Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Babi
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

HI koboldin,
ich wünsch dir für dein Vorhaben viel Glück!
Du machs das schon ganz richtig, glaub mir.
Ich wünsch dir viel Kraft!
Babi
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Helvetia
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Koboldin,
da stehst Du wirklich in einer schwierigen Position. Deine Situation beschreibt sehr gut die Hilflosigkeit in der sich die Angehörigen befinden. Wie ein Hamster im Rad! Ich denke, das schwierigste für Dich ist, dass Dein Partner nicht verstehen will/kann wie seine und damit Eure Situation ist. Dass Du für ihn viel erledigt und abgenommen hast ist doch ganz normal! Wenn Du nicht so fürsorglich wärst, wärt ihr nicht mehr zusammen und Du hättest Dich nur um Dich und Deine Belange gekümmert. Ich kümmere mich um alles administrative -privat und geschäftlich. Deswegen entmündige ich doch nicht meinen Mann. Er hat andere Stärken.
Ich musste lernen, ihn in den depressiven Phasen soweit kommen zu lassen, dass er tagelang nicht mehr aufstand. Bis ich nicht mehr konnte und ihn mit oder ohne sein direktes Einverständnis in die Klinik gebracht habe. Vielleicht unterstützen wir zu lange, sind zu geduldig und verständnisvoll. Ich denke, manchmal muss der Depressive wirklich "am Boden liegen", bis ihm geholfen werden kann. Alles reden hilft vorher nicht und wir sind einfach keine Fachleute - wir operieren ja auch nicht den Blinddarm des Partners. Du selbst bringst Dich damit in eine schwierige psychische Stresssituation.
Ich hoffe für Euch, dass Du die Unterstützung auf welche Art auch immer findest! Du leistest wirklich unglaubliches und bist eine starke Person!
PS: gäbe es die Möglichkeit einer Erwerbsunfähigkeit? Ja, auch dazu muss er selbst was unternehmen....
Liebe Grüsse von Helvetia
sunshine45
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Helvetia,
vielen Dank für Dein posting. Du weißt wirklich wovon Du spricht, ist ja auch klar, nach leider so langer Erfahrung.
Das ich meinen LG sozusagen gegen die "Wand laufen lassen muss" ist mir in den letzten Monaten auch sehr klar geworden. Er muss selbst die Verantwortung für sich übernehmen und das ist gar nicht so einfach, wenn einem jahrelang alles abgenommen wurde.
Es gibt bei uns in der Nähe eine sozialpsychiatrische Anlaufstelle und ich habe ihm heute einen link dazu gemailt und mit ihm vorhin kurz darüber gesprochen. Zum ersten Mal reagierte er nicht direkt aggressiv und zeigte sich relativ offen. Ist das ein erster Schritt oder ist morgen alles wieder anders? Ich werde sehen was wird.
Mehr als dezente Hinweise gebe ich nicht mehr, denn alles andere artet nur in absolute Bockigkeit aus und zermürbt mich.
Du hast wirklich recht mit dem was Du schreibst und ich habe zum Glück vor einigen Monaten meinem Leben wieder einen Schubs in die richtige Richtung gegeben, sodass ich jetzt auch wieder die Kraft habe das alles auszuhalten und mir aber auch meine Auszeiten so nehme wie ich sie persönlich brauche. Es hat lange gedauert zu lernen, dass das nicht egoistisch sonder (über-)lebensnotwendig ist.
Ich danke Dir sehr für Deine Denkanstösse. Sie tun mir wirklich gut.
Dir und allen anderen einen schönen Abend.
Ich mach gleich mal den Kamin an und wer sich gedanklich dazu setzen möchte, der ist herzlich willkommen. Ich spendier auch gern ein Glas Wein dazu
die Koboldin
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sunshine45
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Ihr Lieben,
ich habe in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht und auch wieder zum Teil zu mir selbst gefunden.
Mit vielen Situationen kann ich auch besser umgehen und nehm mir nicht mehr soviel zu Herzen.
Aber heute ist so ein Tag bzw. heute Abend könnte ich wirklich nur heulen.
Wißt Ihr, die Situation ist nicht nur die, dass ich mir Sorgen um meinen depressiven Partner, die Finanzlage, unsere Beziehung etc. mache, sondern unter mir auch noch meine alten Eltern wohnen, die immer mehr abbauen.
Speziell meine Mutter macht mir große Sorgen, sie ist sehr kraftlos geworden und mein Vater sitzt völlig verzweifelt in der Küche und starrt vor sich hin.
Gleichzeitig leiden sie unglaublich unter der Situation meines LG , sie machen sich Gedanken, dass er sich etwas antun könnte (leider haben wir schon einen Suizidfall in der Familie) und sie können mit dem Thema Depression schlecht umgehen und verstehen vieles überhaupt nicht.

Ich sitze heute abend in meiner Wohnung und lausche mit einem Ohr nach oben zu meinem LG und nach unten zu
meinen Eltern.
Momentan ist zwar das Verhältnis zwischen meinem LG und mir um einiges besser (wir waren glücklicherweise gnadenlos ehrlich in der Paartherapie und auch sehr mutig wie ich finde), aber mein LG muss hinsichtlich seiner finanziellen Lage ja dringend bis zum Jahresende wichtige Schritte unternehmen und fühlt sich wie gelähmt.
Es zerreißt mich alles förmlich und ich weiß gar nicht wie lange ich das alles noch durchhalten bzw. aushalten kann zudem auch meine berufliche Situation auch nicht die beste ist. Ich geh morgens zum Job und weiß abends nicht unbedingt ob ich ihn noch habe, weil unsere Auftragslage sehr schlecht ist und unser Chef durch große private Probleme sich momentan auch nicht wirklich kümmert.

Ich weiß auch irgendwie überhaupt nicht wie ich diesen ganzen Teufelskreis durchbrechen kann?
Finde ich nur die Lösung nicht, weil ich mittendrin sitze?

Momentan weiß ich wirklich nicht mehr ein noch aus bzw. habe einfach große Angst vor den nächsten Monaten und davor ob ich das körperlich alles aushalte.

Herzliche Grüße von der heute ziemlich verzweifelten
Koboldin

... aber morgen ist ein neuer Tag mit hoffentlich wieder mehr Kraft und Zuversicht
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Babi
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

Hi koboldin,
versuch, dir doch mal ein bißchen Wellness zu gönnen, manchmal reicht auch ein halber Tag, um wenigstens ein bißchen zu entspannen. Geh mal schwimmen oder einfach mal essen oder laß dir ne Massage verschreiben, das entspannt auch und tut gut. Du mußt immer wieder was für dich tun, sonst kannst du irgendwann nicht mehr.
Alles Liebe Babi
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Helvetia
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Koboldine,
musste in Bezug auf die Vorkommnisse und Diskussionen um Robert Enke oft an Dich denken. Konntet Ihr über die "Nicht stationäre Behandlung und deren Auswirkung" diskutieren? Da es auch jedesmal ein Kampf war, meinen Mann zu überzeugen, dass nichts anderes als ein stationärer Aufenthalt Hilfe bringt, sieht er aber auch erst jetzt, wie gut die mehr oder wenig unfreiwillige Entscheidung zur Einweisung war. Konnte er sich für den Schritt der Erledigung einiger administrativen Dinge aufraffen?
Wie geht es Dir persönlich und beruflich?
Denke an Dich und freue mich von Dir zu hören!!
Liebe Grüsse von Helvetia
sunshine45
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Ihr lieben Leser und leider auch betroffene Angehörige,
heute ist mal wieder so ein Tag an dem ich alles hinschmeißen könnte.
Man denkt manchmal, dass man alles gut im Griff hat und sich abgrenzen kann und trotzdem wird man zwischendurch immer wieder eingeholt und merkt, dass man noch viel mehr für sich tun muss, als man eigentlich schon tut.

Ich fühle mich momentan wie in einer Zwischenwelt, mein LG hat sich ja im letzten Jahr von mir getrennt mit der Aussage, dass ich Erkenntnisse haben und diese in Taten umsetzen müßte, damit wir wieder eine Chance haben.
Nach völliger Verzweiflung über die Aussage, habe ich ja eine Verhaltenstherapie gemacht und das hat mir schon sehr geholfen und vor allem die Erkenntnis gebracht, dass mein "LG" schwer depressiv ist.
Durch unsere Paartherapie, die wir jetzt seit einigen Monaten macht hat sich im Umgang miteinander schon sehr viel verbessert, aber ich befinde mich weder in einer Beziehung noch bin ich Single, also irgendwie dazwischen.
Allein diese Situation zerrt schon ziemlich an meinen Nerven, denn durch die Depression meines Freundes, der überhaupt nichts mehr empfinden kann (weder für sich noch für andere) habe ich keine Ahnung was am Ende rauskommen wird.
An den meisten Tagen halte ich tapfer durch, da wir auf unterschiedlichen Etagen leben, geht das dann auch einigermaßen.
Aber es ist leider nach wie vor so, dass er täglich viel Alkohol zu sich nimmt. Der Weinkonsum liegt zwischen ein und zwei Flaschen pro Abend.
Wenn er zu mir runterkommt, ist er schon immer etwas angetrunken und ich merke, dass ich das einfach nicht mehr ertragen kann. Er ist dann zwar lieb und nett, aber dieses ständige Gesäusel und nicht mehr nachvollziehbare Äußerungen rauben mir einfach den letzten Nerv.

Die wichtigen Gänge zu Behörden, damit seine finanzielle Situation (sprich Sozialhilfe oder vorübergehende Rente etc.) mal endlich geklärt wird, geht er auch immer noch nicht an. Das ist jetzt auch schon seit Anfang dieses Jahres Thema.
Ständig höre ich dann von ihm, dass er nur eine Last sei und ich einen anderen Mann brauche etc.
Ich weiß, dass er sich klein fühlt und anscheinend außerstande ist sich zu bewegen. Eine Psychotherapie macht er für sich nach wie vor nicht.
Er geht keins seiner Probleme an. Freunde, Familienangehörige sowie natürlich auch ich, haben ihm dahingehend Hilfe angeboten, aber er nimmt nicht an.
Wenn ich ihn dann darauf anspreche sagt er immer, dass er das alles zur Zufriedenheit aller angehen wird und wenn er das nicht schafft weggehen wird.
Was er mit diesen Weggehen meint, weiß ich auch noch nicht genau. Er könnte im Höchstfall noch zu seiner Mutter gehen, aber das wäre für ihn keine Option.
Ich befürchte, dass er damit meint, dass er sich umbringen will!
Ach man, ich mache mir so Sorgen und weiß nicht mehr was ich noch machen kann.
Er lebt bei uns mietfrei, ich kann ihn doch nicht rausschmeißen, damit er sich bewegt. Wo soll er denn hin und vor allem was macht er dann?
Antidepressiva , Herzmedikamente, starke Schmerzmittel (wegen einer Rückenerkrankung), täglicher Alkohol, unregelmäßiges Essen ziehen ihn immer mehr in den Abgrund.
Er hat nach wie vor ziemlich heftige Magenprobleme und ich mache mir sehr große Sorgen um seine körperliche Gesundheit.
Mit seiner Ärztin(die auch eine Freundin von ihm ist) kann ich nicht reden, da ich den Kontakt abgebrochen habe.
Ich hatte ihr im letzten Jahr eine mail geschickt, weil ich große Sorgen hatte, dass er Selbstmord begehen will und habe darauf von ihr keinerlei Antwort erhalten.
Sie hat sich dann später auf ihr Ärztegeheimnis berufen und mich völlig ins offene Messer rennen lassen.
Und ich merke wie ich gleichzeitig immer wütender werde und ich mich immer wieder frage, ob ich nicht die endgültige Trennung fossieren sollte.
Oder mache ich einen großen Fehler, weil wir durch die Paartherapie schon große Fortschritte miteinander gemacht haben?
Das fatale ist, dass ich ihn auch noch liebe, aber wenn ich ganz realistisch bin, frage ich mich, wo denn meine Perspektive ist?
An so Tagen wie heute finde ich sie einfach nicht in dieser "Beziehung" und vor allem wie lange soll ich noch warten?
Liebe aber heute sehr traurige Grüße
von der Koboldin
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Babi
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

Hi koboldin,
bei mir ist heute auch so ein Tag, wo ich alles hinschmeißen könnte und der Frust bei mir vorrangig ist, aber auch durch solche Tage muß man leider durch.
Mal ganz ehrlich:
Ich habe das Gefühl, du kommst gar nicht zur Ruhe, weil dein Mann ja immer wieder bei dir aufkreuzt. Ich bin der Meinung, du brauchst echt mal Totalabstand, um zur Ruhe zu kommen, ich finde das schon beim Lesen irgendwie verwirrend, wie das im Moment bei euch läuft. Wäre ich in deiner Situation, würde es mir auch nicht gutgehen.
Ich fühle den Streß förmlich, unter dem du stehst, wenn ich deine Worte lese.
Ich würde an deiner Stelle wirklich klarere Grenzen ziehen, würde ihm klar machen, daß du im Moment Ruhe ganz für dich brauchst, vor allem, wenn er wieder betrunken runterkommt und säuselt. Schicke ihn dann wieder mit liebevollen Worten nach oben.
Das ist nicht nur für dich gut, sondern du zeigst ihm auch damit, daß du für dich sorgen kannst. Ich bin mir sicher, daß er zwar traurig nach oben gehen wird, aber daß ihn das innerlich erleichtern wird, weil er merkt, daß du auf dich achtest und auch mal sagst, was dir guttut. Ich bin sogar der Meinung, er braucht es jetzt auch, daß du ihm Grenzen setzt, du kannst das ja alles im liebevollen Rahmen tun, daß es nicht zu hart auf ihn wirkt, denn das würde ihn vielleicht doch sehr treffen.
Ich wünsch dir viel Kraft und daß du den richtigen Weg für dich findest.
Gruß Babi
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Marionka
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Marionka »

Liebe Koboldin, es ist schon irgendwie der Wahnsinn wie sich die Krankheitsbilder ähneln. Bin jetzt auch schon das 4. Wochenende alleine gewesen - wie ich euch ja schon berichtet habe, leben mein Partner und ich nicht zusammen. Der Samstag ist immer "unser" Tag, an dem er für mich kocht und ich bei ihm übernachte. Zur Zeit habe ich halt gar nichts mehr.
Getrunken hat er auch immer schon viel, aber jetzt ist es schon deutlich mehr geworden. Bekomme auf keine SMS oder Mail oder Anruf eine Antwort - hatte mich jetzt sowieso zurückgehalten und erst nach 10 Tagen mal wieder versucht, ihn irgendwie zu erreichen.
Da ich ja seinen Samstagsablauf kenne, bin ich auch "zufällig" um die gleiche Zeit einkaufen gegangen wie er. Keine Anzeichen von Freude, mich mal wieder zu sehen. Ich fragte ihn, ob sich zwischen uns etwas geändert hat, was er verneinte. Er möge auch jetzt einkaufen und wir sollen ihn einfach alle in Ruhe lassen! Er werde auch an kein Telefon gehen und mich schon irgendwann wieder anrufen. Er findet es auch total blöd, dass ich da rumfahre, um ihn zu suchen! Ich wollte ihn aber einfach nur mal sehen wenigstens!
Das Wochenende war ich auch extrem fertig wegen der ganzen Situation und war einfach nur einsam.
Ich kann deine traurige Stimmung so gut nachvollziehen.
Er hat ja jedes Jahr diese "Novemberdepression" aber nicht so lange wie dieses Mal.
Ich weiß auch nicht wie lange ich das noch aushalte - er fehlt mir halt einfach.
Auch ich schicke heute mal traurige Grüsse in die Runde!
Alles Liebe und einen schönen Wochenstart
Marion
Helvetia
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Koboldin,
Du hast es wirklich nicht einfach mit Deinem Lebensgefährten! Bei Deinen Ausführungen muss ich leider immer an eine Co-Abhängikeit denken und frage mich, ob wir nicht einfach manchmal zu gutmütig sind und die Krankheit füttern, bzw es dem Kranken einfacher machen, keinen Entscheid zu fällen. Nehme mich da gar nicht aus. Gerade bei Alkohol- und Drogenabhängigen hört man doch immer wieder, dass der Patient quasi am Boden sein muss, damit eine Therapie oder eine Entscheidung von ausserhalb kommen kann. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass mein Mann wirklich "am Ende" sein musste, und eine Einlieferung auf meine Veranlassung hin, stattfand - natürlich mit Rücksprache mit dem behandelnden Arzt in der Klinik. Man steht sowas von ohnmächtig da, aber man ist eben nicht hilflos im Gegensatz zum Patienten. Ich habe einfach an Hand Deiner Zeilen das Gefühl, dass Du und Deine Gutmütigkeit auf eine Art ausgenutzt werden. Vielleicht erreichst Du für Dich und für ihn mehr, wenn Du ihm ganz klar zeigst, dass Du sein Verhalten inkl. Alkoholkonsum nicht akzeptierst und Du Dich dabei auch in Gefahr bringst. Fühlst Du Dich ausgenutzt und benutzt von ihm?? Du hast ein Eigenleben und bist auch in erster Linie für Dich selbst verantwortlich! Du hast einen Job, einen Haushalt und brauchst auch dafür Deine Kraft. Ich bin der Meinung, dass wenn jemand sich wirklich umbringen will, dass er das auch tut, es aber viele gibt, welche damit zum Ausdruck bringen wollen, dass sie die Situation einfach nicht aushalten können und zur Zeit den Ausgang aus dem Labyrinth nicht finden. Ich habe auch schon des öfteren erle bt, dass leider die Aussage als Druckmittel für das Gegenüber benutzt wird. Das ist aber wirklich meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema. Könntest Du Dir vorstellen, für eine beschränkte Zeit Dich mal ganz klar abzugrenzen? Du kannst ihn vielleicht aus der Distanz beobachten und wirklich nur eingreifen, wenn er in Gefahr ist. Du hast schon sehr viel Energie in diese Beziehung gesteckt und ich könnte Dich gut verstehen, wenn Du auch um Dich zu schützen, die Konsequenzen ziehst. Du wirst es schaffen!!! Liebe Grüsse von Helvetia
sunshine45
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Ganz herzlichen Dank für Eure Gedanken, Anteilnahme und Ratschläge!
Ihr habt mit Euren Ausführungen absolut recht und es ist auch für mich erschreckend zu erleben, wieviele von uns ein ähnliches Schicksal haben und dem oft machtlos gegenüber stehen.
Bzw. ganz so machtlos sind wir eigentlich nicht. Wir sind nur "zu schwach" die Konsequenzen zu ziehen, oder haben wir immer noch Illusionen, die irgendwann wie Seifenblasen zerplatzen oder gibt es wirklich Grund zu hoffen und immer wieder zur Verfügung zu stehen um dem erkrankten Partner zu helfen?
Das ist ein absoluter Teufelskreis und mit dem Thema Co-Abhängigkeit kenne ich mich schon sehr gut aus und kann sagen, dass ich das auch wirklich einige Jahre war.
Dank einer eigenen Psychotherapie und vielen Änderungen in meinem Leben habe ich es aber schon geschafft einigermaßen daraus zu kommen und trotzdem kommt es immer mal wieder zu Rückfällen wie gestern.
Ich habe heute meinem LG auch klare Grenzen gesetzt und bin mal gespannt wie sich das auswirkt.
Wißt Ihr, es ist zwar so, dass meine Hauptproblem schon meine Beziehung ist, aber mein Job wackelt auch schon seit einiger Zeit und wir wohnen im Haus meiner alten Eltern. Der letzte Punkt ist aber tatsächlich der am wenigsten belastende, weil in dieser Hinsicht alles miteinander abgesprochen ist und ich jegliche Hilfe ins Haus holen kann und es auch manchmal tue, wenn es von Nöten ist. Es gibt auch völlig abgetrennte Wohnungen und völlig unabhängige Lebensweisen (wirklich wie in einem Mietshaus), trotzdem brauche ich manchmal ziemlich viel Kraft, wenn ich die Treppe runtergehe und versuche ein Lächeln aufzusetzen, weil meine Eltern zwar die Situation kennen aber ich sie nicht ständig damit belasten möchte.
Aber es wäre irgendwie schön, wenn einer der Eckpfeiler im Leben etwas geordneter und entspannender wäre.
Der letzte Urlaub ist leider auch schon 3 Jahre her und wenn dann mal gerade nicht soviel Stress ist, dann merke ich erst recht wie urlaubsreif ich bin.
Ich werde mich diese Woche mal mit meiner Ärztin treffen und über eine Kur sprechen.
Es bricht absolut nichts zusammen, wenn ich mal ein paar Wochen nicht anwesend bin.
Heute bin ich schon wieder klarer, habe mehr Kraft, aber das kann sich auch schlagartig wieder ändern, dessen bin ich mir schon bewußt.
Vielleicht schaffen wir es ja hier und können alle aus unseren unterschiedlichen Situationen lernen ...
Paßt bitte auf Euch alle auf und überlegt Euch vor jedem Schritt und vor jedem Tun, ob Ihr das auch wirklich wollt ... Je öfter man sich das fragt, desto eher kommt dann auch schon mal die Antwort: Nein, ich will das jetzt nicht über die eigenen Lippen.
Ich habe es selbst ausprobiert, es geht ...
In dem Sinne, Euch allen einen schönen Abend und einen ganz herzlichen Gruß in die Runde ...
Ihr seid alle so tolle Menschen hier und es wäre eigentlich wirklich schön gewesen, wenn wir uns alle unter anderen Umständen kennengelernt hätten, aber machen wir das Beste daraus: Gemeinsam sind wir stark und passen aufeinander auf!
Ich danke Euch sehr!
die Koboldin
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Babi
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

Hi koboldin,
deine Worte sind so schön und sie tun mir gerade so gut.
Bin in einer schwierigen Situation, mit meinem Freund läuft nämlich alles auch leider nicht so, wie es eigentlich sollte. Wollte eigentlich über Silvester zu ihm fahren aber jetzt bläst er plötzlich alles ab mit der Begründung, er hat Angst mich zu enttäuschen, weil er abweisend sein könnte.
Ich weiß im Moment auch nicht, wie ich damit umgehen soll.
Sicher hab ich ihm eine email zurückgeschrieben und ihm gesagt, wie verletzt und auch sauer ich bin, was ja mein gutes Recht ist.
Aber trotzdem tut es weh, wie er sich verhält.
Ich finde gut, welche Wege du für dich gehst, du erkennst schon selbst ganz gut, was wichtig ist und dir gut tut.
Du hast recht, zusammen sind wir stärker als allein!
Ich drück dich mal!
Babi
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Helvetia
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Koboldin,
ja, manchmal hat man wirklich Tage, da hast Du das Gefühl, dass dir die Decke auf den Kopf fällt und Du möchtest Dich einfach nur vergraben! Du fühlst Dich wie ein Hamster im Rad.
Ich finde es eine super Idee, dass Du eine Kur machen könntest - verdient hättest Du es sicher, denn Du leistest mit Job, Eltern und LG sehr viel - zuviel! Du bist eine kraftvolle Frau und ich könnte mir gut vorstellen, dass Du mit Abstand auch zu einigen Entscheiden, was Deine Zukunft betrifft, kommst. Du wirst sehen, dass wird auch Deinem LG zeigen, dass nun endlich selbst was unternehmen und ändern muss.
Du wirst uns bald eine Karte mit Feriengrüssen senden- ich freu mich drauf!
Liebe Grüsse von Helvetia
sunshine45
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Einen schönen 2. Advent Euch allen.
Heute morgen habe ich tatsächlich von meinem LG eine kleine Nikolausüberraschung bekommen. Meine super tollen Trekkingschuhe, die noch total verdreckt in der Garage standen hat er in stundenlanger Arbeit wieder zum glänzen gebracht und sie mit netten Dingen zu Nikolaus gefüllt.
Ich kann Euch gar nicht sagen wie sehr ich mich darüber gefreut habe!
Der Umgang zwischen uns ist ganz gut (bis auf einige Ausrutscher), aber es gibt trotzdem immer mehr Dinge um die ich mir sehr große Sorgen mache.
Mein LG hat ja große Magenprobleme und ich habe ihn in den letzten 2 Wochen schon mit großen Schmerzen erlebt und jeglicher Weigerung zum Arzt zu gehen.
Wenn ich ihn auf seine Magenprobleme anspreche, so sagt er mir immer, dass das so nicht stimmt.
Zudem trinkt er auch jeden Abend große Mengen Alkohol.
Seit einigen Tagen nun versucht er mir immer wieder ganz vorsichtig klarzumachen, dass ich ein Alkoholproblem hätte. Ihr könnt Euch bestimmt vorstellen wie geschockt ich durch dieses Verhalten bin, denn es entspricht überhaupt nicht der Wirklichkeit.
Ebenso hat er sich jetzt bei einem online-Pennerspiel angemeldet. Er erzählt mir dann immer wie das Leben als Penner so ist und wie ihm andere Penner Geld spenden und er mit Flaschensammeln sein Geld verdient.
Er driftet immer mehr in diese Welt ab und wenn ich das alles als Laie so richtig beurteilen kann, entwickelt sich gerade bei ihm eine Psychose bzw. er hat sie schon.
Er hat in der Realität furchtbare Ängste wie es mit seinem Leben weiter gehen soll. Er schafft auch keinen Schritt aus seinem Teufelskreis heraus, weder der Gang zu Ämtern noch zu einem Psychotherapeuten. Ich habe ihm in jeglicher Hinsicht meine Hilfe zugesagt, allerdings nicht mehr in der Form, dass ich ihn finanziell unterstütze, denn sonst endet der Teufelskreis nie. Es gibt auch Freunde, die ihm helfen würden, aber er schafft es nicht den ersten Schritt zu gehen.
Gestern hat er mir gesagt, dass er ein paar Dinge verkaufen wolle, dann wäre wenigstens das Geld für seine Beerdigung zusammen.
Wahrscheinlich könnt Ihr Euch vorstellen welche Ängste ich momentan habe.
Ich werde morgen mal versuchen Kontakt zum sozial-psychatrischen Dienst zu bekommen bzw. auch versuchen die Paartherapeutin zu erreichen bei der wir am Mittwoch wieder einen Termin haben. Die Paartherapie ist in meinen Augen (obwohl sie wirklich ein besseres Miteinander zwischen uns bewirkt hat) momentan überhaupt nicht wirklich möglich, denn mein LG benötigt dringend Hilfe ganz für sich allein, um erst einmal selbst wieder zurechtzukommen.
Aber die Therapeutin hat einen ganz guten Zugang zu ihm und ich hoffe, dass ich sie vorher telefonisch mal sprechen darf um darzulegen was ich gerne in der kommenden Sitzung zum Thema machen würde und wie man das am Besten angeht.
Es gibt auch Menschen, die mir raten ihn auf die Straße zu setzen, damit er sich endlich bewegt. Sie sagen ich wäre allein nur die Aktive, weil ich immer versuche Hilfe zu suchen und er dann weiterhin inaktiv bleibt.
Das kann ich zwar alles nachvollziehen, aber ich habe vor diesem Schritt unglaubliche Angst, denn was passiert dann? Was macht er dann?
Die ganze Sache mit der Abgrenzung ist mir völlig klar, das habe ich in den letzten Monaten auch wirklich gut hinbekommen, aber mit diesen neuen Erkenntnissen kann ich das in dem Fall nicht.
Hat jemand von Euch noch eine Idee was ich machen könnte?
Herzliche und auch irgendwie ziemlich verzweifelte Grüße
von der Koboldin
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Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
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Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

Hi koboldin,
ich finde es eine schöne Geste von ihm, daß er dir so ein Nikolausgeschenk gemacht hat.
Daran siehst du auch, daß er dich immer noch schätzt und bestimmt auch noch liebt.

Das ist ja schlimm, welche Gedanken er hat, das würde mich auch schocken.
Ich denke, daß er der Meinung ist, er ist nur noch eine Belastung für dich und es ist besser für dich, wenn er bald nicht mehr da ist. Er glaubt, er muß dich vor sich selbst schützen. Ich denke aus diesem Gedankengang heraus sagt er auch Dinge, wie das Verkaufen von Gegenständen usw.
Ich habe auch schon so gedacht meinem Sohn gegenüber, habe mich oft entschuldigt dafür, daß ich so krank bin und ihn so belaste. Deswegen meine Vermutung, was bei ihm dahintersteckt.
Ich spüre wirklich die Schwere bei dir und weiß, wieviel Sorgen du dir jetzt machen mußt nach seinen Äußerungen.
Die einzige Möglichkeit, die du hast, ist, daß du dich mit ihm zusammensetzt und über deine Ängste sprichst, mir hat das jedenfalls geholfen, als man das mit mir gemacht hat.
Ich denke nämlich, er will nicht wirklich, daß du Angst hast.
Ich hoffe, daß es bald besser wird und du einen Weg findest.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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Himmel2
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Koboldin

Spreche ihn ruhig an,wenn er das mit der Beerigung sagt!Frage ihn warum er das sagt u.ob das mit eventuell solchen Gedanken zu tuen hat.
Vielleicht kannst Du mit ihm einen Vertrag aushandeln,daß er mit Dir darüber spricht wenn er so denkt.Natürlich brauchst Du dafür viel Kraft.

Heide !
Helvetia
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Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Koboldin,
das Geschenk mit den Trekkingschuhen ist wirklich sehr aufmerksam und lieb!
Ach herrje in was für einem tiefen Schlamassel steckt der arme Kerl.
Ich hoffe, dass Du mit der Paartherapeutin sprechen konntest und auch einen Termin beim soz.-psych. Dienst bekommst, denn ich denke, dass Du und besonders er ohne fachliche Hilfe da nicht rauskommt. Habt ihr eine psychiatrische Klinik in der Nähe? Eventuell kannst Du Dich da mal konkret mit einem Psychiater oder dem soz. Dienst in der Klinik darüber unterhalten, was Du unternehmen kannst. Da greifen soviele rechtliche Sachen ein, dass der Rat von uns Laien sachlich sicher nicht richtig wäre. Du brauchst kompetenten Rat und den bekommst Du nur von Fachleuten.
Beim ersten Klinikaufenthalt meines Mannes habe ich ihn vom Flughafen in die nächste Klinik gebracht und da haben sich die Psychologen sehr gut um ihn gekümmert. Auch für die war klar, dass er stationär aufgenommen werden muss und auch sofort wurde. Gottseidank, denn ich wusste nicht mehr weiter. Auch in den folgenden Jahren habe ich von den Klinikärzten (kein Privatpatient!) immer sehr viel Unterstützung erhalten, wenn die Depression wieder ganz tief war.
Ich weiss, dass Du kämpfen wirst, bis Du den richtigen fachlichen Partner gefunden hast. Dafür drück ich Dir die Daumen und Dich dazu!
Herzliche Grüsse von Helvetia
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Ihr Lieben,
es geht mir und meinem LG wieder etwas besser.
Die letzten Tage waren unglaublich kräftezehrend und das letzte Wochenende hatte ich persönlich meinen absoluten Tiefpunkt. Ich bin vor Migräne fast die Wände hochgegangen und dazu kamen unglaubliche Ängste um meinen LG.
Vielleicht braucht man auch so eine Situation um wirklich zu merken und zu verstehen, dass man selbst als nächste Angehörige nicht alles auffangen kann bzw. dem erkrankten Partner auch nicht wirklich helfen kann.
So habe ich dann auch wirklich an mehreren Stellen um Hilfe gebeten, nicht nur für meinen LG, sondern genauso stark für mich.
Und was soll ich Euch sagen, ich fühle mich wesentlich befreiter, denn es ist auch Hilfe gekommen und ich habe das Gefühl, dass eine große Last abgefallen ist.
In der Paartherapie haben wir besprochen, dass es für meinen LG dringend notwendig ist eine Einzeltherapie zu machen und es wurden ihm Wege aufgezeigt.
Unsere Therapeutin hat mir signalisiert, dass sie an meiner Seite bleibt und mich stärkt. Sie hat sehr oft versucht mich von meinem Gefühl der Verantwortung zu entbinden und ich habe auch gesagt, dass ich mich überfordert fühle mit der Situation.
Wir konnten vieles klären und die nächsten Wochen werden zeigen ob auch wirklich einiges gefruchtet hat.
Mein LG wirkte nach der Therapiestunde auch gelöster und konnte gut annehmen was ihm gesagt und geraten wurde.
Drückt mir die Daumen, dass die Umsetzung auch klappt!
Sie hat auch seine Suizidgedanken erkannt und dahingehend auch gut auf ihn eingewirkt. Heute hat er auch einen Termin bei seiner Ärztin und bekommt andere Antidepressiva.
Schaun wir mal, die "Kuh ist noch lange nicht vom Eis", aber es ist ein Anfang gemacht.
Herzliche Grüße und denkt bitte daran, dass auch wir Angehörige Hilfe brauchen und das auch äußern dürfen.
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Helvetia
Beiträge: 20
Registriert: 2. Nov 2009, 17:11

Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Koboldin,
ich freue mich sehr für Euch beide und ich denke, dass Du absolut die richtigen Schritte gemacht hast. Das hast Du ja auch gespürt! In Deinem Beitrag hört man die Steine nur so plumsen!
Ja, ich drücke Euch beiden ganz fest die Daumen, dass sich weitere Schritte anfügen und für Euch zu einem guten Zusammen führen werden. Deine Geduld und Dein Durchsetzungswillen ist wirklich bewundernswert!
Herzliche Grüsse von Helvetia
sunshine45
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Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Helvetia,
vielen Dank für Deine Antwort und Dein Lob!
Das tut mir sehr gut.
Mal sehen was die nächste Zeit bringt, ich bin Realistin genug um nicht zu glauben, dass ab jetzt alles besser wird.
Aber ich habe zumindest für mich einen anderen Weg gefunden damit umzugehen, indem ich nämlich mich erkannt habe, dass ich auch Rückendeckung brauche und nicht immer die Starke sein muss und kann.
Anscheinend habe ich bisher wirklich großes Glück in meinem Leben gehabt, denn ich habe mich immer von meiner Familie geliebt und unterstützt gefühlt und genau dasselbe (bis auf wenige Ausnahmen) auch immer bei meinen Freunden erfahren.
Genauso habe ich mich auch immer meinen Freunden gegenüber verhalten, so nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteiltes Glück ist doppeltes Glück.
Dass was für mich in meinem Leben immer völlig selbstverständlich war, ist vielen anderen Menschen leider nicht so widerfahren.
Das ist für mich auch eine bittere Erkenntnis, denn ich bemerke auch einfach, dass sich im Kollegenkreis, im Bekannten- und Freundeskreis in dieser Hinsicht auch etliche "Abgründe" auftun.
Umso glücklicher macht mich auch wirklich dieses Forum, denn es gibt sie tatsächlich noch die Orte an denen Menschen anderen Menschen zuhören und sich umeinander kümmern.
Das lässt doch hoffen, auch wenn der Anlass sich hier im Forum anzumelden wirklich nicht schön ist.
Liebe Helvetia, wie geht es Dir denn eigentlich? Du schreibst immer so mitfühlend und verständnisvoll und dabei lebst Du schon so unglaublich viele Jahre mit der Depression Deines Mannes. Ich finde Deine Kraft unglaublich, hoffe aber ganz fest, dass Ihr für Euch einen guten Weg gefunden habt damit umzugehen, sodass Du aus der Beziehung auch viel Energie und Kraft schöpfen kannst. Ist das so?
Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Depressiver Partner ist auch körperlich schwer erkrankt, was tun?

Beitrag von Babi »

HI koboldin,
das hast du genau richtig erkannt, du kannst nicht nur immer geben, du brauchst auch mal.
Sorry, wenn ich mich jetzt erst melde, hing in einem Tief fest, aber jetzt gehts mir wieder besser.
Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
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