Suiziddrohungen

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justmyself
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Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Hallo,
ich selbst habe Depressionen als Teil der Borderlinestörung, bin aber selbst auch Angehörige und deshalb hier:

Mein Vater droht mir mit Suizid. Sehr subtil, aber das macht es nicht leichter, im Gegenteil. Ich kämpfe seit Jahren immer wieder diese Phasen an, doch ich zerbreche daran. Andererseits rede ich mir ein, wenn ich nicht signalisiere, dass ich da bin, bringt es sich AUCH wegen mir um. Ich finde keine Ruhe mehr, lebe in Panik, Stress und Überforderung. Darüber reden kann ich mit ihm nicht, das wäre wieder eine Belastung für ihn, wieder ein Grund mehr.

Kennt das jemand und hat es jemand schon für sich "gelöst". Ich muss dazu sagen, dass es den ersten Versuch bereits gab.
Danke schonmal!
flocke
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von flocke »

Hat er denn professionelle Hilfe?

Ich habe eine gute Freundin nach einer Suiziddrohung in die Klinik geschafft und bei einem Versuch direkt Polizei und RTW gerufen... Damit konnte ich gut Leben...

Meine Freunde usw. (nicht jeder ist krank!) aus der Klinik (habe auch andere!) wissen dass sie mir mit "Drohungen" nicht kommen brauchen... ich fahre gerne mit in die Klinik, oder begleite zum Arzt... aber stundenlang rumdiskutieren und mich mit reinziehen lassen iss nich!!!

Nicht falsch verstehen, ich höre gerne zu und helfe soweit es geht... aber wenn es gewisse Grenzen überschreitet bin ich einfach nicht mehr die richtige und begleite im entsprechenden Fall gerne in die Klinik usw.


Hast du denn Hilfe, vielleicht eine Therapie?

Es ist schon bei Freunden schwer sich abzugrenzen, bei Verwandten ist es mehr als eine Herausforderung... lass dir helfen... es gibt viele Beratungsstellen....


Flocke
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flocke
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von flocke »

Ach ja und eh ichs vergessen, das Thema ist hier etwas "schwierig"... kann sein dass gesperrt wird, muss aber nicht sein, da du ja nicht suizidgefährdet bist... ist halt grenzwertig... sieh mal in den Forenregeln nach (immer zu emfehlen wenn man irgendwo neu ist)

Flocke
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justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Mh, aber ich kündige doch gar nix an oder so, sondern möchte darüber reden, wie mir die Drohungen zu schaffen machen!?!?! Versteh ich nicht wie das gegen die Regeln ist!? Das wollt ich jedenfalls nicht und klar hab ich die gelesen!

Aber zum anderen Teil:
er hatte lange Hilfe nach einem Versuch, ist aber jetzt abgelaufen.
Ich habe hilfe, aber das liegt daran, dass ich Borderline habe. Da habe ich auch viel für mich zu tun. Ist halt problematisch alle Stunden "für ihn drauf zu hauen" und meine eigenen Themen nicht zu bearbeiten... ach keine ahnung.

Ich kann mich eben gar nicht abgrenzen. Ich habe das mit Freunden durchgemacht und es war schwer und hat genau das böse Ende genommen was angekündigt wurde. Aber in der Familie ist es ganz anders. Ich weiß es als einzige. Ich werde immer wieder gefordert, ich muss da sein. Und wenn ich nciht da bin, weil ich nciht mehr kann, passiert es am Ende WEIL ich ncith da war. Dann komm ich aus der Schuld die ich mir gebe nciht mehr raus.
Ach ich weiß auch einfach nicht weiter, irgendwas muss passieren... Nur wie und was???
flocke
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von flocke »

Es wird, WENN es passiert NICHT passieren Weil du nicht da warst, sondern weil ER es ENTSCHIEDEN hat! DU bist dafür nicht verantwortlich!

Warum weißt nur du es? Weiß er dass es dir zu viel ist?

Was nutzt es dir und ihm, wenn du ihm das nicht sagst?

Er kann eine Theraie beginnen, sollte er seine Stunden aufgebraucht haben, Therart wechseln... er kann in die Klinik gehen, zur Krisenintervention... Hilfe läuft nicht aus!


Ich wollte nur sagen dass das Thema hier allgemein etwas schwieriger ist... es kann triggern, auch wenn es keine Ankündigung ist und bei DIESEM Thema wird halt schnell gesperrt...


Was bringt es dir seine Themen anzusprechen in DEINER Therapie? Garnichts! Und was bringt es ihm? Auch nichts!

Wenn er konkrete Äusserungen macht ruf den Notarzt! Ansonsten mach ihm klar, dass du das nicht kannst, dass es zu viel ist und er professionelle Hilfe braucht.


Flocke
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justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Ich kann eben nicht annehmen, dass ich keine Schuld habe. Im Kopf kommt es an, im Bauch ist es kritisch

Er weiß gar nichts. Ich will ihm nicht sagen, dass es zu viel ist, hinterher fühlt er sich dann allein und macht es...
naja warum weiß es nur ich??? weil er es mit mir machen kann vielleicht. keine ahnung. aber mit solchen stimmungen quatscht man ja auch nicht jeden voll.

Theraart wechseln ist leider oft nicht die lösung, da wird man trotzdem gesperrt, kenn ich selbst. aber klar, es gäbe wege. stationär, selbst zahlen... man muss es eben wollen. und das kann ich nciht erzwingen

seine themen spreche ich ohnehin nicht in der therapie an. wenn nur meine belastungen dadurch. meine stimmungen. nur kann man damit jahre füllen und ich will ja auch mein zeug schaffen. daher ist es manchmal thema, aber eben nicht oft und hilft nicht so.

konkrete äußerungen gibt es ja leider nie. es ist alles subtil, es ist alles hinten rum. irgendwie noch mieser als eine direkte aussage. weniger handlungsmöglichkeiten, mehr spielraum für angst und böse pahntasie.
cool
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von cool »

Hallo Justmyself !

Herzlich willkommen im Forum !

1.)
Eine Möglichkeit wäre, sich an den Sozialpsychatrischen Dienst zu wenden.
Damit du siehst was so ein Sozialpsychiatrischer Dienst ist und was die machen, habe ich Dir (als Beispiel) die Seite von der Stadt Wolfsburg rausgesucht.
Links am Rand kannst du weiter klicken und noch mehr drüber lesen.
http://www.wolfsburg.de/verwaltung/sozi ... ienst/wen/

Kennst Du Dich mit der Suchmaschine google aus ?
Wenn du dort die Stichworte "Sozialpsychiatrischer Dienst" und deine Stadt oder die nächst größere eingibst, findest du einen SpD in Deiner Nähe.
http://www.google.de

2.)
Warum "fixiert" sich dein Vater so auf dich und der Rest der Familie weiss nichts von der Problematik ?
Ist es möglich eine Art "Familienrat" einzuberufen und somit das Problem auf mehrere Schultern zu verteilen ?
Die derzeitige Situation ist sowohl für Dich als auch für deinen Vater hochgradig "gesundheitsgefährdend". Darum würde ich an deiner Stelle auch keinen Vertrauensbruch darin sehen, wenn Du die Familie informierst.

3.)
Du befindest Dich wirklich in einer Zwickmühle, aber wie Du selbst bereits geschrieben hast, es muss wirklich etwas passieren.
Vielleicht fallen auch dem ein oder anderen hier noch weitere Möglichkeiten ein, wie Du Dich selbst schützen kannst.

Ich bin ebenso wie Flocke sehr strickt, wenn es um Suizidalität geht. Wie Flocke es bereits beschrieben hat, kenne auch ich ganz klar meine Grenzen. Da müssen einfach Fachleute ran, die auch eine professionelle Distanz zum Krankheitsgeschehen haben.

Und ich scheue mich auch nicht davor, bei einer konkreten Suizidankündigung die Polizei anzurufen.

Denke an Dich und nutze deine Therapiestunden für Dich. Ich weiss, leicht gesagt.

Viele Grüße Cool
justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Danke für die lieben Worte. Verstanden zu werden tut ja schonmal gut.
Ja, Sozialpsychiatrischen Dienst kenne ich. Ich selbst werde bald in dem Bereich arbeiten

Problem ist eben, dass er weder freiwillig etwas unternimmt, noch konkret je ausgesprochen hat, sich das Leben nehmen zu wollen. Es sind immer diese Andeutungen, die mich in der Luft hängen lassen...

Naja, der Rest meiner Familie... Meine Eltern sind getrennt, mein Vater und meine Stiefmutter mitlerweile leider auch Mein Bruder lebt nicht hier und ist in seinem Leben sehr eingebunden, letztlich bleibt es eben an mir hängen, ich bin die die da ist und es ausbadet.
Es sei denn ich schiebe diese Verantwortung jetzt eben mal ein Stück von mir weg. Ich denke letztlich muss ich sehen, wie ich mir jetzt helfen kann ohne mir zu viele Vorwürfe zu machen. Mein Vater weiß selbst wo es Hilfe gibt und nimmt sie sich hoffensichtlich nicht.

Schönen Tag Euch
Calienta
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von Calienta »

Hi Justmyself!

Also als erstes möchte ich mal versuchen, dir klar zu machen, dass DU ihm garnicht helfen KANNST. Du kannst ihn lediglich dabei unterstützen, fachlich versierte Hilfe zu bekommen. Ich versuche das mal in einem Bild deutlich zu machen:

Zwei Menschen schwimmen mitten im Ozean und halten sich mit letzter Kraft gerade noch über Wasser. Was passiert, wenn einer der beiden versucht, sich am anderen festzuhalten? :
Sie ertrinken BEIDE.

Du bist überhaupt nicht in der Lage, ihm Halt zu bieten, da kannst du dich anstrengen soviel du willst. Du kannst ihm allerdings zeigen, dass "da hinten" ein Rettungsring ist. Greifen muss er ihn selbst.

Es ist sicher sehr schwierig, mit dieser Situation umzugehen.
Vielleicht hilft es dir, wenn du versuchst herauszufinden, wodurch deine Vorstellung, Macht über sein Leben/seinen Tod zu haben, entstanden ist. Wenn du tief in dir drin glaubst, dass es auf dich alleine ankommt, glaubst du auch, dass du eine gewisse Macht hast.

Vielleicht hilft dir meine "Geschichte" dabei, deine Geschichte zu verstehen:

Ich habe als Teenager mal unbewußt einen geplanten Selbstmord meiner Mutter verhindert. Einige Tage später erzählte sie mir dies. Ich hab mir auf der Stelle den Schuh angezogen, die einzige Person zu sein, die Lunte riecht, wenn Gefahr im Verzug ist (wir waren 6! Familienmitglieder, und keiner hat was gespürt außer mir) und auch die Einzige, die das Schlimmste verhindern kann.
Eine wahnsinns Last und Verantwortung hab ich mir da aufgehalst, und diese Überzeugung, der einzige Mensch zu sein, der helfen kann, hat in mir ein ausgeprägtes Helfersyndrom entstehen lassen. Hat sich jemand mit etwas an mich gewendet, das auch nur im Entferntesten an innere Not erinnerte, ging es in meinem unbewußten Gefühlsleben dabei immer um Leben und Tod, und ich hab mich mit Hilfe verausgabt bis zum sprichwörtlichen und tatsächlichen Umfallen.

Seit ich verstanden hab, wie das Helfersyndrom entstanden ist, ist es so gut wie weg. Ich habe durch das Verstehen auch verstehen gelernt, dass ich, wenn jemand dauerhaft entschlossen ist, überhaupt nichts verhindern KANN, es weder in meiner Macht noch in meiner Verantwortung liegt, was derjenige entscheidet. Was ich immer noch tue ist Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Ich denke, das ist der gesündeste Weg für alle Beteiligten.
justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Danke für die klaren Worte!

Also Hilfe zur Selbsthilfe anbieten bedeutet ja, alles anzusprechen und genau das kann ich nicht. Ich bin zu feige. Vielleicht auch, weil ich denke, dass ich zu viel in ihm aufwühle, er sich Vorwürfe macht etc. und es dann so weit ist.
Ich glaube, dass mein problem vielleicht ist, dass ich in der Scheidungsphase meiner Eltern alles mitbekommen habe. Suizidversuch, Morddrohung... ach einfach zu viel. Aber nicht, weil es mir jemand gesagt hat, sondern hintenrum. Ich habe auch gut nachgeforscht, weil ich irgendwie gespürt habe, dass etwas nicht stimmt. Aber ich musste es ja für mich behalten. Ich konnte ja nicht sagen ich hab dies oder jenes durchsucht, das und das gehört und weiß XY. Nein, meine Eltern denken noch immer das kleine Dumme "Kind" hat nichts gemerkt. Leider falsch gedacht. Ich glaube, dass ich seit dem denke, ich müsste die Kontrolle haben. Ich müsste forschen, aufpassen etc. weil sonst ganz viel hinter meinem Rücken passieren kann, wenn ich nicht immer auf der lauer bin, immer wieder von mir aus zeige ich bin da. Und das weiß mein Vater inzwischen, ICH BIN DA... und er nutzt es wohl unabsichtlich ein bißchen zu extrem
flocke
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von flocke »

Oh man, kannst du den Gottkomplex mal beiseite schieben... du hast doch hier nicht die Allmacht über sein Leben!

Was soll er machen, wenn du es ansprichst auf der Stelle tot umfallen?!

Merkst du dass du vollkommen die Falsche bist um ihm zu helfen, weil du es garnicht kannst?


Woher willst du denn wissen was er denkt, wenn ihr immer nur um fünf Ecken und indirekt miteinander redet?
Woher willst du wissen, dass er dann so verzweifelt dass er sich umbringt? Glaubst du dass du ihm so wichtig bist dass er es nicht ertägt dich zu belasten? Interessanter Aspekt oder? DU bist echt voll wichtig... in deiner Gedankenwelt...


Ist es nicht vielleicht auch möglich dass er erkennt dass es so nicht weitergeht und sich endlich auf Hilfe einlässt?


Warum ist denn in deinem Szenario alles darauf ausgerichtet dass er sich umbringt?


Flocke
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flocke
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von flocke »

sorry, doppelt...
Flocke
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justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Naja, was erwartet man sonst wenn TÄGLICH diese subtilen Bemerkungen kommen!? ich kann ja nciht die Augen davor verschließen. Und eben so wenig vor seinem ersten Versuch. Es ist ja nicht aus der Luft gegriffen, ich denke mir das nicht aus- leider. Das sind Bilder und Erinnerungen die wohl für immer im Kopf bleiben und die Alarmglocken angehen lassen.

Wenn ich es anspreche denkt er womöglich hinterher allein drüber nach. Merkt, wie sehr er mich damit jetzt über viele Jahre belastet hat. Nicht durchgehend, aber immer wieder. Selbstvorwürfe können auch zum Suizid beitragen. Was weiß ich denn was bei dem abgeht!? Und ich bin sicher nicht wichtig in meiner Gedankenwelt. Aber als engste Bezugsperson könnte ich es in seiner Welt sein. Wäre ich mir wichtig, würde ich wohl nciht 1000 mal nachdenken, ob mein Leben es wert ist, dass ein anderer weniger Hilfe erfährt und vielleicht sogar daran stirbt...

Und reden ist in dieser Familie irgendwie nicht. Ich kann es nicht sagen warum. Offenheit ist nicht gefragt- er klagt und droht ja auch nur hinten rum. Wenn ich diesen Kreis durchbreche und meine Gefühle ehrlich anspreche, werde ich dafür ganz schön fertig gemacht. Dumme Sprüche, man glaubt mir nicht. Es ist sinnlos. Ich habe das für mein leben anders geregelt, auf meine Familie bezogen ist es leider ncith anders möglich. Da gab es genug Versuche auch mit Hilfe meiner Therapie- es wurd letztlich als sinnlos abgehftet
Calienta
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von Calienta »

Hilfe zur Selbsthilfe kann vieles sein.

Z.B. bei einer neuerlichen Morddrohung (in meinen Augen(!) ist das oft ein patriarchalisches Druckmittel, um Macht über das Leben Anderer ausüben zu können, also schlicht und ergreifend Erpressung) den Vater ins Auto packen und in eine psychiatrische Akutklinik bringen.
ODER höchstpersönlich zu einem Psychiater schleifen.
ODER einsichtigen Personen einen Gang zum Arzt anzuraten.
Sowas halt.

Keinesfalls bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe, sich selbst dabei aufzugeben oder der Therapeut für den Kranken sein zu wollen.

Was mir auffällt ist, wie wenig du dich abgrenzen kannst und wie wenig du Eigenverantwortung als Teil einer gesunden Lebensbewältigung siehst.
Dein Vater unterdrückt mit seinen Suizidandrohungen die Erfüllung DEINER Bedürfnisse. So bekommt er seinen Willen (oder auch die Illusion der Befriedigung seiner Berdürfnisse) und du gehst mal wieder am Stock.

Ich denke, für dich ist es sehr wichtig, diese Co-Abhängigkeit zu lösen. Möglicherweise ist deine Verweigerung, dass er auf diese Weise Macht ausübt (diese Absicht ist ihm wahrscheinlich nicht mal bewußt), also dass du dich weigerst, in irgendeiner Weise für sein Leben Verantwortung zu übernehmen, die Basis dafür, dass er die Suizidgedanken aufgeben kann.

Ihr seid ein eingespieltes Team. Er droht, bekommt dann etwas, das er auf anderem Weg nicht erreichen kann, du bleibst in deiner Schiene der Selbstaufgabe gefangen und keiner von euch kommt auch nur 1 Schritt weiter.
Damit, dass dieses Muster weiter funktioniert, ist für ihn die Notwendigkeit, andere Lösungen zu suchen, nicht gegeben.

Eigenverantwortlichkeit ist bei euch BEIDEN Thema, und das ist es wohl auch, was euch da in einem sehr ungesunden Maß bindet. Jeder behindert den Anderen und sich selbst an Weiterentwicklung, solange ihr beide an dem alten Muster festhaltet.

Nimm DU DEIN Leben in die Hand!
justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Hallo,
das mit dem Einweisen ist leider sehr schwer, sonlange er um den heißen Brei herum redet. Da sind den Ärzten die Hände gebunden und spätetens am nächsten Tag muss er frei gelassen werden. Er weiß ja, was er da zu sagen hat. Das spiel gab es leider schon. Gang zum Arzt raten etc... man muss es halt annehmen.

Aber gerade da das alles ganz geschickt umkurvt wird, stimmt wohl die Aussage, dass ich mich dafür nicht aufgeben darf. Ich kann ja nur mich ändern leider. Das ist ganz ganz schwer, denn das bedeutet ein STück weit loszulassen und den Tod als mögliche Folge in Kauf nehmen. Auch mit dem Wissen, dass ich mir Vorwürfe machen würde.

Abgrenzung ist leider ein ganz großes Problem von mir und da habe ich denke ich noch viel vor mir. Aber immerhin ist ein Anfang gemacht.

Mh, mein Verhalten als Basis für seine Suizidgedanken... ja das ist ja die Richtung in die ich denke. Nur irgendwie nicht ganz genau so wie Du es hier schreibst. Aber klar. Mag sein, dass ich, die ich als letzte auf die Spielchen noch eingehe, meinen guten Teil dazu beitrage, dass es ihm so geht und er an Suizid denkt. Das täte mir natürlich unendlich leid. Aber ich mache das doch nicht extra. Ich will ihn doch nicht in den Suizid treiben. Hoffe, dass das hier klar ist!

Es timmt schon, dass wir ein STück eingespielt sind. Ich komme schon weiter, immer dann wenn er mich in Ruhe lässt, gehe ich gute Schritte in Richtung Gesundheit
Nur sobald er durchdreht gehen bei mir die Alarmglocken an. Aber ich habe auch einfach mehr als genug Suizid erlebt und will das nieeee wieder. Und das, was ihm im Leben fehlt, kann ich ihm nciht geben und ich befürchte das kann keiner. Nur er und ganz viel Thera.

Ich nehme mein Leben in die Hand.
Ich mache Therapie, lag monatelang in Kliniken, suche jetzt eben eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suizidgefähredet. Angeblich gibt es die, ich habe "nur" dieses Forum gefunden. Ich stehe wenigstens hier anonym zu dem was los ist und suche den Austausch. Für mich ist das sehr viel, denn es ist alles mit Angst verbunden. Insofern bemühe ich mich ja. Aber vielleicht bin ich da nicht gerade ein porsche Sorry wenn das nervt!
Calienta
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von Calienta »

Zitat:
"Mh, mein Verhalten als Basis für seine Suizidgedanken... ja das ist ja die Richtung in die ich denke. Nur irgendwie nicht ganz genau so wie Du es hier schreibst. Aber klar. Mag sein, dass ich, die ich als letzte auf die Spielchen noch eingehe, meinen guten Teil dazu beitrage, dass es ihm so geht und er an Suizid denkt. Das täte mir natürlich unendlich leid. Aber ich mache das doch nicht extra. Ich will ihn doch nicht in den Suizid treiben. Hoffe, dass das hier klar ist!"

Du hast mich missverstanden, da kam etwas falsch rüber, sorry. Ich versuche, es anders auszudrücken, vielleicht wirds dann verständlicher.
Du hast definitiv NICHT Schuld daran, wie es ihm geht und dass er Suizidgedanken hat! Egal, ob du das Spielchen mitspielst oder nicht.
Vielmehr ist er nur dann gezwungen, eine andere Lösung zu finden (vielleicht endlich in die Selbstverantwortung zu gehen?), wenn du nicht mehr mitmachst. Das ist die Form von EINFLUSS (NICHT Verantwortung!!!), die du in der ganzen Sache hast.

Ihr macht euer Wohlergehen gegenseitig von euch abhängig und steh euch damit selbst im Weg.

Dein Vater macht sein Überleben davon abhängig, ob du "spurst" oder nicht. Somit gibt er die Verantwortung an dich ab, was aber auch bedeutet, dass er (in seiner Vorstellung) auf dich angewiesen ist und dir Macht über sein Leben gibt.

Du machst dein Wohlergehen davon abhängig, ob dein Vater dich in Ruhe lässt oder nicht, da also auch keine Eigenverantwortlichkeit.

Einer von euch beiden muss dieses Muster durchbrechen, sonst hört es nie auf. Insofern finde ich es nicht "geopferte" Zeit, wenn du das Thema Selbstverantwortung und - Bestimmung in deiner Therapie, auch im Zusammenhang mit den Vorgängen zwischen dir und deinem Vater, bearbeitest, mit dem Hauptfokus auf das, was es mit DIR macht.
flocke
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von flocke »

Ist bei euch in der Nähe eine Psychiatrie? Unsere hier haat eine Angehörigen Gruppe. Ansonsten bei den Beratungsstellen anrufen (Caritas, Diakonie, SkF, usw.) und nach solchen Gruppen fragen.

Woher weißt du eigentlich dass er an Suizid denkt, wenn er doch nur um den heißen Brei rumredet, wie du sagst? Kann es sein, dass du darauf fixiert bist und das in seine Äusserungen hineinprojezierst?

Wenn er in der Klinik ist woher weißt du dass er denen nur wass vorsspielt? Warum erkennst du das, die anderen aber nicht?

Flocke
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justmyself
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Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

hallo,

@ calienta:
ja irgendwie hast du recht. und das ärgerliche an der sache ist, dass der kreislauf der abhängigkeit nicht ganz rund ist. wenn es ihm schlecht geht UND ER ES MIR AUFZWINGT, geht es mir schlecht. und ihm geht es schlecht, wenn ich es mir nciht anhöre. aber warum geht es ihm nicht schlecht, wenn ich mal eine schwere phase habe??? warum ist er so auf sich fixiert. naja, wird an seinen problemen liegen, macht er sicher nicht extra. aber schon schade.
ich habe auch diese woche so viel wut gefühlt, hilflosigkeit, trauer etc., dass es definitiv thema in der therapie wird und zwar mit dem konkreten ziel zu lernen, wie ich da in kleinen schritten rauskomme. schritte, die mich nicht vor panik still stehen lassen, sondern zu mir passen.

aber gerade ging es. er war zumindest zwischenzeitlich mal für mich da und fing erst nach 10 minuten von sich an. ich musste ihm mitteilen, dass mein onkel gerade gestorben ist, und mir ging/ geht es echt dreckig und er hat mal nachgefragt, ob er was machen kann für mich. aber heut hatte er auch einen guten tag.

@ flocke: ja hier ist eine psychiatrie. ich habe gerade auch schon einen verband angesprochen und suche jetzt aktiv. aber danke für den tipp!
ich bin sicher sehr fixiert, weil ich es eben zu oft miterlebt habe und z.b. freunde von mir ähnliches gesagt haben und jetzt nicht mehr leben. ich weiß, dass muss nix heißen. aber wenn jemand der schon einen versuch hatte und endlos traurig ist sagt, er "wolle und könne so nicht leben" und ähnliche dinge... naja, dann ist es nicht nur auf grund meiner vorgeschichte ein gedankengang der naheliegt.

das mit dem vorspielen ist so: ich weiß nicht, wie aktiv er an sich arbeiten wollte/ konnte. aber ich weiß, dass er nachts nach dem versuch akut vom arzt eingewiesen wurde, ihm das aus welchen gründen auch immer nciht gefiel dort und zu viel war und er sich nach 2 tagen entlassen hat. und ganz ehrlich, was man dafür sagen muss um da raus zu kommen, kann sich doch jeder an 2 fingern abzählen oder? und, dass es ihm damals 2 tage nach dem versuch nciht so gut ging, wie er es dort angegeben hat wusste jeder. nur, dass es noch immer so ist, er noch immer "Nicht leben kann und will" das zeigt er nur noch mir.
BeAk

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von BeAk »

Doch liebe Justmyself,

dein Vater macht es extra, das es ihm nicht schlecht geht, wenn es Dir schlecht geht.
Denn das ist gesundes und normales Verhalten, das es einem nicht schlecht geht, wenn es dem Eltern/Kind schlecht geht.

Das Problem ist nicht die Suizialität deines Vaters. Das Probelm ist, das Du meinst es ist normal zu leiden, wenn der Kranke leidet.

Die Suizidalität Deines Vaters ist allein sein Problem, nicht deines. (Im übrigen kann man auch mit Suizidalität ganz gut leben, wenn man es gelernt hat.)

Du aber machst die Problem Deines Vater zu Deinen Poblemen, dabei habe diese Problem rein garnichts mit dir zutun, und stehen aushalb Deines Einflusses.

Du hast ein Problem, nicht Dein Vater. Denn dein Vater reagiert vollkommen gesund. Er sucht sich jemanden zum Gespräch wenn es ihm nicht gut geht.

Es ist deine Aufgabe dafür zu sorgen, das es Dir gut geht.
Diese Aufgabe besteht NICHT darin, dafür zu sorgen, das Dein Vater nicht suizidal ist, damit es dir gut geht.

Sie besteht darin, Deinen Vater die Verantwortung für sein Leben/Wohlergen zu überlassen. Und die Verantwortung für Dein Leben/Wohlergehn zu übernehmen.

Das heißt, das Du für Dich sorgst, das es Dir gut geht, ganz gleich wie es Deinem Vater geht.

Kennst Du diesen Text?

http://www.manfred-koschnick.de/coabhaengigkeit.htm
Calienta
Beiträge: 31
Registriert: 14. Jan 2009, 08:08

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von Calienta »

Astrein auf den Punkt gebracht und super Link, Beatrix, Kompliment!
BeAk

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von BeAk »

Danke Calienta
justmyself
Beiträge: 13
Registriert: 14. Jan 2009, 16:45

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Hi,
naja also ich denke ganz unnormal ist mein Verhalten da nicht. Sicher, ich mache mir zu viele Gedanken und deshlab suche ich ja nach Hilfe. Aber ich denke, dass es gar nicht so abwägig ist, dass es einem schlecht geht, wenn man sich mit dem drohenden Tod eines Elternteils auseinader setzt. Ich zumindest bin so gestrickt, dass es mir nicht egal ist, wann meine Eltern sterben. Klar geht es mir nahe. Und ich denke ebenso, dass es auch nicht völlig unnormal ist die probleme aus einem weiteren Grund zu meinen zu machen: Ich habe aus dem Miterleben damals, bei seinem Versuch, einfach drüber gestanden- "ist mir dich egal, ich hab mein Leben, meine probleme etc." Also quasi das "gesunde" Gegeteil gewählt seine Probleme nicht zu meinen zu machen. Folge davon ist leider eine posttraumatische Belastungsstörung. Ich denke, dass so ein Trauma wieder aufgewühlt wird, sorgt zwangsläufig auch dafür, dass man ein wenig aus der Bahn geworfen wird. Ansonsten ist es ja eben kein Trauma, sondern etwas schlimmes, aber gut verarbeitetes.
Ich glaube also, dass ich sicher kleinschrittig an mir versuchen sollte zu arbeiten um daraus zu kommen, aber dass mir der Tod meines Vaters nicht egal ist und mein Trauma mir zu schaffen macht, ist denke ich absolut nicht so unnormal wie du sagst. Aber was ist schon normal- für mich ist es eben so, anderen ist so etwas egal. Jeder muss seinen Weg finden, ich suche meinen, aber so radikal wird er nie sein.
BeAk

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von BeAk »

Liebe Justmyself,

hast Du Dir meinen Link angeschaut?

Dort ist nochmal verständlich geschrieben was ich meinte.

Nur weil jemand suizidal ist, heißt das nicht zwangsläufig, das er sich umbringt.

Wenn Dich die Suizidalität Deines Vaters schwer belastet, ist es Deine Aufgabe Dich abzugrenzen.
kartoffelsalat
Beiträge: 464
Registriert: 9. Jan 2009, 04:53

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von kartoffelsalat »

Hallo Justmyself

Oh, diese ganze "Co-Kacke" entschuldige meine liebe justmyself ich meine nicht dich, sondern das Muster, macht mich komplett agressiv.

Und OH Wunder. Ich merke, dass ich wütent werde und das tut mir gut. Sag nochmal jemand solche Threads triggern nur "Schlechtes".

JUSTMYSELF lies was Beatrix dir geschickt hat!!!


Du schreibst:
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>Und reden ist in dieser Familie irgendwie nicht. Ich kann es nicht sagen warum. Offenheit ist nicht gefragt- er klagt und droht ja auch nur hinten rum. Wenn ich diesen Kreis durchbreche und meine Gefühle ehrlich anspreche, werde ich dafür ganz schön fertig gemacht. Dumme Sprüche, man glaubt mir nicht. Es ist sinnlos. Ich habe das für mein leben anders geregelt, auf meine Familie bezogen ist es leider ncith anders möglich. Da gab es genug Versuche auch mit Hilfe meiner Therapie- es wurd letztlich als sinnlos abgehftet<
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Du musst den Kreis durchbrechen. Das hat nichts mit Verantwortung abschieben zu tun. Artikuliere dich wieder und wieder.

Keine Geheimnisspielchen, kein nur du, lasse die gesamte Familie wissen was du denkst. Bei dummen Sprüchen kontere mit einem "So sehe ich das."

Bei Kommentaren in Richtung das hast du übrbewertet, sage dass du es so verstehst und es dann besser ist die Andeutungen zu unterlassen, wenn du sie überbewertest.

Noch besser sind Kommentare in Richtung VERTRAUENSMISSBRAUCH. Du kannst es nicht alleine tragen. Entweder du verteilst es auf viele Schultern, oder dein Vater verteilt es - immer wieder Experten empfehlen.

Und dann die Tür zumachen und nach Hause gehen. Und dir klar darüber werden, dass jeder seine eigenen Entscheidungen trifft.
Täglich.

Wow.

Viel viel Kraft zum Abgrenzen
Kartoffelsalat

Umsorge dich selbst.
justmyself
Beiträge: 13
Registriert: 14. Jan 2009, 16:45

Re: Suiziddrohungen

Beitrag von justmyself »

Ja, danke- den link habe ich gelesen. wie gesagt- allamiert sein ist für mich normal und alles andere muss ich noxh lernen, was eben auch an der posttraumatischen bel.stör. lieg.für mich hat suizidalität bisher in 2 von 2 fällen suizid bedeutet, der dritte ist eben offen.



und mich macht das alles auch langsam aggressiv, aber ich denke es ist nicht übel. da muss ich dann lernen meine aggressionen gut abzuleiten, aber dass sie überhaupt da sind ist gut.
und die muster in meiner familie: da kommen ganz blöde persönliche angriffe, daher hab ich mit meiner thera besprochen, dass es keinen sinn macht. ich ändere es aber definitiv für mein leben. ich habe freunde die anders ticken, ich selbst sprech probleme inzwischen außerhalb der familie an... nur zu hause ist es eben auf grund der schwierigkeiten nicht möglich, aber auch nicht nötig, wenn ich mir einen anderen weg suchen- selbsthilfegruppe, freunde, therapie und internet ist ja schon ein ganz großer anfang finde ich.

so das wars, hab nen dicken gips am arm u tippen is schwer
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