Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

Achtung, die 2.:
Wie gesagt, Paartherapie steht jetzt erst mal ganz hinten an. Aber ist ein Ziel. Therapeut meinte, es sei ratsam, dies erst nach ca. 3 Monaten nach Beendigung des Klinikaufenthalts zu machen. Diese Woche werde ich bei der Krankenkasse nochmal auf den Zahn fühlen, da ich ja in den nächsten Monaten bei keinem Therapeuten für mich Hilfe finde müssen die mir entweder einen zahlen, der nur privat arbeitet oder ähnliches. Aber ich bin dran. Denn die Hochs und Tiefs müssen aufgefangen werden.
Ein Date ist schon in Aussicht: Mit Übernachtung für s Kind bei Oma! Dass ich mal so richtig abschalten kann. Freu mich jetzt schon...
Ich versuche, Zeit für mich zu haben. Doch im Moment nicht so einfach. Private Termine, viel Arbeit, ... aber bald!
Anette
Wolf_56
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Wolf_56 »

Hallo Anette,
habe das hier mit großem Interesse gelesen. Ich bin in ähnlicher Situation, allerdings auf der anderen Seite. Leide seit längerem unter Depressionen, die noch durch berufliche und finazielle Schwierigkeiten "abgerundet" werden. Als ich merkte, dass meine Partnerin sich von mir trennen wollte, unternahm ich einen Suizidversuch. Der Grund sich von mir zu trennen, waren die 4-6 Flaschen Bier, die ich jeden Abend trank. Meine Pertnerin hat sehr üble Erfahrungen mit einem alkoholabhängigen Partner gemacht. Mein Menschenverstand hätte mir sagen müssen, wie sehr ich sie quäle. Doch ich war offenbar zu sehr mit mir und meinen Ängsten beschäftigt um zu reagieren. Meine Partnerin leidet mittlerweile auch an einer Depression und ist in ärztlicher Behandlung.
Meine Behandlung hat sehr gut angeschlagen, ich trinke seit meinem Suizidversuch keinen Tropfen Alkohol mehr. Habe aber immer eine Fl. Bier stehen, sozusagen für mich als zusätzlichen Ansporn.
Nun bin ich es, der seine Partnerin um etwas bittet, um eine Chance, nochmal neu zu beginnen. Ich versuche, mein unheimlich starkes Verlangen, in ihrer Nähe zu sein zu unterdrücken, da ich der Überzeugung bin, es würde mehr schaden als nützen.

Ich betrachte mich keineswegs als geheilt, aber könnte nie etwas tun, was meiner Partnerin schadet, oder sie verletzt. Es erschreckt mich, wie ich es über Jahre hinbekam, sie zu quälen, ohne mir auch nur Gedanken über sie zu machen. Dieses schlimme Verhalten gegenüber den liebsten Menschen, die man hat, ist momentan das Schlimmste für mich.
Ich gäbe sonstwas dafür, es ungeschehen zu machen. Mit den Konsequenzen muss ich nun klar kommen.
Was dir dieser Beitrag nützen könnte? Dein Mann hat keine bzw. schwankende Gefühle. Ich bin sicher, dass er, wenn geheilt, überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann, was er so alles zu dir gesagt hat. Das du dir selbst professionelle Hilfe nimmst, finde ich sehr gut. Du brauchst die Kraft für dich, für dein Kind und bestimmt auch für deinen Mann.
liebe Grüße
Wolf_56
sunshine45
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Anette,
das freut mich wirklich sehr, dass das Wochenende schön war und es Dir auch wieder besser geht.
Solche ups and downs gehören dazu und führen auch einfach dazu, dass man die Erkrankung besser verstehen und damit umgehen kann.
Die Stimmungsschwankungen Deines Mannes sind ganz normal und viele von uns hier kennen das auch.
Ich kenne auch heftige Ausbrüche von meinem LG, ebenso auch manchmal heftige Beschuldigungen die ihm hinterher schrecklich leid tun bzw. er sich manchmal auch gar nicht mehr erinnern kann.
Er hat auch bestimmt Angst vor der Paartherapie, weil er seine Reaktionen manchmal selbst nicht verstehen kann und auch bestimmt heftige Angst hat Dich zu verlieren, auch wenn er momentan nicht so wirklich seine Emotionen hinsichtlich Eurer Beziehung äußern kann.
Der Weg, den Du gehst ist gut und richtig und hilft Dir den richtigen Abstand zu halten und Dich selbst wert zu schätzen und Kraft und Energie zu tanken.
Prima, dass Du mal demnächst so ganz allein abschalten kannst und Hilfe von der Oma hast.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend an dem Du vielleicht auch das schöne Wochenende Revue passieren lassen kannst.
Bin gerade erst nach Hause gekommen und mußte erstmal nachsehen wie es Dir geht.
Freu mich wirklich sehr für Dich.
die Koboldin
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Babi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Babi »

Hi Anette,
das hört sich ja wirklich gut an.
Ja, dein Mann hat im Moment vor allem Angst, ich denke, er hat im Moment im Kopf, daß alles, was er im Moment anpackt, auch die Paartherapie, negativ ausgeht. Davon ist man in einer Depression fest überzeugt.
Man verrennt sich irgendwann da rein.
Ich kann nur vermuten, was man so denkt, gehe da von mir selbst auch aus. Z.B. kann es gut sein, daß die Paartherapie deinem Mann Angst macht, weil er den Gedanken hat, es könnte mit der Trennung von euch enden.
So würde es mir gehen.
Es muß aber nicht so sein, ist nur eine Gedankenrichtung von mir.
Ich finde es gut, daß ihr das Gespräch beim Therapeuten hattet und daß dein Mann geweint hat, bedeutet auch, daß sich in ihm Druck entladen hat, den er in sich hatte.
Bei mir ist das so, ich weine, wenn ich der Druck in mir überläuft sozusagen.
Ich drück dich mal und hoffe, daß alles gut weitergeht.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

@Wolf: Ja, es ist für mich unvorstellbar gewesen, daß man Dinge sagen kann - mit einer Überzeugung - und es dann nicht mehr weiß! Vor allem dachte ich immer bei mir, "der nimmt zwar Medikamente, aber keine Drogen! Also weiß er doch, was er sagt und setzt es gezielt ein". Aber als ich die Reaktion von meinem Mann gesehen habe, als er sagte, er wisse vieles Gesagte nicht mehr, war ich überzeugt. Schon brutal. Was diese Erkrankung aus einem Menschen machen kann. Ich wünsche dir auch weiterhin viel Kraft alles durchzustehen. Ja, die Sache mit dem Alkohol hinterlässt Spuren. Ich spreche da ja aus Erfahrung. Zumal sich die Personen so stark verändern und es so eine Wut in einem aufstauen läßt - weil man es nicht verstehen kann. Denn der Griff zu Flasche verschönert das Leben nur für einen kurzen Moment, alles was danach kommt, ist nicht mehr so berauschend.
@Koboldin: Schön, daß du so an mich denkst. Das tut immer wieder gut. Wie läuft es bei eurer Paartherapie? Habt ihr wöchentliche Sitzungen? Kann dein LG gut damit umgehen?
Ich wünsch dir Stärke. Ich wünsch dir Zeit für dich, wo du deinen Freiraum entwickeln kannst. Denn wir wissen ja: man KANN ohne den anderen leben, aber man WILL es nicht.
@Babi: Ja, wahrscheinlich ist es diese Angst vor einer Trennung. Er konnte es nicht näher beschreiben, denn der Therapeut hat ihn auch gefragt, worin die ANgst genau begründet läge. Aber er sagte nur, daß er im Moment vor so vielem Angst habe. Es werden bestimmt noch viele Tiefen kommen. Wir stehen erst am Anfang. Doch zu wissen, daß ich ihn bisher glücklich gemacht habe und nicht nur ein Notnagel all die Jahre war, bestärkt mich in unserem Kampf. Natürlich habe auch ich Respekt vor so einer Paartherapie. Aber ich weiß, daß es ab einem bestimmten Punkt nicht ohne Hilfe geht. Und dies hier ist ja kein Spaziergang. Wir werden es für uns tun. Liebe Babi, zu dir wollte ich auch einfach nochmal DANKE sagen. Ich drück dich.
Liebe Grüße an alle,
Anette
Babi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Babi »

Hi Anette,
es ist doch schön, zu wissen, daß du ihn glücklich gemacht hast, das habe ich mir auch gedacht, sonst würde er nicht so kämpfen. Und das hat man aus deinen Einträgen auch herausdeuten können.
Weißt du, gegen seine Ängste zu kämpfen, ist sehr sehr schwer und kostet viel Kraft.
Depressive werden von ihren Ängsten oft sehr gelähmt. Ich glaube, da er so viele Ängste in sich hat, daß die Ängste im Moment seine Gedanken beherrschen und er nix anderes mehr denken kann. Das ist bei Ängsten so, wenn sie sehr stark sind.
Es ist wichtig, daß ihr eine Paartherapie macht und es kann euch auch wieder näher zusammenführen. Bei euch glaub ich das sogar eher wie daß eine Trennung dabei rauskommt.
Ich wünsch euch viel Kraft! Ihr schafft das beide, denn ihr wollt doch beide, daß es wieder gut wird zwischen euch!
Gebt nicht auf, ich denk ganz fest an euch!
Wär schön, wenn du uns hier weiter auf dem Laufenden hälst, ich würde mich freuen.
Ganz Lieber Gruß und drück dich zurück Babi
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Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

Hallo ihr Lieben,
es ist vorbei. Mein Mann hat vor wenigen Momenten zuerst per SMS(weil er Angst hatte) und dann doch in einem Telefonat unsere Ehe beendet. Am Montag wurde wohl in der THerapie über uns gesprochen, das ihn so stark aufgewühlt hat daß er gemrkt hat, daß er nichts mehr für mich empfindet. Er sagt, er hätte es lange versucht, doch er könne diese Beziehung nicht aufrecht erhalten. Er möchte auch nicht daran arbeiten, er sei jetzt in einem Umbruch.
Ich habe ihm klar gemacht, daß ich in nächster Zeit nichts mehr von ihm hören will. Er bleibt in der Klinik und bricht nicht ab.
Das ist der Stand der Dinge. Ich denke, unwiderruflich.
Keine Ahnung wann ich mich wieder melde. Am Wochenende bin ich für 3 Tage verreist. Meine Mutter wird 70 und lädt uns ein. Ursprünglich wollte mein Mann mit.
Ich wünsch euch allen was, passt auf euch auf!
Lieben Gruß, Anette
sunshine45
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Anette,
es tut mir sehr leid was nun passiert ist.
Das ist jetzt sehr hart für Dich und wahrscheinlich stürzt Deine Welt gerade völlig ein. Schwierig ist auch in so einem Moment Dir wirklich Trost zu spenden.
Aber ich kann Dir wirklich sagen, dass eine Trennung in heftigen Phasen der Depression häufig vorkommt.
Auch ich habe das schon erlebt. Mein LG hat sich im August letzten Jahres von mir getrennt und ich war nur noch fertig!
Depressive Menschen empfinden oft gar nichts mehr. Sie oft noch nicht einmal mehr Gefühle für sich selbst, geschweige denn für Partner, Kinder, Familie.
Sie fühlen sich manchmal auch nur noch als Belastung für den Partner bzw. die Familie und sehen dann als letzten Ausweg sich zu trennen. Sie wollen eigentlich ihren Angehörigen durch diese Reaktion helfen und ihnen einfach nicht noch mehr zumuten.
Das erscheint Dir jetzt wahrscheinlich zunächst einmal alles sehr widersprüchlich, aber ich glaube nicht, dass die Trennung endgültig ist.
Lass Zeit vergehen, versuche wieder zu Dir zu finden und diese Situation für Dich zum positiven zu wenden.
Überlege Du Dir in Ruhe was Du willst und nimm diese Trennung noch nicht allzu ernst.
In Phasen der Depression sollten die Erkrankten keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen, weil sie es hinterher einfach bereuen und eigentlich nicht so gemeint haben.
Ich umarme Dich mal ganz lieb und fest und hoffe, dass Du diese Zeilen hier noch liest und Dich noch einmal meldest.
Bewahre die Ruhe und warte ab!
Herzliche und verständnisvolle Grüße
von der Koboldin
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Nikki
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Nikki »

Liebe Annette,
es hat mir sehr traurig gemacht, Deinen letzten Beitrag zu lesen. Ich bin ja derzeit in ganz ähnlicher Situation wie Du. Dieses Auf und Ab ist nahezu unerträglich, da es die Zukunft, die wir ja gemeinsam mit unserem geliebten Mann verleben wollten, betrifft. Wir sind einfach kaltgestellt und können nicht kämpfen. Ich habe schon mal zu einer Freundin gesagt, dass ich "wegtherapiert" werde, ohne mich wehren zu können.
Ich wünsche Dir alles Gute...
Nikki
Babi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Babi »

Mensch Annette,
ich drück dich mal! Kopf hoch!
Du schaffst das schon!
Ich finde aber trotzdem gut, daß er Klartext geredet hat, er hätte dich auch hinhalten können.
Alles Liebe Babi
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Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

Im Moment komme ich mir vor, als wäre ich im falschen Film. Alles irgendwie irreal.
Ich hab am Donnerstagabend 2 Stunden am ganzen Körper total gezittert. Das alles nimmt mich doch sehr mit. Ich hab dann mit einer Freundin telefoniert, die in Trennung lebt (allerdings ohne Krankheitsgeschichte) und gefragt, wie ihre Tochter (5jahre) das alles verkraftet. Das Telefonat tat gut. Ich ging ins Bett und schlief natürlich superschlecht. Ich verstand die Welt nicht mehr, denn die Wochenenden waren doch so schön gewesen. Freitagfrüh klingelte um 7Uhr das Telefon. Er redete auf den AB, da ich keine Lust zu reden hatte. Es tat ihm leid und er wollte unbedingt zu dem Wochenende mit. Ich ignorierte 2 Stunden die Anrufe, bis mein Kind im KIGA war und ich mich gesammelt hatte. Ich rief ihn dann an. Das erste Mal musste ich weinen, als ich mit ihm sprach. Ich sagte ihm, daß er das nicht mehr machen darf. Sonst wäre ich irgendwann mal weg.Das erste Mal, war ich mächtig sauer. Er sagte mir, daß sein Therpeut erschrocken ist, daß er auf die Sitzung so reagiert hat und er mich unbedingt zu einer Sitzung zu 3. nochmals einladen will. Schlußendlich holte ich dann meinen Mann mittags ab. In erster Linie, unserem Sohn zuliebe. Und weil mir klar war, daß verdrängen nichts bringt.
Ich weiß ja von Anfang an, daß depressive Partner in der Lage sind, alles aufzugeben. Und ich weiß nicht, was nach der ganzen Zeit in der Klinik und nach den Therapien von unserer Beziehung noch übrig ist, bzw. mein Mann noch haben will. Aber sol lange er in der Klinik ist, wünsche ich mir für mich Ruhe. Das habe ich ihm auch gesagt. So geht immer ein stück mehr verloren für die Zuneigung. Er ist noch völlig unstabil und ohne Selbstbewußtsein. Er sieht sich aber selber völlig anders. Er hofft immer noch, in 3 Wochen heim zu kommen.
In meinem Kopf ist jetzt wieder die Frage aktuell (ja ja, sie ist wieder da...): Wenn er jetzt schon zum 2. Mal sich mir gegenüber so äußert - daß er mich nicht mehr liebt ect. - dann muss da doch in die Richtung auch irgendwas sein, oder? Es kann doch nicht sein, daß er so unzurechnungsfähig ist, oder? Warum tritt er immer so gegen mich? Wir haben 8 Jahre eine gute Zeit gehabt. Normal. Wie andere auch. Ich verstehs nicht.
Das Wochenende war schön. Meine Familie ist toll. Meine Eltern und meine Schwester mit Familie sind meistens immer witzig und wir haben einiges unternommen. Mein Mann war sehr sehr ruhig.Ist mir dieses Wochenende aufgefallen. Er hat viel Körperkontakt zu mir gesucht. Es fiel ihm schwer, heute wieder in die Klinik zu gehen.
Ich fühle mich irgendwie...hin und her gerissen. So gerne möchte ich unser altes Leben wieder wo haben, wie es war. LDoch es ist so viel passiert. Als das alles losging, hätte ich in keinster Weise daran gedacht, daß an unserer Ehe der kleinste Zweifel besteht. Doch jetzt wurde so vieles gesagt. Ich bin verletzt und habe letzte Woche nach dem blöden Telefonat gemerkt, daß er solche Aktionen wirklich vielleicht nur noch einmal starten darf, dann bin ich wirklich weg. Zwar am Existenzminimum und Sozialhilfeempfänger, aber dann bin ich an der Grenze.
Gut. Morgen fängt eine neue Woche an. Am Mittwoch werde ich hoch fahren für dieses Gespräch. Am Donnerstag früh hab ich (endlich) ein Gespräch für mich alleine bei einem Therapeuten hier vor Ort. Und abends mach ich richtig einen drauf. Drückt mir die DAumen, daß ich und mein Kind gesund bleiben, daß der Plan vollzogen werden kann :o)
Schönen Sonntagabend
wünscht euch Anette
sunshine45
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Anette,
schön, dass Du doch noch mal geschrieben hast.
Die Situation in der Du Dich befindest ist wirklich sehr schwierig und das Du in einem totalen Wechselbad der Gefühle bist ist nur zu gut nachvollziehbar.
Leider reagieren viele depressive so, wie ich Dir ja schon geschrieben habe.
In meiner Beziehung ist es auch so, dass ich sozusagen oft zwischen Zuckerbrot und Peitsche stehe.

Wenn ich mir aber dann vor Augen führe, wie es sein muss, wenn man nichts mehr bzw. nur wenig empfinden kann und sich selbst somit völlig verloren fühlt, so kann ich dann ansatzweise verstehen wie es meinem LG geht.
Aber auch in Phasen in denen es ihm etwas besser geht, kommen bei ihm Trennungsgedanken vor, weil er mich nicht in Sumpf hineinziehen möchte wie er immer sagt.

Es ist für den erkrankten Partner ja auch super schrecklich und sehr belastet zu sehen, wie der Partner unter den eigenen Depressionen leidet.

Das ist alles völlig chaotisch und wirklich ein Tanz auf dem Vulkan mit dem wir da oftmals klar kommen müssen und es hilft wirklich nur für sich selbst gutes zu tun.
Abgrenzung und Eigenständigkeit sind die Heilmittel der Angehörigen um all diesen Begleiterscheinungen standzuhalten und einigermaßen leben zu können.

Mach es so wie Du geschrieben hast, dass ist schon wirklich der richtige Weg und sprich auch ruhig in der Therapie an, dass Du es diese Trennungsgedanken von Deinem Mann nicht aushalten kannst. Vielleicht könnt Ihr gemeinsam in der Therapiestunde eine andere Umgehensweise erarbeiten, so dass Beide mit der Situation besser umgehen können.

Alles Liebe und zunächst mal eine gute Nacht
von der Koboldin
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Babi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Babi »

HI Annette,
ich drück dich mal!
Da bist du ja wirklich hin und hergerissen.
Ich glaube, er merkt gar nicht mehr, daß er dich tritt, in Depressionsphanse kann man immer nur sehr wenig fühlen, ich denke das ist bei ihm auch so, deshalb ist er so.
Es is gut, daß du das Gespräch für dich auch ausgemacht hast. Es wird dir gut tun.
Ich denk an dich!
Babi
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Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

So, jetzt melde ich mich mal wieder.
Das Gespräch zu dritt in der Klinik war mal wieder sehr hilfreich. Der Therapeut liegt mir total. Er konnte mir alles erklären. Und auch mein Mann gab sich wirklich sehr viel Mühe. Es hatte wohl von den Mitpatienten jemand gesagt, daß er, wo er sich von seiner LG getrennt hat, sich ab da viel besser gefühlt habe und es ab da nur aufwärts ging. Mein Mann hörte dies, und da er ja so verzweifelt ist mit seiner Lage, dachte, "das bringt bei mir auch die Heilung". Und das Gegenteil war ja der FAll. Er ist noch sehr beeinflußbar und es wird dauern, bis er wieder zu alter Form aufläuft. Doch ich - und auch der Therapeut - haben ihm ausdrücklich klar gemacht, daß er so nie wieder handeln darf. Weil ich dann evtl. mich ganz zurückziehe und mich trenne. Bin erleichtert heimgefahren. Mein Einzelgespräch unabhängig von der Klinik verlief auch ganz positiv. Der Therapeut meinte, daß ich eigentlich keine Therapie nötig hätte, da ich sehr stabil wäre und mich gut abgrenzen kann. Aber ich habe gebeten, daß ich trotzdem regelmäßig kommen kann. Wer weiß, was noch kommt. Und es tut gut, mit jemanden zu reden, der völlig neutral ist.
Das Wochenende war total schön. Mein Mann war 2,5 Tage hier und darf jetzt wieder Auto fahren. Er ist wieder ein Stück näher in Richtung altes Leben gerückt.
Ich wünsche mir so sehr für meinen Mann, und natürlcih auch für uns, daß die Zeit noch vieles bringt und die Wochen so gut (mehr oder weniger) wie bisher verlaufen. Am ANfang sah ich nur die 4 MOnate und hatte Mega-Respekt vor der kommenden Zeit. Nun hat die 9. Woche angefangen und ich blicke zurück und kann sagen, daß es doch relativ zügig vergangen ist und es für das Familienleben gut vertetbar ist. Darüber bin ich froh.
Schönen Abend,
Anette
Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

Es gibt Neuigkeiten: Mein Mann entläßt sich für nächste Woche Freitag quasi selber aus der Klinik. Er ist zu 50% geheilt sagt sein THerapeut. Ich muß für nächste Woche nochmal für ein Paargespräch in die Klinik, damit man bespricht, wie der Tag strukturiert werden muss. Mein Mann hat sich entschlossen, mit der THerapie nur die Symptome zu behandeln und nicht die Ursache. Sprich, er möchte seine VErgangenheit nicht "aufrollen" weil er keinen Sinn darin sieht.
Ich habe unheimlich Respekt vor der kommenden Zeit. Da er ja dann nur 1x hier vor Ort in der Woche Einzeltherapie hat. Aber er möchte sich dem Alltag stellen, weil er sagt, es wird sonst alles nur aufgeschoben und ihm würde der Aufenthalt in der Klinik nicht mehr helfen, da er die Storys der Mitpatienten nicht mehr hören will und wieder ins Leben ganz zurück will. Einerseits ja toll, aber anderseits geht das alles so zack zack. Natürlich vertraue ich ihm. Und wenn er diese ENtscheidung für sich getroffen hat (er hat mich gefragt, ob es für mich ok wäre und was ich dazu sage), dann hat er Grund dazu. Ich bin hin und her gerissen. Vielleicht weil Angst habe, daß ich ihn zu oft "fordern" und "beschäftigen" muss. Denn er war schon immer jemand von der Sorte, der mit sich allein außer fernsehgucken nichts anzufangen wußte. Doch ich habe mir vorgenommen, ein Stück weit zu helfen, aber nur so weit, wie ich es für mich ertragen kann. Ich war heute auch wieder bei meinem Einzelgespräch, und mein Therapeut hat mir wieder bestätigt und geraten, meinen gesunden Egoismus auf jeden Fall beizubehalten und auch wenn ich mich ärgere, dies auch meinem Mann zu sagen. Damit müsse er letztendlich auch lernen, wieder damit umzugehen. Mein Mann ist noch nicht stabil und er hat noch ziemlich Stimmungsschwankungen und ist auch beeinflußbar von außen - erwarte ich auch nicht, daß er jetzt gesund ist. Bisher war es halt so, ich konnte die meiste Verantwortung der Klinik überlassen. Ich habe ihm allerdings gesagt, daß ich zuhause seinen Therapeuten nicht ersetzen kann und will.
Kann mir jemand helfen? Wie ist es, wenn der Partner aus der Klinik entlassen wird? Ich habe vor, mich wie immer zu verhalten. Muß ich da den Tagesablauf voll durchplanen? Was kann ich von ihm verlangen? Gut, das wird der Therapeut mir ja bestimmt sagen. Aber hat jemand Erfahrungen?
Danke im voraus, ANette
Himmel2
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Himmel2 »

Hallo AG

Ich will Dich nicht verunsichern, aber das klingt irgendwie komisch.Das was Du mit dem ersten Klinikaufenthalt erlebt hast,habe ich auch durch.Mein Mann hatte auch von sich aus nach 8 Wochen abgebrochen.Setze Deine Erwartungshaltung nicht zu hoch an,oft brauchen depressive Menschen einige Zeit sich an das zu Hause zu gewöhnen.Vielleicht hat Dein Mann nur eine reaktive Depression,vielleicht geht es aber auch tiefer.Versucht Absprachen zu treffen, wie ihr am besten miteinander umgehen sollt.Bei emotionalen Grenzsituationen oder Streitgesprächen,erst einmal ein Stopp ansetzen.In stabileren Situationen darüber reden.
Ich wünsche Euch viel Glück! Heide!
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Anette,
schön, dass Du Dich wieder gemeldet und berichtet hast.
Ich schließe mich Heide an und finde es auch "irgendwie merkwürdig" bzw. sehr mit Vorsicht zu genießen.
Es erscheint mir alles wie ein Flucht Deines Mannes vor der Vergangenheit und dann stellt sich mir einfach wieder die Frage wann die Vergangenheit ihn wieder einholen wird.
Aber ich kenne mich auch nicht genug aus, um überhaupt eine Bewertung abzugeben, denn wenn die Therapeuten sagen, dass man auch nur die Symptome behandeln kann, sollte da dann auch was dran sein.

Für die Zeit zuhause habe ich einen vielleicht wichtigen Hinweis für Dich:
Wenn es räumlich für Euch möglich ist, so solltet Ihr versuchen zumindest ein Zimmer umzugestalten, sodass man es als absolutes Rückzugszimmer nutzen kann.
Dein Mann wird immer noch viel Zeit für sich allein brauchen und benötigt viel Ruhe, ebenso wie Du für Dich auch eine absolute Abgrenzung brauchst um die kommende Zeit gut zu überstehen.
Wir haben das bei uns auch so gemacht und es hat uns Beiden wirklich eine ganze Menge gebracht.
Versuche auch Dir Freiraum zu schaffen und geh ruhig mal aus, ebenso wie Du Deinem Mann auch nicht zuviel abnehmen solltest. Er muss selbst seine Dinge erledigen, auch wenn es länger dauern sollte als "normal".
Selbstständigkeit für jeden von Euch ist genauso wichtig wie die Zweisamkeit, die sich wahrscheinlich auch nur wieder richtig aus der eigenen Selbstständigkeit heraus entwickeln kann.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen.
Liebe Grüße
von der Koboldin
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Babi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Babi »

Hi Anette,
ich wünsch dir ganz viel Glück dabei, wenn dein Mann heimkommt. Ich denke, er hat mit seinem Therapeuten schon genau darüber nachgedacht und gesprochen, was er machen will.
Ich hoffe nur, daß er sich selbst nicht überschätzt.
Es ist richtig, was deine Therapeutin dir gesagt hat. Du mußt deinen Egoismus behalten. Dein Mann muß lernen, sich selbst zu beschäftigen. Kann mir nicht vorstellen, daß er keine Hobbys hat.
Und wenn er nur kleine Dinge für sich und allein tut, das reicht auch schon, so wie spazieren gehen oder so.
Wenn er nicht lernt, was für sich zu tun, wird er nie richtig zufrieden werden.
Alles Liebe Drück dich Babi
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Schwingi
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Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

S.O.S.
Das Wochenende war kräftezehrend. Freitag war noch ok. Samstag und Sonntag waren "sich im Kreis drehen und Entscheidung anzweifeln". Als es mir zu sehr an die Substanz ging, habe ich meinem Mann klar gemacht, daß es meiner Meinung nach so nicht funktionieren wird. Habe nochmals meine ganzen Bedenken geäußert. Und daß er mit seinem derzeitigen Verhalten unsere Ehe auf`s Spiel setzen wird, da ich es nicht tragen und aushalten und auch nicht auffangen kann. Er hat keine eigene Meinung und ist total beeinflußbar. Es gibt für ihn nur schwarz oder weiß. Bevor er ging hat er mir gesagt, daß er die Änderungen, die ich und sein Therapeut sehen, nicht sieht und nicht spürt. Er sieht sich als Versager und hat keinen Glauben in sich. Ich habe ihm gesagt, daß wenn er sich selber nicht annehmen kann, auch keine Beziehung zu anderen möglich ist. Und daß ich der Meinung bin, therapeutisch in die Tiefe gehen zu müssen. Er sagt, er wollte dies. Nur habe er das Gefühl, sein Therapeut nehme ihn nicht ernst. In kommender Woche werde ich nochmals in die Klinik fahren. Besteht denn die Möglichkeit, den Therapeuten zu wechseln in der Klinik? Wie sieht so was in der Praxis aus? Vergangene Woche hat mein Mann mit seiner ENtscheidund, Heim zu kommen, gehadert und dies seinem Therapeuten auch gesagt. Er sagte dann, jetzt soll er das auch durchziehen und nicht nach hinten schauen. Aber ich frage mich, das muss er doch bemerkt haben, wie unstabil mein Mann noch ist. Man kann doch niemanden so entlassen.
Ich hoffe, der Entlassungsbericht ist noch aufzuhalten und wir werden in dieser Klinik eine Lösung finden.
Hat jemand Erfahrung mit einem Klinikaufenthalt der irgendwie ins Stocken geraten ist? Was gibt es für Möglichkeiten?
Mein Mann wäre bereit, sich wirklich helfen zu lassen wenn er das Gefühl hat, es wird sich wirklich bemüht.
Anette
Babi
Beiträge: 1963
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Babi »

Hi Anette,
hab leider keine Erfahrung, denk aber ganz doll an dich und wünsch dir nur das Beste.
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Schwingi
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Registriert: 3. Okt 2009, 20:06

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

Ich bin total verzweifelt und melde mich nochmal kurz. Ich habe morgen den Termin. Mein Mann rief mir vorher an, daß er jetzt aber nicht möchte, "nur weil ein Wochenende jetzt nicht so gut war" ich morgen dann sagen würde, daß er nicht heimkommen darf.
Ich habe mir gerade eine Liste geschrieben, mit Dingen die ich morgen sagen und abklären möchte. Ich muss da rein gehen und letztendlich nur an mich denken.
Anette
sunshine45
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Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Anette,
ich kenne mich in Deiner speziellen Situation auch nicht aus und versuche jetzt einfach mal aus reinem Bauchgefühl zu schreiben.
Ich kann gut verstehen, dass Du verzweifelt bist und ich war auch sehr irritiert nachdem ich Dein posting gelesen habe, dass Dein Mann vorzeitig aus der Klinik kommt.
Dieser Zeitpunkt scheint mir einfach viel zu Du früh, wie ja auch aus Deinen Postings zu entnehmen ist.

Ich denke wichtig ist zu versuchen Deinem Mann verständlich zu machen, dass Du schon grundsätzlich möchtest dass er nach Hause kommt. Aber er muss begreifen, dass der jetzige Zeitpunkt einfach noch viel zu früh ist. Sag ihm, dass Dich das auch völlig überfordern würde. Ich würde im Gespräch das Augenmerkt darauf legen, dass Du den Eindruck hast, dass die vorzeitige Entlassung mehr zerstören statt kitten würde und dass Du sehr wohl für Euch eine realistische Chance möchtest, die aber jetzt noch nicht gegeben ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für den depressiven Partner sehr wohl auch verständlich ist, wenn man sagt, dass es einem einfach zuviel ist und in dem Fall DU mit der vorzeitigen Entlassung überfordert bist.
Gerade die Situation der Überforderung können Depressive am besten nachvollziehen. Und Du stellst Euch mit dieser Aussage auch auf eine etwas ähnliche Stufe und er fühlt sich Dir gegenüber nicht mehr so klein, sondern merkt einfach, dass auch Du Schwächen hast auf die man Rücksicht nehmen muss.
Achte in Deiner Argumentation darauf, dass Du nicht sagst: Du hast gemacht, Du hast gesagt, Du hast mich da verletzt etc.
Keine Anschuldigungen, sondern einfach nur eine Schilderung Deiner Wahrnehmung.
Das Gespräch wird dann schon in die richtige Richtung gehen ohne dass Dein Mann irgendwie verletzt wird, sondern ich hoffe sehr, dass er Dich verstehen kann ...
Signalisier weiterhin, dass Du da bist, aber für eine endgültige Rückkehr nach Hause einfach noch mehr Zeit und Stabilität erforderlich ist.
Die Wahrheit bringt am meisten ...
Ich wünsche Dir alles Gute für Dein Gespräch und schicke Dir mal eine Portion Kraft und Selbstbewußtsein rüber ...
Schlaf gut und toi toi toi
die Koboldin
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Himmel2
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Registriert: 16. Mai 2008, 21:02

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Anette

Ich kann mich nur Koboldin anschließen.Sage ruhig Deinen Mann,daß Du auch überfordert bist u. Du erst lernen mußt mit der Situation umzugehen.Das Du ihn liebst u. nicht vertreiben möchtest.Dies versuche alles in der ICH-Form rüber zu bringen.Erwarte aber von seinem Verhalten nicht so viel,wenn er gerade wieder mit depressiven Gedanken beschäftigt ist,wird er viele Sache die man versucht zu erklären ,nicht so sehen.Bringe Deinen Mann mal etwas kleines zu Naschen mit.Irgend was, was er gerne mag.Das bringt manchmal mehr als Worte.

Ich wünsche Euch beiden viel Erkenntnis!
Liebe Grüße! Heide !
Schwingi
Beiträge: 48
Registriert: 3. Okt 2009, 20:06

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Schwingi »

Alles, was ich in euren Postings gelesen habe, habe ich bereits versucht. Mit großer Sensibilität und Einfühlungsvermögen. Er filtert die Gespräche so, wie er es hören möchte. Er steht am Abgrund und ich kann ihm nicht helfen. Meine vergangene Nacht war sehr sehr schlecht. Ich bin aufgeregt vor dem Gespräch. Doch ich merke, wie alles körperlich an mir zehrt. Und ich MUSS an mich denken. Unser Sohn braucht mich - und irgendwann auch wieder den Papa. Und dafür tue ich das alles. Wenn mir mein Mann egal wäre, würde ich nicht heute in die Klinik fahren und bei der Arbeit das Unmögliche möglich machen damit ich heute da hin kann. Ich habe eine schwere Last zu tragen. Im MOment komme ich mir vor, als habe ich das Leben meines Mannes in der Hand. Bin froh, daß das Gespräch heute stattfindet.
Wenn es mir möglich ist, werde ich mich baldmöglichst melden.
Anette
Nikki
Beiträge: 20
Registriert: 2. Nov 2009, 09:56

Re: Depressiver Ehemann-haben wir eine Chance?

Beitrag von Nikki »

Hallo,
Du sprichst mir aus der Seele. Die Therapie hat alles verändert, im Moment sieht es bei mir ja so aus, dass ich meinen Mann verloren habe. Auch ich habe alles versucht, auch mir geht so schlecht wie noch nie im Leben. Die Ohnmacht, die ich empfinde macht mich so fertig.
Liebe Grüße
Nikki
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