Heimweh in der Klinik

flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Gut, dass du eine/diese Entscheidung für dich getroffen hast. FÜhlt sich gut an oder?


Aber, mein kleiner (ähm, ok GROßER) "Aber-Bereich" irgendwo tief in meinem verkorksten Kopf besteht drauf zu fragen ob das "negative" Konsequenzen hat. Also ob der Abbruch bedeutet dass du so und so lang keinen Rehaantrag mehr stellen kannst usw.


Ansonsten hoffe ich dass du hilfe bekommst beim Netzwerkstriken, oder aber es alleine schaffst und dieses Netzwerk dann auch hilft. Vielleicht brauchtest du den Klinikaufenthalt als "so-will-ich-es-nicht"Erkennungshilfe und es treibt dich darin an zu Hause neues zu probieren... Denn und da bleibe ich bei meiner Meinung, dass Früheres Verhalten etc. eben NICHT förderlich war, sonst wäre es einem nicht so gegangen (bzw. hätten Medis alleine geholfen)

Mir helfen, wenn ich mir nicht so sicher bin was gut ist und was nicht Fragen wie: was würde es noch schlimmer machen? Oder: "wie kann ich dieselbe Situation wieder herstellen?


Anonsten wünsche ich dir, wenn du wieder zu Hause bist den besten Kaffe der Welt


LG,

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Liebe Flocke,

den "So-will-ich-es-micht"-Antrieb spüre ich deutlich. Das Problem ist aber, dass ich kein wirkliches Gegenkonzept habe. Ein Schlüssel zu meiner Befindlichkeit ist mit Sicherheit eine wohlwollende Haltung mir selbst gegenüber. Die Destruktivität, die ich der Klinik entgegenbringe, ist letztlich genau dieselbe Verachtung, mit der ich auch mich quäle. Insofern muss ich üben, mich wertzuschätzen, Geduld mit mir zu haben, meine Erfolge zu loben etc. Habe Tagespläne für zu Hause gemacht, die mich hoffentlich erst einmal über Wasser halten. Ansonsten steht die Entscheidung an, vor der ich in die Klinik geflohen bin: Mache ich meine Promotion weiter oder nicht? Das konnte ich hier nicht klären. "Wir sind keine Berufsberatung", wurde mir gesagt. Hm.

Einen lieben Gruß
Ida
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Hast du zu Hause denn Therapie?

Wenn nicht, dann versuche es über Beratungsstellen. Geht wesentlich schneller...

Ich hoffe mal dass deine "so nicht" Haltung dir hilft... kann ja sein, durch Ausschlussverfahren sozusagen (so habe ich heute gewählt )

Was auf jeden Fall hilft, aber schwierig durchzuhalten ist, ist die Tagesstruktur... also, auch wenn man frei hat morgens früh aufzustehen, sich fertig zu machen und so weiter... schwierig ist dann halt die Beschäftigung... da hilft es am Anfang einfach stupide spazieren zu gehen, habe ich zumindest so gemacht, wenn ich nichts anderes zu tun hatte... die Runde so wählen dass man ein, zwei Stunden braucht, dann steht kochen an.... Haushalt, kurze Mittagsruhe.... wieder raus (oder halt was anderes geplantes machen) usw.


Gibt es für dich denn Nachteile wenn du jetzt abbrichst? Darfst du dann nicht mehr in eine Klinik für eine gewisse Zeit?


LG Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
eurydice
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von eurydice »

@ Ida:
Wenn du nicht weißt, was du willst und Probleme hast, dich für oder gegen die Promotion zu entscheiden, dann kauf dir doch unterstützend das Buch "Mach endlich, was du willst" von Walter Zimmermann. Ich habe es mir vor wenigen Minuten auch bestellt, weil ich so viel Positives über das Buch gelesen/gehört habe. Ringe nämlich auch bei einigen Entscheidungen mit mir. Und:

"Wir sind keine Berufsberatung", wurde mir gesagt.

Genau das hat mir die erste Psychotherapeutin, bei der ich die erste probatorische Sitzung hatte, an den Kopp geknallt. Ich denke, ich spreche für uns beide, dass uns DAS wohl auch klar ist und dass sie uns keine Entscheidungen abnehmen können. Sie können uns aber helfen, uns selbst und unsere wirklichen Wünsche wiederzufinden - vorausgesetzt sie sind gute Therapeuten.

Ich grüße dich lieb, schreib uns doch bei Gelegenheit, ob du nun eine ambulante Therapie o.ä. machen wirst!

eurydice
Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling
flora80
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flora80 »

Liebe Ida,

also, den Satz mit der Berufsberatung finde ich total daneben. Vielleicht kannst du das ja im Abschlussgespräch noch mal anmerken. Mich würde das irre wütend machen und ich würde mich unverstanden und nicht ernstgenommen fühlen. Schließlich ist das ein zentrales Problem, dass die Depression begünstigt. So ein ungelöster innerer Konflikt macht einen fertig und wenn es dabei auch noch um die Zukunft geht, dann macht es die Sache nicht weniger zentral...

Also ganz ehrlich: Da geht es doch um Zukunftsängste und Versagensängste hoch drei und deine Therapeuten haben nix besseres zu tun, als dir so einen Spruch zu drücken??? Sorry, aber ich finde das unglaublich Sch....

Kein Wunder, dass du dich da nicht wirklich gut aufgehoben fühlst, wenn zentrale Probleme deines Gefühlslebens missachtet werden. Ich hatte mal ein ähnliches Erlebnis der dritten Dimension mit einer Ärztin in der Tagesklinik, die absolut nicht verstehen konnte, was eine Schreibblockade ist und warum einen das bei einem Literaturwissenschaftlichen Studium behindert... Und dass sämtliche Versuche, sich zum Arbeiten zu zwingen, fehlgeschlagen sind. Ihr Rat war: "Sie müssen halt einfach mal anfangen zu Schreiben, was sollen wir daran machen? ..."

HAHAHA. Danke. Klar, wenn man ein Fach studiert hat, in dem 30 Seiten für ne Promotion reichen, dann kann man solcherlei "Problemchen" kaum verstehen.

Könnte mir vorstellen, dass du dich damit so ähnlich fühlst.

Was das Programm zu Hause angeht: Freu mich über Besuch!

Liebe Grüße,

Flora
chrigu
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von chrigu »

Hallo Ida,

ich wünsch Dir erstmal, dass Du den Großstadttrubel genießen kannst, mit richtig gutem Kaffee in der Hand. Oder übersetzt: Dass Du Deine Entscheidung annehmen kannst und nicht nachträglich mit schlechtem Gewissen gequält wirst.

Als ich Dein Eingangsposting gerade nochmal las, kam mir der Gedanke, dass eine Reha-Klinik vermutlich auch einfach nicht das richtige für Dich war.

Und die Kommentare mit der "Berufsberatung", na, das hätten die sich echt schenken können! Hallo, der Beruf macht immerhin einen Großteil des Lebens aus und dient auch noch zur Finanzierung dessen. Und da soll das nicht wichtig sein? Da kommt mir auch die Galle hoch!


Chrigu
Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Ihr Lieben,

danke für Eure Postings. Ja, ich habe ambulante Therapie, sogar zwei Mal pro Woche, stehe also nicht alleine da. Mein nach-Hause-Kommen war besser als erwartet: Es gab direkt einen großen Knall mit meinen Eltern. Ich habe ihnen schwere Vorwürfe gemacht und gleichzeitig meine Liebe bekundet, und dass mich dieses Gefühlschaos verrückt mache. Ich habe so laut und verzweifelt geweint, wie ich es fünf Wochen in der Klinik nicht konnte. Sehr befreiend. Und meine Eltern hatte ich im Arm.

Meine Entscheidungsunfähigkeit versuche ich gerade einfach hinzunehmen. Was mich nervös macht, ist meine finanzielle Lage - habe gerade erfahren, dass ich einen Kunden verloren habe (der möchte seinen Unterricht bei meiner Vertretung weitermachen), und nun bleiben nicht mehr viele... Im Grunde nur noch eine Kundin und vielleicht 200 Euro im Monat... Ein Nebenjob wäre also jetzt mehr als angebracht. Ich glaube, dass mich Arbeit im Moment auch erden würde. Denn sieben Tage Freizeit sind eindeutig zu viel.

Einen lieben Gruß
Ida
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Oh das freut mich dass du gut zu Hause angekommen bist und deine Eltern ansscheinend ganz gut damit umgehen konnten...

Wohnst du noch bei ihnen?

Sonst sieht die finanzielle Lage wirklich mehr als schlecht aus...

Was würdest du denn gern machen, jobmäßig?


LG

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Liebe Flocke,

ob meine Eltern gut damit umgehen konnten, weiß ich nicht. Aber immerhin ist mal was passiert und ich bin auf meinem Gefühlschaos nicht sitzen geblieben.

Um meine Finanzen muss ich mich kümmern, wenn ich denn in der Lage bin zu arbeiten. Aus meiner Sicht bin ich das auf jeden Fall - es sind eben die Ängste, nicht zum Zuge zu kommen, die mich lähmen. Ich stand bis dato noch in keinem festen Arbeitsverhältnis, sondern war/bin an der Uni mit meiner Doktorarbeit beschäftigt. Sollte ich dies weitermachen, muss ich einfach meinen Nebenjob ein wenig ausbauen. Meine Eltern tragen meine Miete (natürlich schwierig bei unserem Verhältnis - aber sie würden ihre Töchter finanziell niemals im Regen stehen lassen), also würde ein Minijob schon einen großen Teil meiner Kosten decken. Wenn ich die Doktorarbeit nicht weiter vorantreibe, würde ich auf Jobsuche gehen, in den Bereichen Presse-/Öffentlichkeitsarbeit, Aus-/Weiterbildung, Internationaler Austausch/Sprachen - so mein Plan. Das kann natürlich eine längere Suche werden, und daher brauche ich auf jeden Fall irgend eine Art Nebentätigkeit. Zur Not auch im Supermarkt oder beim Bäcker, das würde mich bestimmt erden. Gestern hat eine Freundin Jobs auf der Messe ins Gespräche gebracht und mir eine Agentur empfohlen, deren Inhaberin sie gut kennt.

Es ist so komisch, Flocke, ich war mein ganzes junges Leben lang so erfolgreich und mittlerweile beschleichen mich selbst beim Thema Minijob Versagensängste... Immer wieder kochen Nervosität und Unsicherheit in mir hoch - selbst wenn es nur um Studentenjobs auf minimaler Stundenbasis geht. Mein emotionales Erleben ist in der Tat ziemlich krank. Ich würde alles dafür geben, um es wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Einen lieben Gruß
Ida
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Beneidenswert solche Eltern... aber das ist ein anderes Thema. Ist auf jeden Fall gut das du finanziell soweit abgesichert bist dass du nicht auf der Strasse hängst und verhungern musst.

Ist ja schon mal eine Sache die du nicht alleine regeln musst.

Mhm, die von dir angesprochenen Bereiche, müssen es unbedingt die sein? Also ich meine so nebenher....

Bei uns sind die begerten Studijobs bei Familienentastenden Diensten, Schülerhilfe usw. (gut ich studiere halt auch was soziales )

Da gibt es eigentlich immer Stellen und gerade bei Familien entlastenden Diensten sind die Arbeitszeiten sehr flexibel und die Arbeit sehr unterscchiedlich. ISt auch nicht wirklich schlecht bezahlt.

Wenn du gut in Fremdsprachen bist, wie wäre es mit Nachhilfe? Da bin ich fast vom Glauben abgefallen als ich hörte was man da pro Stunde verdient

Oder wie siehts mit einem Job an der Uni aus?


Sind das vielleicht Möglichkeiten?


Flocke
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Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Guten Abend Flocke,

nee, die genannten Bereiche kämen für eine längerfristige Arbeit in Frage. Für den Moment tut`s alles - heute hat eine Freundin gesagt, dass ihre Putzhilfe aufhört, und da sie um meine momentane Situation weiß hat sie mich gefragt. Ich hab mich gefreut und werde Donnerstagmorgen also ihre Wohnung sauber machen. Ansonsten muss ich einfach mal nach Minijobs suchen - Nachhilfe ist ne gute Idee, habe ich ja auch lange Zeit während des Studiums gemacht. Die Basis (selbst fürs Putzen) ist trotzdem eine minimale Grundstabilität, und ich hoffe, dass ich über die verfügen werde, ansonsten würde ich versuchen eine tagesklinische Betreuung zu bekommen. Im Moment geht`s bei mir stimmungsmäßig rauf und runter - war von Samstag auf Sonntag bei einer Freundin, die mir gar nicht gut getan hat. Uff, auch das lernt man langsam, wer krisenfest ist und wer eher nicht.

Erst mal einen Gute-Nacht-Gruß
Ida
Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

...ach und das mit den Eltern - ganz ambivalent. Beneidenswert finde ich, wenn Eltern ihre Kinder zu selbstbewussten und eigenständigen jungen Menschen erziehen, nicht aber, wenn Eltern auf ihre Kinder die eigenen Ängste projezieren (wobei Kinder für Eltern-Ängste und -Hoffnungen immer eine Projektionsfläche sind) Trotzdem: "Halt Dein Geld zusammen, Du musst ja mal Deine Arbeitslosigkeit finanzieren" finde ich rückblickend eine Unverschämtheit. Wurde mit diesen und ähnlichen Sätzen aber immer konfrontiert, bis ich wahrnehmen konnte, welchen Schaden solche Äußerungen bei mir anrichten. Dann habe ich mich heftigst dagegen gewehrt. Mittlerweile haben meine Eltern an ihr Verhalten keine Erinnerung mehr, sind aber vollkommen verständnislos, wenn ich ihnen in Krisen gestehe, dass ich Angst vor Arbeitslosigkeit habe...
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Ach ja, die lieben Eltern... Ich habe meine Mutter unwissentlich zu unrecht finanziell unterstützt... sie war stinksauer als ich dann einen Abzweigungsantrag für das Kindergeld stellte... Meine Finanzen sind seit meinem 16. Lebensjahr mein Problem und das auf ganzer Linie...


Aber du hast schon recht, emotionaler Rückhalt ist wesentlich wichtiger als finanzieller...

Flocke
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Incognita
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Incognita »

Ich schicke mal Grüße aus dem Feindgebiet Bayern Es war mir eine große Freude euch "zuzulesen". Weiter so!
Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Wie schön, noch eine Stimme! Möchte aber unterstreichen, dass das Feindgebiet eigentlich gar kein Feindgebiet ist, denn mit etwas Abstand kann ich sehr wohl die vielen guten Dinge sehen, die ich in der Klinik erfahren habe. Was es mir so schwer gemacht hat, diese anzunehmen, ist der Feind in mir selbst - und obwohl ich dies bereits in der Klinik artikulieren konnte, habe ich nicht durchgehalten.

Nun denn, mein Weg geht jetzt außerhalb Bayerns weiter. Möchtest Du verraten, wo Du genau wohnst? Oder bist Du etwa auch in den Heiligenfeld Kliniken?! Und was meinst Du mit "weiter so"?

Einen lieben Gruß
Ida
Incognita
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Incognita »

Hallo Ida,

mit "weiter so" meinte ich eigentlich nur eueren Austausch, manchmal erkennt man sich einfach selbst in geschriebenem wieder und mit Bayern meinte ich lediglich, dass das meine Heimat ist - ich schreib' von keiner Klinik sondern von zuhause aus.

Allen einen schönen Abend!
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Hihi, Incognita,
schön dass du nicht beleidigt bist....

Bayern, bzw. Unterfranken hat mich damals einfach nicht gut empfangen die Tatsache dass ich da nicht freiwillig war, naja... ich finde es dort eigentlich auch ganz schön...

Flocke
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Incognita
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Incognita »

Kein Problem Flocke ich wohne ja in Niederbayern.

Einen schönen Tag!
Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Hallo Incognita, magst Du erläutern, worin Du Dich wiederfindest? In meinem Klinikboykott oder in Flockes Antriebsversuchen?

Lieben Gruß
Ida
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Hallo Ida,

wie gehst dir eigentlich inzwischen? Ist ja jetzt fast eine Woche...

Konntest du das Umsetzen was du dir vorgenommen hast?
Ich frage, weil ich es bisher nie geschafft habe nach einem Klinikaufenthalt die Dinge so zu machen wie ich es mir vorgenommen hatte

Ich hoffe mal das Post-Klinik-Tief hat dich nicht erwischt....

LG
Flocke
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Ida08
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Ida08 »

Hallo Flocke,

es geht mir so lala... Ich bin nicht wirklich im Post-Klinik-Tief, aber sitze in meiner Unentschiedenheit fest: Soll`s jetzt weiter mit Bewerbungen gehen - oder doch erst Tagesklinik? Habe nächste Woche Dienstag ein Gespräch mit einem Arzt einer Tagesklinik, wovon ich mir etwas Klärung erhoffe. Gleichzeitig habe ich zwei Volontariate ausfindig gemacht, auf die ich mich bewerben möchte - aber jetzt kommt der ganze Kram mit E-Mail-Bewerbungen... Da habe ich keinen Plan von und muss mir erst mal Hilfe organisieren. Bis dahin sind die Bewerbungsfristen bestimmt abgelaufen (hier ein schönes Beispiel meiner Negativ-Denke) - aber auch egal, beim nächsten Mal hab ich`s dann. Auf jeden Fall stehe ich jeden Morgen auf (wenn auch nicht allzu früh, im Moment gegen neun), was auch damit zusammenhängt, dass ich nachts wieder schlafen kann. Das ist die Basis für alles...

Einen lieben Gruß
Ida
flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von flocke »

Das klingt doch recht gut... also nicht Ideal, aber das wäre auch ein Depriwunder...

Also, bei den Onlinebewerbungen kann ich dir nur sagen wie es in Finnland ist (ein Freundin ist dahin ausgewandert)
Dort bewirbt man sich fast nur so... Es muss nur das Anschreiben geschickt werden, mit ein paar Infos drin über Berufserfahrung usw. je nachdem für was man sich bewirbt.

Zeugnisse etc. werden dann erst zum Vorstellungsgespräch mitgebracht.

Das mit der TK klingt ganz gut, so kannst du dann denke ich besser entscheiden, wenn du gesehen hast wie es da ist... vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit einen Probetag zu machen...


Lass immer mal was von dir hören... ich finde das voll spannend... Aber nur wenn du willst natürlich.

Flocke
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Re: Heimweh in der Klinik

Beitrag von Incognita »

Hallo Ida,

ich finde mich sowohl in deinem Klinikboykott als auch in Flockes Antriebsversuchen wieder. Ich war nur einmal bis jetzt in der Klinik und da auch nur zwei Wochen. Nach drei Tagen habe ich mir damals gesagt: "Augen zu und durch". Ich habe jedes Therapieangebot angenommen, das mir auch nur halbwegs Spaß gemacht hat.
Bin jeden Tag schwimmen gegangen, viel spazierengegangen, hab' mir nordic walking Stöcke besorgt und hatte auch richtig Schwung.
Was ich damals nicht so gut fand, war, dass teilweise die Medikamente trotzdem erhöht wurden, obwohl eindeutig auch die geringere Dosis Wirkung gezeigt hatte. Und - ich bin seitdem noch zweimal in ein tiefes Loch gefallen.
Mir haben nie Antidepressivas alleine geholfen, für mich war die psychotherapeutische Hilfe mindestens genauso wichtig.

♥liche Grüße und lass wiedermal was von Dir lesen
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