er kann nicht mehr!

ngot
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er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

Nun hat mein Mann gesagt, dass er nicht kann und am wochenende nicht mehr nach hause möchte. und kein besuch wünscht. zu unserer bezeiehung sagt er, er kann nicht mehr, es ist so, ich habe ein zu tiefen Graben geschafft zwischen uns. nun ist es vorbei. es kommt mir wie ein schlechter Alptraum vor. ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es weitergeht. ich kann auch nicht mehr lernen, oder was anderes tun. ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das studium bis zum Ende schaffe. wer schreibt mir ?:(
Cookie
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Cookie »

Hallo ngot,
das tut mir leid, dass esdir so schlecht geht. Vielleicht möchtest du mal genauer erklären, was da los war. Er ist derjenige mit der Depression? Wie lange wart ihr zusammen? Wie alt bist du? Noch im Studium, also sehr jung? Wieso hast du Angst, die Familie zu verlieren, kannst du nicht auch trotz Trennung in Kontakt mit Familienmitgliedern bleiben, die du magst?
Ich weiß keinen Trost für dich, das wird erstmal eine schlimme Zeit, wie jede Trennung. Ich kann nur sagen, es geht vorbei...und dass es mir gerade ähnlich geht.
Viele Grüße
luna
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

hallo Luna,
vielen dank für deine worte. deine Frage ist berechtigt. Ich bin 45 jahre alt, studiere aber noch, weil ich noch kein abgeschlossene Ausbildung habe und deshalb keine Arbeit finde, das hat mich ganz schön zu schaffen gemacht. ich habe damals aus verschiedene Gründe ein anderes Studium abgebrochen und konnte danach auch keine Umschulung oder so was ähnliches machen, weil das Arbeitsamt nicht bezahlt. Nun habe ich seit 4 Jahre eine Möglichkeit zu studieren, ich mache sehr gut, habe gerade mein BA in Theologie gemacht mit "sehr gut". Das ist nicht das alter, dass man nicht lernen kann, sondern die Situation.Wir sind schon seit 17 Jahre verheiratet und haben einen Sohn. Er ist ein toller junge, gut aussehnd und intelliegent. Im moment ist er für mich da, weil man Mann in der Klinik ist. Er hat verständnis für mich und für seinen papa. mein MANN ist ein sehr netter Mensch, unsere Beziehung ist in sofern schwierig, weil ich ausländerin bin, wir ticken anders, obwohl ich nicht sagen kann, ich wäre so deutsch oder asiatisch, ich bin so ein "Zwischending". es ist sehr schwer. Ich denke zwischen Männer und Frauen sind genug unterschiede, obendarauf bin ich auch noch asiatisch... Ich habe die Schuld für unsere kaputte BEZIEHUNG. Soweit erst mal. hast du noch fragen?
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

ich studiere sehr gerne, weil man alt ist, lernt man anders. ich habe von mir nicht geglaubt, dass ich in den letzten 3 Jahren 3 alte Sprachen: Latein, altgriechisch und althebräisch gelernt habe. es ist toll. die gute Note verdanke ich auch meinen Mann, weil er für das Layout meiner Arbeit sorgt, und er macht, plus den guten inhalt von mir, die Arbeiten perfekt.
Ngot , freue mich von dir zu hören
baerbel
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von baerbel »

Hallo ngot,
Du hattest in einem anderen Strang gefragt, wie ich ABstand gewonnen habe? Zeit spielte eine wesentliche Rolle, ausserdem habe ich mir wie geschrieben habe professionelle Hilfe geholt. Für mich war und ist dies sehr hilfreich, da ich auch an mir arbeiten möchte. Dadurch habe ich ein wenig gelernt, die enge Bindugn zu meinem Partner zu lösen und die Beziehung aaus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Hier im Forum wird sehr häufig empfohlen, tue was für Dich. Aber das ist sehr schwierig, wenn man nur sehr wenig andere Alternativen hat. Versuche, Freunde zu treffen (wenn vorhanden), lenke Dich mit anderen Aktivitäten ab (egal was). Das wird nicht von heute auf mrgen besser werden, es wird dauern. Aber ich abe ja gelernt, dass das ABstand halten einfacher wird, und dann ist es nicht mehr so schlimm, wenn auf die sms oder mail, nicht sofort eine Antwort kommt. Es bracuht Zeit, versuche DIch schlau zu lesen, nutzen Foren und suche Dir Hilfe, wenn Du es alleine nicht schaffst (online, Kirche, Therapeut etc. Dein Sohn kann Dir nicht immer zu Seite stehen und ein Meinugn von Außenstehenden macht viele Dinge klarer.
Ich habe hier noch mal was reingelinkt:
http://www.youtube.com/watch?v=jBEYyHGb ... re=related
Himmel2
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Himmel2 »

Hallo ngot

Dein Mann ist krank u.will vielleicht nur seine Ruhe.Solche Trennungsgedanken und Schuldzuweisungen sind oft Ausdruck dieser Krankheit.Da gibt es keine positiven Gedanken,er denkt nur negativ.Deine Angst ihn zu verlieren ist sehr groß. Er kann Dich durch solche Äußerungen ständig unter Druck setzen.Für Dich wäre es gut,wenn Du zu Deinem Mann einen größeren Abstand einnehmen kannst. Deine Gedanken kreisen anscheint nur noch um ihn.Das Du nicht mehr lernen kannst, ist schon ein Zeichen Deines schlechten Zustandes.Hole Dir Hilfe,sonst hast Du bald selber eine Depression.Sehe Deine momentane Situation auch als Chance um solche Ängste anzugehen.Konzentriere Dich nur auf Dich und habe keine Angst Dein Leben alleine zu bewältigen.


Liebe Grüße Heide !
Zehlendorf
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Zehlendorf »

Liebe Ngot,

dein Mann hat für sich eine Entscheidung getroffen, die du jetzt erstmal akzeptieren musst. Es hat keinen Zweck, sich den Kopf darüber zu zergrübeln, wer an dieser Trennung schuld ist.

Wichtig ist für dich, dass du dein eigenes Leben jetzt ordnest!

Du stehst vor finanziellen Problemen, ganz klar, und musst sehen, was du jetzt beruflich anfängst.
Als erstes musst du zur Studienberatung, schließlich hast du doch den Bachelor schon geschafft. Die Frage ist, ob du jetzt in einem realistischen Zeitraum einen höheren Abschluss erreichen kannst. Aber: Wie realistisch ist es, in deinem Alter auch nach Abschluss des Studiums eine Anstellung zu finden? Vielleicht solltest du dich grundsätzlich umorientieren? Nach 17 Jahren Ehe hat dein Mann auch eine Unterhaltspflicht oder hat er kein Einkommen? Wovon habt ihr bisher gelebt? Kann dein Mann wenigstens zum Unterhalt eures Sohnes beitragen, erhält er Krankengeld, eine Rente oder so?

Gut dass dein Sohn altersmäßig nicht mehr betreut werden muss. Du sagst, dass du Theologie studiert hast. Hast du Kontakt zu einer Kirchengemeinde? Es gibt auch kirchliche Beratungseinrichtungen. Ich würde mich an möglichst viele Institutionen wenden, um in Bezug auf weitere Berufsmöglichkeiten Tipps zu bekommen, auch an das Arbeitsamt. Nachdem du ja jetzt einen ersten Studienabschluss hast, gibt es vielleicht doch Förder- oder Berufsmöglichkeiten?

Es wird natürlich jetzt hart für dich werden. Aber vielleicht hast du aus dieser Situation heraus auch die Chance für einen EIGENEN Neuanfang!

Anna
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

Liebe Anna,
beim Arbeitsamt war ich schon, wenn man hier in deutschland in theologie arbeiten möchte, muss man mindesten den MAster haben, wenn nicht sogar das 1. bzw. 2. theilogische Examen haben. Mit dem BA bringt es gar nicht, darum habe weiter studiert. weil ich gut studiere bietet sich sogar noch an zu promovieren. Ich denke schon, dass ich mit einem guten Abschluss doch noch arbeit finde, man muss sein Profil stärker heraus ragen lassen und auch die betonen. Ich hoffe ja doch auf Arbeit, bezüglich Mission oder so was. Man kann bei wirtschaftliche Lage heute gar nicht genau sagen, was wird, man muss auch Beziehung und glück haben. Was kirchliche Beratung angeht, ist es besser, glaube ich, nicht direkt im Ort zu suchen, das ist nicht gut. Ich danke dir für dein Mitdenken. Ich freue mich von euch zu hören. Ngot
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

hallo Heide,
ist sehr nett von dir. du hast recht, meine gedanken kreisen jetzt nur noch um dieses Problem. ich habe eben versucht zu lernen, aber es ist schwer, darauf zu konzentrieren. auch habe bis jetzt nicht gegessen und nicht gekocht, was ich jeden Tag tue für mich und meinen Sohn. Ich werde morgen erst in die Kirche gehen, es hilft auch. Unser pastor hat mich auch kurz besucht. Er ist mein pastor, Freund der Familie und auch wie ein älterer Bruder. Er berät mich im Studium, betet für mich und setzt für mich ein, wo er kann. Ich bin froh darüber, aber alles kann ich ihm auch nicht erzählen. es ist schon gut so, dass ihr mir schreibt. Freue mich auf eure Antworten. Ngot
Himmel2
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Himmel2 »

Hallo ngot

Falls es Dir schlechter gehen sollte,hole Dir ruhig professionelle Unterstützung.Dein soziales Netz ist in so einer Situation sehr wichtig.Halte Kontakt zu Freunden und Bekannten.Gehe mal aus zum Tanz oder ins Kino.Mache alles was Dir Spaß macht.Dein Ziel mit dem Studium würde ich nicht nur abbrechen,weil es Euch nicht gerade gut geht.Man weiß nie wie das Leben wird und irgendwann bereust Du es.Ich lese bei Dir heraus, wie wichtig es auch für Dich ist dieses Studium zu beenden.Wenn Dein Mann Dich wieder auf Trennung anspricht,sage ihm ruhig das Du ihn lieb hast und Du dies nicht willst,aber wenn es ihm dadurch besser geht, es akzeptierst.Du kannst Deinen Mann nicht festhalten.Wenn Du es akzeptierst,habt ihr eher wieder eine Chance.Du hast nichts zu verlieren.Die Zeit arbeitet für Euch.Du kannst aus der Situation lernen viel selbständiger zu werden u. Dich nicht immer auf Deinen Mann zu fixieren.Es ist schwer,aber wenn Du das schaffst haut Dich nichts mehr so schnell um.

Ich wünsche Dir viel Kraft !"FÜR DICH"
Liebe Grüße Heide!
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

liebe Heide,
vielen dank für deinen rat, ich werde einen professionelle hilfe suchen. Was mein Studium anbetrifft, hast du ganz Recht, es ist wichtig für mich das Studium zu beenden. Es ist Mist ohne Anschluss, außerdem ist es eine Berufung. Ich werde meinem Mann sagen, dass er frei gestellt ist, obwohl ich ihn liebe und eine Versöhnung wünsche. Mein Professor hat mir angeboten mein Doktorvater zu sein, wenn ich promovieren möchte, d.h. er will mich betreuen, weil er überzeugt von meiner Qualifikation ist. An sich bin ich eine starke Frau, die meistens Dinge zu hause organisiere ich all die Jahre. Ich habe früher schon allein gelebt, musste mit 15 Jahre schon selbständig sein. trotzdem ist es so schmerzhaft. Deine Worte hat mir richtig Mut gemacht, du hast recht, ich kann ihn nicht zwingen, ich habe viel falsch gemacht, aber ich habe auch viel für die Familie getan. Ich finde es irgendwie nicht fair, weil wir bis jetzt nicht gewusst haben, dass mein Mann zum einen hochbegabt ist, und zum anderen vermutlich Autismus hat, also Asperger -Syndrom hat. Seine Verhaltensweise ist immer sehr merkwürdig und er kommt an sich in der Gesellschaft nicht klar. Und aus dieser Unwissenheit hatten wir viel streit und machen vieles falsch. Dennoch liebe ich ihn, und wollte auch mit meinem Abschluss für uns beide sorgen. Wenn er in der Gesellschaft nicht klar kommt, kann er häuslichen Dinge machen, das kann er bestimmt auch gut. dann ist er in der Familie und wenn man seinen Hintergrund kennt, kann man Rücksicht auf ihn nehmen, was Arbeitgeber oder Kollegen nicht ohne weiters tun. ich habe im Laufe der Jahren gemerkt, dass mein Mann kein "Kämpfertyp" ist, er kann nicht für etwas kämpfen, was ihm wichtig ist. Aber so geht es nicht in der Gesellschaft. Ich habe mein Leben lang gekämpft für viele Dinge. Ich wäre sonst untergegangen. Mit dem lernen zur Zeit ist es schwer, weil man dafür richtig konzentrieren muss. Ich finde, ich hätte die letzte Chance verdient. Wäre schön von dir zu hören.
Ngot
Cookie
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Cookie »

Hallo ngot!
Ich finde es toll, dass du mit 45 noch studierst. Du solltest jetzt versuchen, dich darauf zu konzentrieren und auf dich und dein Leben. Schön, dass dein Sohn auch für dich da ist. Dein Mann ist in der Klinik gut aufgehoben und muss sich jetzt um seine Genesung kümmern. Lass ihm diese Zeit für ihn. Ich verstehe, dass du dich vor lauter Kummer schlecht konzentrieren kannst, aber da musst du jetzt durch. Du bist doch eine Kämpferin. Du hast ja schon geschrieben, dass du dir Hilfe suchen willst. Das finde ich eine gute Idee.

Wenn dein Mann kein Kämpfer ist, dann wird er seine Probleme auf seine Art lösen oder aber er wird untergehen. Du kannst da eh nichts tun. So traurig das ist. Da kann er sich nur selbst retten mit fachkundiger Unterstützung. Du kannst da sein und auf ihn warten, falls er es sich später doch noch mal anders überlegt, aber jetzt kannst du nichts tun.

Das ist das schwierigste für die Angehörigen, dieses hilflose Danebenstehen.
Ich habe einen Mann mit Suchtproblemen, da ist es ganz genau so. Ich habe den Kampf auch verloren und muss jetzt alleine bleiben.
Kopf hoch und alles Gute
luna
Himmel2
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Himmel2 »

Hallo ngot

Wie geht es Dir ? Ich hoffe Du konntest schon etwas zur Ruhe kommen.Mit 15 Jahren für sich alleine zu sorgen,ist bestimmt nicht so einfach gewesen. Manche Dinge im Leben haben oft zwei Seiten, eine Schlechte u. eine Gute.Ich muß gestehen die letzten 3 Jahre durch die schwere Depression meines Mannes waren sehr hart.Aber es hatte auch eine positive Seite.Mein Mann wurde durch die Depression gezwungen was an seinem eigenen ICH u. Leben zu ändern.Dabei wird alles hinterfragt.Oft zieht man sich in schweren Depressionen soweit in sich zurück, das Familie u.Partner nicht mehr gesehen und gefühlt werden.Gerade wenn er im Moment nicht fühlen kann ,kann er kaum Entscheidungen treffen wie sein weiters Leben mit Dir aussehen soll. Mein Mann sagte fast das gleiche wie Dein Mann .Er spürte auch nur einen großen Abstand u. er konnte keine Nähe mehr zulassen.Ich dachte auch am Anfang das würde an mir liege u. das unsere Beziehung kaputt ist.Er konnte mir aber keinen klaren Grund sagen , warum unsere Beziehung am Ende war.Die Zeit war das reinste Chaos.Jetzt nach 3 Jahren wird die Depression langsam besser und jetzt kann ich erst mit ihm offener darüber reden.Heute ist unsere Beziehung wieder die ,die sie mal war(mit kleinen Abstrichen). Sogar noch besser.Mein Mann ist wie frisch verliebt.Da ich erst einmal Vertrauen wieder aufbauen muß,erschlägt mich dies doch manchmal.

Liebe Grüße Heide !
Gesa
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Gesa »

Hallo ngot !


Weißt du was? Ich bin total begeistert, dass du mit um die 40 nochmal studierst und dazu noch 3 alte sprachen innerhalb von NUR 3 monaten gelernt hast (das schafft manch 20 jähriger nich!).
Ausserdem ist deine art zu schreiben so schön ehrlich und aufrichtig. Ich lese "dich" gern !


Tja nur mal um dir zu zeigen, wie toll du sein musst!

Ich kenn jetzt zwar nur ein paar zeilen deines lebens, aber schon das beeindruckt mich wirklich!

Also auf jeden fall will ich dir sagen, dass du unbedingt dein studium machen musst und wie schon oben gesagt wurde... wenn dein mann in einer klinik ist, dann wird ihm da entsprechend geholfen! Er ist ja nicht unwiderbringbar weg. Lass ein wenig zeit vergehen und kümmer dich jetzt nur mal um dich und deinen sohn! Denn deinem mann kannst du nur helfen, wenns dir selber gut geht und du stark genug bist das alles gut zu verarbeiten. Es wäre also für keinen von euch dreien von vorteil, wenn auch du noch krank werden würdest.

Ausserdem wärs wirklich schade um so eine tolle Person!


Mit ganz lieben grüßen
Gesa


PS: Woher genau aus Asien kommst du denn und seit wann lebst du hier?
Wenn du denkst "es geht nicht mehr" kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

liebe Heide,
es ist sehr lieb von dir, dass du nach meinem Befinden fragst. Mir geht es irgendwie immer noch nicht besser. Die letzten Tagen waren anstrengend. ich hatte viel Arbeit und Streß. Mein Alltag besteht aus vielen Verschiedenen Verpflichtungen, zwischen Studium, Familie und Gemeindearbeit. Mir steht eine Renovierung der Wohnung bevor, der Vermieter hat es angeleiert. Das Arbeitsamt will ein Teil der Leistung kürzen, weil mein Mann in der Klinik ist. Da habe ich auch Lauferei. Ich versuche alles für meinen Mann abzufangen, damit er in Ruhe in der Klinik seine Depression los wird. ICh finde es allerdings so ungerecht, ihm wird bekocht und er wird versorgt, er kann voll auf sich konzentrieren. Und ich sitze hier, habe auch meine eigene Depression aber habe keine Ruhe, ich muss meine Aufgaben nachgehen egal, wie es mir geht. Ich versuche meinem Mann freizustellen von aller Sorgen und in der Klinik therapiert er gegen mich. E ist ungerecht!! Wohnt ihr (Du und dein Mann) zusammen? es ist schön, dass ihr euch wieder versteht. Im Moment kann ich so etwas nicht vorstellen, wie es bei uns gehen soll. Ich überlege mir, ob ich meinen Mann ansprechen soll wegen seiner Therapie. Er ist eigentlich in die Klinik gekommen um eine Diagnose zu stellen zu lassen. Er hat den Verdacht, dass er Asperger-Sydrom hat, also eine Form von Autismus. Nun therapieren sie ihn ohne eine Diagnose zu stellen, ich finde es ungenügend. Nur mir scheint es im Moment so, dass er nicht auf mich hören will. Ich habe einen Spezialist für diese Krankheit herausgefunden, aber ich weiß nicht, ob er dahin gehen will. Ich bin der MEinung, dass man in Zusammenhang die Dinge betrachten muss. Wie bekomme ich ihn dahin, soll ich ihm sagen? soll seine therapeutin zur Rede stellen, denn machmal wollen sie in der Klinik auch nicht zugeben, dass sie nicht die erforderliche Kompetenzen haben. Aber ich habe erkundigt, sie sind es leider nicht!! Was soll ich tun? wie ist dein Rat?
Liebe Grüße
Ngot
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

Liebe Gesa,
ich bin froh, dass es jemanden gibt, der mich toll findet. Ich komme übrigens aus Süd Vietnam und lebe schon sehr lange in Deutschland. Ich habe die alte Sprachen nicht in 3 Monaten gelernt, sondern zusammen mit anderen Fächern in 3 Jahren. Aber trotzdem hast du Recht, es gibt viele, die diese Leistung nicht erbringen können. Die junge Studenten in meinem Kurs, sind schwächer als ich. Wie ich schon geschrieben habe, habe ich bis jetzt sehr gut gemacht. Mal sehen, was in der Zukunft wird. Zu meinem Mann, es ist nur so verletzend, dass er Abstand sucht und ablehnend reagiert, während ich meine letzte Kraft einsetze um für die Familie besser zu machen. Ich mache mir Gedanken über seine Therapie, ich spüre die besten Ärzte auf, um ihm zu helfen und er ist gegen mich, es tut weh!! Ich glaube, bis jetzt habe ich vor nicht gescheut, wenn es um die Familie geht, nach außen hin habe ich sie immer verteidigt, aber anscheinend wird es nicht geschätzt. Ich hoffe, dass ich noch genug Kraft habe um das Studium zu Ende zu bringen. Es wäre schön von dir zu hören und deine Meinung. Liebe Grüße
Ngot
BeAk

Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von BeAk »

Liebe Ngot,

selbstverständlich hat Dein Mann eine Diagnose, auch wenn Du sie nicht weisst. Es besteht Schweigepflicht Dir gegenüber.

Wie wäre es, wenn Du dich erst mal um Dich selber kümmerst.

Dein Mann ist in der Klinik gut versorgt, er hat dort seine Therapien. Du brauchst Dich nicht weiter um seine Sachen zu kümmern.
Himmel2
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Himmel2 »

Hallo ngot

Mein Rat wäre,auf Deinen Mann zu hören was er will.Er ist erwachsen und sollte möglichst seine Entscheidungen nach seinen Empfindungen treffen.Natürlich kann dies uns Angehörige manchmal sehr treffen u.schmerzen.Aber dadurch kann er ohne Druck lernen ob dies richtig war oder nicht.Aus Erfahrungen lernt man. Die Situationen in Beziehungen, wo ein Partner depressiv ist,gestalten sich durch das negative Fühlen u. Denken besonders schwierig.Aber es sind halt Situationen die geprägt sind durch das Verhalten die eine Depression auslöst. Bea hat vollkommen recht, kümmere Dich um DICH.Du kannst deinem Mann durch kleine Aufmerksamkeiten zeigen ,daß Du für ihn da bist.Auch wenn es oft den Anschein hat,daß er das nicht will.Dann hält man den Abstand etwas größer.Die Gefühle in der Depression sind so gegensätzlich, ein ständiges auf und ab.Laß es nicht so nah emotional an Dir ran.Wenn sich die Situation irgendwann wieder bessert,wirst Du es merken.Mit den Diagnosen ist es so eine Sache ??????
Wichtiger ist,was ist mit dem eigenen ICH des Menschen los ?
Versuche,wenn Du merkst das es ihm besser geht, Eure Kommunikation wieder zu verbessern.Spreche lieber über Deine Gefühle in ICH-Form. Vermeide Vowürfe und Sätze wie,"Du mußt doch".Das baut unwahrscheinlichen Druck auf und man zieht sich (weil derjenige sich unverstanden fühlt )zurück.Wenn Du mehr wissen willst, stelle ihm einfach Fragen(möglichst aber keine über Eure Beziehung).Dadurch kann er selbst entscheiden ob u.wie er Dir antworten möchte.Auch regen Fragen zum Nachdenken an und man muß nicht gleich alles auf sich beziehen.Das klingt hier alles so einfach, ist aber ein Lernprozess wo man auch immer wieder Fehler macht.Fehler sind menschlich.Ich selber mußte auch viel dazu lernen und habe dabei auch sehr viel über mich selbst erfahren.

Ich wünsche Dir viel Kraft! Heide!
Himmel2
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Himmel2 »

Hallo ngot, noch was zur Therapie !

Ich denke nicht das gegen Dich therapiert wird.Man ist dem Irrtum leider so oft erlegen ,daß man glaubt wenn derjenige aus der Klinik kommt ist es besser.Oft ist es auch erst der Beginn eines Weges wieder nach oben.Es kann sein das Dein Mann sich jetzt erst richtig in sich zurück zieht und die Umwelt auch nicht so richtig mehr wahr nimmt. Er ist mit seinem eigenen ICH beschäftigt,denkt nach u. grübelt über die Vergangenheit. Alles was von außen kommt ist ein Reiz zu viel und wird oft abgewehrt. Besonders von den Personen die einem nahe stehen.Das ist kein schöner Zustand für alle Beteiligten.Erst wenn er sein ICH u.die innere Mitte wieder findet,wird die Kraft für seine Umwelt wieder mehr werden u.er kann Situationen wieder besser meistern.Das bedeutet für uns Angehörigen,wir können einfach nicht helfen.Alles muß vom dem depressiven Partner nach und nach wieder alleine kommen.Du kannst nur unterstützen,wo Unterstützung nötig ist und ihn vielleicht durch eine kleine Tafel Schokolade zeigen,daß Du für ihn da bist.Ich selber war mit meinen Mann wohnlich ein halbes Jahr getrennt,aber den Kontakt hatten wir nie ganz abgebrochen.Wenn ich Zeit habe, schreibe ich die letzten 3 Jahre in Stichpunkten auf.Es war nicht schön,hatte aber am Ende auch seine gute Seite u. man kann nur dazu lernen.

Tschüßi ! Heide !
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

Liebe Heide,
vielen Dank für deine Ratschläge. Ich glaube, was du beschreibst, trifft auf uns zu. Ich werde versuchen deinen Rat zu beherzigen. Das klingt vernünftig. Was die Therapie anbetrifft, so glaube ich, dass man eine Krankheit nur auf den Grund gehen kann, wenn die Diagnose richtig ist, ist sie das nicht, könnte man auch auch daneben therapieren. Ist es so? was meinst du? Ich und auch er sind überzeugt, dass er Autismus hat, was unsere Schwierigkeiten in der Beziehung erklären würde. Wenn man dies richtig erkennt, erst dann kann man das, was falsch war in der Beziehung korrigieren. Ich denke auch, dass durch seine Andersartigkeit ich in Situationen geriet, in der ich dann über reagierte. So vermute ich rückblickend. Daher die richtige Diagnose! Vielen Dank für dein Mitdenken und deinen Rat. Ja auch ich müsste noch viel über Kommunikation lernen. Liebe grüße
Ngot
BeAk

Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von BeAk »

Liebe Ngot,

warum denkst Du, das Du im stellen einer Diagnose mehr Kompetenz hast als die behandelnden Fachärzte?
Himmel2
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Himmel2 »

Hallo ngot

Natürlich ist es wichtig die richtige Diagnose zu stellen, um eventuell zu erahnen warum ihr in dieser Situation geraden seit.Aber das ist nicht so einfach.Viele Krankheitsbilder haben oft parallele Symptome.Deswegen sollte man nicht so voreilig mit Diagnosen sein.Das sollte man doch den Ärzten überlassen.Wie kommt ihr beide auf Autismus ? Mein Mann selber ist ADS-ler und hat dadurch mit sich und seiner Umwelt zu kämpfen.Seine Diagnonose in der Klinik hieß Anpassungsstörung.Von Depression war nie die Rede.Ich habe mich nur gewundert, warum er Antidepressiva bekommen hat.Heute weiß ich, daß die Depression ein Erscheinungsbild auf irgendwelche Lebensumstände sind.(Z.B. ausgelöst durch ADS, Zwänge, Ängste ,Traumen, Persönlichkeitsstrukturen und so vieles mehr)Für mich u. meiner Familie wäre es damals sehr wichtig gewesen mehr über das Erscheinungsbild einer Depression zu wissen ,um besser damit umgehen zu können und nicht alles auf mich zu beziehen.Gebe Deinen Mann mehr Zeit,dann werdet ihr bestimmt auch mehr über den Hauptgrund warum er depressiv geworden ist erfahren.Das heißt dann zwar nicht das die Erkrankung sich plötzlich in Luft auflöst,nein er wird an sich arbeiten müssen.Durch die Plastizität unseres Gehirns lernen wir.Nervenzellen verknüpfen sich immer wieder.Leider können dadurch auch immer wieder negative Bahnen bei uns im Gehirn gebahnt werden.Der Weg dieser Bahnen wird immer breiter und ist sofort abrufbar auf kleinste Kleinigkeiten.Das merkt man dann, wenn der Partner plötzlich überreizt reagiert und wir nicht wissen was der Auslöser war.Um hier dagegen einen positiven Weg im Gehirn anzulegen ,der den negativen Weg etwas aufhebt und verändert damit man sich endlich wieder wohl fühlt, brauch Zeit und es ist schwierig.Ich hoffe ,ich konnte es etwas erkären.

Tschüßi ! Heide !
ngot
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von ngot »

Liebe Heide,
was ist ADS? Wir haben gemeinsam eine Fernsehsendung über Autismus gesehen und er sagte, er fühlte sich genauso und seit dieser Zeit haben wir uns über diese "Krankheit" informiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Depression daher rührt, weil er diese Krankheit hat. Es gibt viele Symptome, und wir kennen auch im Bekanntenkreis jemanden, der davon betroffen ist. Wir werden sowieso erst abwarten müssen. Aber ich denke, wir liegen da nicht ganz falsch. Ich habe auch schon mit Fachleuten für diese Krankheit in der Uniklinik gesprochen, es besteht ohne Zweifel den Verdacht, es müsste einmal vernünftig getestet werden. Liebe Grüße.
Ngot
Cookie
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Cookie »

Hallo liebe gnot,
wolltest du dich nicht um DICH kümmern? Lass doch die Ärzte ihre Arbeit machen, deinen Mann seine und mach du die deine.
Liebe Grüße
luna
Zehlendorf
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Re: er kann nicht mehr!

Beitrag von Zehlendorf »

Liebe Ngot,

so wie Luna, seh ich das auch.
Du bist – so hört es sich an – intensivst damit beschäftigt, Dinge zu „regeln“, die Angelegenheit deines Mannes bzw. der behandelnden Ärzte sind.

Wenn dein Mann sich jetzt zurückzieht – könnte das nicht auch damit zusammenhängen, dass er genau das als Einmischung empfindet?

Außerdem – es zwar ist wichtig und richtig, wenn Angehörige sich „informieren“, aber „Diagnosen“, die so kompliziert sind wie z.B. Asperger, kann allenfalls ein Arzt stellen. Der wird es auch erst nach sorgfältiger Abklärung tun.
Ob der Arzt (die Klinik) „kompetent“ oder gar „der beste“ ist, kann allenfalls dein Mann entscheiden.

ABER: Das alles ist nicht deine Sache! Du verstrickst dich – entschuldige, wenn ich das sage – viel zu sehr in Dinge, die nicht „dein Bier“ sind.
Du musst dich aktuell um die „Lösung“ DEINER Probleme kümmern!
Die Therapie läuft nicht „gegen“, sondern ohne dich. Das ist bitter, aber auch notwendig.

Das Gefühl, dass das, was du erlebst „ungerecht“ ist, teilst du wohl mit fast allen Angehörigen! Im Rahmen einer Therapie kommt es meist auch zu „Schuldzuweisungen“, die aus der Perspektive des Betroffenen „die Wahrheit“ sind. Der Therapeut konzentriert sich auf die Bedürfnisse seines Patienten. Aus der Sicht der Angehörigen gibt es wohl IMMER noch eine andere Wahrheit. Wenn du diese geklärt haben willst, musst du dich um eine eigene Therapie bemühen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dich mehr abgrenzen lernst!

Anna
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