Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

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sandkorn
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Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von sandkorn »

Hallo,
ich hoffe hier kann mir jemand weiter helfen. Habe einen Rehaantrag gestellt und dieser wurde abgelehnt.
Dazu sollte man wissen, den Antrag habe ich gestellt, als es mir sehr schlecht ging, ich aber nicht krank geschrieben war (war ich bis Sep.08 noch nie wg. Depri.). Meine Ärztin hat mich nur mit Tabletten versorgt, es gab auch keine Psychotherapie. Trotz einjähriger Behandlung ging es mir immer schlechter. Habe dann den Arzt gewechselt und wurde sofort AU geschrieben. Das nun durchgehend seit Sept. 08.
Ich möchte nun Widerspruch einlegen und hätte gern gewusst, wie lange die neue Bearbeitung dauert und wie die Chancen für eine Bewilligung aussehen.
Alternativ habe ich mir auch einen Termin in einer Tagesklinik geben lassen. Das Gespräch findet Ende Januar statt.
Wie sollte ich mich verhalten, wenn ich in die Tagesklinik am Ort gehen kann und auch mein Widerspruch positiv gewertet wird? Für eine Hilfestellung wäre ich sehr dankbar. Habe hier im Forum schon sehr gute Anregungen erhalten, gerade bezüglich der Bekanntgabe der Diagnose gegenüber dem Arbeitgeber.
Vielen DAnk schon mal im Voraus.
Grüßle
Sandkorn
misa

Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von misa »

hallo sandkorn !

die tagesklinik wird (so ich das weiß) von der KK bezahlt, weil es da um die wiederherstellung der gesundheit geht.
eine reha wird von der RV bezahlt, weil es da um die wiederherstellung der arbeitskraft geht.

lg misa
misa

Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von misa »

ich wollte damit nur sagen, dass das zwei verschiedene hüte sind. also, wenn du erst deine gesundheit wieder herstellst, warten die mit der reha bis du so weit bist, um deine arbeitskraft wieder herzustellen. eigentlich.

lg nochmal
misa
SisterGoldenHair
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... hier bin ich auch nochmal, Sandkorn.

Was hast Du denn nun vor?
Tagesklinik oder Wiedereingliederung in die Arbeit. verstehe ich jetzt grad nicht so ganz... wenn Du in die TK gehst, wirst Du ja nicht Mitte Februar wieder zur Arbeit gehen?

Ich habe mit Psychiatrie und anschließendem Tagesklinikaufenthalt sehr gute Erfahrungen gemacht - und würde einen Akutaufenthalt zur Stabilisierung heute einer ReHa jederzeit vorziehen.

Vor 2 Jahren war ich in einer akuten Phase in einer Reha, das hat mir überhaupt nicht gut getan. Meine Reha wurde in kürzester Zeit genehmigt - ich mache allerdings schon ca. 20 Jahre Therapie mit Abständen, nehme seit ca. 10 Jahren Medikamente, und war auch schon genau so lange in fachärztlicher Behandlung.

Wenn Du psych. Probleme hast, solltest Du Dir einen Facharzt suchen, sofern Du noch keinen hast, und regelmäßig Dein Befinden dokumentieren.

Einer Freundin wurde vor einigen Monaten eine ReHa abgelehnt, das könne man auch mit Psychotherapie behandeln. Ihre Neurologin sagte, sie sieht momentan keine Chance für den Widerspruch - zu selten beim Arzt, zu wenig Psychotherapie bisher und keine Medikamente............ jetzt macht sie erst mal wieder Therapie......

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
sandkorn
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von sandkorn »

Hallo misa,
vielen Dank für deine super Antwort, hilft mir schonmal weiter.

Vielen Dank und liebe Grüße.
sandkorn
Beiträge: 18
Registriert: 12. Jan 2009, 12:57

Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von sandkorn »

Hallo Ulli,
bin jetzt fast 1,5 Jahre in Behandlung, hatte bis zum Oktober nur Medikamente, aber meine damalige Ärztin hielt nichts von Therapie, ihre Meinung war, das brauchte ich nicht. Mir hat dann meine jetzige Ärztin gesagt, dass ich eine schwere Depri habe und allein mit Medikamenten dem nicht bezukommen sei. Wir haben auch noch andere Medikamente ausprobieren müssen, bis endlich meine jetzigen griffen. In Therapie bin ich seit November letzten Jahres.
Stimmt, die Ablehnung wurde bei mir auch damit begründet, dass ich noch nicht alle Therapieverfahren ausgenutzt hätte, wie bei deiner Freundin.
Ich wusste bisher auch nicht, dass ich eigentlich schon sehr lange die Krankheit habe, es nur nicht deuten konnte. Es gab ja auch immer wieder Phasen in denen es mir sehr gut ging. Aber es wird sich mit der Zeit zeigen, ob es nur eine einmalige Phase war oder nicht.
Meine Ärztin und Therapeuthin sind beide für eine Reha, die wäre jetzt sehr absolut gut für mich, als Alternative sollte ich es in der Tagesklinik versuchen. Na ja, mal sehen ob es überhaupt was wird.
Vor meinem Wiedereinstieg im Februar habe ich schon eine höllen Angst. War ja schließlich auch der Auslöser. Mir ist jetzt schon wieder schlecht, kann schlecht schlafen. Meine Therapeuthin denkt auch, dass eine umfassendere Therapie wichtig für mich wäre, denn meine Angst bekomme ich sonst nicht in den Griff.
Danke dir für die Antwort.
Grüßle
Petra
SisterGoldenHair
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo Petra,

Du kannst ja mal ein bißchen in meinen Beiträgen "schmökern" zwischendurch...

Vielleicht etwas zu direkt, aber ich habe den Eindruck, das ist eine sehr schwierige Geschichte an Deiner Arbeitsstelle...........
Schau jetzt auf Dich, daß es Dir mal besser geht...

also, wie gesagt - ich würde zur Stab. jederzeit eine Klinik vorziehen, und dann in Reha - bin halt ein "gebranntes Kind"...

Ich bin familiär stark vorbelastet, und bekam von Kindsbeinen an mein Leben "nicht wirklich hin"......... wußte nie wo mir der Kopf stand - das Wort Depression nahm erstmals meine HÄ (seit 2003) in den Mund - da war ich aber schon einige Jahre in neurologischer Behandlung, hatte auch schon lange Therapie gemacht...........

inzwischen habe ich u. a. die Diagnose "Dysthymie" - chron. Depression.... wenn dann so das eine zum anderen kommt, hat man u. U. doch mal ein "Aha-Erlebnis"....

Ich hoffe vor allem, Du kannst das Problem am Arbeitsplatz lösen - bzw. - wenn Du besser drauf bist, Dir etwas anderes suchen.

Für mich klingt es so, daß da nicht mehr viel zu retten ist, aber diesbezüglich bin ich halt auch auf einem sehr negativen Dampfer... die letzten Jahre meines Arbeitslebens waren der blanke Horror...
hast Du denn (anderer Thread) einen Ansprechpartner bez. dieser Querelen?

Liebe Grüße
Ulli

EDIT - Tagesklinik oder Reha ist ja nun keine kurzfristige Angelegenheit - wenn die Reha nicht genehmigt wird in Kürze, geh doch in die Tagesklinik zum Stabilisieren, derweil kann der Widerspruch laufen - aber in der TK hättest Du etwas Luft - Mitte Februar ist in 4 Wochen !


***

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(Jean-Jacques Rousseau)
sandkorn
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von sandkorn »

Hallo Ulli,
ja, vier Wochen sind in null komma nix rum. Und in mir geht es schon wieder drunter und drüber, vor allem weil ich weiß, dass sich die Einstellung meiner Chefin mir gegenüber in nichts geändert hat. Ich liebe meine Arbeit, habe viel mit Menschen zu tun.
Aber meine Chefin hat es geschafft, dass ich da äußerst ungern hingehe.
Im Moment geht es mir ganz gut, aber ich weiß ich bin in kürzester Zeit wieder unten, wenn sich nicht grundlegend was ändert. Klar, habe vor ein Gespräch zu führen und zwar mit Zeugen. Nur kann ich mir echt nicht vorstellen, dass sich dadurch letztendlich viel ändern wird.
Den Termin für das Vorgespräch zur Aufnahme in die TK habe ich nächste Woche, hoffe nur, ich werde auch aufgenommen, auch wenn es etwas später sein sollte.
Grüßle
Petra
SisterGoldenHair
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... hast Du eigentlich eine Vorstellung was sie gegen Dich hat?

Solltest Du in der TK aufgenommen werden - ich wüßte jetzt nicht, was dagegen sprechen soll (uns wurde in Homburg gesagt, wir können jederzeit wiederkommen) - ist es ja eher unwahrscheinlich, daß Du in 4 Wochen an Deiner Arbeitsstelle wieder auf der Matte stehst.

Du solltest Dir halt darüber klar werden, wo Du stehst - gesundheitlich und überhaupt - und ob Du dort noch was erreichen kannst im Falle einer Rückkehr - Dich gesundheitlich zu stabilisieren wäre m. E. am wichtigsten, ansonsten wäre es möglich, daß Du nach einer Rückkehr relativ schnell wieder einbrichst.

Ich bin nun seit 2 1/4 Jahr aus dem Laden raus, und erhole mich jetzt endlich in kleinen Schritten..........

Ich drück Dir die Daumen !
Berichte doch wieder wie es weitergeht, das interessiert mich.

... und jetzt mal Obama gucken... ;o)

Liebe Grüße
Ulli


***

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sandkorn
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von sandkorn »

Hallo Ulli,
so, jetzt geht es weiter, bin am Montag in der Klinik. Nach dem Gespräch heute bin ich ziemlich zuversichtlich, dass ich dort auf jeden Fall weiter komme. Die Gruppe, in die ich komme, hat die gleichen Probleme wie ich, es gibt somit noch andere denen es so geht wie mir. Man kommt sich nicht mehr wie ein Außenseiter vor, denke das tut auch gut.
Die ersten drei Wochen werden stationär sein, bin dann also nur am Wochenende zu hause, die nächsten drei Wochen sind dann reine Tagesklinik.
Hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht, aber ich bin sehr dankbar dafür.
So, dass mal zum Zwischenstand.
Drück mir die Daumen, dass es einen Ruck nach vorne tut.
Grüßle, auch an alle Mitleser.......
SisterGoldenHair
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Re: Ablehnung der Reha - Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch?

Beitrag von SisterGoldenHair »

:o) ... und hier habe ich Dich auch nochmal gefunden... hatte ganz vergessen, daß wir uns an dieser Stelle schon mal begegnet sind... ;o)

also war der Druck mit der wenig erheiternden Aussicht doch zu groß........ versteh ich.

ja, das wird bestimmt gut, da bin ich mir sicher ! In der Psych konnten wir am WE auch heim, und da es ehedem in der Nähe war, hatte ich immer das Gefühl, irgendwie "zuhause" zu sein... im Anschluß die TK im Klinikum war auch wirklich hervorragend.

Also, ich drück Dir ganz fest die Daumen, das wird schon. Und melde Dich dann doch bitte wieder wie es läuft.

Liebe Grüße
Ulli


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