ich habe es doch nicht geschafft

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baerbel
Beiträge: 47
Registriert: 13. Feb 2004, 20:44

ich habe es doch nicht geschafft

Beitrag von baerbel »

Das ist ein post, um meine Trauer loszuwerden. Was habe ich gehofft, dass mein Partner und ich wieder zueinander finden können. Habe hier noch vor einiger Zeit geschrieben, dass ich nun mehr Abstand zu ihm finden konnte. Nein, es war nur für kurz. Innerlich hatte ich mich noch nicht gelöst von ihm, Hoffnungen waren noch immer da. Hatte ja auch eine Therapie begonnen, bin noch dabei und dennoch war er mit seinen Depressionen sehr aktuell, so dass es noch gar nicht viel um mich ging.
Es tut sehr weh, nun endgültig zu scheiden. Aber er kann einfach nicht, braucht Distanz zu mir, um zu sich zu finden. UNd ich kann auch nicht mehr. Es ist noch immer wie eine Spirale, ich möchte sehr gerne Kontakt zu ihm, dann spüre ich seine Kälte und ich habe versucht, ihn wieder zu mir zu "ziehen". Aber es tat hinterher immmer nur weh. Dennoch war der Schmerz besser zu ertragen, als ein Leben ohne ihn. Wir haben so viel erlebt und ich wollte eine Zukunft mit ihm. Nun gibt es die nicht mehr und wir haben eine Kontaktstille für 2 Monate vereinbart. Ich weiss noch nicht wie ich es schaffen kann. Empfinde auch keine Wut für ihn, er sorgt sich noch sehr um mich, was er gerne "verlernen" möchte und ich kaum ertragen kann.
Ich musste mir das von der Seele schreiben, noch geht es mir nicht besser. Tut mir leid, dass ich mal wieder einen neuen thread eröffne.
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: ich habe es doch nicht geschafft

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Bärbel,
ich kann Dich gut verstehen und drücke Dich mal ganz fest.
Mir geht es auch gerade nicht viel anders, mal gibt es gute Phasen, dann gibt es plötzlich wieder soviel Rückschritte und Verletzungen, dass man nichts mehr empfinden kann.

Bist Du Dir denn sicher, was für Dich momentan das Beste ist? Hast Du Freunde, die Dir helfen können Abstand zu finden? Bist Du schon soweit zu sagen, dass der endgültige Kontaktabbruch für Dich richtig ist oder vermutest Du es nur, weil alle anderen es Dir sagen?

Versuch den ersten Schritt allein zu gehen indem Du etwas machst, woran nur Du Spaß hattest, Dein Partner aber nie. Das hilft ungemein!

Liebe Grüße
vom Kobold
Love it, leave it or change it!
baerbel
Beiträge: 47
Registriert: 13. Feb 2004, 20:44

Re: ich habe es doch nicht geschafft

Beitrag von baerbel »

Hallo Kobold,
herzlichen Dank für Deine ANtwort. Heute ging es mir tagsüber ganz gut, ich hatte zwar immer noch Gedanken an ihn, aber ich konnte mich auf meine Arbeit konzentrieren.
Wir wohnten ja bisher in 2 Ländern, somit hatten wir uns gar nicht so häufig gesehen. Auch haben wir eigentlich ähnliche Interessen und habe auch meine wenigen eigentlich nicht einschränken müssen. Es ist eher so, dass er mir auch daür fehlt. Dennoch denke ich, dass ich unsere Gespräche noch nicht aushalten kann. Wenn es um ganz normale Themen geht können wir schon mehrere Stunden miteinander reden, je nach ENergie von ihm. Dennoch habe ich schon auch gehofft, dass er wieder zärtlicher wird, und das konnte er nicht mehr. Das hat mir sehr gefehlt und die Abweisung ist sehr schmerzhaft, so dass ich nach und in vielen Gesprächen einfach nur weinen musste. Und auch dann habe ich ein Ungleichgewicht gespürt, auch mein Exfreund fand es sehr schmerzhaft, mich so leiden zu sehen und dennoch nicht gegen seine Gefühle anzugehen.
Vielleicht werde ich über E-mail Kontakt halten, das mag einfacher sein.
Ich weiss momentan noch nicht, wie lange ich das durchhalten kann und wie es weitergehen wird. Ob ich es schaffe, meine innere Hoffnung zu lassen. Keine AHnung und ich habe Angst auch emotional kälter zu werden.
muckimausiii28
Beiträge: 46
Registriert: 19. Nov 2008, 08:36

Re: ich habe es doch nicht geschafft

Beitrag von muckimausiii28 »

Hallo Baerbel

Habe dein Post aufmerksam gelesen und möchte versuchen, dir etwas zu erklären. Natürlich ist es schwer und unverständlich für dich, das dein Partner dich verlassen hat, aber er hat damit die Notbremse für sich selbst gezogen. Dein Partner ist ein Mensch, der es gelernt hat, so zu leben, das er sich von anderen Menschen nicht abhängig macht, denn das braucht er nicht. Er ist auch in der Lage, alleine klar zu kommen. Du scheinst genau das Gegenteil zu sein, nämlich ein Mensch, der meint, er könne nur durch andere glücklich und zufrieden sein. Dadurch hast du dir selbst unbewusst eine Abhängigkeit erschaffen, die du jetzt spürst. Doch ich sage dir: Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der sich von anderen abhängig machen muss um glücklich und zufrieden sein zu können. Das, was wirklich wichtig ist, ist das du lernst, das du selber dir der wichtigste Mensch in deinem Leben wirst. Erst wenn du dich selbst aufrichtig von ganzem Herzen liebst, so wie du bist, mit allen Stärken und Schwächen, die du hast, erst dann kannst du das auch nach außen ausstrahlen. Und das, was du nach außen strahlst, egal was es ist, das kehrt zu dir zurück.
Ich könnte dir hier noch seitenweise weiterschreiben, doch das will ich gar nicht. Wenn du dir selbst einen Gefallen tun möchtest, dann lies mal folgendes Buch:" Raus aus den alten Schuhen" von Robert Betz. Dieses Buch hat auch mir die Augen geöffnet und ich habe einen neuen Weg in meinem Leben eingeschlagen, von dem ich mehr als überzeugt bin.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg für deinen weiteren Weg.

Liebe Grüße, muckimausiii
bela
Beiträge: 56
Registriert: 10. Jan 2005, 15:41

Re: ich habe es doch nicht geschafft

Beitrag von bela »

Ja,
da hast Du sehr recht, dass ich mir eine gewisse Abhängigkeit geschffen habe. Das macht das Loslassen sehr schwer. dennoch wird es zunehmend einfacher, keinen Kontakt zu halten (mit Hochs und TIefs). Es fühlt sich besser an, wenn keine Ablehnung vorhanden ist. Mir geht es nun langsam besser, ich arbeite an mir selber und mache es damit acuh meinem Exfreund einfacher, sich um sich zu kuemmern.
muckimausiii28
Beiträge: 46
Registriert: 19. Nov 2008, 08:36

Re: ich habe es doch nicht geschafft

Beitrag von muckimausiii28 »

Das ist sehr gut, das du an dir arbeitest. Du sagst, es fühlt sich besser an, wenn keine Ablehnung da ist, doch hast du mal in dich reingeschaut? Lehnst du dich nicht vielleicht selber ab? Kannst du in den Spiegel schauen und dir sagen, das du dich von Herzen liebst? Wie würde deine Antwort auf folgende Frage lauten: Welcher Mensch in meinem Leben ist mir der wichtigste? Kannst du von dir behaupten, das du dich so wie du jetzt bist, mit allen Stärken und Schwächen, annimmst und dich dafür liebst?

Versuche mal in dich zu gehen und reinzufühlen, was du bei dem Gedanken an dich empfindest.

Lieben Gruß, muckimausiii
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