Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

22041998
Beiträge: 9
Registriert: 21. Aug 2008, 14:23

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von 22041998 »

Hallo,

genau dieser Spruch, daneben zu stehen und nicht helfen zu können, war mein größter Schmerz, trifft auch auf mich zu. Meine Freundin wohnt über 400 km weit weg und leidet unter Depressionen. Immer wenn es ihr schlecht geht, krieg ich es zwar mit, aber nie kann ich da sein und ihr helfen. Wie kann man damit klar kommen? Das tut so weh, wenn man denjenigen liebt.
Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
habe lange nichts mehr von mir hören lassen, aber es geht uns gut. Die Ereignisse überschlagen sich zwar, aber es geht Berg auf.
Also mit der Stimme geht es nun wieder besser und Du hast auch nicht ganz unrecht. Der erste HNO hat auch auf Bakterien im Magen-Darm-Trakt getippt und ihm ein Medikament zur Dämmung der Magensäure verschrieben. Bedauerlicherweise paßte es nicht zu seinen AD´s und mußte abgesetzt werden. Darauf hin hat uns ja der Hausarzt auch zu einem zweiten HNO geschickt, der seine eigene Vermutung bestätigt hat. Es liegt an den Stimmbändern und das wiederrum kann durchaus Streßbedingt / Kopfgesteuert sein. Die Untersuchung im Krankenhaus steht noch aus von dort wurde der Termin schon zweimal verschoben.
Der Urlaub im übrigen war klasse. Wir haben viel spaziert, erzählt und Freude gehabt. Eine Tagestour mit einem Leihboot war auch trotz schlechten Wetters klasse.
Inzwischen hat er seine Stelle gekündigt und beginnt zum 1.10.2008 eine neue. Die Selbstständigkeit werden wir ebenfalls so schnell wie möglich aufgeben, damit die Doppelbelastung ausbleibt und dann wird es bestimmt noch wieder ein Stück besser.
Jetzt macht mein Mann gerade "Urlaub" und erholt sich sichtlich gut. Hoffentlich bleibt es so!
Freue mich bald wieder von Euch zu hören und wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Fregel
Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Wolle,
ja der Spruch, bei uns eigentlich bekannt aus Traueranzeigen in der Zeitung, hat für mich eine ganz andere Dimension erhalten.
Mit daneben stehen und nicht helfen können ist es ganz egal ob Du direkt neben Deiner Freundin sitzt oder 400 km entfernt bist.
Bei mir war es so, dass ich immer daneben stand und auch nicht helfen konnte.
Im Rückblick betrachtet war es für uns gut, dass ich nie aufgegeben haben. Mein Bauchgefühl hat trotz aller noch so schwierigen Situtationen immer gesagt es wird alles wieder gut werden und das hat mir Kraft und Halt gegeben und auch den Schmerz aushalten lassen.
Hab den Mut immer wieder auf Deine Freundin zuzugehen.
Ich drücke Euch die Daumen, irgendwann scheint auch für Deine Freundin die Sonne wieder
Liebe Grüße
Fregel
Susanna
Beiträge: 13
Registriert: 26. Sep 2008, 16:24

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Susanna »

Ich habe mich nun hier mal komplett durchgelesen und hab lauter Fragen.....

Aber die eine ganz große - gibt es eigentlich irgendwen, bei dem die Depression wieder ganz verschwunden ist (austherapiert oder wie auch immer)? Oder muss man sich damit anfinden, dass man jederzeit wieder vor dem "Nichts" steht als Partner?
Beste Grüße

Susanna
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Susanne,

es gibt Menschen die nur eine Episode erleben. Und es gibt viel Menschen die an einer rezidivierenden Depression leiden, also wiederkehrend ist.

Es ist Deine eigene innere Einstellung ob Du Dich vor dem nichts siehst, oder die Gewissheit hast, das jede Episode vorüber geht und der eigendlichen Beziehung nichts anhaben kann.
Himmel2
Beiträge: 144
Registriert: 16. Mai 2008, 21:02

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo

Tja, zum Thema vor dem Nichts stehen .In solchen Beziehungen steht man emotional leider bedingt durch die Erkrankung öfters mal vor dem Nichts.Gerade wenn man frisch verliebt ist und alles miteinander unternehmen möchte und dem jenigen ganz nahe sein möchte ,funken oft diese Seelentiefs dazwischen und lassen es einfach nicht zu. Hier hilft nur zu lernen einen emotionalen Abstand zum Partner zuhalten.Zum Beispiel verabredet man sich ,sollte man für so einen Abend auch noch andere Möglichkeiten im Hinterkopf haben ,was man machen könnte wenn das Date platzt.Das hilft einen selber dabei immer auf sich zu achten und nicht selber in Tiefs mit zu versinken.Ich will damit sagen ,man sollte sich nicht zu sehr auf dem Partner fixieren ,sondern auch mehr auf sich achten .Dann lassen sich solche Phasen auch besser zu zweit überwinden .

Tschüßi ! Liebe Grüße an Euch !Heide !
Himmel2
Beiträge: 144
Registriert: 16. Mai 2008, 21:02

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Hatte leider keine Zeit zum Schreiben.Uns beiden geht es gut.Mein Mann ist auch viel stabiler.Als ich die letzten 2 Wochen zum Lehrgang war ,mußte er sich zu Hause um alles alleine kümmern.Das Fazit meines Großen(Sohn) war,als alleinerziehender Papa war mein Mann ganz toll.
Die Phasen sind aber nach wie vor da.
Gerade was seine Familie und meine Familie betrifft, schafft er es nicht bei Feierlichkeiten dabei zu sein.Da ich bald meinen 40. Geburtstag habe ,sind wir so verblieben das ich für die Familie eine Feier mache und wir zwei mal ein Wochenende ausfliegen.Er wollte zwar für mich eventuell mit zur Feier gehen ,aber das wäre für ihn im nachhinein der totale Absturtz ,weil er innerlich sich dazu noch nicht in der Lage fühlt.

Liebe Grüße ! Heide !
Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
es freut mich von Euch positives zu hören.
Auch bei uns überschlagen sich die Dinge der guten Seiten. Lange Zeit gab es trotz meines Bauchgefühls ja Phasen, wo der Verstand js tatsächlich sagt "Du mußt verrückt sein, wenn Du das mitmachst, das wird nie wieder gut!" Aber mein Bauchgefühl und Eure aufmunternden Worte stimmten. Es ist seit einiger Zeit wirklich gut. Inzwischen haben wir sein Vorhaben, das Café aufzugeben in die Tat umgesetzt, seit dem 30.09.2008 haben wir kein Café mehr. Zunächst hat es bei uns beiden Tränen gekostet. Aber schon einen Tag später, mit der Feststellung sich um nichts mehr kümmern zu müssen, war die Erleichterung unermesslich groß. Keine evtl. noch zu erledigen Aufgaben die warten, keine Sorgen nur noch nach Hause gehen und den Tag genießen. Wunderbar. Die Entlastung ist uns beiden deutlichst anzumerken, wir sind viel entspannter und ruhiger im Umgang miteinander. Mein Mann relaxed auffallend und spricht wieder und das auch über heikle kranheitsbedingte Situationen und Ängste. Zur Therapie geht er nun nächste Woche wieder und es ist für Ihn auch nicht mehr peinlich. Er kommt klasse voran, was aber bitte nicht heißt das es hier keine Schwankungen mehr gibt. Nur hat sich die Relation gedreht
Nun hast Du vor 14 Tagen geschrieben, dass Du bald 40 wirst. Solltest Du schon Geburtstag gehabt haben, so wünsche ich Dir nachträglich alles Gute, solltest er noch vor die liegen, so habe ich es nicht vergessen Die Lösung mit Deiner Feier finde ich mutig und klasse. Hut ab !
Ganz liebe Grüße an Euch allen Vieren (?)
(Bitte nicht übel nehmen, dass ich mich nicht ganz so häufig mehr einwähle, aber ich bin gerade wie ein Schwamm, ich sauge all die vermißten und schönen Stunden des Tages als "Entschädigung" der letzten beiden Jahre auf
Fregel
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