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Schöpfung
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Registriert: 29. Okt 2006, 22:06

Re: Viele Jahre wie verschlafen - ohne Ausbildung - alles zu spät?

Beitrag von Schöpfung »

Hallo Ihr,

melde mich auch mal wieder. Äpfelchen, das kenne ich auch - die Ausmalung des Schlimmsten und das Streben nach Perfektion, das dann zum Stolpern über Maulwurfshügel führt.

Nach meiner erfolgreichen Bewerbung um den HIWI-Job hatte ich jetzt wieder voll den Rückschlag.

Meine Vermieter wollen mich unbedingt loswerden. Vorher gab es schon immer wieder Sticheleien von meiner Vermieterin, wie lange ich denn NOCH studieren würde, wann ich denn ausziehen würde etc.pp.Dann wurde ihr Mann immer penetranter, indem er in unserer Abwesenheit die Zimmer betreten hat. Dann hat er diesen Winter zweimal für eine Woche den Zugang zur Dusche abgeschlossen, im Tonfall wurde er auch immer ausfälliger. Also habe ich beschlossen, da auszuziehen.
Nun hab ich ein schönes großes Zimmer in einer WG gefunden, kann es aber nur bezahlen, wenn ich Wohngeld beantrage.Um Erkundigungen einzuholen hab ich die Sozialarbeiterin der Uni aufgesucht. Die hat mich total blöd ausgefragt, was das denn für ein Zimmer sei und das wär doch viel zu teuer und viel zu weit weg und ich solle doch in eine eigene Wohnung ziehen etc. ( nur dass die noch viel teuerer wäre!) Und die Klinik, in der ich arbeiten würde, sei doch auch viel zu weit von meinem Studienort weg usw. Ich wollte einfach nur ne sachliche Information über Wohngeldanträge und als ich da wieder raus war, hatt ich einfach nur das Gefühl, die hält mich nicht für entscheidungsfähig, welche Wohnung und welcher Job für mich gut wären. Es hat mich völlig aus der Bahn geschmissen und ich hab eine Stunde lang geheult und mich wie der letzte Dreck gefühlt. Ich kämpf sowieso schon immer wieder mit Selstzweifeln und Scham wegen meiner Studiendauer und dann noch sowas. Uff- man muss sich erstmal im Anschluss klar machen, was da eigentlich gelaufen ist...Ist doch ne Unverschämtheit, jemandem in die Wahl des Arbeitsplatzes und des Wohnortes reinzuquatschen, zumal die Fragestellung ja eigentlich um was ganz anderes ging! Ich kann mich immer noch kaum beruhigen!
Viele Grüße, Amalia
Schöpfung
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Re: Viele Jahre wie verschlafen - ohne Ausbildung - alles zu spät?

Beitrag von Schöpfung »

Hallo Äpfelchen,

die liebe Umarmung von Dir wird hiermit natürlich sofort erwiedert !
Hm, ich sag immer, ich würde mein Studium selbst finanzieren und hätte zwischendurch pausiert, um Geld zu verdienen. Verstehen kann ichs, wenn die Leute fragen. Aber die Wahrheit würd ich keinem mehr auftischen. Da hab ich zu schlechte Erfahrungen mit gemacht. Das überfordert einige Leute vielleicht.

Was diese Leute betrifft, die es ja so unendlich gut mit einem meinen, so scheint mir das eine Art Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen zu sein. Man kann sich toll überlegen fühlen, wenn man anderen RATSCHLÄGE erteilt. Und unsereins ist so richtig anfällig dafür.

Traut man sich selbst schon wenig zu und kommt dann so ein Schlaumeier daher, dann fühlen wir uns noch mickriger. Mit etwas Glück kriegt man nach dem Heulkrampf dann doch noch Abstand und realisiert, dass der andere gerade etwas falsch gemacht hat und nicht man selbst.
Mein Ziel wäre es,demnächst zu fragen, was diese merkwürdigen Fragen und Ratschläge denn bitte schön mit der eigentlichen Fragestellung zu tun haben und dass man sich weigert, Rechtfertigungen für seine Entscheidungen abzugeben.


Liebe Grüße, Amalia
Schöpfung
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Re: Viele Jahre wie verschlafen - ohne Ausbildung - alles zu spät?

Beitrag von Schöpfung »

Hallo Äpfelchen,

nun ja - nicht so toll. Zwar bin ich jetzt mit den Ämtern weiter und es sieht so aus, als ob das Wohngeld durchkäme.

Aber in dem ganzen Gewusel habe ich nicht mehr richtig auf den Dienstplan geguckt, wann ich Nachtschicht habe. Die Folge: Ich bin in den letzten zwei Wochen viermal zuhause angerufen worden, wann ich denn endlich zur Arbeit käme. Ich kam dann mit 45 -60 minütiger Verspätung zur Arbeit. Heute morgen hatte ich eine Dienstkonferenz. Ich war pünktlich aufgestanden, konnte aber den Schlüssel von meinem Motorrad nicht finden, habe ihn verlegt. Ich musste mir ein Taxi rufen und bin wieder 30 Min verspätet eingetroffen. Jetzt hab ich eine Abmahnung erhalten. Wenn ich in den nächsen zwei Jahren auch nur ein einziges Mal zu spät komme, flattert mir die Kündigung ins Haus. Beschämend. Vielleicht hätte ich mich einfach krank melden sollen. Aber was ist das jetzt? Bin ich krank oder zu nachlässig gewesen?
Der Druck ist enorm. Was, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit mal ne Panne habe oder der Linienbus Verspätung hat? Habe eine Anwaltshotline eingechaltet und warte auf Antwort. Muss ich durch.

Vielleicht brauch ich ja auch Druck, um mich zu verändern. Sei es, dass ich mich künftig krank melde oder eben pünktlich bin.

Aber von mir mal abgesehen:
Äpfelchen. Wie geht es Dir denn?

Liebe Grüße, Amalia
Schöpfung
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Re: Viele Jahre wie verschlafen - ohne Ausbildung - alles zu spät?

Beitrag von Schöpfung »

hallo liebes Äpfelchen,

was ist dir den in der Letzten Zeit klar geworden und was möchtest du ändern?

Bin äußerst neugierig und gespannt auf Deine Antwort!

Liebe Grüße, Amalia
Schöpfung
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Re: Viele Jahre wie verschlafen - ohne Ausbildung - alles zu spät?

Beitrag von Schöpfung »

Hallo Äpelchen,

whow! Alle Achtung, was Du alles gelernt hast!
Dass Dich destruktive Sichweisen und Kommentare heut nicht mehr berühren, dass beeindruckt mich besonders , weil ich weiß , wie schwer das ist, sich von Bewertungen anderer unabhängig zu machen.

Und dass Du jetzt eine Ausbildung machst, die Dich interessiert ! Das ist Klasse, das war bestimmt ein großer Schritt für Dich. Da kann man nur gratulieren! Mensch weiter so!

Liebe Grüße, Amalia
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