An Lea....

[Acedia]

Hallo,
Danke für Eure Antworten. Ich werde über alles nachdenken und versuchen, einen Weg zu finden, der auch für mich begehbar ist. Auch wenn ich im Moment nichts erkennen kann, so soll man ja nie die Hoffnung aufgeben. Manchmal ist man so sehr in die Enge getrieben, dass es keine Rückzugsmöglichkeiten mehr gibt.
Es ist richtig, dass ich hier nicht über Thomas schreiben kann und es auch nicht möchte, schon gar nicht, wenn er nicht da ist. Ich würde es auch nicht gut finden, wenn er hier etwas über mich veröffentlicht. Da werden wir eine andere Möglichkeit finden, um Missverständnisse zu klären, falls überhaupt noch welche bestehen sollten.
Dass ich immer wieder in und an Beziehungen scheitere liegt ja einzig und allein an mir. Dabei will ich eigentlich immer nur alles richtig machen und niemanden weh tun. Und dann passiert es eben doch immer wieder, dass der andere sagt, mir reicht es jetzt mir dir(ich spreche jetzt NICHT von Thomas!!)und schon steht man alleine da. Meistens bin ich dann nur enttäuscht, noch nicht einmal richtig wütend, weil ich ja den Fehler bei mir sehe. Vielleicht schaffe ich es ja mal, einfach zu schreiben, was mit mir passiert.
Gruß Lea

[Faustus]

Liebe Lea !


Selbstkritik ist zwar der Anfang einer Besserung, aber Deine Selbstkritik geht sicher zu weit. Warum solltest Du "immer in einer Beziehung versagen" ? Liegt es vielleicht daran, DASS (!) Du immer alles richtig machen willst und keinem weh tun moechtest ? Kommt mir so bekannt vor ...

Ich glaube, das muessen wir Depris auch lernen - eine gewisse Art von Lockerheit. Eben zu denken "ich riskiere es" ohne nur an die negativsten Konsequenzen zu denken. Eben nicht "alles richtig machen" wollen. Mein Therapeut meinte sogar, es waere ein bisschen "eingebildet" oder "anmassend" von mir, immer alles richtig machen zu wollen. Dafuer sind wir Menschen. So allmaehlich sickert diese Erkenntnis bei mir durch. Kannst Du mit diesen Gedanken etwas anfangen ? Es klingt vielleicht banal aber ich denke es ist sehr wichtig, sich selbst Fehler zugestehen zu koennen. Und andererseits dann nicht immer die Schuld bei sich zu suchen.

Ich kenne das aber, wenn man in der Depri steckt kann man obiges sonnenklar haben aber dennoch erzaehlt einem das Gefuehl etwas Anderes. Haelt Dich zurueck wenn Du auch diesem Loch klettern moechtest. Aber irgendwann bist Du dann draussen und wunderst Dich, wie "stabil" Du auf einmal bist.

Ich wuensche Dir das !


Alles Gute,


Fautus, der leider/gottseidank morgen in den wohlverdienten Urlaub startet aber in drei Wochen wieder hier ist ...

[Data]

Hallo Lea,

es würde mich freuen, wenn du es schaffst zu schreiben, was dir passiert ist, denn erstens könnte dir das helfen, denke ich, und zweitens bin ich neugierig.

Im übrigen möchte ich mich meinen Vorredner(inne)n anschließen, von wegen wegen Thomas und so, du weisst schon.

Also schreib einfach, was dich bedrückt, du musst dich vorher nicht extra kleinmachen.

Gruss

Data

[Acedia]

Hallo,
ja, das kann ich gut verstehen, Data, da wäre ich auch neugierig
Vielleicht gelingt es mir ja, irgendwann mal etwas mehr über mich zu schreiben, wenn alles nicht mehr so weh tut und wenn meine Angst nicht mehr so vordergründig wirkt. Im Moment nur so viel: Vor gut einem Jahr war ich ganz am Ende angelangt und suchte "Hilfe" in einem S-Forum. Dort fanden sich freundliche und hilfsbereite FM's, die wohl der Meinung waren, dass ich doch noch nicht so ein hoffnungsloser Fall sei und empfahlen mir dieses Kompetenz-Netz. Der Einstieg bei euch war mir leider misslungen und ich war wohl auch noch nicht soweit, wirklich aus dem Abgrund wieder herauszukriechen. Also ging es wieder zurück ins SF. Alles andere hat dann Thomas ja schon geschrieben. Und jetzt bin ich eben wieder hier, sozusagen als "letzter Versuch" für mich. Danke an Euch und an Thomas für die zweite Chance .
Lea

[MissMarple]

Hallo Lea,

eine "letzte" gibt es nicht, es gibt eine "erste, zweite, dritte, vierte ......."
Möglichkeit hier zu schreiben.

Liebe Grüße

Birgit

[igel]

Hallo Lea,

ich denke, niemand hier masst sich an, Dir eine Chance einzuräumen. Dieses Netz GEHÖRT schliesslich niemandem von uns!!!

Alles Liebe und Kraft und Mut und....

[dietmar45]

Hallo Lea,

das Gute an diesem Forum ist, dass man immer wieder hierher kommen kann, egal was mal gewesen ist. Bei Deinen Postings hab ich übrigens überhaupt keinen Fehler gesehen. Leider entstehen immer wieder Missverständnisse, aus denen sich dann "kleine Katastrophen" entwickeln.
Weißt Du, ich bin schon einige Male hier ausgestiegen, und immer wieder eingestiegen. Wenn ich nur auf den Mist schaue, den ich hier schon verzapft habe, müßte ich mich eigentlich verstecken. Aber ich tauche immer wieder mal auf.

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Zur Zeit liege ich auch mal wieder auf dem Boden und möchte am liebsten nicht mehr aufstehen.
Ich wünsche Dir alles Gute und möchte Dir die Erkenntnis mit auf den Weg geben, dass immer auch wieder bessere Tage kommen werden, für die es sich lohnt durchzuhalten.

Ganz liebe Grüße für Dich
Dietmar

[Data]

Hallo Dietmar,

schön, dich mal wieder zu lesen, altes Haus. Aber was du schreibst, klingt gar nicht gut. Gibt es neue Gründe für deine Depri oder sind es wieder die alten? Wie auch immer, ich freue mich, wenn du wieder hier bist, denn erstens glaube ich, dich gut zu verstehen, zweitens gefällt mir dein Schreibstil. So einfach ist das.

Viele Grüße

Data

[dietmar45]

Hallo Data,

ich danke Dir für die Begrüßung. Irgendwie lande ich immer wieder hier. Es juckt halt manchmal in den Fingern. Aber im Ernst, ich will da nichts beschönigen. Zu meinen immer noch vorhanden Problemen haben sich weitere hinzugesellt. Jetzt ist echt Krise angesagt. Tja, und vor 2 Wochen glaubte ich noch, ich würde es schaffen. Runter fällt man immer schneller als rauf.
Bitte hab Verständnis, wenn ich darüber (jetzt) nicht schreiben kann. Eine Woche hab ich noch, um Dinge zu regeln, die ich nicht mehr regeln kann. Dann werden sie eben von anderen geregelt. Die Welt wird sich weiterdrehen.

Viele Grüße
Dietmar

[Caroline1]

Hallo Dietmar

Also eigentlich bin ich genauso neugierig wie Data . Wenn du erzählen magst und das dir vielleicht dann eine Erleichterung bringt, so versuchs ruhig! *in diesem Sinn dir Mut machen möchte*

Lieben Gruß an dich

Caroline

[Caroline1]

Liebe Lea

Wie geht es dir denn jetzt? Willst ein wenig schreiben?

Dir einen schönen Nachmittag und liebe Grüße

Caroline

[Acedia]

Hallo Dietmar, Carolin, Igel und die anderen,

im Moment vermag ich gar nicht so richtig an mir festzustellen, ob es mir besser geht. Die körperlichen Schmerzen nehme ich kaum wahr, sie berühren mich nicht wirklich. Und der Schmerz der Seele ist einer anhaltenden Leere gewichen. Gestern nacht habe ich Sternschnuppen beobachtet und mir fiel ein, dass man da einen Wunsch frei hat. Aber ich wollte mir nichts mehr wünschen. Wünsche und Träume bedeuten Leben, über das Heute hinaus zu schauen und auf etwas Neues zu hoffen. Das mag ich im Moment nicht denken.

Wenn Du, Dietmar, schreibst, dass du mir diese „Erkenntnis mit auf den Weg“ geben möchtest, heißt das ja, dass Du die Erfahrung mit den besseren Tagen, für die es sich lohnt durchzuhalten, gemacht hast. Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass es irgend wann mal anders ist und man sich freut, da zu sein. Ich glaube auch nicht wirklich, dass das jemals passieren wird. Schon zu oft habe ich gehofft und all meine Kraft eingesetzt, um am Ende nur wieder enttäuscht zu werden, verlassen zu werden und alleine dazustehen mit leeren Händen. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ (Hesse), das hat mir oft geholfen, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen, aber der Zauber hat mittlerweile seine Kraft verloren. Hoffentlich kommt mal wieder eine Zeit, wo ich nicht ständig so herum jammere. Jemand hat mal zu mir gesagt, dass irgendwann auch mal genug gelitten ist und man etwas dagegen tun muss, außer man würde keine Veränderung wollen. Aber so einfach geht das eben nicht.

Gruß Lea

[dietmar45]

Hallo Lea,

jedes Jahr im August, wenn dieser Regen aus Sternschnuppen herunterkommt, stehe ich draußen und beobachte dieses Schauspiel. Nur dieses Jahr hatte ich selbst dazu keine Lust mehr. Das mit dem Wunsch hab ich auch schon mal ausprobiert. Das Timing war perfekt. Aber wer immer diese Wünsche erfüllen soll, ich hab ihn wohl damit überfordert.
Ich kämpfe gerade wieder damit, meine Gedanken in die richtigen Worte zu packen.
Wenn ich das richtig gelesen hab, bist Du wegen der Depri nicht in Behandlung (korrigier mich, wenn ich da was verwechsle). Dazu möchte ich etwas sagen. Ich kämpfe seit 16 Jahren alleine damit, hab noch nie einen Arzt oder Therapeuten gesehen. Ich habe ALLES falsch gemacht. Mein Weg hat mich in die Sackgasse geführt. Ich bin jetzt da angekommen, wo es nicht mehr weiter geht. Ich kann nicht beurteilen, was eine Therapie bei mir gebracht hätte. Aber ich bereue heute, es nicht wenigstens versucht zu haben.
Aber es stimmt, dass es bei mir immer wieder mal gut Tage gab, an denen ich froh war, durchgehalten zu haben. Irgendwann konnten mir die Tiefs dann nichts mehr anhaben, weil ich damit umgehen konnte. Nur die Probleme hab ich damit nicht lösen können und nun ist es zu spät. Allerdings bin ich ein nicht vergleichbarer "Sonderfall". Ich kann Dir nicht sagen, was für Dich das beste ist, sondern nur von meinen Erfahrungen berichten.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du den richtigen Weg findest, um dauerhaft aus diesem dunklen Tal herauszukommen.

Ganz liebe Grüße
Dietmar

[dietmar45]

Hallo Caroline,

ich danke Dir. Ja, das mit der Neugier kenne ich auch. Aber ich kann wirklich nichts sagen. Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich (noch) keinen Ausweg sehe. Vielleicht will ich auch keinen mehr sehen. Sorry, mehr geht einfach nicht.

Dir auch einen lieben Gruß und alles Gute dieser Welt

Dietmar

[Acedia]

Oh nein, Dietmar, bitte gib nicht auf. Es passieren immer wieder Wunder, auch für dich. Es ist so, als würdest du von mir schreiben, auch ich befinde mich in dieser Sackgasse und stehe vor dieser unüberwindbaren Mauer. Ich kenne dieses Gefühl, am Ende angekommen zu sein, alle Wege ausprobiert zu haben, immer wieder enttäuscht und versagt zu haben und keine Hand gereicht bekommen zu hahen, kein Wort der Liebe mehr zu hören, keinen Stern mehr leuchten zu sehen. Dietmar, bitte, versuch es einfach noch mal, wünsch dir etwas, wenn du die Sternschnuppe am Himmel beobachtest, flieg mit ihr in das Land der Träume, halt dich fest an irgendeinem Strohhalm, auch wenn er nur aus Fantasie gesponnen ist. Lass dich nicht fallen, es ist so schrecklich kalt und dunkel und niemand wird dich/uns mehr finden. Glaub einfach daran, dass irgend jemand in dieser namenlosen weiten virtuellen Welt dich sehr gern hat. Jetzt in dem Moment bin ich es, bitte Dietmar, gib nicht auf.
Gruß Lea

[dietmar45]

Liebe Lea,

es tut mir leid, dass ich zu weit gegangen bin in meinen Äußerungen. Das war so nicht beabsichtigt. Es passiert einfach aus Verzweiflung.
Ja, der Wunsch, mich von dem Druck, der auf mir lastet, zu befreien ist da. Aber wenn da nicht noch ein winziger Hoffnungsschimmer wäre, dass ich im letzten Moment noch die Kurve kriege, hätte ich hier nicht mehr geschrieben. Ich weiß auch, dass mich die Angst vor diesem Schritt abhalten wird.
Also, ich werde erstmal abwarten und schauen was passiert. Aber die Dinge noch aktiv zu beeinflussen, schaffe ich wohl nicht mehr.
Ich danke Dir, Lea. Ich weiß jetzt garnicht was ich sagen soll. Bitte gib Du aber auch nicht auf. Ich würde mich freuen, noch viel von Dir zu lesen. Du bist hier umgeben von Menschen, die Dich verstehen.

Liebe Grüße schick ich Dir und ein Licht, das nur für Dich leuchtet

Dietmar

[Acedia]

Hallo Dietmar,
ich hoffe ganz sehr, dass du immer wieder "die Kurve kriegst" und die Angst dich vor diesem letzten Schritt abhält. Bei mir ist diese Angst nicht mehr entscheidend, die Angst vor dem Leben ist größer und stärker geworden. Trotzdem Dietmar, auch wenn meine eigene Erfahrung gegen das Leben spricht, versuche es einfach noch mal und gib nicht auf. Jeder entscheidet für sich anders und ich hoffe, dass du dich für das Leben entscheidest. Der Tod ist sehr absolut, aber nichts ist kälter als das Leben.
Lea

[C.]

... wobei es im Leben auch Wärme geben kann - sie ist da, auch wenn du sie vielleicht zur Zeit nicht spüren kannst.

[Acedia]

Nein, Clara, das stimmt einfach nicht. Es gibt eine Kälte, die stärker ist als alles Leben und alle Hoffnung. Bei Martin Walser habe ich folgendes gelesen:
Reise Allegorie: Ich bin der Hauptbahnhof der Probleme. Auf Gleis eins fährt ein der Tod, bitte nicht einsteigen. Vorsicht an Gleis zwei, es fährt durch die Liebe, die hier nicht hält. In Kürze fährt auf Gleis drei der verspätete Hass ein. Er endet hier. Bitte, Vorsicht bei der Einfahrt des Hasses. ..

Gruß Lea

[dietmar45]

Liebe Lea,

ich schreib Dir erst jetzt, weil mir einfach nichts sinnvolles einfällt. Ich weiß nur zu gut, dass in unserer Situation tröstende Worte allein nicht mehr reichen. Ich möchte Dir jetzt trotzdem einfach sagen, dass ich an Dich denke.

Liebe Grüße
Dietmar

[Nico Niedermeier]

Vieleicht könnten wir den Ton weniger düster gestalten???...das muss gehen
Gruss
r. Niedermeier

[dina]

Lieba Lea, mich würde etwas ausserhalb des Zusammenhangs mal folgendes interessieren. Du schreibst, dass dir die Stimme wegbleibt. Ist das typisch bei Depressionen? Denn auch das ist bei meinem Mann vermehrt aufgetreten wenn er sich unter Druck gefühlt hat und ich habe es nicht einordnen können. Entschuldige für diesen etwas unpassenden Beitrag. Aber vielleicht zeigt dir das auch, dass jemand wie ich durchaus etwas positives daraus ziehen kann, dass du das Forum wieder nutzt.

Dina

[Acedia]

Hallo liebe Dina,
tut mir leid, dass ich erst heute antworten kann. Es läuft alles nicht so gut.
Also ob das mit der Stimme typisch für Depressive ist, weiß ich gar nicht zu sagen, ich kenne ja außer diesen Forumsleuten hier niemanden. Aber bei mir ist es psychisch bedingt. Ganz weg bleibt sie nur sehr selten, meistens äußert es sich in einer hochgradigen Heiserkeit.
Lea

[dina]

Liebe Lea,
es tut mir leid für dich, dass es dir im Moment so schwer fällt. Umso mehr weiss ich zu schätzen dass du dir die Zeit genommen hast um mir zu antworten. Dieses Stimm-Phänomen ist bei meinem Mann zeitgleich mit der Depression aufgetreten, allerdings nur wenn es ihm wirklich richtig schlecht ging. Ich bin darauf sonst noch nie gestossen. Danke für deine Antwort. Pass gut auf dich auf und verlier nicht den Mut.
Liebe Grüße,

Dina

[tomroerich]

... ich verlor während meiner ersten Depr. meine Stimme auch. Für 3 Wochen etwa. Konnte nur noch krächzen.

Thomas