Wie geht's weiter? Depri u. Arbeit?

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EH
Beiträge: 9
Registriert: 3. Sep 2007, 20:15

Wie geht's weiter? Depri u. Arbeit?

Beitrag von EH »

Hallo!

Ich leide unter Depressionen und Somatisierungsstörungen. Ich bin berufstätige (Teilzeit) und alleinerziehende Mutter von drei Kindern (13,5 J., 7 J. knapp 4 J.). Bei dem Mittleren wurden sozial-emotionale Störungen diagnostiziert, es besteht der Verdacht auf Asperger-Autismus. Er ist ein sehr "schwieriges" und "anstrengendes" Kind, zudem auch noch hochbegabt. Das macht die Sache nicht einfacher. Seit Januar ist er in Pflegestufe I eingestuft. Der Große ist in der Pubertät und der Kleine kommt eigentlich permanent zu kurz und macht allen Blödsinn, den der Mittlere verzapft mit, kurz er tut es ihm nach.
Nach nun fast vierjährigem Hin- und Her, diversen Therapien, unzähligen Test bei dem Mittleren, der Trennung von meinem Mann vor 2 Jahren, ziemlichen Stress mit meiner Herkunftsfamilie, bin ich physisch als auch psychisch am Ende. Es gibt genug Tage, da schaffe ich es kaum aus dem Bett. Mein Haushalt sieht dann auch dementsprechend aus. Ixh schaffe nur das nötigste, der Rest wartet wohl auf mich. Sicher helfen mir da auch die Medis, die ich zur Zeit nehme. Ohne das antidepressiva würde ich wahrscheinlich gar nicht erst aufstehen und ohne Beruhigungsmittel ist an schalf nachts nicht zu denken.

Ich weiß auch, dass das auf Dauer nicht so weiter gehen kann. Ich habe mittlerweile 8 kg abgenommen und wiege nur noch 58 kg bei einer Größe von 1,75 m. Ich habe ständig irgendwelche Infekte (z. Zt. wieder mal ein wuchernder Herpes, der sich in die Mundhöhle ausgebreitet hat), immer häufiger Last mit Migräne und Herzrhythmusstörungen. Ich suche nach einer Lösung, aber weiß nicht wie die aussehen könnte, da ich eigentlich gerne arbeiten gehe. Das ist irgendwie ein sinnvoller ausgleich zum dem Wahnsinn zu Hause.

Aber ich merke, wie meine Kraft schwindet. Hilfe von außen? Fehlanzeige. Vor 6 Wochen habe ich einen Hilfeschrei an den Fachbereich Hilfen für Menschen mit Behinderung und an ein gemeinnütziges Projekt bei uns geschickt. Es wurde mir das blaue vom Hille versprochen, geschehen ist bisher nichts. Ich kann nicht mehr. Ich habe vor 1 Jahr eine Therapie beendet, jetzt habe ich wieder Kontakt zu einer Therapeutin aufgenommen. Mal sehen.

Nun weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll? Soll ich kündigen? Dann muss ich Sperrzeiten beim ALG I/ALG II in Kauf nehmen. Und wir leben so oder so schon von ergänzenden Leistungen. Dauer-krankschreiben lassen?

Wie habt ihr das gemacht? Was muss ich machen, wenn ich meinen Jobnicht verlieren will, aber mich z. Zt. nicht in der Lage fühle, arbeiten zu gehen?

Liebe Grüße
Lea-Louise
Moya
Beiträge: 105
Registriert: 21. Apr 2009, 13:47

Re: Wie geht's weiter? Depri u. Arbeit?

Beitrag von Moya »

Hallo Lea-Louise,

Deine Situation ist schwierig und dementsprechend schwer fällt es mir darauf zu antworten, aber ich will es versuchen:

Ich würde dir zunächst empfehlen dir eine Stelle zu suchen, die ambulante Betreuung für behinderte Kinder oder Jugendliche anbietet. Die Einrichtung, die du kontaktiert hast ist sicher nicht die einzige, die es in deiner Umgebung gibt.

Ich habe als Studentin bei der Lebenshilfe e.V. und beim Familienentlastenden Dienst gearbeitet und autistische Kinder betreut - wende dich evtl. an das Jugendamt oder den allgemeinen Sozialdienst, um Informationen über entsprechende Einrichtungen zu erhalten.

Meiner Ansicht nach, brauchst du jetzt Zeit für dich. Die kannst du dir aber nur nehmen und dich entspannen, wenn du weißt, dass deine Kinder sicher untergebracht sind. Die beiden anderen könnten vielleicht auch in dieser Zeit Freunde besuchen oder in einen Verein gehen - und die paar Stunden könntest du für dich nutzen, etwas zur Ruhe kommen, dich mit einer Freundin treffen oder einfach mal zu Hause ausspannen.

Die Arbeitssituation solltest du mit deinem Haus und mit dem Betriebsazt besprechen - vielleicht gibt es die Möglichkeit der Wiedereingliederung.

Bezüglich der ambulanten Betreuung gebe ich dir gern weitere Informationen.

Dass du eine Therapie machen willst, finde ich gut!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

Liebe Grüße von Moya
EH
Beiträge: 9
Registriert: 3. Sep 2007, 20:15

Re: Wie geht's weiter? Depri u. Arbeit?

Beitrag von EH »

Danke Moya!

Die gute Dame vom Familienentlastenden Dienst hat sich gestern bei mir gemeldet. Ich war schockiert, um wie wenig sie sich in der Vergangenheit gekümmert hatte. Sie hatte noch die Nachhilfe für den Großen im Kopf, dass sie mir aber eine zeitweise Betreuung für den Kleinen versprochen hatte, hatte sie schon wieder vergessen.
Der Fachbereich für Menschen mit Behinderung hat sich immer noch nicht gemeldet. Ich könnt kotzen.

Meine Freundin meinte, ich würde noch zu selbstbewusst auftreten.
Sie weiß, wie es aussieht und dass ich kurz vorm Nervenzusammenbruch stehe. Sie hat mir geraten, dort nicht mehr anzurufen sondern direkt hinzugehen, mit den Kindern und nicht eher wieder zu gehen, als bis ich eine schriftliche Zusage über entsprechende Hilfen habe. Ich muss dazu sagen, sie arbetiet bei der Caritas.

Ich bin ziemlich down im Moment. Am liebsten würde ich jetzt nur noch schlafen, die bettdecke über den Kopf ziehen und nix mehr hören oder sehen.

Vorgestern kam dann noch hinzu, dass der Wagen nciht durch den TÜV gekommen ist. Nur ne Kleinigkeit, aber sie muss gemacht werden. Das darf ich jetzt auch noch in die nächste Woche schieben. Zudem ist die Truhe gestern ausgefallen. Totalschaden, Kompressor kaputt. Und ohne Truhe kann ich nicht, ich koche viel vor und friere dann ein. Jetzt muss eine neue her, aber wie bezahlen? Der Sonnenschirm ist auch kaputt und den Staubsauger musste ich im letzten Monat ersetzen.

Wenn's kommt, dann kommt's auch immer knüppeldick. Ich frage mich nur, wie lange ich das alles noch mitmachen soll.

Liebe grüße
Lea-Louise
Moya
Beiträge: 105
Registriert: 21. Apr 2009, 13:47

Re: Wie geht's weiter? Depri u. Arbeit?

Beitrag von Moya »

Hallo Lea-Louise,

Lebst du in einer ländlichen Gegend oder in einer Stadt?
Es gibt viel mehr Einrichtungen, die dir helfen können als die die du genannt hast, zumindest in den Städten.
Informationen erhälst du beispielsweise auch beim Sozialpädiatrischen Dienst, es gibt Zentren für Autismus, wie bereits zuvor erwähnt den Allgemeinen Sozialdienst, Lebenshilfe e.V. und weitere...

Warten auf eine Antwort des Fachbereichs für Behinderung kannst du ja, während du weitere Stellen anrufst. Es gibt auch Beratungsstellen für Eltern hochbegabter Kinder...

Deine Situation ist nicht einfach, ich weiß... vielleicht kannst du dir Hilfe in einer Selbsthilfegruppe für Eltern autistischer oder behinderter Kinder holen! Die betroffenen Eltern haben oft einen langen Weg der Hilfesuche hinter sich und können aus eigener Erfahrung berichten wo und wie man Hilfe erhält.

Alles Liebe von Moya
lolali
Beiträge: 216
Registriert: 29. Jun 2009, 21:06

Wie geht's weiter? Depri u. Arbeit?

Beitrag von lolali »

hallo lea-luise,

ich habe so ein ähnliches problem...
ich bin allerdings noch in der ausbildung, habe dort stets probleme und bin einfach nicht gerne unter leuten. das merken die anderen und nehmen mich gerne als opfer.

deswegen frag ich mich auch ob ich im moment arbeiten kann. es gibt einfach zuviel, was mir über den kopf wächst. schlafen, oh ja. das ist wundervoll!!!

aber ich glaube wir sollten an uns glauben und alles versuchen.
sicher, du hasts nicht leicht!
aber bevor du dich kaputt machst... dann schraub bitte zurück. manchmal machen wir menschen uns mit stress und arbeit noch mehr kaputt, als wir eh schon sind.

ich hoffe das wird und ihr bekommt reichlich unterstützung.
vielen leuten muss man druck machen...
ich hoffe es klappt.

Liebe grüße
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