med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... so, dieser Thread neigt sich dem Ende zu *Gott sei Dank* :o)

Im ATZ herrscht mal wieder Aufbruchstimmung, und diesmal bin ich selber dabei... einige meiner "Genossen" reisen morgen schon ab... das ein oder andere Gesicht ist dabei, das man über die Wochen schätzen gelernt hat... nun geht jeder wieder seiner Wege, in eine mehr oder weniger ungewisse Zukunft...

In den letzten Tagen mit Aussicht auf ein Ende, haben dann auch die zurück liegenden Wochen ihren "Schrecken" verloren... meine Mission war jedenfalls für mich zu guter Letzt "erfolgreich", denn im Grunde wurde wohl die Meinung der Uniklinik bestätigt - ich werde defin. a.u. entlassen - dies sagte mir heute auch die Chefärztin.
(das bedeutet aber noch lange nicht, daß ich mich nun beruhigt zurück lehnen kann...)
bez. einer med. ReHa - das könnte ich ja probieren, meinte sie auch noch - ich bin nämlich davon überzeugt, daß es dafür ganz in meiner Nähe eine geeignete Klinik gäbe...

Ich hatte außerdem auch noch ein Gespräch mit meinem Sozialarbeiter. Was ich jetzt vorhabe? - bez. einer berufl. ReHa gäbe es verschiedene Anbieter, und am besten soll ich mir alles in Ruhe überlegen und mir jede Einrichtung anschauen. Bis der endgültige Bericht kommt - auf den ich schon sehr gespannt bin - würden sicher noch 3 bis 4 Wochen vergehen, und so lange würde mich wohl niemand drängen... I hope so.

Meine KK ist nun wieder für mich zuständig, und die wird dem Tanz sicher nicht mehr lange zusehen wollen...

Aber zunächst werde ich mal damit anfangen, mich auf die Feiertage zu freuen. Und am Donnerstag werde ich als aller erstes mal ausschlafen... ;o)

Dann kann ich in Ruhe alles Versäumte erledigen, und so nach und nach div. Anlaufstellen abklappern.

Noch 2 Tage, und dann sage ich dem wunderbaren ATZ "adieu" - aber es ist wirklich so - am Ende zählt das Ergebnis - und das werte ich +.

Das wars von mir, ich hoffe, Euch geht es gut.

Liebe Grüße
Ulli

... und noch ein extra *winke-winke* über die Grenze... :o)


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

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danni64
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von danni64 »

Hallo am Alle,

du hast es dann ja bald geschafft Ulli, Gott sei Dank. Ich habe das Ganze noch vor mir .

Ich war heute mutig und habe die Tagesklinik angerufen,aber die Dame,die zuständig ist,war nicht zu erreichen,nun will sie morgen zurück rufen.

Dann rief mich heute die Dame von der KK an,sie hat den Bescheid bekommen,dass meine Reha abgelehnt wurde. Sie fragte mich,was ich gemacht habe und ich sagte ihr,dass mein Doc und ich Widerspruch eingelegt haben,weil ich diese Reha brauche,dass es mir immer schlechter geht .
Sie wollte dann auch von mir wissen,ob bei mir mehr drin steht,was die KK angeblich für meine Genesung machen soll. Da sagte ich ihr,dass bei mir auch nicht mehr steht.

Daraufhin meinte sie,sie setzt sich jetzt mit der DRV in Verbindung und wird da Druck machen,damit ich bevorzugt werde und jetzt nicht noch Monate auf die Reha warten muss.

Nun sitze ich hier und frage mich,ob es dann noch sinnvoll ist,in eine Tagesklinik zu gehen !!

Nun sitze ich wieder hier und weiss nicht,was ich jetzt richtig mache und das,wo es mir seit ein paar Tagen nicht gerade gut geht .

Soweit ich es weiss,bekommt so schnell auch keinen Platz in einer Tagesklinik. Oh man,als ob man nicht schon genug Kummer hat .

LG Danni und liebe Grüsse an euch Alle !!


Nimm dir jeden Tag eine Stunde,in der du nur für einen Menschen da bist: FÜR DICH !!
Mira1953
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von Mira1953 »

Hallo Ulli,

dann kann ja Weihnachten kommen. Das ATZ scheint demnach doch kompetent zu sein. Du kannst sogar wählen und du bekommst gleich zwei Dinge angeraten. Eine med. Reha und anschließend eine berufliche. An dir wird noch fest gearbeitet.

Jetzt lass einfach alles mal sacken und am Donnerstag schläfst Du wirklich aus. So wie ich das schon Monate mache.

Liebe Grüße aus der Pfalz über die Grenze ins Saargebiet oder heißt es etwa Saarland?

Frag mal deinen Pferdepapa, den 65jährigen.

Gruß Mira
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

.... tjaaaaa....

.... der Schuß ging dann wohl doch nach hinten los.... offenbar habe ich da ganz gehörig was mißverstanden... und das ATZ scheint doch eher kompetent zu sein für die RV... :o(

Heute bat mich meine Bezugstherapeutin überraschend zu einem Gespräch - das abschließende soll ja morgen sein - und legte mir einen Schrieb vor - und was sehen meine geblendeten Augen?! für meinen alten Job bin ich unter 3 - ansonsten 3 bis unter 6 - ABER - und davon war bisher explizit keine Rede - es steht drin FÜR DEN ALLGEMEINEN ARBEITSMARKT ! also werde ich nicht a.u. entlassen, der Sozialarbeiter und die Chefärztin haben mir falsche Auskünfte gegeben - UND DAS HEISST IM KLARTEXT - am Donnerstag werde ich nicht ausschlafen, weil ich dann beim Arbeitsamt antreten darf... als mir das richtig im Kopf ankam, sagte ich zu meiner Thera - da zahlt mir die KK keinen Euro mehr............ (zu gut sind mir die Grabenkämpfe noch in Erinnerung...)

*Grübel* tja, so genau wüßte sie das auch nicht, aber wenn der Sozialarbeiter das gesagt hat, der müßte es ja wissen (die wissen überhaupt nix, glaube ich...)

Geil, wenn ich jetzt nur flüchtig gelesen hätte... hätt ich über kurz oder lang einen Auszahlungsschein angefordert, und dann hätten die gesagt... IST NICHT !

Im Laufe des Gesprächs hatte ich fast das gleiche Gefühl wie damals in der ReHa - mir schien, sie wollte mir was Negatives noch nett verpacken... und so mancher Lebenslauf ist halt traurig, aber leider gäbe es keine Instanz, die für erlittenes Leid entschädigt.........................
also hat die Sister mal wieder geloost... *brech* sorry... aber einigen TN geht es ganz genau so..............

Nun gut - dann müssen wir halt umdisponieren... kein Ausschlafen, keine Entspannung...........

Ich sehe jetzt schon vor mir, wenn ich beim AA auf der Matte stehe - die grübeln dann nämlich auch wieder........ die Arbeit, die ich zur Zeit angeblich verrichten kann, soll nämlich - immerhin - "strukturiert" sein - und dann noch eine anstehende aber noch nicht defin. geplante berufliche ReHa !?

das stellt dann DIESE Staatsdiener wahrscheinlich auch wieder vor unlösbare Probleme, und am Ende heißt es ganz profan, wenn ich vom AA Kohle haben will, muß ich auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen...

Irgendwie habe ich gerade wieder ein wenig den Eindruck, daß die Mühlsteine mich mit meinen nun immerhin 47 ! kg zerquetschen...

ja, ich habe doch tatsächlich nun noch 1 kg zugenommen - an dem super Essen im ATZ hats wohl nicht gelegen, aber wenn man abends noch warm ißt und um 20 Uhr im Bett liegt, schlägts evt. doch mal an...

... und ich denke wieder an das "sauber entsorgt" meiner verschiedenen Mitpatientin - aber den Gefallen tu ich der DRV nicht.

Also, nun geht es in die nächste Runde...
mal sehen wie lange das so läuft bis ich wieder in der Psych vorstellig werde...
Meine Mum sagte sogar schon - wenn Du nicht mehr kannst, läßt Du Dich halt wieder krank schreiben...................

Ich wünsch Euch einen erholsamen Abend
"Gute Nacht" sozusagen.... :o(

Liebe Grüße
Ulli

... ach ja... noch ein kleines Schmankerl...

gegen Ende des Gesprächs fragte mich die Thera - nun immerhin am vorletzten Tag - wie es denn zu meinem Problem mit dem Alk kam und wie lange das schon so ist und wie es jetzt war - ich sagte, das Problem gibt es eigentlich schon seit meiner Jugend (Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung greifen "gerne" zu solchen "Selbstheilungsmethoden", siehe Vietnam)
daß ich nun zu hause immer Alkohol getrunken habe, und sie meinte "aaach!??!" tja, und dann mußte ich just bei diesem interessanten Gesprächsthema weg, weil die Bürotrainerin Mittagspause machen wollte und den Raum abschließen.....

tja... und ein Abschiedsgeschenkchen bekommt meine Thera jetzt natürlich auch keins.... ;o)

Und somit kann ich den ATZ-Thread schließen - bald kommt die nächste Baustelle...


***

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Mira1953
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von Mira1953 »

Auweia Ulli,

ich würde mich am Donnerstag trotzdem krankschreiben lassen. Schließlich stehen noch eine medizinische und eine berufl. Reha aus. Ich würde auf beide Maßnahmen bestehen. Denn um wieder zu funktionieren bedarf es einiger Vorbereitungen. Das können weder Deine Ärzte noch die zuständigen Ärzte und Theras im ATZ anders sehen.

Melde Dich weiterhin krank und bringe Deine Rehaanträge auf den Weg. Am besten mit der Empfehlung und Hilfe des ATZ.

Jetzt mach mal ganz langsam und sortiere mit klaren Gedanken.

Liebe Grüße, Mira
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... es fällt mir gerade mit dem Sortieren etwas schwer.... die L*** ist contra med. ReHa, das hab ich heute auch wieder bemerkt ... DAS empfehlen sie nicht... vielleicht kriegen sie Erfolgsprämie.... von der DEKRA ... ?! Beteiligung für vermittelte Maßnahmen.... ?? und natürlich von der DRV... gut gearbeitet... ha ha ha... kenn ich schon...

und ich hab keinen Bock jetzt wieder meine HÄ zu beleiern.... gestern den Termin hab ich verschoben, nächster ist Do. Nachmittag.... ein Besuch beim AA bricht mir ja keinen Zacken aus der Krone - mal sehen, wie die reagieren.... höh... ?!

keine Sorge - ich werde nicht resignieren....
ciaoi


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Mira1953
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von Mira1953 »

Hallo Ulli,

dann die berufl. Reha vor der medizinischen. Irgendwie würde es sich ja anders herum auch beißen. Dann müssten sie zugeben, dass Du in der Massnahme krank geworden bist.

Du weißt jetzt, wie solche Massnahmen ablaufen und bewertet werden. Es ist immer dasselbe Schema F.

Ob sich Deine HÄ belästigt fühlt, das lasse sie mal selbst entscheiden. Die AA musst Du natürlich auch informieren.

Liebe Grüße, Mira

PS: Vor Weihnachten geht es auch in den KKs ruhiger zu. Der Ernst holt Dich erst wieder im Januar ein. Bis dahin ist vielleicht der Antrag für Deine berufl. Reha schon auf dem Weg.
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... also ... ich kann mich jedenfalls noch sehr gut erinnern, daß die KK vor 2 Jahren um die Jahreswende SEHR rührig war... die ließen mir keine ruhige Minute....

OK, ich gehe bald in die Heia...
wieviel Uhr ist es? ach ja, "schon" 18:21... das spricht für die unheimliche Belastbarkeit.....................

...Irgendwann kann mir die DRV den Buckel runter rutschen... gelinde formuliert... mir reichts so allmählich...

Gute N8


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steppenwolf1

Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von steppenwolf1 »

hallo Uli,

wenn Du eine berufliche Reha machen willst, musst Du mind. 4h belastbar sein.
Heisst bei der Agentur Teilhabe am Arbeitsleben.

Gruss, s.wölfin
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

hi,

ja...laut meiner neuerlichen Maßnahme bin ich ja angeblich 3 bis unter 6 belastbar...

Du hast Dich lange nicht gemeldet, Wölfin.
Wie läufts bei Dir? Erzähl doch mal!

LG
Ulli


***

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danni64
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von danni64 »

Hallo Ulli,

kann es sein,dass die sich im ATZ nicht richtig einig sind,wie sie dich einstufen sollen . Ich glaube weniger,dass du es gestern falsch verstanden hast,ich denke eher,da weiss die rechte Hand nicht,wie die Linke denkt.Ich glaube eher,die Kommunizieren nicht untereinander. Und so stufen sie dich unterschiedlich ein.
Warte doch mal ab,wie das Abschlussgespräch morgen läuft,vielleicht sieht es dann schon wieder ganz anders aus.

Ich vermute auch,dass es sie nicht gerade gross interessiert ,wie es den TN da wirklich geht,wenn ich ehrlich bin. Schicken sie zu viele Leute AU weg,dann diese Rehas ja nicht mehr so oft genehmigt und der Rubel würde nicht rollen.

Hoch leben unsere Behörden in dem ach so entwickelten Deutschland .

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen,dass morgen doch noch was anderes raus kommt .

Oh man,so viele Daumen habe ich nicht,ich muss meinem Grossen auch die Daumen drücken,da er morgen praktische Führerscheinprüfung hat.

Also einen Daumen für Ulli und einen für meinen Grossen.

Schlafe trotzdem gut und ich schicke dir eine Umarmung !!


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SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

Lieben Dank, Danni !

... nee, ich denke, das ist unumstößlich...
irgendwo schon klar wie das läuft...
ich hatte gerade einen Anruf, und da sagte ich - es ist hier auch so wie ich das schon mal erlebte - man ist nur eine Nummer...

Nur frage ich mich wie sie gewichten...
manche wollen nur die halbe Rente, und bekommen die ganze - und eine Reha "für verletzte Seelen" obendrein - ich weiß nicht wie verletzt meine Seele noch werden soll..? und ich bekomme ein schönes Schleifchen um die Niete gewickelt, und höre - jeder kann meine Stärke merken... es ist wirklich zum Haare ausreißen...........

OK, ich gehe jetzt ins Bett.
Dir noch eine möglichst entspannte Zeit !

LG
Ulli


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Mira1953
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von Mira1953 »

Hallo Ulli,

leistungsfähig für unter 6 Stunden, das würde bedeuten, dass nun die DRV die AA anfragen muss, ob ein solcher Arbeitsplatz, entsprechend Deinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, vorrätig ist.

Wenn nicht, dann wäre das die Vorrausetzung für die sogenannte Arbeitsmarktrente. Das heißt EU-Rente in voller Höhe.

Erkundige Dich doch bitte weiter und lass nicht locker.

Liebe Grüße, Mira
schatzi
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von schatzi »

Hallo golden sister,

"Denn sie wissen nicht was sie tun", trifft das auf Dich etwa zu? Ich hatte die ganze Zeit nicht diesen Eindruck und habe mich deswegen auch zurückgehalten. Weil wie hätte ich das ernsthaft formulieren sollen: "Du machst und kannst zu viel, oder wenn Du eine Rente begehrst kannst und darfst Du Dich dort nicht weiterhin so intensiv präsentieren und einbringen nach dem Motto: stop the engines running"?

Also schlimmer als befrüchtet, keine Rente, keine weitere Arbeitsunfähigkeit, dafür aber eine teils eingeschränkte berufliche Belastbarkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Das heißt, sich diesem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung zu stellen, falls nicht eine neuerliche Erkrankung dem entgegensteht.

Die ATZ Massnahme zählt meines Wissens nach nicht als Unterbrechung, so dass bei umgehender Krankschreibung die Fortzahlung des Krankengeldes wegen ein und derselben Diagnose erfolgen könnte. In dem Entlassungsbericht wird vielleicht eine Prognose ausgesprochen, ob nach einer medizinisch oder beruflichen Rehamaßnahme mit einer wesentlichen Steigerung der Arbeitsbelastung zu rechnen ist. In einer evtl. anschließenden Maßnahme würde ich dann aber letztendlich "den Sack zu machen", falls nicht das Arbeitsamt Dich schon vorher abwinkt.

bo.
sek__knd
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von sek__knd »

,

da bin ich ja gespannt, was nun bald als "Betreff" folgt ...

Werde mir dies morgen noch einmal in Ruhe durchlesen müssen.

LG

S E K
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich weiß ja, Bo... ich bin eben bescheuert... weil ich immer wieder auf meine wahnwitzige Vorstellung herein falle, daß doch mal Leutz darunter sind, die tiefer blicken (wollen) - so bin ich eben weiterhin der weibliche Don Quichotte... mir ist auch klar, daß ich wieder mal sehenden Auges in mein Unglück gerannt bin, es gibt jemanden, der mir regelmäßig alles etwas drastischer vor Augen geführt hat... auch die Quintessenz Deiner Beiträge...
nun denn...

klar, gibt es eine Prognose: 6 + nach der beruflichen ReHaMaßnahme.......... angeblich prüft das nochmals xy, ob diese Prognose Realität wird... dann darf diese Prognose eben nicht eintreffen........

vom allgemeinen Arbeitsmarkt war jedenfalls die ganze Zeit mit keiner Silbe die Rede... das dicke Ende kam also in der Tat am Schluß....

stimmt, ich habe mir auch die Nacht überlegt, was diese Einschränkung mir nun überhaupt bringt... und dabei ist mir auch eingefallen, daß ich vor dem ominösen Datum (Berufsunfähigkeitsrente) geboren bin *59*
es würde mich nicht wundern, wenn das auch keinem aufgefallen wäre......... auf die Fachkenntnis der ATZler braucht man sich nicht zu verlassen... aber es gibt ja noch den VdK...................
der Soz.arbeiter betonte übrigens auch, durch Krankengeld/Übergangsgeldbezug länger als 1 Jahr verlängere sich der Anspruch auf ALG I NICHT ! (?)

Ja, irgendwann läuft das Faß sicher wieder über, und dann mache ich den Sack zu....
aber zunächst werde ich zum AA gehen, um keine Frist zu versäumen... das kostet mich ja nichts - das Krankengeld würde übrigens eh bald auslaufen... ca. 4 Monate hätt ich noch...

ok, ich muß los.

wünsche Euch einen guten Tag !

LG
Ulli

EDIT - außerdem wollte ich mich nun auch endlich mal um die Polypen in meiner Galle kümmern - denn wenn ich das nicht tue, wäre es möglich, daß ich über kurz oder lang mir die Radieschen von unten begucke... und dann hätte die DRV wieder Kohle gespart....


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schatzi
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von schatzi »

Hallo golden sister,

es ist schon bemerkenswert, was Du für eine große Kämpferin bist. Ich spüre nicht erst seit heute, was Du über Deine Zeilen auszudrücken vermagst, nämlich denen es jetzt erst noch einmal richtig zu zeigen. Ulli lässt sich nicht unterkriegen, koste es was es wolle, meist für einen viel zu hohen Preis. Wenn Du Dich niemals schwach und hilflos zeigen durftest, brauchst Du Dich über weitere Fehlentscheidungen, die Dir mit Sicherheit, wegen vermuteter irrationaler Grundüberzeugungen (siehe unten!) begegnen werden, nicht zu wundern. Es impliziert denen, die packt das schon, die braucht nur genügend Druck aufzubauen, denn wer so viel Power zeigt kann auch weiter arbeiten und braucht eigentlich nur aufhören zu trinken, dann ist alles in Ordnung. Ich glaube zu erkennen, dass es keines Falls so ist. Dein Vergleich in Bezug auf die posttraumatischen Belastungsstörungen von Soldaten aus Vietnam oder an anderen Unglücksopfern zeigt, dass wohl niemand nach Vietnam oder in das Unglück zurück wollte, ausser während einer nötigen EMDR-Traumatherapie. Du sprachst in einem Deiner Beiträge von einem kennengelernten phantastischen Psychotherapeuten während Deiner letzten Klinikaufenthalte, gibt es evtl. die Möglichkeit einen Kontakt herzustellen, mit ihm über Deine Situationen offen zu sprechen?
Gibt es wirklich Polypen in der Galle oder war das sinnbildlich gemeint? Ich könnte es aber psychosomatisch durchaus verstehen, wenn Menschen manchmal die Galle überläuft.

Irrationale Ideen:

"Wenn andere Menschen unfair oder schlecht handeln, sollte man sie streng zurechtweisen und bestrafen."
"Es ist schrecklich bzw. eine Katastrophe, wenn die nicht Dinge so sind, wie ich es gerne hätte."
"Die Welt sollte fair und gerecht sein."

Diese letzte irrationale Idee hat Ähnlichkeit mit den anderen irrationalen Vorstellungen. Hauptinhalt der vorliegenden Idee ist die absolutistische Forderung, dass die Welt -"verdammt noch mal!" - so zu sein habe, wie es schön wäre. Wo aber steht geschrieben, dass die Welt gerecht zu sein hat? Unzweifelhaft wäre es wünschenswert und schön; und es sich lohnt, sich für Gerechtigkeit und Fairness einzusetzen. Es ist aber völlig unsinnig, zu fordern, das die Welt gerecht und fair sein muss. In Wirklichkeit ist die Welt so beschaffen, wie sie be-schaffen sein muss. Denn bestimmte Bedingungen in der Vergangenheit haben dazu geführt, dass sich die Welt so darstellt, wie sie jetzt ist. Die selbstschädigende Idee ist Ausgangspunkt für unzählige Wutausbrüche und exzessiven Ärger (Galle!!), letzlich für Mord und Totschlag dem sinnbildlich folgend auch für die eigene autoaggressive Zerstörung des Körpers und seiner Seele.

Deswegen die rationale Alternative so zu denken besser wäre, die Welt ist so, wie sie sein muss. Ich kann sie künftig zu verändern trachten, aber es gibt keinen Grund, warum sie heute anders sein sollte.

Schenke Deinem Tag ein lächeln und es wird ein schöner Tag.

bo.
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... da bin ich auch nochmal...
aber das ist mir gerade ein wenig anstrengend.... ;o) ich habe schon Kopfschmerzen...

weiß der Geier was ich für Grundeinstellungen habe... paranoid-depressive... ;o) das Produkt meiner Erziehung... die Welt ist schlecht und voller Tretminen ;o) mit jeder weiteren Mine, auf die man so im Laufe seines Lebens tritt, wird diese Betrachtungsweise gefördert... und dann wäre da noch die Sache mit der "Wertung" - bewertet man etwas, oder macht es wie das Kaninchen, das eine fehlende Karotte lediglich als Information betrachtet, und weitersucht... oder die "Mäusestrategie" ... wo ist der Käse hin verschwunden... eine von zwei Mäusen wird depressiv, weil der Käse weg ist und die andere Maus sucht weiter... und findet neuen Käse..................... und und und...

Meine Thera hat sich nun doch nochmal ziemlich viel Mühe gegeben, mir ihre Entscheidung zu erhellen... es leuchtet mir auch durchaus ein, denn ich höre es seit Jahren nun zum wiederholten Male aus den "berufenen Mündern" - man will mir meine (irrationale) Grundüberzeugung "ich passe nirgendwo dazu und bin überall fehl am Platze" nicht bestätigen, weil es nicht so ist (?), und weil man mir damit keinen Gefallen tun würde......Rückzug is not allowed.....

wie ich künftig ein Teil unserer Gesellschaft bleiben kann, ohne ständig auf eine Tretmine zu geraten, weiß ich aber auch noch nicht................

In der Galle wurden tatsächlich Polypen festgestellt bzw. vermutet, schon vor einem Jahr in der Uniklinik, durch eine Sono im Sommer wurde der Verdacht nochmals bestätigt - eine angedachte fachärztliche Untersuchung schiebe ich schon eine Weile, wie so vieles.

Der Therapeut steht "privat" für mich nicht zur Verfügung, das weiß ich schon - höchstens, falls mir die RV noch eine Entziehungskur spendieren sollte in einer bestimmten saarl. ReHa-Klinik, dorthin ist er nämlich gewechselt vor wenigen Monaten.
Mein Rückzugsverhalten wollte er im Übrigen auch nicht gut heißen...

so, das wars mal wieder von dieser Stelle.

au revoir

... hier noch ein Kalenderspruch aus der letzten Novemberwoche "Deine Einstellung zum Leben bestimmt, wie Du es erlebst und empfindest"........


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schatzi
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von schatzi »

Hallo Ulli,

der "weiß-der-Geier-paranoid-depressive-Grundgedanke" könnte vielleicht sein: Ich muss von jedermann - zumindest von jeder Person, die mir etwas bedeutet - nahezu immer geliebt, geschätzt oder anerkannt werden; wenn dies nicht der Fall ist, so wäre das schrecklich.

"Die Leute mögen mich nicht.
Ich habe Angst darum zu bitten.
Ich kann mich nicht durchsetzen.
Ich kann mich doch nicht lächerlich machen.
Wenn das die Leute wüssten.
Ich tue alles für sie.
Ich komme bei Menschen nicht an.
Ich hasse es, in Unfrieden zu leben."

Hinter all diesen Äußerungen verbirgt sich die absolutistische Forderung nach Anerkennung und Liebe. Jedoch: Wer fordert, von allen Leuten anerkannt zu werden, setzt sich ein unerreichbares Ziel: Wie viel wir auch tun mögen, wie viel Erfolg wir auch haben mögen, wie attraktiv wir auch sein mögen - es ist unmöglich, von allen Menschen geliebt zu werden. Wir werden auf Menschen treffen, die uns aus irgeneinem Grund ablehnen; ganz zu schweigen davon, in welche Abhängigkeiten sich ein Mensch begibt, wenn er es allen recht machen will. Ein solcher Mensch müsste geradezu Verwandlungskünstler sein, um bei seinen so verschiedenen Mitmenschen jedes Mal die gerade nötige Einstellung und Anpassung zu erreichen. Und selbst wenn jemand in dieser Kunst schon recht weit fortgeschritten sein sollte, so müsste er doch in ständiger Angst leben, ob er auch in Zukunft Wertschätzung aller seiner Mitmenschen erhalten kann.
Es ist deshalb sinnvoller und hilfreicher, seine absolutistischen Forderungen nach Anerkennung und Liebe aufzugeben. Das heißt konkret: Konzentrieren auf sich selbst und damit aufzuhören, ständig nach Gunstbeweisen zu suchen, sie möglicherweise nicht zu finden und sich so buchstäblich verrückt zu machen. Verwenden wir lieber die so gewonnene Zeit besser dafür, die Dinge zu tun, die uns im Leben Spaß machen.

Ach übrigens in aller Offenheit, nach einer sehr umfassenden kognitiven Verhaltenstherapie, wie man wohl den obigen Zeilen entnehmen kann, beginnt heute nach längeren Bemühungen meine psychoanalytisch/tiefenpsychologische Gruppentherapie, um diese von mir erwähnten irrationalen Grundüberzeugungen nicht nur rational zu ersetzen, sondern letztendlich auch fühlen zu können. Ich bin in diesem Forum nicht nur "schlauer Zuschauer" sondern ebenfalls Betroffener und das ist auch gut so!

bo.
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... daß Du nicht nur "schlauer Zuschauer" bist, war mir durchaus klar ;o)Deine Ausführungen sind schon sehr passend, aber in Wirklichkeit ist das, glaube ich, alles noch viel komplexer.... ich möchte jedoch jetzt keinen Roman schreiben, und muß mal wieder sehen, daß ich wieder funktioniere... ;o)

heute Nachmittag werde ich jedenfalls meinen Pferden einen Besuch abstatten, komme was wolle... obwohl ich mich fast schon wieder dazu zwingen muß...

Ich habe mich frühzeitig nicht geliebt gefühlt, und so habe ich mich viele Jahre meines Lebens bis zur Unkenntlichkeit verbogen... u.v.m.

daß das nicht sonderlich gesund ist, ist klar... und da ich bis heute nicht richtig weiß wo mir der Kopf steht, wollte ich "einfach" aussteigen, gewissen belastenden Situationen zumindest den Rücken kehren.
und es hat wiiiieeder nicht geklappt...
anscheinend muß ich für meine Bestellungen ans Universum noch etwas üben... aber eine frühere Schulkameradin sagte vor Jahren schon mal - man bekommt nicht das was man gerne hätte, sondern was man braucht (?)

OK, ich muß mal weiter...
ciao


***

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schatzi
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von schatzi »

....ja, ja, natürlich ist es in Wirklichkeit viel komplexer und auch viel schlimmer, deswegen gilt es auch zu funktionieren und weiterzukommen, weil es unlösbar erscheint und sehr weh tut.

bo.
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... Nachtigall... meine paranoide Ader sagt mir - das war jetzt ironisch gemeint (?)

Im Augenblick tut mir nichts weh... wie Du Dir sicher denken kannst ;o), bin ich Meisterin im Verdrängen von Schmerzen... ich habe ständig Schmerzen - innen und außen...
außen die merke ich noch, innen die merke ich meistens nicht mehr...

es gab Zeiten, da war ich "nur noch ein Klumpen Fleisch", und der Hang zur Funktion hat wahrscheinlich dazu beigetragen, daß ich heute hier noch schreibe und meine 10 Finger bewege..........

LG
Ulli

... nachdem ich die Öffnungszeiten der Arbeitsagentur begutachtet habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß ich morgen zumindest doch ausschlafe... ;o)

EDIT - im Übrigen wollte ich es denen wirklich nicht "zeigen"..........
nee, nee... das wollt ich nicht und das hab ich nicht....

Ergo - "langsame Truppe"...
Metall - an einem Tag x Verweigerung mit anschließender Befreiung
Gärtnerei - etwas Entspannung
Druckerei - am ersten Tag früher entlassen und Befreiung geholt - wieder in die Gärtnerei...
kfm. Bereich - ein paar Popeltests gemacht und die Bitte, dort rausgeholt zu werden...

WAS hätt ich denn sonst noch tun sollen?
ok, das was ich öfters schon erlebt habe in den letzten beiden Jahren - mich wie ein Kleinkind hinsetzen, heulen und sagen
"ICH KANN NICHT"... und zur Bekräftigung einen ***versuch hinlegen... ? näää..


***

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(Jean-Jacques Rousseau)
schatzi
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von schatzi »

Das was Du so in Deiner Editnachbearbeitung als abfällige Kindesmarotte bezeichnest, ist der kostbare und wahrhaftige Kontakt zu Deinem inneren Kind, zu Deinem Selbst und zu Deinen Gefühlen. Wenn Dir häufiger dort danach war, was ich eindeutig vermute, zu weinen und traurig zu sein, wie damals zu der Zeit als alles geschah und der Verstand es wiederum schaffte zu funktionieren um zu kompensieren, hatte man dort im ATZ oder sonst wo natürlich diesem Trugbild (gefundenes Fressen!) gerne Glauben geschenkt. Weil wenn angeblich nichts weh tut, wie sollen sämtliche Gutachter, Ärzte und Mitmenschen dieser Welt jemals begreifen was wirklich fehlt um helfen zu können.

bo.
SisterGoldenHair
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich sagte ja, das ist eben alles sehr komplex... ich bin daran gewöhnt, viel zu ertragen, und ich kann nicht auf Knopfdruck weinen... das heißt nicht, daß ich nicht auch mal weine, wenn ich beim Therapeuten sitze.... in HOM habe ich öfters geweint, und dort wurde mir ja auch geholfen...

Der gewisse Therapeut hatte mich schon in unserem ersten Gespräch ganz schnell "dort wo er mich haben wollte" - mein Mitpatient sagte danach - dann war das ein Profi...

Er hatte mich ziemlich provokativ aus der Reserve gelockt, und sagte später, er mußte herausfinden, was für eine Strategie ich anwende... ob ich wirklich so bin "pfffhhh, macht mir doch nix aus"... (eine meiner "Überlebensstrategien" wohl...)

Er war auch derjenige, der mich mit dem Inneren Kind bekannt gemacht hat... ;o)

ich dachte jetzt, wenn ich verbal ausdrücke wie es mir geht und was ich fühle, würde das im ATZ auch erkannt. weil ich dachte, das sind auch Profis - allerdings habe ich nicht bedacht, daß das ATZ nicht die gleiche Zielfunktion hat wie eine Akutklinik....

Im Übrigen habe ich hin und wieder auch bei meiner Bezugstherapeutin geweint, das hat aber anscheinend nichts "genützt"...

Lächeln kann z. B. auch eine Strategie sein "tu mir nichts" ... und diese Strategie kann man auch arg mißverstehen...

ein Mitrehabilitand erzählte von einer Frau, die berentet werden wollte, sie habe aber immer gelächelt, und da hat ihr keiner geglaubt, daß es ihr schlecht geht...

ok, ich wünsche Euch einen guten Tag !

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
schatzi
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Re: med.-berufliche ReHa/ ATZ Saarbrücken

Beitrag von schatzi »

...aus meiner Kinderzeit kann ich mich häufiger an Situationen zurückerinnern die begleitet waren von den Worten: "Hat ja gar nicht weh getan" - und trotzdem nach einer bestimmten Tat viele bitterliche Tränen der Schmerzen flossen, da es Mörder weh getan hatte. Dieser Verhaltensstil wurde damals von der elterlichen Nachkriegssituation traurigerweise konditioniert, so dass wir, die ebenfalls sehr verletzt wurden so taten, als wäre nichts geschehen. Wir passten doch gut ins Bild, wenn wir spielten was von uns verlangt wurde und die Aussicht recht hoch ausfiel, für diese erlittene Unwegbarkeit auch noch von den Eltern zusätzlich bestraft zu werden.

Bei uns war es leider so üblich, falls ich an kam um Trost oder Schutz zu suchen, weil der Lehrer wieder schlug oder Mischüler hänselten, wurden deren Gewalttaten dadurch gerechtfertigt in dem man sich zusätzlich eine weitere Bestrafung oben drauf einhandelte. Manche Söhne wurden deswegen von ihren Vätern übelst verprügelt, die sog. harte Schule, weil sie sich vielleicht auf dem Schulhof nicht auch gewalttätig zur Wehr gesetzt hatten. Manche Mädchen wurden von "netten Nachbaronkels" oder den eigenen Vätern missbraucht und begrapst und die Mütter hatten es wegen der zu rettenden Familienehre und für die Nachbarn aus Scham geduldet und vermieden. Lieber die kleine Kinderseele zu Grunde gehen lassen, als wie den Wirbel und das Aufsehen ermittelnder Strafbehörden peinlich ertragen zu müssen.

Einfach zum kotzen dieses "INDIANER KENNT KEINEN SCHMERZ". Das machte seinerzeit natürlich Wut und diese Wut und Trauer muss erneut durchlebt werden, um letztendlich sich von ihr befreien zu können, damit unser Körper bis heute nicht weiterhin psychosomatisch ausdrücken und verarbeiten muss, was wir damals als Trauma erlitten.

Die ATZ Bezugstherapeuten erhalten Rückmeldungen aus den entsprechenden Arbeitsbereichen. Natürlich begleiten sie die Patienten in manchmal schwierigen Situationen, kommen aber bei entsprechenden Arbeitsergebnissen nicht an ihnen vorbei.

bo.
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