... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

serafine
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Registriert: 4. Aug 2009, 16:52

... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von serafine »

guten abend,

ich bin so froh, dieses forum gefunden zu haben.

mein mann hatte vor 2 monaten einen zusammenbruch - erschöpfungsdepression sagt die hausärztin - er war mehrere wochen krankgeschrieben - teilweise aber auch danach körperlich kaum in der lage was zu machen.

er hat eine kur geantragt- sonst passiert aber gar nicht -
reden geht nicht, sagt er,
mit mir schon gar nicht ( er empfindet in meiner gegenwart stress, dabei sieht er uns ( wir haben 3 kleine kinder 8der älteste ist 4) eh nur höchstens alle 2 wochen - wir führen eine fernehe, er packt es nicht, öfters zu kommen).

er ist kaum fähig anteil zu nehmen, ist mir gegenüber sehr gleichgültig, kann sich auch kaum in unsere bedürfnisse reindenken etc.
um die kinder kümmert er sich punktuell, aber auch eher kumpelhaft.

wir schweigen uns an -
alle entscheidungen , die anstehen in der familie sind immobilisiert -
ich fühle in seiner gegenwart wie auch mir die energie schwindet, die ich so schrecklich nötig brauche,um hier den alltag zu bewältigen, denn ich bin ja fast immer alleine.

kurz, so kann es irgendwie nicht weitergehen.
ich habe ihm einen langen brief geschrieben und ihn u.a. gebeten, sich behandeln zu lassen. nun sagt er, ich solle nicht sagen, er hätte depressionen, das stimmte nicht.

mir dagegen dämmert, dass er vielleicht schon immer so ein bisschen veranlagt war - nun aber wirklich in einer schweren krise steckt(kann kaum schlafen, grübelt ewig, kommt morgens stunden nicht aus dem bett usw usw ).

dass er nun sagt, er hätte keine depressionen nimmt mir gerade so die letzte hoffnung darauf, dass unserer ehe wieder besser werden könnte.

ich bin ziemlich verzweifelt und so ein bisschen klingt in mir "rette sich wer kann",

danke fürs lesen,
lg von serafine
BeAk

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von BeAk »

Liebe Serafine,

immerhin hat Dein Mann eine Reha beantragt.
Es könnte also noch was werden, mit der Therapiewilligkeit.

Ich kann Dir eigendlich nur den Standartsatz mitgeben, für dich selber und die Kinder so gut es geht zu sorgen. Also das Leben selber in die Hand zu nehmen und alle nötigen Entscheidungen zu treffen.
Auf Mithilfe deines Mannes bei irgend etwas brauchst Du in den nächsten Monaten nicht zu hoffen. Er ist nicht in der Lage Dir beizustehen.
Grenze Dich emotional von der Krankheit deines Mannes ab, sie ist schlicht nicht dein Problem und liegt nicht in Deiner Verantwortung. Es ist allein Sache Deine Mannes, sich um seine Gesundheit zu kümmern oder auch nicht.

Wenn du das einmal verinnerlicht hast, saugt Dich die Depression deines Partner auch nicht mehr aus.
serafine
Beiträge: 13
Registriert: 4. Aug 2009, 16:52

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von serafine »

Danke Beatrix,

irgendwo weiß ich das, was du schreibst auch...
und die einsicht, dass was zu tun ist und so ein paar vitamine nicht reichen, die muss er haben -
vielleicht auch die, dass nicht seine familie schuld hat (3 kiddies sind nun mal nicht ohne), sondern er an sich / in sich arbeiten muss. dass sich die perspektive verändern müsste.

dann wieder ist da soviel hoffnung auch besserung, aber irgendwo natürlich auch das bedürfnis auf meiner seite,
nicht so allein zu sein,
mich mal fallen lassen zu dürfen,
ein team mit meine mann zusammen zu bilden oder noch viel elementarer,
ein gegenüber zu haben,
mit dem ich sprechen kann,
mit dem ich gedanken teilen kann,
lachen und weinen, träumen, pläne schmieden, diskutieren usw usw

und da ist einfach nichts, gar nichts ...

aber wichtig ist wohl, wie du schreibst, diesen energieabfluss zu stoppen - allei nschon die ganzen sorgen und wieviel platz mein mann gerade in meinem kopf beansprucht, wo sovieles andere wichtig wäre in bezug auf die kinder, aber auch auf mich, persönlich wie auch beruflich etc.

mich macht das immer wieder auch ganz schön wütend...
wir hatten / haben auch so genügend baustellen in unserer familie.

ich weiß beim besgten willen nicht wie ich das alles allein schaffen soll.
ich weiß aber auch nicht, wer mir helfen könnte.
lebensentscheidungen lassen sich nun mal nicht delegieren.

warum muss denn gerade alles so dicke kommen ?

gute nacht von serafine
maki

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von maki »

Hallo Serafine,

Dass dein Mann momentan keine Gefühle zeigt, ist ganz normal, denn er HAT keine, gehört zur Depression.

Was du unbedingt aber tun musst, ist verschiedene Arbeiten zu delegieren, kannst du auch dafür nicht auf Familie oder Bekannte zurückgreifen?

Das verschafft dir ein bischen Zeit, mit dir selber klar zu kommen.

Also, habe keine Angst jemanden um Hilfe zu bitten, vielleicht sogar jemanden den du nicht sooo gut kennst, der aber hilfsbereit ist, du wirst dich noch wundern, wieviele Menschen diese Tugend besitzen.

Alles Gute

Milly
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Serafine,
ich verstehe Dich sehr sehr gut, mir geht es mit meinem LG ähnlich.
Wir haben zwar keine Kinder, aber ich habe genau denselben Druck gespürt von dem Du schreibst.
Wie mag es Dir da nur ergehen mit drei noch kleinen Kindern, die die volle Aufmerksamt benötigen und denen man ja auch Freude am Leben vermitteln möchte ...

Ich kann Dir wirklich nur dringend raten Freunde und Familie einzuweihen. Bea hat mir auch schon mehrfach den Rat zur Abgrenzung gegeben. Sie hat damit sehr recht, aber es ist auch nicht so einfach in die Tat umzusetzen. Mittlerweile habe ich es aber geschafft, aber auch nur, weil ich delegiert habe und auch Freunden von der Depression meines LG berichtet habe.
Dabei habe ich sehr viel Anteilnahme erfahren und auch meinem LG gegenüber verhalten sich einige wirklich klasse.
Er hat sich in seiner Depression ja auch sehr abgegrenzt, weil ihm alles zuviel ist, er nur das Gefühl hat, dass alle gegen ihn sind etc. ....
Da die Freunde aber jetzt informiert sind (waren alle schockiert, weil mein LG sich ja immer einige Stunden zusammenreißen konnte und Außenstehende seinen Zustand zunächst in der Form nicht mitbekommen haben)gehen sie ganz anders auf ihn ein, bedrängen ihn nicht und geben ihm aber trotzdem das Gefühl da zu sein.
Das allein hat mir schon ziemlich großen Druck genommen, man fühlt sich ja doch immer allein verantwortlich und genau das ist falsch.
Wir Angehörigen sind nicht verantwortlich, sondern der Kranke für sich selbst. Außerdem bemerkt der Depressive ja auch, dass uns genau diese Sorgen und Verantwortung erdrücken und somit zieht er sich noch mehr zurück, weil er nicht zur Last fallen will.
Missverständnisse entstehen, man kann nichts planen, wir Angehörige funktionieren nur noch und der eigene Zusammenbruch steht bevor.
Sprich mit anderen, so oft und soviel Du kannst und mach auch mit den Kindern einfach mal ohne schlechtes Gewissen Dinge die Euch Spaß machen. Das ändert an der Situation von Deinem Mann nichts und schädigt ihn auch nicht.
Es wird dauern bis es ihm besser geht und diese Zeit solltest Du auch für Dich und Deine Kinder mit positivem Leben füllen.
Es ist sehr schwer, ich weiß, aber es geht!
Und schreibe hier, das hilft ungemein.
Bei manchen Beiträgen habe ich das Gefühl, dass man nur die Namen tauschen muss. Viele hier haben das identische Schicksal und jeder muss auch an sein eigenes Glück denken und das ist noch nicht mal egoistisch, sondern lebensnotwendig.
Herzliche Grüße
vom Kobold
Love it, leave it or change it!
BeAk

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von BeAk »

Liebe Koboldin,

das ist ein super Posting!
Andreas01

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Andreas01 »

@Bea

>>>Grenze Dich emotional von der Krankheit deines Mannes ab, sie ist schlicht nicht dein Problem und liegt nicht in Deiner Verantwortung. Es ist allein Sache Deine Mannes, sich um seine Gesundheit zu kümmern oder auch nicht.<<<

wie soll ich dies verstehen ? Würde das auch bedeuten ich kümmere mich nicht um die massiven Gesundheitsprobleme meiner Frau.
In meinen Falle würde es bedeuten: Ich fahre sie wegen ihrer chronischen Wirbelsäulen-Erkrankung "nicht" zu ihren Ärzten, Kliniken, Therapeuten etc. hunderte Kilometer durch Deutschland und besuche sie auch nicht wenn sie mal wieder in der Klinik liegt ? kann sie ja selber machen, ist ja ihre Krankheit !
Außerdem lasse ich es mir am "A.... vorbeigehen wenn sie auf Grund ihrer Beschwerden mal wieder nervlich am Ende ist ?

Wäre dies wirklich richtig ?

Gruß
Andreas
Reve
Beiträge: 753
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Reve »

Hallo Andreas,

Ich bin nicht Bea, ich nehme an, sie wird selbst antworten.

Aber ich sehe es als dringendes Anliegen für mich selbst als Depressiv-Betroffene, dass sich mein Parntner „emotional“ von mir abgrenzt. Ich möchste das sogar, er kann mir in meine Gedankenwelt nicht folgen und soll es auch gar nicht müssen.

Mir wäre es zum Beispiel viel lieber gewesen, er hätte sich in der akuten Phase selbst Hilfe geholt, einen weisen Freund, einen Therapeuten, mit dem er Probleme besprechen hätte können. Dann wäre er glücklicher – verstehender – geworden im Umfang mit Depression und Psyche und hätte mir eine Stütze sein können. Er hat es aber vorgezogen zu schweigen und aufgrund von Nichtwissen vieles falsch zu verstehen. So musste ich durch diesen schmerzhaften Prozess durch, vieles wurde dadurch massiv verschlimmert.
Heute sind wir beide darum bemüht, uns trotz Zweisamkeit ein Leben aufzubauen, in dem jeder zu einem großen Prozentsatz für sich selbst verantwortlich ist, ich träume immer so von einer Art „WG“ , zwischenzeitlich haben unsere Kinder auch das richtige Alter für diese Art von Leben, es kommen die Freunde hinzu, ich finde, wir sind auf gar keinem so schlechten Weg…

LG Carin
Babi
Beiträge: 1963
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Babi »

Also ich kann nur sagen, als Außenstehender kann man nie viel tun, solang der Betroffene nicht selbst erkennt, was mit ihm los ist.
Zumal man - wenn man in einer Depression ist - sowieso niemand an sich ranläßt. Jedenfalls ist das bei mir so.
Und über die Depression zu reden, ist auch nicht einfach, finde ich.
Serafine, ich kann dir nur raten, Geduld zu haben und abzuwarten und vor allen Dingen keinen Druck auf deinen Mann auszuüben, denn das könnte alles noch schlimmer machen.
Gerade für Männer ist es schlimm in so eine Phase bzw. Depression zu kommen, denn sie fühlen sich meist dafür verantwortlich, die Familie zu ernähren und fühlen sich als Versager, wenn so eine Depression eintritt. Für Männer ist es leider heutzutage immer noch so, daß es ihr Selbtbewußtsein ausmacht, für die Familie, also Frau und Kinder sorgen zu können.
Wenn dann so eine Situation wie bei deinem Mann eintritt, Serafine, dann ist das für ihn sehr schwierig, damit umzugehen. Ich denke, er ist im Moment in einer Phase, wo er sich dagegen wehrt, wirklich eine Depression zu haben, wo er das nicht wahrhaben will. Laß ihm einfach Zeit!
Das wird schon. Ich drück dir die Daumen!
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
BeAk

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von BeAk »

Lieber Andreas,

http://www.schmerz-therapie-deutschland ... es_06.html

Dieser Link beschreibt, das richtige Angehörigenverhalten bei Schmerzpatienten.

Dort steht, ignorieren sie den Schmerz, aber nicht den Menschen.

Genau das meine ich auch in Bezug auf den depressiv Erkankten. Denn es ist absolut nicht sinnvoll einen Kranken der sich nicht therapieren lassen will zwangsweise zu Ärzten/Therapeuten zu schleppen.

Ob ich meine Angehörigen in einer Klinik besuche, hängt für mich davon ab, ob der Kranke Besuch haben möchte. Oder ob gesundheitliche/therapeutische Gründe dagegen sprechen.

Serafine ist weder für die Erkrankung ihres Mannes noch für die Gesundung verantwortlich. Sie kann den Zustand ihres Mannes schlicht nicht beeinfussen. All das liegt allein im Einflussbereich ihres Mannes und der will z.Z. keinen Einfluss auf seine Erkrankung ausüben. Es ist sein Wille, weiter zu leiden.

Jeder Versuch Serafines, auf den Zustand ihres Mannes Einfluss zu nehmen kostet ihr sehr viel Kraft und er wird scheitern. Sie verausgabt sich, läuft Gefahr selber zu erkranken, wie schon so viele Angehörige hier und erreicht garnichts. Sie schädigt nur sich selber dabei.
Wozu soll das gut sein?

Wer einen Depressiven in seiner Erkrankung begleiten will muß stark und gesund sein und es auch bleiben. Denn sonst kann er dem Kranken nicht beistehen.

Deshalb ignoriere die Krankheit, aber nicht den Menschen.
Andreas01

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Andreas01 »

@Bea,

>>>Serafine ist weder für die Erkrankung ihres Mannes noch für die Gesundung verantwortlich. Sie kann den Zustand ihres Mannes schlicht nicht beeinfussen. All das liegt allein im Einflussbereich ihres Mannes und der will z.Z. keinen Einfluss auf seine Erkrankung ausüben. Es ist sein Wille, weiter zu leiden<<<

tut mir leid Bea aber derartige Äußerungen/ Ratschläge kenne ich längst: leider stammen sie aus den Mündern von Thera´s oder Leuten die selbst psychisch erkankt sind, wobei sich manchmal noch die Frage stellt: wer war zuerst da "das Ei oder die Henne"

>>>Deshalb ignoriere die Krankheit, aber nicht den Menschen.<<<

Die Krankheit läßt sich nur dann ignorieren wenn der Mensch der sie hat einen absolut nichts bedeutet. Betrifft es den Partner oder ein anderes Familien-Mitglied oder gute Freunde sieht es schon ganz anders aus.
Wenn ich die Krankheit ignoriere, ignoriere ich auch den Menschen der dahinter steckt.

Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht, gerade durch die Anteilnahme an der Erkrankung des Partnes hat sich dessen Verlauf deutlich abgemildert und es ist der gesunde Part davon keineswegs selbst erkrankt im Gegenteil langfristig profitierte er auch davon. Es nützt beiden wenig bis nichts wenn der eine "leidend" in der einen "Ecke" sitzt und der andere in der anderen Ecke "schmollt".

Gruß
Andreas

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1249943012

(Zur Depression ist eine weitere 'Krankheit' hinzu gekommen...die Scheidung.)

Was den Link zu "ProScientia GmbH" angeht sollte man sich fragen: aus welcher Interessen-Lage heraus sie sicht mit diesen Thema befassen. Es ist keineswegs alles richtig und wahr was im I-Net steht, genauso wie bei der Bibel oder dem Koran. Es scheint das der Menscheit "Glaube" sich von früher zu heute kaum unterscheidet nur waren es damals die Bücher woraus sie ihr "Wissen" bezogen jetzt halt aus dem WWW.
sunshine45
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Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von sunshine45 »

Lieber Andreas,
ich kann Deine Äußerungen nachvollziehen und auch Dein Unverständnis darüber.
Mein Partner ist depressiv und es war ein schleichender Prozess und es hat lange gedauert bis es mir überhaupt bewußt wurde.
Während dieses Prozesses habe ich schon bei mir selbst gemerkt, dass ich immer mehr aufgefangen habe und dachte, dass ich ihm helfen müßte. Das finde ich auch nach wie vor immer noch richtig und wichtig, aber es sollte nur in einem Umfang sein, dass man dem Partner auch wirklich hilft.
Ich habe ihm viel zuviel abgenommen, mich selbst sehr übernommen und ihn dadurch in gewissem Maße entmündigt.
Mir war nicht bewußt, dass ich ihm auch eine Last aufdrücke, wenn ich soviel für ihn erledige. Er bekommt ja auch mit, dass es mir schlecht geht und ich mich überfordere und das bedrückt ihn ziemlich und äußert sich dann in Wut oder Niedergeschlagenheit.
Es ist ein schmaler Grat auf dem wir uns alle bewegen, ich hatte schon mehrere Wochen eine Tinnitus und Herzrythmusstörungen. Jetzt haben wir in unserer Wohnsituation eine räumliche Trennung geschaffen, wohnen auf unterschiedlichen Etagen, sehen uns wenn mir möchten und haben aber auch Raum zum durchatmen. Mein Partner weiß, dass ich für ihn da bin, wenn er mich braucht, aber er muss dann auf mich zukommen und nicht mehr andersrum.
Seitdem ist eine riesige Last von mir abgefallen und ich habe das Gefühl durchatmen zu können und unternehme auch wieder was für mich allein und KANN WIEDER LACHEN!
Das heißt nicht, dass ich meinen Partner nicht liebe, aber ich bin nicht depressiv und möchte auch Glück erleben. Es hilft ihm nicht, wenn ich mich völlig fertig neben ihn setze.
Wenn man erst mal zu dieser Erkenntnis gelangt ist, dann kann man mit dieser Krankheit besser leben und auch viel mehr Hilfe leisten.
Liebe Grüße
von der Koboldin
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Babi
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Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Babi »

HI kobold,
nach dem was du schilderst, warst du quasi mal sowas wie co-abhängig und das ist nie gut.
Es ist richtig, was du gemacht hast.
Die Schritte, die du eingeleitet hast, waren meines Erachtens notwendig, sonst wärest du auch vor die Hunde gegangen.
Ich habe vor einiger Zeit auch den Kontakt zu einer Freundin abgebrochen, die auch dieselbe Krankheit hat wie ich. Ich habe gemerkt, daß wir uns gegenseitig runterziehen und daß uns das beide kaputt macht.
Es war die einzige Lösung, den Kontakt abzubrechen, zumindest einmal so lang, bis meine Therapie abgeschlossen ist und wie es dann weitergeht, wird man sehen.
Es hilft niemandem, wenn man sich von jemanden, der in Depressionen ist runterziehen läßt und das schon gar nicht, wenn man selbst die Krankheit hat, wie meine Freundin. Dann ist die Auswirkung noch extremer wie bei einem gesunden Menschen.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, du bist genau den richtigen Weg gegangen.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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Himmel2
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Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Himmel2 »

Hallo

Ich melde mich mal wieder !
Mir geht es nicht so gut. Versuche 4 Jahre mit der Depression meines Mannes umzugehen und abzugrenzen Aber er kann sich nicht von uns abgrenzen !!!! Das heißt, ich lassen ihn in Ruhe u. er wird aggressiv gegen mich . Heute wurde ich mal laut,weil mir viele Sachen, die besonders die Kindererziehung angehen, total stinken, stinken, stinken !!! Ich habe so eine Wut !!!! Ich renne mit miner Tochter in's SPZ und versuche immer alles im Lot zu halten und er läßt immer seine depressiven Gefühle an mir aus, weil sein Akku runter ist und er für schwierige Dinge einfach die Kraft nicht mehr aufbringt.
Ich kann nur sagen nach 4 Jahren,ich habe die Schn.... voll !!!!
Es tut mir leid so aggressiv zu schreiben, aber in mir kocht es !!!



Trotzdem liebe Grüße Heide !!!
Babi
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Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Babi »

He Heide,

du mußt versuchen runterzukommen, ich verstehe deine Wut und deine Aufregung. Ich bin Betroffener und ich weiß, wie schwierig es ist, mit uns, also Leuten die diese Krankheit haben, umzugehen.
Es ist immer das beste, daß du deinem Mann aus dem Weg gehst, wenn er aggressive Phasen hat, anders geht das nicht. Ich kenne das von mir auch und bin dann ganz neben mir.
Versuche irgendwo ganz für dich zu sein und ruhig zu werden, gehe spazieren und setze dich auf eine Bank oder so.
So kommt man am besten runter.
Ich drück dir die Daumen, daß du einen Weg findest, der für dich gangbar und ok ist.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Meggi

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Meggi »

@Babi,

>>>Versuche irgendwo ganz für dich zu sein und ruhig zu werden, gehe spazieren und setze dich auf eine Bank oder so.<<<

und sie sollte bei dieser Gelegenheit auch mal darüber nachdenken wieviel sie selbst zum Beziehungsknatsch beiträgt, Agression und Wut sind nicht die Mittel die helfen.

Gruß
Meggi
Babi
Beiträge: 1963
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Babi »

Das ist richtig Meggie...
Aber manchmal sind das auch Kurzschlußreaktionen, die man zeigt, ohne daß man das eigentlich so heftig will. Mir geht es jedenfalls oft so..
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
sunshine45
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Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von sunshine45 »

Ich finde, dass es den Angehörigen auch zusteht ihre Unzufriedenheit zu äußern.
Wenn der Partner schon seit 4 Jahren heftige Depressionen hat, dann geht man als Angehöriger oft am Krückstock. Man kann sich abgrenzen, aber das schafft man auch nicht täglich. Dazu kommt auch, dass man sehr viele Dinge des Alltags allein bewältigen muss und wenn dann auch noch Kinder da sind und der Lebensunterhalt gesichert werden muss, so ist das kein Pappenstiel.
Da kann ich mir gut vorstellen, dass man dann einfach mal nicht mehr kann und einem trotz allem Verständnis für die Krankheit und Liebe zu dem Partner mal mächtig die Hutschnur hochgeht.
Allerdings sollte man dann später dem depressiven Partner auch erklären warum es so passiert ist, damit es zu keinen Missverständnissen kommt.
Liebe verständnisvolle Grüße
von der Koboldin
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sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von sunshine45 »

@ Serafine
Hallo Serafine,
konnten wir Dir helfen mit unseren Erklärungen, bist Du noch hier?
LG
vom Kobold
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serafine
Beiträge: 13
Registriert: 4. Aug 2009, 16:52

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von serafine »

Vielen dank für die nachfrage und hallo in die runde,

ich habe in den letzten wochen immer wieder mal hier den thread verfolgt. ich habe eure beiträge aufmerksam gelesen und mich verstanden und gestärkt gefühlt.

Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mir eure erfahrungen weitergebt, sowohl auf angehörigen- wie auch betroffenenseite und ich will versuchen, eure ratschläge zu beherzigen.

daneben habe ich zwei bücher zum thema depression (quer)gelesen „schattendasein – das unverstandene leiden depression“, das ganz viel aus dem forum hier zitiert,

sowie „depression- die sehnsucht nach zukunft“ (ist etwas anthroposophisch angehaucht, aber in maßen – enthält ein sehr interessantes kapitel über handlungsmöglichkeiten mit anregungen, die auch für nicht-depressive wertvolle tipps für den umgang mit krisen, problemen gibt).

ich bin also nun etwas besser informiert und das hilft es mir, dieses für mich nicht fassbare, das ihr ja auch beschrieben habt zu realisieren:

- dass ich im moment und wahrscheinlich für länger nicht mit ihm rechnen kann,
- dass er komplett ausfällt,
- dass diese gefühlskälte sich nun auch schon auf die kinder erstreckt (1 kind war im kh mit verdacht schädelbruch, er meldet sich aber nicht, erkundigt sich nicht danach, wie es dem kleinen – erst als ich nach über 24h entwarnung gebe)

ich bin trotzdem verletzt – ich kann meine gefühle nicht einfach ausknipsen – ich kann mein bedürfnis danach, die sorge zu teilen, trost zu erhalten etc. nicht einfach ignorieren.

und ich fühle mich erpresst, denn immer just, in dem moment, in dem ich gerade wieder dabei bin, mich zu fangen, mich innerlich zu sortieren und abzugrenzen, da kommt der einbruch bei ihm (natürlich – er sucht sich das nicht aus – dennoch werde ich beeinflusst).

letzten woe war ich an dem punkt ,dass ich selbst angst um mich bekommen habe.
was ich seitdem ganz ganz klar sehe, ist, dass ich einfach nicht die kapazitäten habe, ihm zu helfen- so leid mir das tut.
ich bin mit der sorge für die kinder und mich voll ausgelastet.
ich kann ihn nirgendwo hin begleiten – ich bin bestimmt auch keine gute ratgeberin für ihn, denn er leidet ja gerade auch an mir .

mensch und krankheit trennen – ja, das hört sich gut an – dafür muss der mensch aber erst selber tatsächlich begriffen haben, dass der zustand, in dem er sich befindet tatsächlich krankheitsbedingt ist.

„system depression“ – ich will alles tun, um das nicht mit zu spielen.
aber es ist verdammt schwer – ich ertappe mich dabei, wie ich schon wieder seit ungefähr 24h auf eine sms von ihm warte.


es grüßt euch herzlich

serafine

„es gibt eine zukunft für uns, sie sieht vielleicht anders als wir heute wissen und uns vorstellen können, aber es gibt sie.“
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Serafine,
schön, dass Du Dich gemeldet hast.
Für mich war der Schritt mich hier anzumelden und Beiträge zu lesen, in denen es anderen Angehörigen genauso geht, schon einmal eine große Hilfe.
Anfangs habe ich wirklich oft die Ursache der ganzen Schwierigkeiten bei mir gesucht und habe dabei angefangen mich zu verbiegen und zu verdrehen und da führte die Spirale ganz schnell nach unten.
Ich finde es wirklich sehr sehr schwer für uns Angehörige mit der Krankheit umzugehen.
Auf unseren Schultern lastet viel und meist kommt noch mehr dazu, als das es weniger wird.
Der depressive Partner fällt einfach aus und trotzdem ist es anders, als ob man sich getrennt hätte und ein Single-Leben lebt.
Man fühlt sich verantwortlich und möchte dem geliebten Partner helfen. Gleichzeitig fühlt man sich als Angehörige oft ignoriert und völlig allein gelassen. Es entstehen Missverständnisse, Enttäuschungen und völliges Unverständnis auf beiden Seiten. Das ist irgendwie ein Teufelskreis.
Vor einigen Monaten wußte ich selbst nicht wie ich da rauskommen sollte. Hier bekam ich immer wieder den Rat: GRENZ DICH AB!
Mach Dein Ding und kümmere Dich um Dein Leben!
JA,WIE DENN? Wie soll das gehen, wenn der geliebte Partner so krank ist und alles in unserem Leben gerade den Bach runtergeht? Finanziell wird es ja auch immer schwieriger, die Freunde ziehen sich zurück etc.
Liebe Serafine, Ihr habt auch Kinder, die sowohl den Vater wie die Mutter brauchen und überhaupt nicht damit zurechtkommen, dass der Vater momentan "irgendwie nicht mehr da ist"!

Ich versuche jetzt mal Dir einen Rat zu geben wie Du das "ABGRENZEN" eventuell in die Tat umsetzen kannst bzw. erzähle Dir wie ich es geschafft habe und vielleicht kannst Du ja für Dich einen Nutzen daraus ziehen.

Mein größtes Problem war die Verantwortung. Ich dachte, dass ich für meinen Partner verantwortlich bin jetzt wo er so krank ist. Daher habe ich ihm alles abgenommen (völlig falsch, weiß ich aber jetzt erst) und habe ihn dadurch fast entmündigt.
Ich habe teilweise die Verantwortung abgegeben bzw. habe sie aufgeteilt. Dazu habe ich einige Freunde eingeweiht und um Hilfe gebeten, weil ich die Situation allein nicht mehr bewältigen konnte. Diese offenen Worte haben sehr viel ausgelöst (zumindest für mich, fühle mich nicht mehr so allein damit) und für meinen Partner zeichnen sich dahingehend auch erste ganz leichte positive Veränderungen ab.
Freunde können jetzt sein verändertes Verhalten teilweise besser nachvollziehen und geben ihm auch das Gefühl nicht allein zu sein, obwohl er sich weiterhin schon zurückzieht.
Ein Teil der Familie ist auch eingeweiht und kümmert sich bzw. verhält sich ihm jetzt anders gegenüber (übt keinen Druck mehr aus) und ich werde hinsichtlich anderer Dinge entlastet.
Dies allein hat mir persönlich schon einigen Druck genommen und läßt mich wieder besser schlafen.
Dann habe ich mich mit meinem Partner hingesetzt und ihm ganz klar gesagt, dass ich für ihn da bin. Er kann jederzeit zu mir kommen und mir sagen, wenn er meine Hilfe möchte. In der Vergangenheit war es eher so, dass ich ihm sagte, dass er Hilfe braucht und das auch sofort in die Tat umsetzen wollte. Das hat ihn dann so unter Druck gesetzt, dass überhaupt nichts passierte und ich habe die Welt nicht mehr verstanden.
Ich schreibe ihm auch keine Zettel, SMS, E-Mails mehr und somit komme ich erst gar nicht mehr in die Situation ständig nachzusehen, ob von ihm eine Reaktion gekommen ist.
Also: Er agiert und ich reagiere!
Das ist für uns Beide besser und ihm tut es auch gut, denn er hat für sich das Gefühl entscheiden zu können. Was ja auch so wirklich der Fall ist!
Serafine, versuch Du für Dich und Deine Kinder den Alltag, die Wochenenden etc. so zu planen wie es für Euch schön ist und paßt. Sollte Dein Mann dann den Wunsch äußern mitzukommen so kann er das tun, hat er andere Ideen, so muss er auch begreifen, dass er sich anpassen muss.
Du schadest ihm dadurch nicht, sondern behandelst ihn mit diesem Verhalten wie einen ganz normalen Menschen, der er auch sein möchte.
Man kann es nicht von heute auf morgen umsetzen, aber in ein paar Wochen wirst Du schon merken, dass es Dir etwas besser geht und vielleicht Deinem Mann auch.
Wenn andere Personen mit ihm sprechen und ihm vorsichtig darlegen können, dass er sich anders verhält als früher und evtl. mal über eine professionelle Beratung nachdenken soll, so bewirkt das wahrscheinlich mehr als wenn Du ihm das sagst. (Die Partner der Erkrankten werden bei solchen Aussagen schnell zum Feind Nr. 1.)
Herzliche Grüße
von der Koboldin, die auch nur aus ihrem eigenen bisher kleinen Erfahrungsschatz berichten kann und noch viel lernen muss!
Love it, leave it or change it!
Himmel2
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Registriert: 16. Mai 2008, 21:02

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Serafine u. Kobold

Ich versuche meine Erlebnisse von den letzten 4 Jahren in Stichpunkten aufzuschreiben.

-2005, mein Mann arbeitete auf Montage und
bekam Probleme mit dem Schlaf und Zustände
wo er sich nicht mehr bewegen konnte
(15Min),es gab Spannungen auf Arbeit-weil
Aufträge ausblieben,
-daraufhin ließ er sich krank schreiben und
zu Hause sprachen wir darüber, das er zur
Psychologin gehen sollte
-da die Psychologin auch Ärztin war, konnte
sie ihm Medikamente verschreiben (20mg
Citalopram), von Depression war aber nie
die Rede, sondern mehr von Überlastung
-er wurde für ein halbes Jahr krank
geschrieben und psychologische
Behandlungen mit entsprechenden Sitzungen
erfolgten garnicht

-
Himmel2
Beiträge: 144
Registriert: 16. Mai 2008, 21:02

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von Himmel2 »

-Januar 2006 starb meine Lieblings-Oma
-mein Mann ließ seine Tabletten einfach weg
-ich hatte Prüfungsstress, durch eine Weiterbildung die sich über 3 Jahre erstreckte
-mein Mann zog sich von allem zurück und war nur noch gefrustet, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam schlug mir die schlechte Laune meines Mannes schon an der Tür entgegen, reden ging garnicht, er hat mich ignoriert und nur aus dem Fenster geschaut
-die ganze Zeit ließ ich das stillschweigend über mich ergehen ( mein Problem !!!!!), bis ich dann irgendwann explotierte
-da gab es dann richtigen Krach,er wollte ausziehen,meine Antwort darauf war, mit uns stimmt was nicht wir brauchen Hilfe, daraufhin brach er weinent zusammen
-seit diesem Krach redete er wieder mit mir und er sprach mit mir das erste Mal auch über seine Beschwerden
-ich konnte ihn dann zu einer Einweisung in einer psychosomatischen Klinik bewegen
-Ich besuchte ihn mit den Kindern am Wochenende, er bekam 40 mg Cipralex, die körperlichen Beschwerden ließen nach, aber er wurde immer komischer
-da ich unter der Woche keine Zeit hatte, einfach bedingt durch die Arbeit und den Kinder, vergaß ich auch mal anzurufen
-er rief zwar ständig an, aber bei den Gesprächen die wir führten, hörte ich nur noch heraus, das er gerne alleine wohnen würde, weil es mit uns Vieren so viel Streß
gibt.
-meine Frage darauf war natürlich-stimmt was in unsere Ehe nicht-seine Antwort- nein das währe nicht so
-zur selben Zeit erkrankte meine Mutti an Brustkrebs und mein Mann hatte nicht besseres zu tun als alle meine und seine Familienmitglieder durch den Kakao zu ziehen
(dies war für mich ganz fürchterlich)
-der I-Punkt wurde dann erreicht, als er in der Klinik noch eine Beziehung mit einer Patientin angefangen hat oder wollte????
-irgendwann wo es ihm schlecht ging und er alle anderen außer mich abgeschossen hatte, blieb ich ja nur noch als einziger Feind aus der Vergangenheit übrig = Feind Nummer 1
-er brach die Therapie ab - Grund er möchte wieder nach Hause und er weiß garnicht warum er solche Dinge macht
-Das ich mir das nicht gefallen lassen habe ist ja nur verständlich = es gab Krach
-auf diese ganzen Ereignisse, bekam ich eine reaktive Depression leicht bis mittelschweren Grades
- hatte innerhalb von 2 Wochen fast 8 Kilo verloren, weil ich einfach nichts mehr runter bekommen habe, meinen Mann ist das nicht einmal aufgefallen
-durch liebe Freunde und Arbeitskollegen, hat sich glücklicherweise dieser Zustand nach 3 Wochen gebessert, aber die Kilos habe ich bis heute noch nicht wieder drauf
-da die Probleme mit meiner Tochter dazu kamen,bin ich in die Spur gegangen = für mich psychologische Beratung zu holen und mit meiner Tochter gehe ich ins SPZ
-konnte glücklicherweiße meine Arbeit weiter bewältigen und meinen Haushalt führen, auch habe ich öfters mal was mit Freunden unternommen
-durch die ständigen aggressiven Verhaltensweisen meines Mannes und Drohungen,wenn wir uns ihn und seinen Belangen nicht anpassen zieht er aus, ist mir die Idee gekommen dies mal auzuprobieren
-ich brauchte mal Luft zum durchatmen und
er Ruhe
-da er mich ständig damit unter Druck setzte, sagte ich ihm eines Tages er soll jetzt ausziehen , mir reicht es
-wir sind dann so verblieben, das wir uns Wochenenden treffen und wenn was wichtiges ist uns melden
-da er sich nicht an die Absprachen gehalten hat, habe ich mich dann auch nicht mehr gemeldet
-nach ca. 3 Wochen kam dann eine SMS,ob wir uns nicht mal treffen können, wo er dann den Wunsch äußerte er möchte wieder zurück
-da ich ja weiß das er krank ist und dieses Verhalten sich bei vielen oft so äußert, bin ich auch nicht der Mensch der sehr nachtragend ist und da ich ihn ja liebe gab es wieder einen Umzug in die alte Heimat zurück. Aber nur unter einer Bedingung, das wir uns alle Vier an einem Tisch setzten und besprechen, wie wir uns in gewissen Situationen verhalten.
-er selber war dann auch wieder bereit zu einem Arzt zu gehen, denn in der Zwischenzeit hat er die Medizin einfach abgesetzt und psychologische Behandlung gab es überhaupt keine
-seit 2007 ist er bei einem Psychater der hauptsächlich ADS- Pat.behandelt
- 2007 im Sommer Panikattacken = da habe ich ihn wieder in die psychosomatische Klinik gebracht.Diesen Aufenthalt hat er diesmal bis zum Schluß durchgehalten u. er wurde mit Trevelor eingestellt
-begann im Anschluß mit Verhaltenstherapie, die er wieder abrach
-durch seine Alleingänge, was Medikamente angeht, einfach absetzen und dann einfach wieder alleine die Dosis erhöhen u.s.w.(hierbei spreche ich nicht nur von Antidepressiva, sondern auch von Methophylnidat)kam jetzt der nächste Zusammenbruch
-seit einer Woche Krankenhausaufenthalt auf der Neuro-Psychatrie,wo schon wieder bei ihm Gedanken auftauchen, ich mache hier nur das was mir gut tut, aufzwingen lasse ich mir nichts.
-Tja, diese scheiß negativen Gedanken sind bei meinen Mann im Kopf schon zur Autobahn geworden und er schafft es nicht das Steuer
auf einer kleinen schönen Nebenstraße mit schönen Dingen zu lenken.
-Mir selber geht es wieder gut, eigentlich sehr gut. Und seit ich da durch bin merke ich so schnell haut mich nichts mehr um.

Tschüß Heide ! (Bin nicht so der Schreiberling!)
BeAk

Re: ... mein Partner sagt, er ist nicht depressiv ...wie soll es weitergehen

Beitrag von BeAk »

Liebe Heide,

die Ärztin Deines Mannes ist möglicherweise Psychiaterin = Facharzt für psychische Leiden.

Möglicherweise hat diese Ärztin noch eine Zusatzausbildung gemacht, den Facharzt für Psychotherapie.

Aber sie ist warscheinlich keine Psychologin, hat warscheinlich nicht Psychologie studiert.
Denn das ein Mensch Medizin und Psychologie studiert ist ganz selten.

Der Haken an der Sache ist, das Psychiater mit Zusatz Facharzt für Psychotherapie, meist nur ganz wenigen Patienten psychotherapeutische behandeln, da sie überwiegend als Psychiater tätig sind.

Wenn jemand eine Psychotherapie machen möchte, ist es ratsam sich an einen psychologischen Psychotherapeuten zu wenden, denn diese verdienen ihr Geld nur mit Psychotherapie.
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