Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

igel
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von igel »

Liebe Xenia,

ich muss auch immer wieder neu kapieren, dass ich nicht alles aushalten muss! Das ist auch oft anders.

Und leider immer wieder dieser Spagat zwischen gar keiner Selbstliebe oder viel zu viel Selbstliebe....

Einen schönen Abend noch,
igel
MissMarple

Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von MissMarple »

Hallo Xenia,

was soll ich denn erst sagen, ich bin näher an der 60 als Du an der 40.

Mit meinem Alter hatte ich noch nie Probleme, weder mit dem 30. noch dem 40., den 50. habe ich in Miami gefeiert, den 53. stationär, den 54. in der Tagesklinik und den 60., wer weiß, jedenfalls bin ich gespannt darauf.

Nun zu den Vorgesetzten. Ich hatte sie alle, die cholerischen, die unter Druck stehenden, die verständnisvollen, die falschen, die dich aufbauenden, die dich zur "Sau" machenden, die mehr wissenden, die weniger wissenden Vorgesetzten. Jeder hatte so seine Macke, wie ich meine habe. Was es nicht geben kann, ist den für jeden "ideale" Vorgesetzte, weil jeder etwas anderes in seinem Vorgesetzten sieht bzw. andere Erwartungen an ihn hat.

Wider Erwarten sind auch Vorgesetzte Menschen, obwohl man es manchmal kaum glauben kann, mit Schwächen und Stärken.

Mit keinem hätte ich tauschen wollen. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich nicht unbedingt Karriere machen wollte.

Auf der anderen Seite wußte ich aber immer was ich kann und was ich weiß und eine "einfache" Mitarbeiterin war ich nie, da ich zwar Respekt vor vielen hatte, aber eine immer "Ja-Sagerin" war ich nie.

Nun war ich ja öfter selbst Vorgesetzte, sicher auch keine einfache, ich habe von meinen Mitarbeitern immer viel verlangt, heute denke ich manchmal zu viel. Aber nie mehr als ich selber mir abverlangt habe.

Manche Mitarbeiter sind für mich durchs Feuer gegangen, manche haben mich gehasst wie die Pest. Manche haben versucht an meinem Stuhl zu sägen, es ist ihnen aber nie gelungen, mich an- bzw. abzusägen. Viele Männer hatten mit mir mehr Schwierigkeiten, ich mit ihnen nicht, aber das "jetzt muß ich mir schon von einer Frau etwas sagen lassen" war/ist immer noch weit verbreitet.

Jetzt solls für heute genug sein.

Liebe Grüße

Birgit
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Caroline,

wie hast Du es geschafft, die "crisis" zu ignorieren bzw. sie auszuschalten? Und wie alt bist Du eigentlich? Ich weiß, daß man Damen so etwas nicht fragt, aber da ich Dich noch nie gesehen habe...

Meine "midlife crisis" hat bestimmt auch einiges damit zu tun, wie ich die letzten Jahre gelebt habe: seit 1997 x-mal in der Psychiatrie, mein Studium mußte ich aufgeben wegen meiner Erkrankungen. Den Jahrtausendwechsel sowie dann noch meinen 30. Geburtstag habe ich auf der Geschlossenen verbracht, ruhiggestellt mit Valium...
Und auch die Jahre davor waren nicht so prickelnd. Wie bestimmt noch manche wissen, habe ich eine beschissene Ehe gehabt, die geprägt war von physischen und psychischen Übergriffen. Meinen Ex habe ich kennengelernt mit 21, ausgezogen bin ich mit 27. Dazwischen - so nennt es mein Psychiater - Folter, immer und immer wieder. Mit 27, nach der vorerst räumlichen Trennung bin ich durchgedreht und seitdem bin ich irgendwie innerlich zerbrochen. Seitdem habe ich auch keinen Freund mehr gehabt, obwohl ich nicht dumm und auch nicht häßlich bin. Aber ich habe mich so "verabschiedet" von der Gesellschaft, daß ich gar nicht mehr weiß, wie man Leute kennenlernt...

Übrigens: an die, die meine Geschichte noch so einigermaßen im Kopf haben: das Verfahren geht einfach nicht voran. Ich halts echt bald nicht mehr aus. Es wird voraussichtlich eine mehrtägige Verhandlung werden, davor habe ich eine Menge Angst. Obwohl ich persönlich nur an einem VErhandlungstag anwesend sein werde, nämlich dann, wenn ich meine Aussage mache. Und da mir mein Psychiater ein wasserdichtes Attest geschrieben hat, werde ich wohl auch in Abwesenheit meines Ex-Mannes aussagen. Die restliche Zeit wird nur mein Anwalt dabei sein. Ach, ich will nur noch, daß das alles endelich vorbei ist! Und vor einiger Zeit war ich ja noch nicht so ganz sicher, ob ich wirklich damit leben könnte, wenn sie ihn in die Psychiatrie abschieben, wo er dann mal schmoren darf. Aber jetzt bin ich von dieser Sache absolut überzeugt und hoffe, daß es auch so geschehen wird. Und daher hoffe ich auch, daß die Kammer mit denselben Richtern besetzt bleibt, denn diese Strafkammer ist berüchtigt für drastische Strafen. Drei Typen, die wohl die Schnauze voll haben von Schlägern und dann ist da ja noch das Sonderdezernat der Staatsanwaltschaft "häusliche Gewalt". Daher wird die Staatsanwältin auch dementsprechend auftreten, nehme ich an. Die macht nichts anderes als solche Verfahren. Naja, mal nicht zu früh freuen...

Liebe Grüße von Eurer Xenia

P.S. Birgit, ich antworte Dir das nächste Mal, in Ordnung?
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
als ich das von Deiner indiskreten Chefin gelesen habe, hat mich das sehr geärgert. Ich stimme Faustus zu, sie sollte auch einmal einen ganzen Tag eine Depression erleiden müssen, mit allem was dazugehört......
Ich habe das auch schon erlebt, daß Menschen glaubten, ich wolle mich interessant machen (was ist an einem Depressiven denn so interessant???). Grrrr!!

Da der Prozeß gegen Deinen Ex noch immer nicht ins Rollen kommt, geht es Dir schlecht. Das muß man doch verstehen!! Ich selber hatte noch nie eine richtige Beziehung (liegt an mir), aber wenn man jahrelang vom Partner gedemütigt wird, kann doch jeder vernünftige Mensch sich ausmalen, was für Schäden das hinterläßt und daß der Betroffene sehr leidet.

Ich habe auch Probleme mit meinem Alter und was ich alles nicht erreicht habe..Meinen Dreißigsten habe ich ignoriert, den Einundreißigsten auch....meine Freunde sind mehrheitlich älter und können meine Verzweiflung manchmal nicht verstehen, da ich doch ein "junger Hüpfer" sei. Ich sehe das ganz anders..... Die Situation mit dem OA, der noch nicht 'mal 40 ist, kann ich gut verstehen.

Liebe Grüße
Annie
Caroline1
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Caroline1 »

Liebe Xenia

Es freut mich, dass du auf meine kleine Bemerkung reagiert hast, sie war nach aussen hin schon auch witzig gedacht, als Aufmunterung sozusagen, aber sie hat einen ernsten Kern.

Mit dem Alter, welches im Personalausweis festgehalten ist, hatte ich noch nie größere Probleme. Das liegt wohl daran, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, in der ich das 4. von 5 Geschwistern bin, mein ältester Bruder ist gute 10Jahre älter als ich zB. Auch meine Eltern sind relativ alt, ich kenne es nicht anders. Ich hatte oft Freunde (damit meine ich ganz allgemein meinen Freundes- und Bekanntenkreis), die älter sind als ich. Ich war gewohnt, zu den Jüngsten zu zählen, überall, und so hab ich mir immer gedacht, du hast diese Altwerdenproblematik nicht, weil zuerst die andern dran glauben müssen sozusagen. Das bedeutete für mich immer so was wie einen gewissen Schutz vor diesen Fragen.

Auf einmal hat dieser Mechanismus dann nicht mehr so recht funktioniert, wie viele andere solcher von mir selber konstruierte übrigens auch nicht. Unter anderm waren heftige Depressionen die Folge davon. Meine Fassaden stürzten ein, eine nach der andern, mit viel Getöse und sehr großen Schmerzen, denn es kamen nun (endlich, sage ich heute) meine verletzbaren , inneren Seiten zum Vorschein.

Heute geht es mir wieder im großen und ganzen gut bis sehr gut. Ich lese nicht mehr "Crisis", eher nenn ich es "Umbruch". Und dass der in der vermutlichen Lebensmitte passiert(e?), liegt an so manchen Umständen. Ich vermute mal, dass ich ihn vor allem deshalb akzeptieren kann, weil ich mich in der Tat so fühle, als könne ich nochmal mein Leben anders gestalten. Ich habe einen großen Teil meiner Kraft (wieder-) gefunden, um daraus zu schöpfen, unter anderm schöpfe ich auch Hoffnung.

Ich bin letzten Herbst 40 geworden, und ich kann dir sagen, ich war sogar froh, als ich endlich so weit war! Für mich lag die Symbolik eher darin, dass ich es als Start in eine andere Lebensphase sah, und nicht als Ende eines unwiderbringlichen Abschnittes. Natürlich war das alles nicht so easy, wie ich das hier beschreibe, aber unterm Strich schon, und so fühle ich mich heute eigentlich in meinem Leben da angekommen, wo ich auch hingehöre, nämlich ziemlich nah an mir selbst. Ich weiß jetzt, wie sich das anfühlt, und ich weiß, dass es das ist, wonach ich in meinem weiteren Leben
strebe. Dann ist das Alter egal, es fühlt sich von selbst "richtig" an. Das gibt mir jetzt viel mehr Gelassenheit. Vor einigen Jahren, als in meinem Umfeld die 50.Geburtstagsfeiern Einzug hielten, hab ich zu Anfang auch gedacht "oh Gott, soooo alt", heute trifft mich das (fast ) nicht mehr. Ich kenne heute viel mehr Menschen ganz unterschiedlichen Alters, es gibt 20jährige, mit denen ich mich sehr gut verstehe, 40jährige, mit denen ich überhaupt nicht klar komme, und 60jährige, die mich wiederum sehr anziehen. Und alles auch umgekehrt. Gerade im Internet kann man die Erfahrung immer wieder machen, dass das geschätzte Alter oft weit entfernt vom offiziellen liegt, in beiden Richtungen hab ich mich schon einige Male vertan, auch hier im Forum u.a.

Liebe Xenia, ich lese deine Beiträge sehr gern, nicht so sehr die, in denen du diese schlimmen Momente beschreibst, durch die du schon in deinem Leben gehen mußtest, weil ich sowas wirklich keinem wünsche. Was ich an dir sehr schätze, ist die Offenheit, mit der du schreibst, und auch einige Theman angehst, die für viele ein Tabu bedeuten. Und du machst das nicht mit rücksichtslosem Gebrüll, sondern mit viel Einfühlungsvermögen, und daher glaube ich auch, dass du deswegen viele Menschen erreichst, die sich sonst solche angstbezogenen Themen wohl nicht so schnell angesehen hätten.

Ich wünsch dir alles alles Liebe

Einen schönen Sonntag

Caroline
Faustus
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia !


Ich kenne das Gefuehl, sich "alt" zu fuehlen. Besonders empfand ich das, als ich meinen Herzschrittmacher bekam. Obwohl ich da erst 29 war. Heute, vier Jahre spaeter, habe ich mich daran gewoehnt und ich sehe es mit Galgenhumor. Dennoch - wenn ich Freunde sehe, die z.B. einen Familie haben, denke ich ich wuerde etwas verpassen, ja der Zug wuerde davonfahren - ohne mich. Und andererseits fuehle ich mich noch jung, irgendwie habe ich von meiner Wahrnehmung her das Gefuehl, immer noch 15 zu sein oder so ... ich denke, dass an dem lapidaren Spruch "Man ist so jung wie man sich fuehlt" eine ganze Menge dran ist.

Zu der Gerichtsverhandlung - es ist grausam wenn die Muehlen der Justiz so langsam mahlen. Hoffentlich nimmt das alles ein gutes Ende, denn es schluckt eine ganze Menge Deiner Energie. Vielleicht gelingt es Dir ja, nach der Verhandlung eine Art von Schlussstrich zu ziehen und den seelischen Wiederaufbau zu starten. Wuerde mich echt freuen - denn so wie es ist kanns ja keinesfalls weitergehen. Hoffentlich findest Du eine tolle WG, sodass Du wieder ein paar seelische Knospen entwickelst wie bei einer Pflanze, die fast ausgedoerrt war und dann doch wieder gegossen wird.


Ich fange schon wieder an, Bilder zu malen ...


Alles Liebe und gute Nacht,



Faustus
srb
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von srb »

Hallo,

ich bin noch relativ neu hier im Forum, aber die letzten Beiträge in diesem Thread haben mich echt angesprochen - habe nämlich auch ein Problem mit meinem Alter.... Ich bin jetzt 32, fühle mich aber irgendwie noch, wie Du Faustus, wie 14,15. Ist mir auch schon mit 20 aufgefallen, aber da habe ich immer gedacht, die Zeit würde das Problem schon lösen, irgendwann würde ich mich "erwachsen" fühlen und die Frage: Was will ich eigentlich in meinem Leben? würde sich von alleine beantworten. So daß ich es einfach auf einmal wüßte. Stattdessen habe ich aber nur das Gefühl, mein bisheriges Leben einfach verpaßt zu haben, es läuft so dahin, ohne daß ich wirklich daran teilhabe - dieses idiotische Gefühl, ständig etwas zu verpassen! Ich würde am liebsten die ganze Welt anhalten, bis ich mich ihr wieder gewachsen fühle, dann könnte ich mir auch beruhigt die Zeit nehmen, die es eben braucht - und so idiotisch es klingt, es fällt mir richtig schwer zu akzeptieren, daß das eben nicht geht.....

Faustus, ich finde Deine Bilder sehr schön! Gerade dieses mit dem zarten Pflänzchen trifft so gut!

Und Xenia, Deine Geschichte kenne ich kaum, aber ich habe auch so einen verständnisvollen Chef, der eigentlich gar nichts versteht. Mußte ihm irgendwann ein bißchen was erzählen, weil ich meine Arbeit einfach nicht mehr geschafft habe und er war super verständnisvoll und hilfsbereit, wollte sich mehr einbringen, mir Verantwortung abnehmen - aber jetzt heißt es trotzdem nur immer: Sie machen das schon, das schaffen sie doch, ach, sie müssen doch nur ihre paar Selbstzweifel in den Griff bekommen.... Irgendwie redet man doch gegen Wände.

Fühlst Du Dich auch manchmal so eingesperrt in Deinem Büro?

Ich wünsche Dir auf alle Fälle alles Gute!

Liebe Grüße,
Silke
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr Lieben!

Ich bin in einem extrem warmen Internet-Café, so daß ich mich nur ganz kurz melde. Ich will Euch sagen, daß ich ganz gerührt bin von Eurem Feedback.

Ja, das Thema "Therapeuten- Patientenbeziehung", ich nehme an, Caroline, daß Du das meinst, ist wohl wirklich ein Tabuthema. Es hat mich auch unheimlich viel Kraft und Mut gekostet, darüber so offen zu schreiben, wie ich es tue. Mittlerweile geht es ein wenig besser, auch weil andere ihre Erfahrungen schreiben. Und das hilft mir weiter.

So, und den Rest Eurer Postings nehme ich mit in die Kanzlei und antworte dann ausführlicher. Bis morgen erstmal,

liebe Grüße, Eure Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo!

Ich melde mich mal kurz wieder. Mir geht es z.Z. wieder sehr schlecht, ich weiß nichts mit mir anzufangen. Habe Angstzustände und kann nicht schlafen.

Gestern hatte ich das Gespräch beim OA, das eigentlich ganz gut war, obwohl man nicht unbedingt von Therapie sprechen konnte. Aber was solls?Er kennt mich nicht, ich kenne ihn nicht. Ein bißchen wußte er schon, ich habe ihm dann auch erzählt, daß ich so Angst habe, mein Therapeut will nicht mehr mit mir sprechen... Er kann meine Ängste gut verstehen und wird nach der Rückkehr meines Therapeuten mal ganz offen und ehrlich mit ihm sprechen. Wie er (mein Therapeut) die Sache sieht. Der OA hat mir auch gesagt, daß es auf der Station in den nächsten 10 bis 12 Wochen ziemlich stressig werden wird. Einer der drei Ärzte dort wird operiert. Das heißt, daß die beiden anderen (eben auch mein Therapeut) mitversorgen müssen. Das ist für einen drei mehr und der andere hat vier Patienten mehr. Ich kann mir deshalb schon vorstellen, daß mein Therapeut erstmal keine Zeit mehr hat für mich. Ich muß dazu sagen, daß er für mich ja keine Extra-Kohle kriegt und daher mich auch nicht unbedingt behandeln muß. Ich könnte verstehen, wenn ihm das zuviel werden würde. Es wäre aber dennoch die Hölle für mich, das könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen. Ich habe nämlich das Pech, daß es nicht viele Psychos gibt, die mit mir Therapie machen möchten. Obwohl es hier in meiner Stadt mehr als genug von denen gibt. Ich stünde also wieder ganz alleine da, denn mit meiner Therapeutin will/soll ich ausschließlich Traumaarbeit machen. In der ersten Traumaarbeitsphase war das alles sehr schwierig, da meine Therapeutin eben auch für die aktuellen Probleme zuständig war. Und natürlich tauchen in so einer Phase aktuelle Probleme auf. Ich finde es viel besser, wenn das getrennt ist: Traumaarbeit bei der einen, Aktuelles beim anderen.


Zum Älterwerden kann ich irgendwie gar nicht so viel sagen. Ich dachte, daß mir dazu viel einfällt. Aber dem ist überhaupt nicht so. Ich habe einfach nur totale Angst, daß ich eine verbitterte alte Jungfer werde.

Daß Ihr denkt, ihr wäret gar nicht erwachsen, das kann ich nicht so empfinden. Ich war sehr oft erwachsen, früher als mir lieb war. Und durch einschneidende Erlebnisse verliert man seine Kindheit (sofern überhaupt vorhanden) eh' ziemlich früh. Und ich finde, daß man die dann auch nicht nachholen kann. Weil das Leben einfach weiterläuft und sich nichts daraus machst, wieviel Du verloren hast und was Du alles erleben möchtest bzw. verhindern möchtest.

Früher - so in der Abizeit - war ich die einzige, die nicht heiraten wollte und erst recht keine Kinder haben wollte. Und jetzt wünsche ich mir schon manchmal, eine (richtige) Familie zu haben. Das Single-Dasein ist auf die Dauer einfach scheiße.

Zum Thema Chef und so schreibe ich morgen.

Bis dann, liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
srb
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von srb »

Hallo Xenia,

ich hoffe sehr für Dich, daß sich mit Deinem Therapeuten eine Regelung finden läßt für die nächsten Wochen! Ich habe jetzt gerade 7 Wochen Urlaubspause meiner Therapeutin hinter mir und fand das ziemlich schrecklich. Allein die Angst davor, daß, wenn es mir jetzt richtig schlecht geht, niemand da ist, hat schon dazu geführt, daß es mir viel schlechter ging...

Wollte noch ein paar Worte zu dem gefühlten Alter sagen. Ich glaube, ich war als Kind auch schon sehr früh erwachsen, viel zu vernünftig, viel zu ernst für mein Alter - nicht zuletzt, weil ich dazu erzogen wurde. Aber anders als bei Dir hat, glaube ich, gerade das dazu geführt, daß ich irgendwie immer noch meiner Kindheit nachtrauere. Klar, mein Kopf sagt mir auch: Das ist vorbei, das kannst Du nicht mehr nachholen, die Welt dreht sich weiter, also hör auf damit. Aber gefühlsmäßig bekomme ich das einfach nicht hin. Gerade, daß die Welt sich immer weiterdreht und ich mich damit immer mehr von meiner Kindheit entferne, steigert irgendwie den Schmerz und die Verzweiflung in mir.

Und vor dem Älterwerden habe ich Angst, weil ich das Gefühl habe, mir läuft die Zeit weg. Es gibt soviel, was ich gerne tun möchte, aber gerade auch aufgrund der Depression schaffe ich kaum etwas - was dann die Depression noch wieder verstärkt. Habe einfach Angst, eines Tages alt und gebrechlich zu sein, zu sterben, und festzustellen, daß ich mein ganzes Leben verpasst habe...

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Silke
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Silke,

was Du über das Kind-sein bzw. schon früh erwachsen zu sein, geht mir genauso. Bloß, ich habe meine Kindheit komplett aus meiner Erinnerung verbannt. Ich konnte mit Puppen oder so überhaupt nichts anfangen! Und irgendwelche Spiele, Spielplatz oder so? Kann mich nicht erinnern. Klar heute finde ich das traurig, aber damals ging es wohl nicht. Lag auch viel an meiner Biographie, die ich jetzt aber nícht so unbedingt ausführlich darstellen will...

Auch die Angst vor dem Älterwerden ist genau das, was mir diese Panik und auch diese verdammte Traurigkeit macht. Die letzten ca. 13 Jahre haben nur einen Haufen Schmerz in mir hinterlassen. Studentenleben, Parties? Kenne ich nicht, hatte ja immer meinen Ex. Der hat es gut hingekriegt, mich zu isolieren. Naja und als diese jahrelange Traumatisierung endlich vorüber war, habe ich sie selbst fortgeführt, so empfinde ich es zumindest, wenn ich an do manche SVV denke.

Aber auch die Zeiten vor dem 20. Lebensjahr waren geprägt von Übergriffen. Ich frage mich daher, ob ich dieses normale Leben irgendwann nachholen kann. Das geht aber nicht. Das ist vorbei und ich muß mich auf die Zukunft konzentrieren. Dazu gehört auch eine Partnerschaft. Ich hätte schon gerne wieder einen Freund; habe allerdings überhaupt keine Ahnung, wie ich das anstellen soll, da ich mich seit einigen Jahren kaum aus dem Haus traue...
Traurige Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Silke,

ich möchte Dir doch noch was schreiben. Tut mir leid, ich bin zur Zeit leider etwas durcheinander, wegen der Therapie, wie es weitergeht, ob es mit der Arbeit und was ich überhaupt mit meinem weiteren Leben anfangen soll. Und dieser leidige Prozeß gegen meinen Ex, der macht mir ganz schön zu schaffen, warum kann es nicht einfach mal zu Ende sein??

Ich hatte am vergangenen Mittwoch ein Gespräch mit dem OA. Das war sehr gut, wir haben sehr lange darüber gesprochen, was wichtig in einer therapeutischen Beziehung ist. Wir sind darauf gekommen, daß es nicht die Quantität der Treffen ist, sondern die Kontanz. Er hat recht denke ich. Bloß in einer Uni-Klinik ist das nur schwer zu realisieren. Die Ärzte wechseln, gehen in die Neurologie (das müssen sie ein Jahr lang, wenn sie Facharzt für Psychiatrie werden wollen) oder eben in die Forschung. Von Konstanz kann man also nicht sprechen. Okay, ein OA könnte so etwas machen, aber die haben natürlich keine Zeit dafür...

Ich könnte natürlich versuchen, einen niedergelassenen Arzt zu finden. Aber das ist hier so gut wie unmöglich. Es gibt zwar wahnsinnig viele Psychiater und Therapeuten, von denen aber anscheinend nur wenige empfehlenswert sind.

Und für mich ist es eben total wichtig, daß ich einen zweiten Therapeuten, als "Krisenmanager" neben meiner Trauma-Therapeutin habe. Die Therapeutin soll nur dafür da sein, mit mir meine Traumata zu bearbeiten. Ich kenne mich, es würde dann nämlich wieder so werden, daß ich ständig irgendwelche Krisen habe, nur um nicht ans Eingemachte zu gehen...

Hattest Du in diesen sieben Wochen überhaupt niemanden, an den Du Dich hättest wenden können? Das stelle ich mir hart vor. Außerdem, sieben Wochen ist ganz schön viel, finde ich. Aber Du hast es ja jetzt überstanden.

Morgen kommt mein Krisenmanager wieder. Ich habe Angst, daß er die Therapie nicht mehr weiter machen will. Drückt mir bitte alle die Daumen!

Und am Donnerstag habe ich dann wieder einen Termin bei meiner Therapeutin. BEi der war ich jetzt schon so lange nicht mehr (seit dem 01.06.2003), so daß ich denke, wir müssen wieder ganz von vorn beginnen. Worauf ich überhaupt keine Lust habe...

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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Annie
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
wie war das Gespräch mit Deinem Krisentherapeuten?? Ich habe an Dich gedacht und hoffe, daß es so gelaufen ist, wie Du es Dir gewünscht hast! Ich würde mir so für Dich wünschen, daß es ein gutes Gespräch war.
Ich habe meinem Therapeuten bereits etwas verschwiegen und es Monate später erst erwähnt, mit dem Ergebnis, daß mir mein mangelndes Vertrauen furchtbar peinlich war und ich glaubte, ihn damit verärgert zu haben. Ich mußte eine Woche warten, um mir Gewißheit zu verschaffen, aber diese Woche war gräßlich. Bei Dir sind es ja mehrere Wochen gewesen....
Hoffnungsvolle Grüße
von Annie
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr,
hallo Annie,

danke, daß Ihr mir die Daumen gedrückt habt und so. Hat aber nichts geholfen. Ich habe nicht mehr so oft Termine bei meinem Krisentherapeuten. Er hat gesagt, daß mehr als einmal alle vier Wochen nicht geht. Ich bin ehrlich gesagt völlig am Boden. Deshalb schließe ich hier auch erstmal.

Ich fühl' mich wieder ganz alleine und weiß gar nicht, was ich machen soll mit mir und der Welt.

Die Arbeit ist nach wie vor nicht so toll, in den letzten Tagen konnte ich nicht einmal während der Arbeit mein Heulen unterdrücken. Meine Chefin hat gefragt, ob ich einen Schnupfen kriege...

Aber ich habe Euch ja gesagt, daß ich über das Thema Arbeit noch was schreiben möchte. Mache ich auch. Mein PC funktioniert nämlich wieder. Nur mein DSL-Modem nicht, so daß ich das alte benutzen muß.

Bis bald, Eure deprimierte Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr da draußen!

Ich fühle mich grad ganz alleine und hätte so gerne jemanden, mit dem ich mich "unterhalten" könnte. Aber da offensichtlich keiner will und ich noch nicht schlafen kann (die Waschmaschine läuft noch), schreibe ich halt für mich allein.

Da mein Krisentherapeut nicht mehr so viele Termine gibt, muß ich fürs erste alles mit meiner Traumatherapeutin besprechen. Die findet das nicht so gut. Ich finds auch blöd, denn ich wollte die Therapie so planen: bei meiner Traumatherapeutin bespreche ich die verschiedenen Traumata, mache Exposition usw. Aber das alles bleibt eben in diesem speziellen Raum, wo es keinen Platz geben soll für anderes. Ich möchte das einfach ganz scharf voneinander trennen. Denn manchmal geht es mir schlecht, ohne daß es mit irgendwelchen Erinnerungen zu tun hat. Und manchmal muß ich einfach auch nur reden und reden, einfach die seelischen Qualen aussprechen. Aber auch unbeschwert sein und lachen können in der Therapie. Und dafür brauche ich eben zwei Räume, das glaube ich zumindest.

Von meiner letzten Therapie, in der ich einen Teil Traumaarbeit gemacht habe, kenne ich es noch sehr gut, daß irgendwann die permanente Krise auf die Tagesordnung kommt, nur um nicht über die Erlebnisse zu sprechen. Das ist scheiße. Auch wenn manche Krisen tatsächlich was mit Flashbacks, Dissoziationen oder was weiß ich was zu tun haben, möchte ich gerade das nicht in dem "Trauma-Zimmer" besprechen müssen. Versteht Ihr mich?

Eine Freundin hat mir neulich in einer ganz lieben mail geschrieben: wie kann etwas Vergangenheit werden, wenn es noch gar nicht abgeschlossen ist. Sie bezog das auf meinen Prozeß, der ja immer noch nicht stattfand. Sie hat echt recht, oder nicht? Mein Anwalt ist derzeit im Urlaub, im Sept. ist er aber wieder zurück und dann wird er Druck machen, daß die Verhandlung endlich stattfindet.

Wenn das mal über die Bühne gegangen ist, wird es mir bestimmt erstmal schlechter gehen (geht das?!), aber sicherlich empfinde ich das Urteil irgendwann als Abschluß einer beschissenen Zeit. Ich will es einfach nur noch hinter mir haben! Zur Zeit habe ich wieder viele Flashbacks usw. empfinde Todesangst, wenn nachts vor meinem Balkon irgendwelche Geräusche sind. Dann liege ich stocksteif im Bett und anstatt aufzustehen und nachzusehen, versuche ich ganz still zu sein und möglichst unbeweglich da zu liegen. Das ist so anstrengend. Außerdem denke ich immer, daß Leute mich verfolgen. So'n Scheiß, das soll jetzt e n d l i c h vorbeigehen!
Vielleicht klappts ja jetzt mit Schlafen. Ich wünsch' Euch was, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo, kennt mich noch irgendwer???

Ich fühle mich so alleine, warum spricht denn niemand mehr mit mir?
Habe ich was falsch gemacht, zu sehr gejammert?

Dann sagt doch was, ich kann Schweigen nicht gut aushalten.

Würde mich freuen, etwas von Euch zu hören, ich weiß, meine Postings hier sind mal wieder nicht gerade die positivsten...

traurige, einsame und total künstlich müde Grüße, von Eurer Verrückten...
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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sewi
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von sewi »

sewi
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von sewi »

Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Clara! Wo bist Du denn?? Laß doch mal was von Dir hören!
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Clara! Wo bist Du denn?? Laß doch mal was von Dir hören!
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ТЪПАЦИ!!!
MissMarple

Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von MissMarple »

Hallo Xenia,

wie ich feststellen kann, warst Du sehr spät noch im Forum und bist schon wieder wach. Kannst Du z.Zt. so schlecht schlafen?

Dann wird der Tag ja so lang und die Zeit zum Grübeln ist einfach zu viel. Das kann auf die Dauer aber nicht "gesund" sein.

Durch meine ADs ist es mir nicht mehr möglich mehr als 4 - 5 Std. zu schlafen. Da ich nicht bereit bin, Benzos zu nehmen, muss ich damit leben. Es fällt mir aber schwer.

An "normalen" Tagen werde ich sehr früh wach, arbeite und bin demzufolge sehr früh müde. Gehe ich früh schlafen, wache ich wieder sehr früh auf. Diesen Kreislauf zu durchbrechen fällt mir sehr schwer.

Deshalb war ich gestern auch ganz stolz, um 24.00 h noch posten zu können.

Liebe Grüße

Birgit
Xenia
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Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen liebe Birgit,

ja, Du hast leider Recht: ich kann wieder mal nicht so besonders gut schlafen. Ich habe Angst vor dem Einschlafen, vor Alpträumen und ganz real auch vor irgendwelchen Eindringlingen, wobei letzteres wohl kaum passieren wird. Aber trotzdem.

Sag' mal, welche ADs nimmst Du denn, daß Du nur so wenig schlafen kannst? Und außerdem gibt es doch auch genug Alternativen zu Benzos, es gibt ja Unmengen von schlafanstoßenden ADs.

Was mich gestern auch noch wachhielt war Sewi, die ich gestern echt unmöglich und niveaulos fand, wie sie mit Dir umgegangen ist. Eure eigentlichen Differenzen sind mir ehrlich gesagt wurscht, es geht mir ausschließlich um die Art, wie man miteinander umgeht.

Ich weiß nicht, ob Du das mitgekriegt hast mit meinem Krisentherapeuten, der jetzt die Termine ganz radikal gekürzt hat: bis vor kurzem hatte ich einen Termin pro Woche und jetzt habe ich nur noch einen alle vier Wochen. Da es dabei angeblich nicht um das Ausschleichen der Therapie geht, komme ich damit überhaupt nicht zurecht und heule viel. Was mir zusätzlich den Schlaf raubt. Aber da ich nicht auf dieser Stufe stehen bleiben will, denke ich über nichts anderes nach, als einen Weg zu finden, damit fertigzuwerden und mir außerdem auch noch einen anderen Krisenmanager zu suchen. Scheiße, ehrlich, darauf habe ich ja überhaupt keine Lust!

Ich bin aufgrund einer recht hohen Dosis Rivotril jetzt doch wieder total müde und muß ins Bett.

Bis bald! Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
C.
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Registriert: 4. Jun 2003, 22:28

Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von C. »

Liebe Xenia,

es gibt mich noch... war aber die letzten Tage nicht am PC. Bin auch kaum noch hier im Forum unterwegs. Tut mir z.Zt. einfach echt nicht gut. Und ich hab genug anderes was mich belastet... Versuche im Moment mir nicht mehr als nötig an Belastung anzutun... ist wohl mal wieder einfach nur noch 'überleben' angesagt. Ich weiss ja selbst dass es nicht hilft mich 'totzustellen', das löst nichts - aber zum kämpfen hab ich grad keine Kraft und Flüchten geht irgendwie auch nicht.
Hoffentlich muss die Schlange auch mal blinzeln, dann schafft es das Kaninchen vielleicht wegzuspringen...
Danke für die Sonnenblume!
Jetzt werd ich mal meinen AB abhören, die restliche Post lesen, vielleicht noch etwas weiter im Netz gucken. Nachher bin ich verabredet, hab gar keine Lust. Aber immer nur verkriechen will ich mir auch nicht zugestehen. Eigentlich will ich ja auch Kontakte. Also wieder mal durchhalten.
Leider kann ich mit den wenigsten Menschen einfach nur 'ich sein', mit dem ganzen Müll in mir. Ich hasse es aber auch, vor anderen Menschen rumzuheulen, das kann ich nur wenn alle Türen hinter mir zu sind.
Was soll ich auch erzählen...habe absolut keinen Nerv drauf wochenlang nur sagen zu können mir ist zum heulen und ich komme mit dem Leben nicht zurecht. Da sag ich lieber nichts. Ab und zu schimmern ja zum Glück auch mal noch positive Gedanken durch in mein 'Jammertal' - die versuch ich festzuhalten, zu sehen, mir anzuschauen.
Ich will einfach vertrauen dass es wieder besser werden wird. Ein paar reale 'Problemchen' muss ich irgendwie gebacken kriegen. Die 'Kaninchen-Starre' ist dabei natürlich sehr hinderlich. Und da beisst sich halt die Katze in den Schwanz. Naja, es geht halt alles sehr langsam, ich komme mir vor wie in Zeitlupe, und die Welt dreht sich eben nach wie vor in ihrem normalen Rhythmus. Aber da mir grad kein anderes Tempo zur Auswahl steht, mache ich eben in meinem Tempo weiter.

Die Idee/Vorstellung, Trauma-Arbeit und 'aktuelle Probleme/Krisen' irgendwie räumlich (und (dadurch??) gedanklich, gefühlsmässig...) trennen zu können gefällt mir eigentlich sehr gut. Das blockierte (und ja auch noch blockierende) zu trennen vom Aktuellen und 'in Ruhe und Sicherheit' zu bearbeiten... in einem 'eigenen Raum' ... Aber leider ist das so, mit 2 Theras für jeweils die eigenen Zielsetzungen, ja normalerweise kaum möglich.
Ich stelle es aber mir sehr hilfreich vor.
Es ist sehr schwierig, finde ich, das ganze einfach innendrin zu trennen, und man lebt ja mit sich, und den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen weiter, und das aktuelle macht nunmal nicht Pause bis man irgendwas innendrin so ent-wickelt hat, dass man 'etwas unbeschwerter' (weniger verknotet?) weiterleben kann.
Aber irgendwie MUSS es wohl gehen, sich innendrin die getrennten Räume zu (er)schaffen???
Und (abwechselnd??) alles aktuelle völlig auszublenden bzw. alles 'vergangene' und leider doch nicht vergangene auszublenden, je nachdem wonach man grade guckt?
Ich weiss nicht, wie ich all das, was doch Teile *meines* Erlebens ('damals' und heute) sind und meiner Muster, meines Fühlens, so trennen kann/soll, dass ich Stückchen für Stückchen angucken, bearbeiten, lösen kann... und alle anderen 'Stückchen' so lange "auf Eis legen" kann, sich-nicht-rühren machen kann...
Leider heilt die Zeit allein vieles nicht.

So, jetzt werd ich mal mein mir auferlegtes 'Tagesprogramm' angehen...

Dir alles liebe
Clara
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Hoffnungslos (IV), aber das wird sich ändern??!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr Lieben!

Ich bin vor kurzem aufgestanden (nachdem ich heute morgen schon ein wenig herumgeschlichen bin) und habe 'n Kaffee getrunken. Leider werde ich schon wieder so müde, daß ich nicht weiß, wie lange ich online sein werde. Ich bin aus der Übung, was Dosierung von Medis betrifft...

Und deshalb ist mein Kopf auch vollkommen leer und wenn ich mir nicht gleich aufschreibe, was ich tun bzw. schreiben will, habe ich es gleich wieder vergessen. Gottlob ist Sonntag, so daß ich mir nichts merken muß...

So, war mal kurz auf meinem Balkon, mich in der Abendsonne sonnen. Normalerweise bin ich überhaupt nicht der Typ, der ständig in der knalligen Sonne liegt. Aber z.Z. bin ich schon ziemlich blaß, was ich nicht so schön finde. Ich finde mich ja schon nicht schön, wenn ich nicht blaß bin, aber alles hat seine Grenzen, auch das Nicht-Schön-Sein....

Liebe Clara,
erstmal freue ich mich über mich, daß ich Dich mal aus der Isolation gelockt habe. Ich hatte es Dir ja schon geschrieben, daß es nicht so wichtig ist, wie man drauf ist. Die Hauptsache ist doch, daß man nicht ganz allein im Kämmerchen vegetiert (ja ja, ich weiß, bei diesem Thema sollte ich mal ganz ruhig sein). Ich finde es gut, daß Du Deine Verabredung nicht abgesagt hast. Es besteht ja eine klitzekleine Chance, daß das Treffen einigermaßen erträglich wird.

Warum denkst Du eigentlich, daß Du bei den meisten Menschen nicht "Du" sein kannst mit all Deinem Leid und voller Depression? Lohnt es sich dann, mit diesen Leuten auszugehen? Ich war auch mal in diesern Situation und ich habe mir gesagt, lieber alleine als mit Leuten, die keinerlei Verständnis haben (so auf die Art "reiß' Dich zusammen; mir gehts schließlich auch oft schlecht").

Damals (vor einigen Jahren) war das die einzige richtige Konsequenz für mich. Ich bin sowieso für klare Fronten. Heute bin ich eigentlich auch noch überzeugt davon, das richtige getan zu haben, aber ich hätte mir davor neue Leute suchen sollen. Denn jetzt stehe ich ganz schön alleine da. Aber die wenigen um mich herum wissen von meinem Psycho-Kram, natürlich keine Details in bezug auf Traumata.

Wenn Du mit "einige reale Pröblemchen" die Wohnsituation meinst, bin ich Deiner Meinung, daß Du das irgendwann gebacken kriegst. Das andere braucht eben seine Zeit, leider.

Das, was ich mit meinen Vorstellungen über die Traumaarbeit denke, nämlich diese Trennung, kann ich nicht gut erklären. Ich versuchs aber mal, vielleicht fällt mir ja ein Beispiel ein. Vielleicht so: meine Chefin ist mal wieder richtig fies zu mir, so daß ich nur noch heulen kann, nachdem ich die Kanzleiräume verlassen habe. Dann ist es - für mich - hilfreich, wenn ich mit meinem Krisenmanager darüber sprechen kann. Weil er mich dann schon davon abhalten kann, zu kündigen oder auch mich so weit bringt, daß ich keinen Quatsch mache. Natürlich entspringt meine Reaktion auf die Chefin aus meinen Grundannahmen, die mit dem Trauma zusammenhängen, aber bei ihm geht es eben nicht um diese Grundannahmen von früher, die es zu überprüfen gilt, sondern, wie der Name ja schon sagt, die Krise zu managen und das möglichst ambulant.

Und in der Traumaarbeit spielt meine Chefin überhaupt keine Rolle (okay, vielleicht erwähne ich sie mal in einem Nebensatz während der Expo-Nachbesprechung). Aber bei meiner Therapeutin geht es um die Vergangenheit. Und auch um die Gegenwart. Gegenwart in bezug auf das Integrieren meiner leider recht zahlreichen Traumata in meinen Alltag.

Oh je, wahrscheinlich kann wieder niemand verstehen, was ich meine...

Übrigens, mir geht es auch total auf die Nerven, auf die Frage meines Befindens zu antworten: schlecht. Das kotzt mich an, aber soll ich lügen?

Ganz viele Grüße, Xenia

P.S.: ich schreibe Dir heute evtl. noch ne mail, möchte was besprechen mit Dir,
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