich wünsche dir dass du noch jemanden findest denn ich denke der Film ist absolut sehenswert.

LG Toya
Sieglinde1964
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Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich möchte mit meinem Mann in diesen Film gehen.
dolittle909
Beiträge: 296
Registriert: 14. Sep 2008, 18:00

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von dolittle909 »

Die Regisseurin sagt, es sei ein "Liebesfilm".

Vielleicht zieht das...

d.
Stromi
Beiträge: 49
Registriert: 13. Nov 2009, 18:17

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Stromi »

>>Die Regisseurin sagt, es sei ein "Liebesfilm".

Vielleicht zieht das...

d.<<

Ob das hilft?
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Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut. Mark Twain
Sieglinde1964
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Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich habe heute mal im Programm unseres hiesigen Kinos nachgesehen. Leider haben die den Film nicht ins Programm genommen. Ich warte nun, bis er auf DVD zu bekommen ist.
internetppp
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Registriert: 4. Jun 2009, 12:23

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von internetppp »

Hallo Ihr Lieben,
ich hatte gestern in Frankfurt etwas zu erledigen, da bin ich auch gleich mit meiner Frau spontan in die Nachmittagsvorstellung ins Cinema rein und habe mir den Film Helen angeschaut.
Absolut lohnenswert, aber auch schwere Kost.
Der Kinobetreiber sagte mir, dass der Film aufgrund fehlender Besucher nicht mehr lange laufen wird. Das Kino war auch ziemlich leer, und das am Sonntag.
Liebe Grüße
Peter
Babi
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Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Babi »

Hört sich ja interessant an, aber ich glaube nicht, daß ich im Moment stabil genug bin, den zu schauen.
Kann sein, daß der mich vielleicht zusätzlich noch runterhaut.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
annilein77
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Re: Der Film "Helen"

Beitrag von annilein77 »

Ich habe heute auch den Film "Helen" gesehen. Er hat mich sehr berührt und vor allem leider auch sehr stark an meine Beziehung erinnert, die an meiner Krankheit zerbrochen ist Es gab zwei, drei Stellen, die ich etwas unrealistisch bzw. überzogen dargestellt fand, aber insgesamt hat der Film mir gut gefallen, nicht zuletzt aufgrund der wunderbaren Ashley Judd, die ich sowieso großartig finde. Allerdings ist er wirklich schwere Kost, war aber ok für mich.

Schade nur, dass nicht wirklich deutlich wird, warum Helen sich letztlich für die EKT entscheidet. Es geht nicht wirklich hervor, ob sie nun schon verschiedene Medikamente durch hat und ob diese alle nicht anschlagen. EKT wird hierzulande ja meist erst angewendet, wenn 20 oder mehr Medis durchprobiert wurden, aber in den USA ist das wohl etwas anders als hier...
pgbu
Beiträge: 83
Registriert: 26. Feb 2009, 22:43

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von pgbu »

Hallo Annilein,

ich habe den Film noch nicht gesehen, obwohl ich einer der ersten war, der auf den Film aufmerksam gemacht hat . Werd ihn mir aber in den nächsten Tagen anschauen.

Du schreibst: "Er hat mich sehr berührt und vor allem leider auch sehr stark an meine Beziehung erinnert, die an meiner Krankheit zerbrochen ist "

Mir ist es genauso gegangen. Meine Frau und ich haben uns nach 25 Jahren Ehe getrennt, nicht zuletzt und vor allem, weil ich jahrelang nicht aus meiner Depression herausgekommen ist. Wir mussten erfahren, was Teresia Enke in der beindruckenden Pressekonferenz nach dem Suizid ihres Mannes sinngemäß gesagt hat: "Die Depression war letzlich stärker als unsere Liebe."

Aber nun das Schöne: In den letzten Wochen sind meine Frau und ich uns wieder näher gekommen. Wir haben uns wieder neu "ineinander verliebt". Wir sollten die Hoffnung also nie aufgeben... Vielleicht wird letztlich "doch noch alles gut".

Wünsche allen eine gute Nacht.

LG, Paul


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schwazrmaler
Beiträge: 17
Registriert: 30. Okt 2009, 15:16

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von schwazrmaler »

Im Deutschlandradio ein Interview mit der Regisseurin Sandra Nettelbeck zum Nachhören.

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... bee272.mp3

Bei wem das nicht klappt, der Text ist hier:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... m/1078356/

Gruß,
scharzmaler
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Grenzgängerin »

Ich habe den Film gerade gesehen.

Er ist wirklich schwere Kost und ich würde ihn niemandem Empfehlen, der selber gerade tief in der Depression steckt.

Ich finde ihn größtenteils realistisch und mir als selber Betroffene ging es so, dass ich mich sehr gut hineinfühlen konnte.
Wie das jemandem geht, der Depressionen nicht aus eigener Erfahrung kennt, weiß ich nicht. Auf solche Menschen könnte die Darstellung der Depression schon sehr "ver-rückt" und beängstigend wirken denke ich.

Aber das erschreckende ist eben, dass ich mich auch in den Szenen, wo Helen sehr "ver-rückt" war wiedergefunden habe. Nur war ich da immer alleine und es hat niemand gesehen.

Ich habe das mit der EKT so interpretiert, dass sie sich durch den besuch ihrer Tochter dazu entschlossen hat.
Ich habe auch schon gehört, dass in den USA schneller EKT gemacht wird als in Deutschland.

Grüße,

unknown
Nadalien
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Registriert: 7. Okt 2008, 17:33

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Nadalien »

Hallo!

Habe den Film an meinem Geburtstag geguckt, mit Freund, Freundin, Bruder und dessen Freundin.
Was ich gut fand, dass er nicht versucht zu erklären. Die Darsteller verhalten sich nun mal so, was (O-Ton-Freundin) für andere Normale nicht nachzuvollziehen ist, also eben grenzwertig. Die Verzweiflung und das Vergessliche fand ich sehr gut. Und die Folgen und Konsequenzen. Auch dass die Depression aus dem Nichts auftaucht und die Täuschungsmanöver, die man auf sich nimmt, um sich selbst und anderen nicht zu schaden.
Mir hat der Film gut gefallen und war Balsam für meine geschundene Seele.
Grüße, Nadalien
internetppp
Beiträge: 44
Registriert: 4. Jun 2009, 12:23

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von internetppp »

Hallo an Alle,

wer den Film nicht sehen konnte oder wieder sehen möchte: Dieser Film wird am 28. Mai 2010 auf DVD veröffentlicht,sagt Amazon.
Werde ich mir auf jeden Fall besorgen.
Viele Grüße
Peter
misa

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von misa »

Hallo !

Steh hier wohl ziemlich alleine da.
Mir hat der Film nicht gefallen.
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Der Film "Helen"

Beitrag von tomroerich »

Hi Misa,

nö. Mir nämlich auch nicht. das sage ich aber ganz klar aus dem Blickwinkel "Hilft dieser Film, Depressive besser zu verstehen?"

Es ist eben ein amerikanischer Film, in dem alle zutaten amerikanischer Filme vorkommen:

Liebe, schöne Frauen, Sex, schöne Häuser und vor allem: jede Menge Dramatik. Nun ist ja eine Depression auch dramatisch, aber depressive Menschen zerstören nicht typischerweise dauernd ihre Schreibtische, schreien wie am Spieß und sind von all dem nur noch durch Elektroschocks zu erlösen.

Zwar ist das Spiel von Helen in großen Teilen wirklich authentisch, aber die Schwerpunkte lagen dennoch so, dass es dem Zuschauer nicht langweilig werden sollte. "Oh Gott!" sollte er ausrufen. Es war sicher oft unerträglich intensiv, diese Helen sehen zu müssen, aber sie sagt so gut wie nichts über ihre Befindlichkeiten. Viel zu wenig. Das hätte auch eine Frau sein können, die über eine zerbrochene Liebe völlig außer sich ist.

Und damit es wenigstens eine Tote gibt, bringt sich zum Schluss die Freundin um, gerade da, als es ihr besser geht und sie plant, in ihr altes Leben zurückzukehren.

Als Lehrfilm über Depressionen wenig geeignet.Man merkt zwar, dass da was Unheimliches und sehr Tragisches passiert, aber es wird wenig getan, dass dies verständlich wird. Und dass Helen schließlich durch eine EKT geheilt wird ohne dass erklärt wird, wie selten zu dieser Maßnahme gegriffen wird, bringt zwar zusätzliche Dramatik da rein, erweckt aber leider falsche Eindrücke. Der Durchschnittsdepri ist so nicht. Dem merkt man oft nicht an, dass er überhaupt krank ist. Diese Helen ist es ohne jeden Zweifel, das merkt wirklich jeder.

Die Regisseurin hätte sich trauen sollen, den Zuschauer mit 5 Minuten Stille und einer vor sich hinstarrenden Helen und einem tropfenden Wasserhahn zu konfrontieren. Enge, klaustrophobische Situationen.

Spannende Unterhaltung.

LG

Thomas
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misa

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von misa »

Hi Tom !

Genauso.
Ich denk, dass viele Depressive von ihren Angehörigen (die den Film sahen) in ihrer Stille und Einsamkeit nicht gesehen werden, weil diese Theatralik im Depri-Alltag fehlt. So unter dem Motto: So lange die/der Angehörige keinen Rundumschlag macht, ist es noch nicht schlimm.
Das verschwitzte Gesicht der Helen, um das "krank-sein" zu unterstreichen...
Die Notwendigkeit, der Helen eine psychisch kranke Nebendarstellerin an die Seite zu stellen...
Unterstrichen von einer düsteren Wohnung in einer noch düsteren Wohngegend...
Sucht man in einer Depression nicht eher das gewohnte, sichere Umfeld, die gewohnten Menschen (auch wenn es manchmal nicht den Anschein macht)? Helen hat ihren Mann schließlich nicht gehasst, sondern sie war in sich zu verschlossen, um die Beziehung zu leben.
Letztendlich haben mir die Anfangsszenen gut gefallen, bis dahin, wo sie in sich versunken im Auto saß.
Das Ende der Nebendarstellerin am Filmende empfand ich als Erlösung.
DYS-
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Re: Der Film "Helen"

Beitrag von DYS- »

Danke für euere Rezensionen.

Habe mich ja schon geärgert, das der Film hier in der Provinz nicht läuft.
Nun scheine ich ja nicht so sehr viel verpasst zu haben.

Wird wohl Zeit, das wir unser eigenes Drehbuch schreiben

Liebe Grüße
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Leni_25
Beiträge: 97
Registriert: 10. Apr 2009, 14:24

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Leni_25 »

Habe den Film auch erst neulich gesehen und war echt enttäuscht! Ich finde der Film klärt null über die Thematik Depression auf, also als Lehrfilm um die Krankheit verständlicher zu machen finde ich ihn überhaupt nicht geeignet. Auch für mich als Betroffene finde ich den Film nicht gelungen. Schade, hatte mich schon auf einen Kinofähigen-nicht-Doku-Film zu dem Thema gefreut. Vielleicht schafft es ja ein anderer Regisseur irgendwann...
LaLeLu

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von LaLeLu »

Hallo an alle

Gibt es jemanden, der diesen Film angeschaut hat:

http://wwws.warnerbros.de/helen/

Inzwischen gibt es ihn ja auch als DVD, doch ich möchte ihn nur kaufen, wenn er wirklich sehenswert ist.

Wie habt Ihr deisen Film empfunden?

Liebe Grüße
Lille
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Registriert: 17. Dez 2009, 20:44

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von Lille »

sehenswert!
LaLeLu

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von LaLeLu »

Ich danke Dir, Lille
steppenwolf1

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von steppenwolf1 »

Hab mir vorgestern den Film angeschaut. Und er hat mich ziemlich mitgenommen. Bin sonst nicht so ein Weichei, aber ich halte Ihn auch für sehenswert.

Dazu hab ich dann noch eine Kritik gelesen:

http://www.taz.de/1/leben/film/artikel/ ... geheimnis/

Der Autorin muss ich leider Empathielosigkeit unterstellen und sie weiß leider nciht, von was sie schreibt, musste sich aber wohl zu dem Thema äussern.
Deshalb sollte man sich aber eigentlich nicht abschrecken lassen, nichts mehr Preis zu geben. es vertreten ja gott sei Dank nicht alle so eine Meinung.
LaLeLu

Re: Der Film "Helen"

Beitrag von LaLeLu »

Danke Dir, Steppenwolf!

Die Kritik ist unglaublich - einfach nur traurig.

Ich werde den Film bald anschauen, vielleicht sogar heute Abend.

Liebe Grüße
Antworten