Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

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gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von gelberosen »

Hallo liebes Forum,

hat jemand von euch Erfahrungen mit dem persönlichen Budget für Behinderte und psychisch Kranke gemacht? Ich habe das jetzt beantragt, weil ich doch einige Sachen brauche, die im Hartz IV oder der Grundsicherung nicht vorgesehen sind.

Und dazu verdienen ist bei mir auch schwierig, solange die Behörden sich nicht einige werden, wer denn nun für meinen Lebensunterhalt zuständig ist.

Nun ja, ich würde gerne gleich mehr dazu schreiben, aber ich bin in einer Tagesstätte und will vor dem Improvisationstheater spielen noch ein Zigarettchen rauchen.

bis bald
die Besserung
Heidi1972
Beiträge: 17
Registriert: 25. Jun 2008, 12:55

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von Heidi1972 »

Hallo,

muss meinen Kommentar zu Deinem "Thema" los werden...

Besserung schrieb:
> Hallo liebes Forum,
>
> hat jemand von euch Erfahrungen mit dem persönlichen Budget für Behinderte und psychisch Kranke gemacht? Ich habe das jetzt beantragt, weil ich doch einige Sachen brauche, die im Hartz IV oder der Grundsicherung nicht vorgesehen sind.
>
> Und dazu verdienen ist bei mir auch schwierig, solange die Behörden sich nicht einige werden, wer denn nun für meinen Lebensunterhalt zuständig ist.
>
>
nur mal so... ich glaube, jeder Erwachsene ist für seinen Lebensunterhalt selber zuständig... und nicht irgendeine Behörde oder die Allgemeinheit.
>
>
> Nun ja, ich würde gerne gleich mehr dazu schreiben, aber ich bin in einer Tagesstätte und will vor dem Improvisationstheater spielen noch ein Zigarettchen rauchen.
>
>
Dazu verdienen ist immer eine gute Idee - vor Allem um den Zigarettenkonsum zu bezahlen...
>
>
> bis bald
> die Besserung


Sorry aber ich finde Deinen Beitrag irgendwie unpassend...

Ich hoffe, ich trete jetzt keine Lawine los aber so was kann ich nicht haben. Ich selber finde arbeiten nämlich nicht wirklich schön, es bringt halt Geld und das ist meine einzige Motivation und wenn ich mir überlege, wen ich mit meinen Steuern und Sozialleistungen alles mit durchziehe... Ich brauche mich nur in der Nachbarschaft, Familie, usw. umzusehen und ich kriege die Hasskappe!!

So, das musste mal gesagt werden, schaun wir mal, ob ich es in einiger Zeit (Minuten, Stunden, Tage) bereue und von der Möglichkeit Gebrauch mache, meinen Beitrag zu bearbeiten...

Gruß an Alle
Wer einen Rechtschreibfehler findet der darf ihn behalten!!
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von Regenwolke »

@Heidi, nur mal zur Info: Das persönliche Budget umfasst Leistungen für körperlich, geistig oder psychisch Behinderte, die früher als Sachleistungen gewährt wurden, während die Betroffenen nun die Möglichkeit haben, Geldleistungen zu beziehen, um die Sachleistungen selber zu finanzieren.

Beispiel: Jemand mit körperlicher Behinderung braucht morgens und abends einen Pflegedienst. Den hat bisher der betreffende Leistungsträger (z. B. Krankenkasse) bezahlt. Beim persönlichen Budget bekommt die betroffene Person selber das Geld, der Pflegedient arbeitet in ihrem Auftrag auf Rechnung - Wahlfreiheit und
Selbstverantwortung sind hier größer.

Für mein Empfinden ist übrigens eher dein Beitrag unpassend, da klingt viel Verbitterung durch.


@Besserung, leider hab ich selber keine Erfahrung mit dem persönlichen Budget. Das ist ja noch ziemlich neu, daher gibts wahrscheinlich auch nicht viele, die es schon beantragt haben. Ich denke aber, daß in Zukunft immer häufiger Sozialleistungen über ein persönliches Budget finanziert werden.

Gruß,
Wolke
steppenwolf1

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von steppenwolf1 »

na ja, diese Diskussion wird ja nun schon seit Jahren in den Medien durchgekaut ......die arbeitende Bevölkerung hatn en Hass auf die Schmarotzer und nicht-arbeitende Bevölkerung und andersrum, die auf die Meinung der Steuerzahler ... Frage ist, ob das gewollt ist ....

so funktiniert das aber ... ein Teil zahlt ein und hat damit aber auch dieSicherheit, dass im Falle wenn, Sie nicht unter der Brücke schlafen müssen.

Sollen wir jetzt sagen gott sei Dank oder gehört das abgeschafft ?

Im anderen Thread hatte ulli das treffend formuliert im Hinblick auf S. ... "sauber entsorgt" ...
Kann man eigentlich nach mehrjähriger Krankheit, jemals alles kosten an Staat oder Steuerzahler oder KK zurückzahlen ?
ist sowas überhaupt möglich ?

Da müsste man aufzählen ... was kostet eine therapiestunde, was ein Besuch beim Psychiater, was die Medikamente, was 1 mal nähen, was in der Notfallambulanz ... etc....

hm, was tun, sprach Zeus, ....
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von gelberosen »

Hallo ihr,

ich danke erstmal für eure Antworten. Den Streit zwischen Arbeitenden und nicht Arbeitenden will ich nicht fort führen. Ich denke, jeder der Sozialleistungen beantragt, wird seine Nöte und Gründe haben, so auch ich. Damit will ich das bewenden lassen.

Was das persönliche Budget bedeutet, weiß ich. Nun ist es so, dass bei psychischen Krankheiten auch Kontaktpflege gefördert werden soll und die Einhaltung einer Tagesstruktur. Darunter könnte auch Fahrgeld zum Besuch einer Tagesstätte gehören oder VHS-Kurse oder Mitgliedschlaft im Sportverein. Das in der Summe ist ja finanziell in Hartz IV oder Grundsicherung nicht vorgesehen und müsste eigentlich gefördert werden. Ebenso der Erhalt der eigenen Wohnung, da es ja viel teurer ist als betreutes Wohnen.

Womit die Frage beantwortet wäre, dass das nicht nur für Leute ist, die bisher Leistungen bekommen haben, sondern dass jeder psychisch Kranke das persönliche Budget beantragen kann.

Nun, da sind mal meine Gedanken dazu. Ich habe meinen Antrag gestellt und das ganze geht so seinen Gang. Ich dachte nur, jemand anders wäre schon weiter damit wie ich.

Wäre schön, wenn noch mehr dazu schreiben. Ich selber häng nur ca. 1mal pro Woche am PC.

Liebe Grüße
von der Besserung
anci1970
Beiträge: 96
Registriert: 29. Nov 2007, 20:57

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von anci1970 »

@ Besserung

Deine Ausführungen klingen interessant. Ich weiß leider auch nur das, was man übers Netz erfährt. Wäre aber toll, wenn Du hier mitteilen könntest, was bei Deinem Antrag heraus gekommen ist. Wo hast Du denn den Antrag gestellt? Grundsicherungsamt?

Viel Erfolg und Kraft wünscht Bianca


Wer meine Sehnsucht kennt, weiß wie ich leide!
steppenwolf1

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hi Besserung,

das hab ich jetzt noch nicht verstanden .... man bekommt unterstützung für VHS - Kurse ? Aber nicht als Hartz4ler oder ?

Gruss, s.wölfin
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von gelberosen »

Hallo ihrs,

ich dachte eigentlich, jemand wäre schon weiter als ich.

Ich hab den Antrag im Frühjahr beim Sozialamt gestellt, wurde 2mal abgelehnt, bis ich dann erfahren habe, dass inzwischen der Regierungsbezirk Oberbayern zuständig ist.
Dort wollte man den Antrag erst nicht weiter bearbeiten, ich sollte einen neuen stellen. Ich habe dann den Sozialhilfeantrag ausgefüllt (damit wird die finanzielle Bedürftigkeit geprüft), und nun muss noch ein Hilfeerfassungsbogen ausgefüllt werden (Hilfebedarf ähnlich wie beim betreuten Wohnen). Was noch dabei hilft, ist ein Statement des Psychiaters und ein Behindertenausweis.

Was da bewilligt wird, sind Leistungen nach dem SGB IX (Teilhabe). Nun, da sind halt bei psychischen Krankheiten Sachen zur Integration, Kontaktpflege und Tagesstrukturierung möglich. Und die sprengen oft das Budget von Hartz IV, z.B. Monatstiket oder VHS-Kurs.

Muss jetzt leider Schluss machen. Ich erklärs die Tage noch genauer oder heute abend später.

Bis dann
die Besserung


Und hier schreib ich gleich weiter.

z.B. ist im Regelsatz nur Fahrgeld in der Höhe enthalten, dass man gelegentlich etwas erledigen kann, aber nicht das Fahrgeld (Zeitkarte), um in eine Tagesstätte zu gehen.
Und das Taschengeld ist so bemessen, dass man mal ins Kino gehen kann oder einen Kaffee trinken, nicht aber um sich regelmäßig um Kontakte zu kümmern, z.B. im Verein oder Chor oder so. Es reicht auch nicht, um einen VHS-Kurs zu machen. Manchmal ist es eben besser, was zu machen was einem gut tut anstatt zu grübeln.
Und regelmäßig etwas im Sportverein zu machen, gibt auch Struktur und fördert die Kontaktaufnahme.
Ich werde auch Kostenerstattung für einen WenDo-Kurs beantragen, weil das gut fürs Selbstbewusstsein ist.

Das alles ist im Regelsatz von Hartz IV und Grundsicherung nicht enthalten, weil man da davon ausgeht, dass die Situation nur vorübergehend ist und man sich diesen "Vergnügungen" dann wieder widmen kann. (Zuerst die Bemühungen um Arbeit, dann das Vergnügen). Nun sind unsere Bedürfnisse aber andere, die somit über das hinaus gehen, was für Gesunde nötig ist.
Und die Behörden täten gut dran, zu bewilligen, weil es den Staat so billiger kommt wie laufende Aufenthalte in Kliniken oder eine therapeutische WG, weil zu großer finanzieller Druck auf Dauer nur krank macht, da nutzen dann alle Bemühungen des Kranken nix mehr. Aber leider geht da vieles noch nach dem Prinzip "Soll doch der andere Kostenträger zahlen, Hauptsache ich habe gespart". Geplant ist es zwar, irgendwann die Leistungen von Behinderten und chronisch Kranken zusammen zu fassen bei einer Stelle, aber so weit ist es noch lange nicht.

Ich gehe davon aus, dass wie überall mein Antrag erstmal abgelehnt wird, wenn alle Unterlagen vollständig eingereicht sind. Der Gesetzgeber wollte eben Geld sparen. Wenn der Behinderte seine Hilfe selber bezahlt, kommt sie den Staat billiger, davon wurde ausgegangen. Nicht davon, dass es neue Anträge von Leuten gibt, die noch nie etwas in dieser Richtung erhalten haben und für die sie auch noch zahlen sollen.

Mir hilft jetzt das Frauentherapiezentrum dabei und auch meine Psychiaterin und meine Hausärztin, und da bin ich froh drum. Denn durch die jahrelange Dauerbegutachtung gehts mir nicht wirklich besser, es wirbelt nur ein altes Trauma wieder auf, ohne dass ich ausreichend stabilisiert bin. Das geht seit Anfang 2006 echt nur nach dem Prinzip "Ich will nicht zahlen", egal welche Behörde mich zum Gutachter schickt. Und so trau ich mich auch nicht, etwas dazu zu verdienen, aus Angst, dass die Behörden dann meinen, ich bin zu 200 oder 300 % arbeitsfähig. Und da nehm ich mir einfach das Recht raus, jetzt zu verlangen. Bisher hab ich das alles mit dem Geld bezahlt, was eigentlich zum Ansparen für größere Sachen gedacht wäre, und mit dem Geld, das ich mit den Lebensmittlelspenden der Tafel gespart habe. Ich hab echt schon Probleme gekriegt, als meine Waschmaschine kaputt ging. Das ging nur mit einer Spende.

Hat denn niemand von euch das persönliche Budget beantragt? Wär gut zu wissen, um sich austauschen zu können, wie es denn so läuft. Vielleicht traut sich ja nun auch noch jemand hier, die Leistungen zu beantragen.

So, nun hab ich genug geschrieben für heute. Ich würde mich echt über weitere Antworten freuen. Ich halt euch auf alle Fälle auf dem Laufenden.

Bis bald
die Besserung
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von gelberosen »

Hallo ihr alle,

nun hat sich die Situation geändert. Ich wurde nun mit Widerspruch immer noch für mindestens 30 Stunden in der Woche auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitsfähig erklärt (egal ob das nun wahr ist oder nicht). Nun weiß ich nicht mehr, wie ich reagieren und argumentieren soll. Denn eine andere Lebenssituation braucht andere Maßnahmen, das gilt auch für das persönliche Budget.

Wünscht mir Glück, denn Ende nächste Woche ist der Termin.
die Besserung
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Erfahrungen mit persönlichem Budget für Behinderte und pschisch Kranke?

Beitrag von gelberosen »

Hallo ihr,
um den thread mal wieder hoch zu holen:

Auf einer Schulung habe ich erfahren, dass man im Rahmen des persönlichen Budgets auch eine Freizeitpauschale beantragen kann. Damit kann man sich die Integration leisten, die mit Hartz IV und Grundsicherung nicht möglich ist. Es soll Leute geben, die diese schon erhalten haben.

Nur mal soweit. Bei mir gibt es nix neues bezüglich des Budget, weil ich erstmal wieder meine Arbeitsfähigkeit begutachten lassen musste.

Liebe Grüße
die Besserung
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