Antidepressiva

Sina23
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Beitrag von Sina23 »

Hallo Petra, ich kenne das auch. Ich hatte auch mal und habe noch ab und zu diese starken Tagesschwankungen...manchmal schlägt meine Stimmung vom einen auf den anderen Moment um. Ich habe jetzt ein Antidepressivum seit 2,5 Jahren wodurch es etwas besser ist...ganz weg ist es nicht....aber es ist sehr viel besser geworden. Mein Arzt hat mir auch mal gesagt dass man diese kurzen sehr intensiven Depressionen schlechter behandeln kann als die anderen! Bei mir war es mal so schlimm dass ich eine Kurzschlusshandlung gemacht habe...mein Verstand war wie ausgeschaltet...das könnte heute wohl nicht mehr passieren, da aich durch die Medis wenigstens etwas stabilisiert bin! Es ist keine Niederlage wieder Medis zu nehmen...muss sich ein Diabetiker schämen dass er Insulin spritzt? Was können wir dafür wenn in unserem Kopf irgendetwas nicht so läuft wie es soll?? Mir ist es egal ob ich Medis nehme und wie lange, hauptsache es geht mir gut!! Ich habe da auch eine sehr radikale Einstellung: Lieber ein kurzes glückliches Leben( kurz durch evtl. Leberschäden oder so durch das Medi...sehr unwahrscheinlich!) als ein langes depressives Leben!! Ich finde es nicht schlimm Medis zu nehmen...im Gegenteil meiner Meinung nach geht es Leuten die Medis generell ablehnen, einfach nicht dreckig genug!! Nimm ruhig wieder ein Medikament! Warum sollst Du Dich quälen? Machst Du eigentlich eine Psychotherapie? Das finde ich sehr wichtig! Medis in Kombination mit Therapie hat mir sehr gut geholfen und ich denke vielen anderen auch!! Ich wünsche Dire erstmal alles Liebe und viel Kraft und schreib doch nochmal...würde mich freuen..bis dann Liebe Grüße Sina23
anna
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Beitrag von anna »

Hallo Tom und alle anderen: war gar nicht so einfach, eine gute online-gruppe zu finden, jetzt endlich ... Ich bin Ende 30, leide seit 7 Jahren an Depressionen, nehme genauso lange Fluktin (Prozac) und kam bis vor einigen Monaten gut damit zurecht (wie von Tom beschrieben ohne bemerkbare Nebenwirkungen). Dann wurde es schlechter und ich habs mit 40mg pro Tag versucht... Zittern große Unruhe (das Gefühl von Gehetztsein) nicht erträglich .. wieder zurück auf die normale Dosis (20mg). Nun hab ich das Gefühl, es hilft gar nicht mehr (keinerlei Antrieb mehr). Vielleicht sollte ich wechseln ? Gibt es bestimmte Antide-pressiva, die reine Antriebsteigerer sind ? Habe aber Angst vor der "dazwischen-Periode (eins absetzen neues anfangen). Hat jemand Erfahrungen ? (es würde sich hier wohl um Wochen des Absetzen handeln ??) Sina: Danke auch für Deinen aufbauenden Beitrag ! Ja, man sollte sich nicht schämen, Medis zu nehmen, wir sollten froh sein, daß wir endlich welche haben, die helfen !! Frü-her gabs ja nichts ! Ich würde lieber meine Leben lang viele Tabletten nehmen, als ständig so zu leiden !! Über Rat mit Medikamenten-Wechsel wäre ich sehr dankbar !!
petra braun
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Beitrag von petra braun »

Hallo Ihr! Danke für Eure Antworten! Habe den Eindruck, dass Ihr versteht, wie es mir geht. Das Wochenende war sehr schlimm. Habe jetzt aber am Freitag einen Termin bei einem Nervenarzt. Werde abwarten, was er zu der neuen Medikamenteneinnahme sagt. Kann mich irgendwie nicht dazu durchringen. Habe noch die alte Packung in meiner Schublade liegen, aber ich kann sie nicht nehmen! Warum? Glaube, es liegt daran, dass es doch immer wieder Augenblicke gibt, in denen es mir gut geht und dadurch die Hoffnung wächst, dass ich es auch ohne den Tabletten schaffe. Habe einfach Angst, dass meine Persönlichkeit durch die Tabletten verändert wird. (Was bei der ersten Einnahme meiner Meinung nach nicht der Fall war!!! Ich war nur endlich wieder positiver gestimmt! Und was macht die Depri mit mir? Eigentlich nichts anderes!!!) Dreh mich im Kreis! Hoffe, dass ich nach dem Arztbesuch schlauer bin. Glaube, ich brauche noch etwas Zeit, um mir, über meinen Zustand und über die Möglichkeiten, die ich habe, klarer zu werden. An Inka möchte ich noch schreiben: Das mit der Wut kenne ich gut. Finde es wahrscheinlich ebenso schlimm wie du. Muß aber auch sagen, dass die Sina recht hat. Lass sie raus! Wie kann ich dir auch nicht sagen, da ich leider auch noch keinen passablen Weg gefunden habe. Bin im Moment eigentlich hauptsächlich darüber erschreckt, dass ich solche Gefühle habe und weiß gar nicht wohin damit. Nur denke ich auch, dass das ein gutes Zeichen ist, ich muß nur noch lernen damit umzugehen. Vielleicht ist es bei dir (und deiner Familie) ähnlich. Für deine Familie sind deine neuen Gefühle ja genauso neu wie für dich. Wünsch euch allen alles Gute. Evtl. bis bald petra
anna
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Beitrag von anna »

Hallo Tom und alle anderen: war gar nicht so einfach, eine gute online-gruppe zu finden, jetzt endlich ... würde mich freuen, wenn Ihr mich aufnehmen würdet !! Ich bin Ende 30, leide seit 7 Jahren an Depressionen, nehme genauso lange Fluktin (Prozac) und kam bis vor einigen Monaten gut damit zurecht (wie von Tom beschrieben ohne bemerkbare Nebenwirkungen). Dann wurde es schlechter und ich habs mit 40mg pro Tag versucht... Zittern große Unruhe (das Gefühl von Gehetztsein) nicht erträglich .. wieder zurück auf die normale Dosis (20mg). Nun hab ich das Gefühl, es hilft gar nicht mehr (keinerlei Antrieb mehr). Vielleicht sollte ich wechseln ? Gibt es bestimmte Antide-pressiva, die reine Antriebsteigerer sind ? Habe aber Angst vor der "dazwischen-Periode (eins absetzen neues anfangen). Hat jemand Erfahrungen ? (es würde sich hier wohl um Wochen des Absetzen handeln ??) Sina: Danke auch für Deinen aufbauenden Beitrag ! Ja, man sollte sich nicht schämen, Medis zu nehmen, wir sollten froh sein, daß wir endlich welche haben, die helfen !! Frü-her gabs ja nichts ! Ich würde lieber meine Leben lang viele Tabletten nehmen, als ständig so zu leiden !! Über Rat mit Medikamenten-Wechsel wäre ich sehr dankbar !!
kitty
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Beitrag von kitty »

Hallo Leute, ich würde gerne wissen, ob - und wenn ja welche - jemand von Euch Erfahrungen mit Paroxat, Zoplicon und/oder Promethazin gemacht hat. Paroxat wurde mir als Antidepressivum verschrieben und die beiden anderen als Schlafmittel. Das Paroxat nehme ich jetzt seit ca. 2 Monaten und habe seitdem fast 10 kg zugenommen, was mich bei meiner "Vorgeschichte" (Bulimie) natürlich sehr zu schaffen macht. Kann die Zunahme an den Medis liegen und wenn ja, gibts gleichwertige, die nicht diese Nebenwirkungen haben?
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Anna, Fluctin ist meine einzige Medi-Erfahrung (außer zeitweise Tavor). Aber ich habe mal etwas Ähnliches erlebt wie du: Als es mir schlechter ging, meinte mein Arzt, ich solle einfach mal die Dosis erhöhen. 3 Tage später war ich dann plötzlich voll drin (Schlafstörungen, innere Unruhe, Zittern) und ich sehe gute Chancen dafür, dass die Dosiserhöhung zu plötzlich kam und die Depr. erst richtig in Gang gebracht hat. Meine Angstzustände waren heftig und ich bekam daraufhin Tavor, was auch sehr gut half (macht aber süchtig und ist mit Vorsicht zu genießen, d.h. ständiger Kontakt zum Arzt). Überhaupt gibt es bei mir keinen wirklich positiven Beweis, dass Fluctin meine Depr. positiv beeinflusst hat, ich kann nur sagen, dass nach ca. 6-8 Wochen nach Beginn der Einnahme eine Besserung einsetzte, evtl. wäre die auch so gekommen, wer kanns wissen? Aber nachdem ichs gut vertrage, nehme ich bis auf den heutigen Tag 1/2 Normaldosis, um kein Risio einzugehen. Ich hoffe, du bekommst noch mehr Rückmeldungen, besonders zum Wechsel der Medis, da weiß ich nichts aus eigener Erfahrung. Alles Gute, Thomas
oliver
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Beitrag von oliver »

Hallo alle zusammen! ich wede mich an Euch, um in Erfahrung zu bringen, was mit mir los ist und ob irgendeiner von Euch sowas auch schon mal gehabt hat. Folgendes habe ich zu berichten: Ich habe schon mehrere Depressionen hinter mich gebracht,die letzte liegt etwa vier Jahre zurück. In der letzten Depri habe ich einen Psychotherapeuten aufgesucht aber nach einer Weile abgebrochen. Nun habe ich mich vor etwa 5 Monaten entschlossen, doch noch mal einen Therapeuten aufzusuchen, um mein mangelndes Selbstwertgefühl aufzuarbeiten. Da meine Freundin, (oder Ex-Freundin seit ein paar Tagen) auch schon längere Zeit depressiv ist (seit Februar dieses Jahr)und ich immer wieder versucht habe das richtige zu tun, das offenbar aber verfehlt habe, oder es bei Ihr nicht ankommt, bin ich irgendwie dadurch und durch die Härte der Erlebnisse dieses Jahres jetzt schon seit zwei Monaten in die Depression zurück- Jetzt kommts : Seit gut einer Woche habe ich auch körperliche Reaktionen, die ich bisher so noch nie erlebt habe. Ich habe ein innerliches leichtes Zittern, die Hände zittern leicht, ab und an kleine Schwindelgefühle und gering erhöht sich die Schwitzbereitschaft ( hört sich jetzt blöd an, aber ich kanns nicht anders beschreiben). Da ich am Mittwoch einen Termin beim Nevenarzt habe, wüßte ich gerne, wenn auch nur im groben was da los ist. Zusatzinfo: ist losgegangen seit der Trennung von meiner Freundin, sie war und ist derzeit übergriffig (falsche Beschuldigungen, leicht Reizbar) und ich habe mich seit ein paar Wochen wenn es mich traf, sofort zurückgezogen, das heißt, bin nach Hause gefahren. Ich halte diese Angriffe nicht mehr aus. (obwohl ich sehr genau weiß, das diese Reaktionen Ihrerseits auch nur Krankheitsbedingt sind) Sie hat das als Ablehnung aufgefasst und egal wie ich versuche Ihr klar zu machen, daß auch ich jetzt krank bin, ich komme nicht durch. So, der grobe Rahmen ist beschrieben und ich hoffe, ein paar Antworten auf meine Symptome zu bekommen. Gruß Oliver
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Oliver, deine und noch andere Symptome kenne ich aus eigenen depr. Episoden. Im Prinzip können da die verrücktesten Phänomene auftreten, eben alles, was vom vegetativen Nervensystem abhängt. Ich war z.B. volle 2 Wochen ohne Stimme (kein HNO-Befund!), Zittern der Hände hatte ich auch und Schwindelgefühle sogar heftig (auch heute manchmal noch). Gerade letzteres ist ein häufiges Körpersymptom. Wovon ich noch berichten kann ist das Gefühl, eine enge Badekappe zu tragen, sowie Herzrasen, Sehstörungen in Form von Wellen im Blickfeld und manches mehr. Alles sehr irritierend, aber im Vergleich zu den seelischen Schmerzen eher unbedeutend, wenn man weiß, es hängt mit der Depr. zusammen. Also keine Sorge! Alles Gute! Thomas
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo Thomas, Jetzt bin ich spontan platt: Sehstörungen in Form von Wellen - das hatte ich auch mal. War das bei dir auch so, als würde der Fußboden um dich herum "wogen"? Ich habe das immer auf einen labilen Kreislauf geschoben.... Und das Gefühl mit der engen Badekappe kenne ich ebenfalls (ich nenne es Reifen um den Kopf). Es ist immer wieder erstaunlich, welch ähnliche, auch körperlichen Symptome wir Depressiven haben. Früher dachte ich immer, ich wäre allein mit diesen seltsamen Phänomenen und traute mich kaum, sie meinem Arzt zu berichten. Viele Grüße Titanic
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Titanic, ja, so ähnlich könnte man das beschreiben. Ich hatte zeitweise eine Sehempfindung, bei der alles irgendwie zu wabern und zu flirren schien. Übrigens hat sich auch ein Pfeifgeräusch in den Ohren damals eingestellt, es ist das einzige Symptom, das mich nie mahr ganz verlassen hat, ich habe es heute noch regelmäßig. Da es aber gleichmäßig ist und eine sehr hohe Frequenz hat, kann ich es gut ausblenden und leide kaum darunter. Ich finde es bezeichnend, dass du jetzt spontan "platt" warst- ich meine das Informationsdefizit über unser Thema. Ich hatte das Glück, damals eine ganz ausgezeichnete Broschüre in die Hand zu bekommen, die sehr einfühlsam und genau die wesentlichen Aspekte der Depr. beschreibt, sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Sie ist zwar schon von 1992 und in Sachen Medis deshalb nicht mehr ganz frisch, aber ich habe nie mehr etwas vergleichbar Gutes in die Hand bekommen. Ich will die Broschüre in den nächsten Tagen zu einem PDF verarbeiten und maile sie gerne jedem Interessenten. Autor: Dr.Volker Faust, Psych.Landeskrankenhaus Weißenau (dieser Hinweis ist für Dr.Niedermaier gedacht, der viellicht wissen möchte, was ich da verteilen will) Dir einen lieben Gruß, Titanic Thomas
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Thomas, ich wäre auch an der Broschüre interessiert. Danke und lieben Gruß Waltraut
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo Thomas, Danke für deine Antwort. In Bezug auf das Informationsdefizit muß ich erwähnen, dass ich auch noch nicht sehr lange diagnostizierte Depressionen habe. Ich hatte ja immer "nur" schwere Schlafstörungen und "psychovegetative Erschöpfung" - dehnbarer Begriff-, was natürlich beides für eine schlechte Stimmungslage sorgen kann. An Depressionen dachte man erst später, nachdem ich öfter "im Loch" saß. Ich bin auf jeden Fall sehr interessiert an der Broschüre, schicke dir in der nächsten Zeit meine E-Mail-Adresse. Danke und viele Grüße Titanic
panda56
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Beitrag von panda56 »

hallo thomas, ich wäre auch an der broschüre interessiert. danke mehr kann ich im moment nicht schreiben, weil ich mit mir selbst nicht klarkomme. gruß tulpe
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Tulpe, wollte dir gerade die Broschüre schicken, aber die mail kam zurück, Adresse unbekannt? Tut mir sehr Leid, dass es dir so schlecht geht, hoffentlich gehts bald aufwärts. Gruß Thomas
oliver
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Beitrag von oliver »

Hallo Thomas, vielen dank für Deine Antwort und ich muß Dir recht geben - im Vergleich wirklich nicht sehr bedeutend. Bis bald Oliver
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo Thomas, herzlichen Dank für die Broschüre! Unabhängig davon habe ich noch folgende Homepage im Internet entdeckt: www.volker-faust.de/psychiatrie. Sicher kennst du diese schon, sehr ausführlich, aber für alle anderen ist es vielleicht interessant. Ich wünsche euch allen einen schönen, hellen, Tag! Titanic
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo Anita, ich habe dir vor einigen Tagen ein Mail geschickt. Ist das angekommen? Viele Grüße Titanic
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Titanic, nein, die Seite kannte ich noch nicht. Hab eben mal geschaut, macht wirklich einen guten Eindruck. Ich wollte dir übrigens auch schon immer mal sagen, dass ich deine Selbstdarstellung so gelungen finde, das Bild von der Titanic ist zum Frösteln treffend. Lieber Gruß Thomas
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo Thomas, ja, manchmal echt zum Bibbern. Ab und zu laufen auch mal "die Schotten zu" und es tropft in die Tastatur..... Heute scheinbar nicht - also volle Kraft voraus! Euch allen einen schönen Tag Titanic
oliver
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Beitrag von oliver »

Hallo Ihr alle, war gestern beim Neurologen-sehr netter Mensch und scheinbar kompetent,-trotz meiner Bedenken, ob das der richtige Weg ist- hab mich echt aufgehoben gefühlt. Er hat mir Fluoxetin verschrieben und ich werde morgen mit der Einnahme beginnen. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Mittel??? Wenn ja, wäre es schön, wenn ich von Euch etwas darüber erfahren könnte-klar in dem Bewußtsein, daß Medikamente auf jeden Menschen anders wirken. Für Rückmeldungen danke ich Euch im voraus... Bis bald Oliver
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Oliver, ich bekam Fluctin zum ersten Mal vor etwa 7 Jahren verschrieben, nachdem meine anderen Bemühungen incl. Klinikaufenthalt, die Depr. zu überwinden, nicht geholfen hatten. Fluctin hat einige Vorteile: sehr viele Menschen nehmen es in den USA ein (heißt dort Prozac), dadurch gibt es eine sehr breite Erfahrung mit dem Medik, es hat wenig Nebenwirkungen und ist gut verträglich. Einzige Nebenwirkungen bei mir: kurzzeitig überempfindliche Haut (Rötung bei Sonne), Gewichtsabnahme, weil weniger Appetit (aber nicht dramatisch), die Potenz lässt nach (auch nicht dramatisch). Was man bei allen diesen Mitteln wissen muss: Die Nebenwirkungen lassen sich oft nur schwer von den Symptomen der Depr. unterscheiden, Potenzverlust ist z.B. auch ein Symptom der Depr. Fluctin wirkt antriebssteigernd, das kann zu einer Art inneren Unruhe führen (Kribbeligkeit). Wenn das unangenehem wird: Arzt aufsuchen! Mir hat Fluctin geholfen, ob es dir hilft- du sagst es, bei jedem Menschen kanns anders sein. Ich nehme Fluctin jetzt seit 7 Jahren, es ist langzeittauglich, ich nehme es aus Gründen der Prävention schon so lange. Ich wünsche dir, dass es gut hilft (3 Wochen musst du schon Geduld haben) Alles Gute, Thomas
Monika Bernhard

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Beitrag von Monika Bernhard »

Hallo Oliver und Thomas, bekomme den dritten Tag "Fluvoxamin" denke das ist das gleiche...? Bin davor zurückgeschreckt mich krank schreiben zu lassen. Musste jedoch gestern erkennen das ich nicht arbeitsfähig bin das Medikament macht mich so wibbelig und unkonzentriert das ich das nicht verantworten kann. Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen weil ich gelogen habe und gesagt habe ich hätte Grippe... Aber ich bin noch in der Probezeit und kann nicht mit der Wahrheit raus, kann nicht mal einen gelben Schein von meiner Psychiaterin abgeben... Hoffe die Nebenwirkungen werden sich geben... habe Angst weil ich am Donnerstag auf eine ganze Tablette steigern muss..wie gehts mir dann erst? Handelt es sich bei meinem Medikament auch um "Prozac"? Danke für Eure Hilfe! MOMO
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Momo, nein, dein Medikament gehört zwar zur gleichen Gruppe von Medik., den sog. SSRI, ist aber nicht identisch mit Fluoxetin bzw. Prozac. Es wirkt aber ebenfalls antriebssteigernd, daher diese Wibbeligkeit, das gibt sich vermutlich innerhalb der nächsten paar Tage. Wenns aber nicht zum Aushalten ist, Arzt! Das mit deiner berufl. Situation ist echt blöd. Wenn du Depr. hast, ist das ja eine ernsthafte Krankheit, die genauso viel Rücksicht verdient wie andere Krankheiten auch. Sei vorsichtig, dass du dich da nicht zu sehr unter Druck setzen lässt, Depris treiben sich oft unbarmherzig selbst an und dadurch immer tiefer in die Depr. hinein, anstatt sich eine nötige Auszeit zu gönnen. Aber das mit der Probezeit ist schon ein Argument, aber eben nicht das alleinige. Es macht mich immer wieder betroffen, wenn ich so was höre- dass du dich zu einer Lüge genötigt fühlst, weil du mit der Wahrheit nicht rausrücken kannst, nämlich ein seelisches Problem zu haben. Möchte wissen, wie lange das noch so gehen soll, dass Menschen mit so leidvollen Problemen sich auch noch verstecken müssen. Mach dir nicht auch noch ein schlechtes Gewissen deshalb, das ist ja nicht deine Schuld. Alles Gute! Thomas
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo Thomas, tut richtig gut zu schreiben. Ja, es geht mir schon besser, nicht mehr ganz so nervös. Aber am Abend bin ich immer total daneben, ich spüre richtig das sich in mir was verändert. Beim einschlafen habe ich komische Gefühle als ob ich irgentwo reinfalle. Aber ich komme plötzlich super morgens aus dem Bett. Was ich noch bemerkt habe ist das ich weniger nachdenke bevor ich etwas sage..muss direkt aufpassen! Habe gestern mit meiner Freundin zum ersten Mal seit Wochen einen Video geschaut und mich halb tot gelacht...Fernsehen stand gar nicht mehr auf meiner Liste... Was ich komischerweise in meinem Tief gemacht habe ist das ich viel gemalt habe...ganz irre Bilder und ich hoffe das ich diese Eigenschaft nicht verliere denn momentan geht da nix. Lese dafür wieder...John Irving...super! Habe vor fünf Jahren schon mal eine Langzeittherapie gemacht, hat mir auch was gebracht, bezweifle aber das mir Gespräche diesmal was bringen. Habe meine Kindheit bis zum Erbrechen durchgekaut. Mein jetziges Tief wurde durch eine ganz schlimme Sache ausgelöst, das Ende einer Freundschaft mit dem ich nicht umgehen kann. Aber warscheindlich wärs so oder so gekommen. Meine Ärztin hat gesagt es gibt keinen Schutzbvor neuen Phasen...Lithium vielleicht will sie mir aber nicht gerne geben... Wie gehts Dir im Moment...Bist du stabil?? Vielen Dank für Deine Hilfe MOMO
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Momo, ...Lithium, ich dachte, das sei nur für Manien als Langzeittherapie gut, hattest du schon mal eine manische Phase? Sicher gibt es keinen perfekten Schutz vor neuen Phasen, aber ich nehme mein Fluctin schon seit 4 Jahren zur Prophylaxe (1/2 Dosis) und seitdem sind mir tiefe Depr. erspart geblieben. Ja, es gibt Grenzen dafür, wie oft und lange man seine Kindheit durchkauen kann, mir reichen meine 300 Std. auch. Was dann kommen muss, ist, die Erkenntnisse der Therapie in sein Leben zu integrieren, also das eigene Verhalten zu ändern und das ist meist der schwierigere Teil an der ganzen Sache. Ich finde interessant, dass du in deinem Tief offensichtlich an deine kreativen Seiten herangekommen bist, so ging mir das nämlich auch. Irgendwie bringt diese Krankheit auf positive Weise auch Dinge in einem hervor, die seither unterdrückt waren. Wenn du Kummer durch eine Freundschaft hattest, kann ich mir gut vorstellen, dass die Depr. dadurch erneut ausbricht, auch ich bin an diesem Punkt noch sehr empfindlich und muss mich schützen, wenns kracht in den Beziehungen. Ich kann mir das aber auch gut erklären, denn man wendet wahrscheinlich die alten, verletzten Gefühle von früher auf heutige Beziehungen an. Es dauert lange, bis auch das Gefühlsleben langsam den neuen Einsichten folgt, aber ich merke auch da Veränderungen und dass ich mich besser schützen und distanzieren kann als früher. Ja, ich bin relativ stabil seit 2 Jahren. Es gibt immer wieder Phasen von Konzentrationsschwäche und Müdigkeit, auf körperl. Ebene rebelliert dann der Rücken. Wenn ich kann, trete ich dann halt ein bisschen kürzer, gönne mir mehr Ruhe und lasse einfach die Forderungen der Umwelt nicht so an mich heran, auch das musste ich erst lernen. Ich hoffe, es geht weiter aufwärts bei dir, alles Liebe! Thomas
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