depressive partnerschaft ?

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serafine
Beiträge: 13
Registriert: 4. Aug 2009, 16:52

depressive partnerschaft ?

Beitrag von serafine »

Hallo im Neuen Jahr,

mir geht es leider selbst im Moment gelinde gesat "besch..." und ich frage mich, ob es so etwas gibt wie eine depressive Partnerschaft.

Mein Mann ist ja nur ab und zu am Wochenende da (14 tägig oder weniger, es könne auch mal 6, 7 Wochen sein). Jetzt ist er länger da wegen Weihnachten -
Kommunikation zwischen uns ist fast Null - aber er packt viele zu erledigende Dinge an - während ich jeden Tag mutloser und kraftloser werde.

Bin nur am klagen und jammern, übellaunig - und vergraule mir langsam alle (Eltern und Freunde), die mir helfen wollen.
Schaffe es gerade fast nicht mich um die 3 kleinen Kinder (5,2,1) zu kümmern - ist mir alles zuviel - ich lasse eifnach alles laufen / schleifen, gar nicht gut. Kümmere mich auch nicht um mich selbst.
Nächste Woche muss ich wieder arbeiten

Nun meine Frage: kann es sein, dass mein Mann und uns gegenseitig depressiv " anstecken" ?

Und wie komme ich aus dieser Selbstmitleidschleife raus ?

lg von serafine
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: depressive partnerschaft ?

Beitrag von Babi »

Hi serafine,
alles gute im Neuen Jahr erst mal!
Ja, es kann gut sein, daß man sich in einer Partnerschaft oder auch in einer engen Freundschaft gegenseitig runterzieht und depressiv macht. Es muß nicht sein, aber es kann. Es kommt allerdings darauf an, wie nah man die Depression des anderen an sich heranläßt. Wenn man sie emotional zu nah an sich heranläßt, wird man mit runtergezogen.

Wie man aus dieser Schleife herauskommt, ist schwer zu sagen. Vor allen Dingen ist mal wichtig, daß jeder für sich was macht, was ihm guttut, nicht miteinander, sondern jeder für sich allein. Wenn man immer aufeinanderhängt, wird das nämlich nicht besser, man braucht dann ein bißchen Abstand vom anderen, um da wieder rauszukommen. Manchmal reicht es da auch schon, wenn jeder sich für sich allein in einem Raum aufhält z.B. der eine im Wohnzimmer und guckt fern oder so und der andere im Schlafzimmer und liest oder so, selbstverständlich mit Türen zu, daß jeder einen abgeschlossenen Bereich für sich hat. Wenn man das immer wieder macht, hilft das auch.
So mache ich es oft mit meinem Sohn, wenn wir uns anfangen runterzuziehen gegenseitig, dann geht er in sein Zimmer und ich bin im Wohnzimmer und jeder macht sein Ding. Das hlft echt.
Ich wünsch dir, daß es bald besser wird.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: depressive partnerschaft ?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Serafine,
zunächst einmal möchte ich Dir auch ein frohes und gutes neues Jahr wünschen, auch wenn es sich für Dich momentan nicht so anfühlt.
Dein Posting habe ich gelesen und es tut mir sehr leid, dass es Dir so schlecht geht.
Ich kann aus meiner langjährigen Partnerschaft mit meinem depressiven Lebensgefährten nur sagen, dass man mit der Zeit eine gewisse Co-Abhängigkeit entwickelt.
Das passiert wohl auch sehr oft in Partnerschaften wie ich gelernt habe.
Genau deshalb wird auch immer den Angehörigen geraten sich abzugrenzen und genau das ist auch ist auch ein großes Problem für die Angehörigen.
Ich selbst bin jahrelang nach Hause gekommen und wußte nicht was mich erwartet, meist habe ich mir aber anhören müssen wir schrecklich die Welt ist, man keinem mehr vertrauen kann und mit der Zeit wurde es immer schlimmer.
Mein LG warf mir die Dinge vor, die er selbst nicht mehr geregelt bekam. Er zeigte ständig auf mich, wurde und wird auch jetzt noch verbal aggressiv und ich ging immer mehr den Bach runter.
Ich dachte hinterher wirklich selbst, dass ich zu nichts mehr nutze sei und nichts schaffe.

Liebe Serafine, wenn man ständig nur mit negativen Dingen zu tun hat und dann auch noch allein den Alltag bewältigen muss, sich allein um die Kinder kümmert, so ist das kein Wunder, dass man selbst dann fix und fertig ist.

Versuche so viel wie möglich Freiräume für Dich zu schaffen und Dir vor Augen zu führen, dass die Vergangenheit für Dich schon sehr hart war.
Daher ist es normal, dass Du schwach und müde bist.
Kannst Du Dich nicht krankschreiben lassen?
Gibt es jemanden, der mal zwischendurch auf die kids aufpassen könnte?


Ich glaube nicht, dass Du depressiv bist, sondern dass Du einfach völlig erschöpft bist, vielleicht ja auch wirklich in einer Art und Weise co-abhängig.
Suche Dir professionelle Hilfe um mit der ganzen Situation umgehen zu können. Auch bei der Diakonie oder Caritas gibt es Hilfsangebote und bekommt manchmal auch früher einen Termin als beim Psychotherapeuten.

Fühl Dich mal ganz lieb umarmt.
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
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