Verständinsprobleme mit meinem Freund!

[funkykiss]

Hallo,
in meiner letzten Beziehung hatte ich oft depressive Zeiten. Seit längerem habe ich einen neuen Partner, doch ich merke, wie es wieder anfängt. Eigentlich bin ich mit ihm total glücklich. Doch ich mach irgendwie immer alles falsch.
Mein Freund bekommt meine Stimmungsschwankungen hautnah mit. Meine Stimmung schwankt von : total traurig ohne Grund, dann fühl ich mich einfach nur wertlos und ungeliebt , bis hin zu aggressiv/genervt und streitsüchtig. Ich bin auch grad‘ , berufsbedingt, für ein halbes Jahr weggezogen und da ist dieses „Nachdenken“ und „Trauern“ noch viel größer und verstärkt diese Stimmung noch mehr.
Ich mein‘ das ja eigentlich gar nicht böse, aber meinem Freund verwirrt mein Verhalten. Die Liebe, die ich für ihn empfinde habe ich noch nie gespürt, ich hab Angst, dass er eben nicht das selbe empfindet. Er weiß, was ich denke & versteht mich nicht. Ich vergleich mich auch immer mit seiner Ex-Freundin und will besser sein als sie – das nervt ihn und ich fall dadurch irgendwie in ein Loch -.-

Ich habe Angst, dass dadurch diese Beziehung auch scheitert, obwohl ich eigentlich irgendwie glücklich bin.

Wie könnte ich ihm am besten erklären, dass ich ihn sehr liebe, er mein Verhalten aber nicht persönlich nehmen soll, sondern mich versuchen soll zu unterstützen?

Mir fällt es immer total schwer mit ihm darüber zu reden, denn schließlich habe ich das Gefühl, dass er mich nicht versteht bzw nicht verstehen will.

[msu]

Hallo Kati,
da ich die erste bin, die auf deine Nachricht antwortet, übernehme ich mal das "HERZLICH WILLKOMMEN im Forum" )

Ich denke dass es immer besser ist offen & ehrlich miteinander zu reden. Diejenigen, die nicht unter Depressionen leiden, können einfach NICHT nachvollziehen was in den Betroffenen vorgeht (wie auch....). Die teilweise recht heftigen Reaktionen erfordern viel Verständnis vom Partner.

Es wäre evtl. hilfreich wenn dein Freund sich intensiv über das Krankheitsbild Depressionen infomiert. Mir sind erst dadurch einige Lichter aufgegangen. Mein Ex hat leider nicht mit mir drüber gesprochen (. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden wieso er mich so behandelt hat / er so reagiert hat.

Jeder Tag ist wie ein weißes Blatt.
Die Farben sind in dir.
Mal dein Blatt mal bunt oder blass, wild oder ruhig, hell oder dunkel.
Am Ende muss es nur einem Einzigen gefallen:
DIR SELBST

Liebe Grüße
Tina

[Babi]

Hi Kati,
es ist immer schwer, über so eine Krankheit zu reden.
Es ist wichtig, daß du ihm von deinen Ängsten und von der Krankheit erzählst. Wenn du das von Auge zu Auge nicht fertigbringst, schreibe ihm doch einen Brief, vielleicht klingt dsa besser und schreibe ihm da vor allen Dingen rein, daß es dir schwerfällt, ihm persönlich was zu sagen und daß du deswegen diesen Weg gewählt hast.
Vielleicht funktioniert das mit dem Brief!
Du kannst ihm ja auch vorschlagen, hier im Forum zu lesen, damit er dich besser versteht, vielleicht macht er das ja.
Es ist jedenfalls ganz wichtig, daß ihr über die Krankheit redet, glaub mir.
Ich wünsch dir viel Glück!
Babi

[-susanne-]

hallo kati,

bitte bitte rede mit deinem freund, dass du diese erkrankung hast. benutze auch das wort depression. mein freund hat in unserer beziehung immer nur andeutungen gemacht, dass er sich leer fühlt, nur noch müde usw... damit konnte ich nicht´s anfangen. erst als er sich total zurückgezogen hat konnte ich eins und eins zusammen zählen. da war es aber schon zu spät... ich habe als angehörige einfach nicht gewußt wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.

deshalb, sprich mit ihm was er tun kann (oder auch lassen sollte) wenn dich wieder so eine depressionsphase überrollt. so ist er besser vorbreitet und nimmt deine gefühlsschwankungen nicht mehr persöhnlich. für einen menschen, der mit depressionen noch nicht´s zu tun hatte ist diese krankheit schwer zu verstehen. bereite ihn darauf vor... angehörige haben das gefühl helfen zu müssen - wissen aber nicht wie. deshalb erreicht man vielleicht gerade das gegenteil.
du weißt was dir in solchen phasen gut tut. berichte ihm davon.

liebe grüße
susanne

[sunshine45]

Liebe Kati,
ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Es ist sehr wichtig darüber zu reden, denn als Angehöriger kommt man oft mit der Situation nicht zurecht.
Man kann machen was man will und vieles ist plötzlich falsch. Da kommen dann auch schon mal schnell Wut und Verständnis auf, wenn man von der Depression nichts weiß.
Wenn man noch nie damit zu tun, dann erkennt man oft einfach nicht was mit dem geliebten Partner plötzlich los ist.
Im aktuellen Focus gibt es gerade einen ganz guten Bericht über Depressionen.
Vielleicht kaufst Du ihn einfach und gibst ihn Deinem Freund mit der Bitte sich den Bericht mal durchzulesen und dann vielleicht hinterher darüber zu sprechen.
Liebe Grüße
von der Koboldin

[funkykiss]

Danke für die lieben Beiträge.

Ich hab mir (für meinen Freund) den neuen Focus besorgt Ich werde es ihm auf jeden Fall geben! Der Bericht ist echt gut und ich hoffe, damit kann ich ihm die Krankheit ein bisschen näher bringen.

Ich werde auch auf jeden Fall nochmal versuchen mit meinem Freund zu reden.

Es ist nur so, wenn ich dann versuche, was aus seiner Vergangenheit rauszubekommen, weil ich Angst habe, dass er mich nicht genauso liebt, wie ich ihn sondern eigtl sein Herz noch an wen anders "verloren" hat, dann blockt er ab - er versteht meine Bedenken nicht. Auch wenn ich weiß, dass was ich denke eigentlich Unsinn ist und ich das nicht denken brauch.

Es würde mir eben ein Gefühl geben wirklich geliebt zu werden und gebraucht und vorallem verstanden zu werden.

Es ist eben schwer zu erklären...

Mein Freund ist nicht so der Typ, der einen mit Geschenken überhäuft, er zockt auch lieber, anstatt sich mit mir zu beschäftigen.

Ich hab Angst, dass er nicht versteht, dass ich seine Liebe, Geborgenheit und sein Verständnis dringender brauch, als er es vielleicht braucht.

Ich werde aber auf jeden Fall meinen Mut zusammennehmen und ihm versuchen meine Lage zu schildern.

Liebe Grüße
Kati
Kati-funkykiss schrieb:
> Hallo,
> in meiner letzten Beziehung hatte ich oft depressive Zeiten. Seit längerem habe ich einen neuen Partner, doch ich merke, wie es wieder anfängt. Eigentlich bin ich mit ihm total glücklich. Doch ich mach irgendwie immer alles falsch.
> Mein Freund bekommt meine Stimmungsschwankungen hautnah mit. Meine Stimmung schwankt von : total traurig ohne Grund, dann fühl ich mich einfach nur wertlos und ungeliebt , bis hin zu aggressiv/genervt und streitsüchtig. Ich bin auch grad‘ , berufsbedingt, für ein halbes Jahr weggezogen und da ist dieses „Nachdenken“ und „Trauern“ noch viel größer und verstärkt diese Stimmung noch mehr.
> Ich mein‘ das ja eigentlich gar nicht böse, aber meinem Freund verwirrt mein Verhalten. Die Liebe, die ich für ihn empfinde habe ich noch nie gespürt, ich hab Angst, dass er eben nicht das selbe empfindet. Er weiß, was ich denke & versteht mich nicht. Ich vergleich mich auch immer mit seiner Ex-Freundin und will besser sein als sie – das nervt ihn und ich fall dadurch irgendwie in ein Loch -.-
>
> Ich habe Angst, dass dadurch diese Beziehung auch scheitert, obwohl ich eigentlich irgendwie glücklich bin.
>
> Wie könnte ich ihm am besten erklären, dass ich ihn sehr liebe, er mein Verhalten aber nicht persönlich nehmen soll, sondern mich versuchen soll zu unterstützen?
>
> Mir fällt es immer total schwer mit ihm darüber zu reden, denn schließlich habe ich das Gefühl, dass er mich nicht versteht bzw nicht verstehen will.

[funkykiss]

Hey Leute,
also ich wollte mal berichten wie das Gespräch mit meinem Freund war.
Zunächst muss ich sagen, dass ich ihm wohl am Donnerstag mit ein paar Äußerungen ziemlich geärgert habe – habe ich aber persönlich nicht so als dramatisch empfunden.
Wir lagen dann Freitag so nebeneinander, ich hab überlegt, wie ich anfangen kann und er war schon die ganze Zeit so komisch zu mir.
Ich fragte ihn, was los sei. Er meint, dass ich ihn wohl sehr doll gekränkt habe.
Dann hab ich erst mal nachgedacht und mitbekommen, dass meine Äußerungen da doch vielleicht ungerechtfertigt waren – also wie immer. Und, auch wie immer, fing ich an zu weinen, weil es mir so sehr weh tat, dass ich ihn schon wieder verletzt habe.
Er hat mich dann versucht zu trösten, aber jedes Mal, als ich versucht habe ihm zu erklären, dass es mir so leid tut und dass ich das eigentlich gar nicht mit Absicht mache, hat mich noch trauriger gemacht.
Warum ich denn so bin, ich habe doch gar kein Grund wollte er wissen.
Wie erklärt man am besten, dass das was man tut und was man sagt irgendwie automatisch und ohne jeden Grund passiert?
Ich bin so wie ich bin habe ich gesagt, dass mich meine Vergangenheit zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin und dass ich, obwohl ich ihn sehr liebe, oft traurig und unzufrieden oder auch aggressiv bin.
Doch seine Antwort darauf war nur, dass ich mich ablenken soll, ich habe schließlich kein Grund traurig zu sein.
Ich hab ihm dann auch gesagt, dass ich gerade in solchen Zeit sein Nähe, Zuneigung und Liebe mehr brauch denn je.
Und ich muss sagen, auch wenn er nicht versteht, warum ich so bin wie ich bin, hat er mir einfach bloß mit diesem „Ich bin für dich da – Gefühl“ geholfen.

Wie erklärt man denn am besten, dass man diese extremen Stimmungen hat? Schließlich ist das erst durch meine Vergangenheit so gekommen, wie es gekommen ist. Dafür gibt es keine Erklärung, einfach der Lauf der Dinge.

[Clown]

Gelöscht, passte nicht wirklich.
Maruschka, !