Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Ich finde es auch wie Bea,das Du es richtig gemacht hast.
Erwarte bitte nicht gleich zu viel von der Therapie.Dein Mann wird erst einmal viele Dinge aufarbeiten müssen und das wühlt natürlich die emotionalen Gefühle (Z.B. auch viele negative Gefühle )auf .Dies verursacht dann auch wieder Tiefpunkte .Es kommt dabei auch zu einem ständigen Auf u. Ab.Bitte beziehe es nicht sofort auf Dich ,auch wenn sein Verhalten es so aussehen läßt.Er hat dann bloß keine Antenne für andere Dinge.Laß ihm Zeit ,frage nicht zu viel über die Therapie nach.Er wird in gewissen Situationen von ganz alleine mal paar Bruchstücke erzählen.Dabei kannst Du ihm dann zu hören u. Du erfährst dann mehr über seine Situation u. was ihm bewegt.

Liebe Grüße! Heide!

Ich finde Du kannst Dich sehr gut ausdrücken! Habe da selber Probleme damit .Aber was soll's, ich bin halt so !
xam
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von xam »

Hallo Fregel

dieses "ich weiß nicht" auf eine konkrete Frage kenne ich auch zur Genüge von meinem Freund...
Ich interpretiere es dann meist als ein nicht ausgesprochenes "nein" - und lasse es dabei. Ich glaube ich lag meistens richtig damit.
Ich denke es war auch richtig, daß dein Mann alleine zu seiner Therapie ging, genau wie Bea es schon schrieb. Mein Freund redet auch nur ganz selten über seine Therapiestunden und ich frage auch nicht nach. Wenn er mir etwas darüber berichten möchte, dann macht er dies auch - oft erst Tage später. Es ist absolut seine Entscheidung ob er darüber sprechen will oder nicht.
Auch bei meinem Freund gibt es noch immer ein Auf und Ab, wie es Heide schon schrieb. Und es fällt mir manchmal noch schwer es nicht "persönlich" zu nehmen, vor allem wenn es dann wieder einmal längere Zeit keine Gemeinsamkeiten gibt.
Doch dann gibt es auch Tage und Wochen an denen "alles gut ist". Da sind dann auch die schlechten Tage vorher wieder vergessen...

Ich wünsche dir Kraft und viel Geduld
Xam
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

ich möchte mich Heidi anschließen.

Es wird jetzt teilweise nicht leichter mit Deinem Mann. Es liegt aber definitiv nicht an eurer Beziehung, sondern eben daran das die Therapie alle Kraft Deines Mannes aufzehrt.
Somit hat er nicht mehr die Kraft im Privatleben immer angemessen zu reagieren.

Da wird aber im Laufe der Zeit besser, tritt dann nur bei besonders belastenden Therapieabschnitten auf.

Nein, mein Mann fühlt sich nicht übergangen oder zurückgesetzt. Er ist selber depressiv und wir versuchen mit Achtung und Akzeptanz unsere Beziehung zu führen. Das ist uns in den letzten 2 Jahren auch gelungen.

Liebe Fregel, versuche selber z.B. durch Kontakte zu anderen Mensch oder ein Hobby oder oder, dafür zu sorgen, das es Dir gut geht, das Du nicht einsam bist.
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Ihr Drei (Heide, Bea & Xam),
danke für Eure aufmunternden Worte, sie haben mir die Tränen in die Augen getrieben.
Komme heute schlechter als gestern mit der Situation zurecht. Fühle mich, auch wenn ihr recht mit euren Aussagen habt, persönlich verletzt und ausgeschlossen. Die Situation muss ich noch erlernen, aber das wird bestimmt noch werden. Ich bin eigentlich optimistisch.
Die sozialen Kontakte versuche ich auf jeden Fall aufrecht zu erhalten. Aber das hab ich Euch ja schon geschrieben
Heute Abend gehen wir Beide mit Freunden aus Essen. Zumindest ist das der jetzige Stand der Dinge. Darauf freu ich mich.
Hab gestern im übrigen das Thema "STOP" von Heide angesprochen, so schwer war es gar nicht und er fand es auch nicht schlecht, wobei seine Anmerkung lautete: "Aber ich spreche doch sowieso nicht viel mit dir darüber!".
Auf meine spätere Bemerkung, dass ich das gemeinsame Abendessen vermisse, kam die Antwort "Ein bischen spät, oder?".
Zunächst trafen mich diese beiden Antworten wie Fausthiebe, aber bei späterer Betrachtung, paßt es ins Bild des Ganzen. Denn das wir nicht mehr zusammen essen liegt an seinen Arbeitszeiten im Restaurant (16.00 h - Ende oder 11.30 Uhr bis Ende), die erst nach der Erkrankung wieder in unser Leben kamen. Bis dahin hat er sein Café geführt und wir hatten nach 15.00 Uhr (ich arbeite bis um 15.00 Uhr) den Tag für uns und an meinen freien Tage konnte er sich anpassen. Damals, und es zählt auch noch heute, war für mich die Hauptsache, dass er mit sich und seiner Umgebung zurecht kommt und wieder glücklich und zufrieden wird. Nun bekomme ich den schwarzen Peter. Ist das fair? Nein, aber wie ich schon sagte es paßt ins Bild
Wie ist das eigentlich mit Euren Familien (Eltern/Geschwistern) können die damit umgehen? Seine Eltern melden sich gar nicht bzw. kaum, weil er ja nicht anruft! und seine Brüder hören sehr wohl zu, melden sich aber nicht wirklich mal bei ihm. Der Kontakt zu den Brüder besteht hauptsächlich über mich. Selten das mein Mann sich dort meldet.
Bei seinen Eltern habe ich nicht mehr angerufen, weil ich auch nicht weiß, was ich sagen soll. Ich selbst kann zwar verstehen, dass sie beide über 70 Jahre sind und sich schwer tun die Krankheit zu begreifen, aber ich bin auch wütend, weil ich sage, er ist ihr Sohn.
Nun ja, Wut hin oder her, da hab ich jetzt keinen freien Kopf für, um mich damit auch noch zu belasten.
Ich muss nun noch ein bischen fleißig sein.
LG
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel
Die Antworten sind typisch .In der Depression ist das Selbstwertgefühl sehr tief u. er bezieht gleich Dinge negativ auf sich u. schießt dann mit solchen Antworten zurück. Eigentlich ist er unzufrieden mit sich selbst u. die Reaktionen richten sich gegen ihn selber .Das war bei meinen Mann der Fall.Mißverständnisse sind dann vorprogrammiert.Sage ihm doch das Du ihn nur unterstützen wolltest.Fall's es emotional eskaliert " STOP".Das STOP kann er sagen oder Du .Das gilt für beide Seiten.
Zum Thema Familie schreibe ich später noch einmal .


LG ! Heide !
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Zum Thema Familie!
Mein Mann hat sich vor 2 Jahren von seinen Geschwistern u. seiner Mutter zurück gezogen.Zu Geburtstagsfeiern(75. Mutter/50. Schwester) geht er nicht.Damals in den tiefen Phase waren die anderen die Bösen.Seine Äußerungen waren sehr verletzend u. er gab jedem u. allem die Schuld.Das hat mich manchmal selber sehr getroffen , das er so dachte .Heute geht er auch noch nicht ,aber er weiß das er die Feierlichkeiten u. andere Unternehmungen nicht durchhalten würde. Er hat einfach nicht die Kraft dazu. Dies teilt er ihnen dann auch mit .Dadurch ist der Umgang einfacher u. sie können es besser verstehen oder akzeptieren.Ich gehe dann alleine hin .

Liebe Grüße! Heide !
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
tja, zum Thema Familie ist das ja nicht gerade ein aufbauendes Feedback :-/. Aber immerhin ist Dein Mann meinem ein Stück voraus! Er hat ihnen zumindest mitgeteilt, dass seine Kräfte für einen Kontakt oder ein Fest nicht reichen und es erleichtert ihm selbst, Dir und seiner Familie die jeweilige Situation.
Mein Mann muss das erst noch lernen auszudrücken. Dazu muss er aber auch lernen zuzugeben, dass es ihm nicht gut geht. Gestern hat er bei der Erwähnung seiner Mutter mal gesagt "könnte ich mal wieder anrufen". Na und was denkste Du? Es geht ihm gut, es ist alles prima wunderbar. Kein Wort von dem, dass es ihm seit 14 Tagen schlechter geht und das er denkt wieder in ein ganz tiefes Tal zu fallen, geschweige denn, dass er zu einem erneuten "ersten" Therapiegespräch war, mit dem Ergebnis das er dort auch die Therapie machen kann. Bei meiner anschließenden Nachfrage, warum er nicht die Wahrheit sagt, kommt die Antwort "Die machen sich sonst Sorgen" Als wenn sich so, bei wochenlangem Schweigen, niemand um ihn sorgen würde. Spaßvogel "Alle" machen sich ja nur um mich Sorgen und nicht um ihn! Habe ihm gesagt, dass das Quatsch ist und dass auch meine Eltern sowie unsere Freunde und Bekannten sich um ihn sorgen würden und das ich ihn nach 10 tollen Jahren, trotz der nun 2 Jahre dauernden Erkrankung, ihn immer noch lieben würde und das es da keinen Abbruch gebe. Da kullerten dann die Tränen.
Bereits vorher hatte ich ihn gefragt, ob er eigentlich wirklich immer noch ausziehen wollte, ob ihm das auch zu schaffen macht. Da kam ein trauriges Schulterzucken. Wahrscheinlich hat das ja dann auch mit seiner eigenen Unzufriedenheit zu tun. Er ist momentan einfach nicht zufrieden und schon gar nicht glücklich.
Gestern hatte ich geschrieben, dass wir mit Freunden Essen gehen würden, sind wir auch, obwohl ich bis kurz vorm Verlassen des Hauses gedacht habe, das klappt doch nicht, da er total unruhig und kribbelig war. Aber es hat geklappt und während des Abend schien es so, als ob er von den Unruhezuständen im Vorfeld ganz weit weg wäre. Das war schön Er hat sich an Gesprächen beteiligt und auch selbst Themen angeschnitten.
Als sein bester Freund später von seiner Frau erfuhr, dass es ihm bis kurz vorher nicht gutging bzw. schon seit einigen Tagen nicht gutgeht, verstand sein bester Freund die Welt nicht. Mein Mann hatte ihm nämlich gestern berichtet, dass es ihm gut geht und das alles prima ist !!!.
Tja so verkorkst ist das alles.
Heide, ich glaube man wächst mit der andauernden Zeit der Erkrankung am Partner und an sich selbst. Auch wenn es Tage voller Tränen gibt, so gibt es doch auch schöne und lustige Tage. Die weiß man dann erst richtig zu schätzen!! Und dennoch, uns allen hier im Netz würde ich Wünschen, dass es diese Krankheit nicht geben würde oder zumindest ein Allheilmittel, mit der es kurzfristig zu behandeln ist.
Ganz liebe Grüße an Dich und bis bald
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Wir fahren Morgen 10 Tage in den Urlaub .Ich denke mal es wird ganz gut klappen.Voriges Jahr hat es auch ,durch Absprachen,ganz gut geklappt. Also,ich melde mich wieder !

Laßt Euch die Zeit nicht so lang werden ! Heide !
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
ich weiß, dass die Antwort nun schon 2 Tage zu spät kommt, aber eher konnte ich nicht antworten.
Ich hoffe, Ihr habt den Urlaub genießen können und freue mich bald wieder von Dir zu hören.
Aber in den letzten zwei Tagen haben sich auch positive Ereignisse aufgetan. (Die sind Schuld, dass ich mich nicht gemeldet habe).
Am Samstag, hat mein Mann mir mitgeteilt, dass er vielleicht doch gar nicht ausziehen möchte und am Sonntag hat er mich in der Pause angerufen, ob ich nicht Lust hätte seine Pause mit ihm zu verbringen.
Welche Frage? Natürlich habe ich zugesagt und wir haben die Zeit miteinander verbracht. Es war schön und auch gleichzeitig ungewöhnlich fremd im Umgang. Die Unsicherheit bei mir, was will er zulassen und was nicht und ich weiß nicht, wie es ihm ergangen ist. Mal nachfragen.
So nun muss ich erst mal wieder ein bischen arbeiten.
Bis bald
Fregel
xam
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von xam »

Hallo Fregel,

solche Überraschungen geben doch wieder Auftrieb und neue Kraft!

In deinem letzten Beitrag beschriebst du, wie sich dein Mann "nach außen" hin so gibt als wäre alles in Ordnung.
Das hat mein Freund das ganze letzte Jahr über geschafft, obwohl es große Tiefen gab. So wußten eigentlich nur zwei Menschen einigermaßen, wie es ihm wirklich ging. Ich erlebte selbst, wie er "ganz normal" mit seiner Schwester telefonierte - an einem Tag an dem es ihm absolut schlecht ging und er zu nichts in der Lage war. Auch er antwortete, er möchte nicht, daß sie etwas davon mitbekommt...
Ich las einmal (glaube sogar hier im Forum) eine Erklärung für dieses Verhalten:
der depressive Partner kann sich bei seinem Partner so geben wie es ihm wirklich geht, er muß ihm gegenüber keine "Fassade" aufrecht halten, muß nicht "schauspielern" wie er es im Beruf oder gegenüber anderen Leuten machen muß und ihm auch sehr viel Kraft kostet. (Oder meint machen zu müssen...)
Ob das ein Zeichen für das Vertrauen ist, das er trotz allem zu seinem Partner hat??? Ich weiß es nicht.
Für den Partner ist es natürlich eine große Belastung - und man kann auch zunächst absolut nicht verstehen, warum er sich gegenüber Anderen so "normal" verhalten kann...

Ich wünsche dir, daß du bald noch mehr positive Überraschungen erleben kannst!

LG Xam
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Xam,
in der Tat es gibt Auftrieb und Kraft.
Gestern waren wir zum Küchenhändler und haben in einem persönlichen Gespräch die Stornierung der Küche besprechen können und haben auch nicht mit Folgekosten zu rechnen.
Im Anschluss wollten wir seinen Vermieter aufsuchen und über die Kündigung des Mietvertrages sprechen. Ging leider nicht, da er nicht anwesend war und mein Mann die Telefonnummer verbummelt hat. Er hat wahrscheinlich wirklich erst gestern realisiert, dass er einen Mietvertrag für 1 Jahr unterschrieben hat. Aber auch hier gibt es evtl. einen Lichtblick. Das bleibt aber noch Abzuwarten.
Ich habe im übrigen gleiches wie Du erfahren. Mein Mann, dass schrieb ich ja schon, verstellt sich nach außen zum "perfekten" Menschen ohne Makel. Ich bin sogar davon überzeugt, dass es tief in unseren Männern ein Urvertrauen gibt, dass es zuläßt sich bei uns so zu geben, wie es ihnen gerade geht. Nur leider sind sie nicht in der Lage, das als Urvertrauen zu erkennen und meinen glattweg "wir" sind Schuld an der ganzen Misere und rennen auch noch vor uns weg.
Ich habe mehrmals versucht, genau dieses Urvertrauen, meinem Mann näher zu bringen. Aber es hat nicht wirklich funktioniert. Wobei er sich ja jetzt darauf zu besinnen scheint.
Was mir schwer fällt ist der partnerschaftliche Umgang. Ist es Angst ihn zu überfordern? Ich kann es für mich noch nicht analysieren. Ich kann nur feststellen, dass es Grenzen gibt, die er mitunterzuläßt und dann aber die Mauer so hoch aufzieht, dass man automatisch schon stehen bleibt. Ich denke, es ist mal wieder eine Situation, die es zu erlernen gilt.
Auf jeden Fall freue ich mich über den jetzigen Entwicklungsverlauf.
Heute Nachmittag werden wir uns im übrigen mal einen Hund ansehen. Der Gedanke schwebte uns schon Lange vor.Mal sehen was draus wird.
So nun muss ich erst mal wieder weiter arbeiten und verspreche mich in einer kürzeren Zeit wieder zu melden.
Denn das soll man ja auch tun, wenn es einem gut geht.
Ganz liebe Grüße
Fregel
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Zusammen,
dem Thema "Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut" gibt es nun auch ein positives hinzuzufügen. Es heißt "FREUDE". Jetzt habe ich so richtig zu spüren bekommen, wie lange ich dieses Gefühl in unserer Partnerschaft vermißt habe. Es ist nach zwei Jahre nun schon eine ganze Weile (normalgesehen nicht wirklich eine ganze Weile, es sind drei Wochen) wirklich toll. Mein Mann kommt wieder auf mich zu. Er bezieht mich wie vorher auch in sein Leben ein und mal nicht eben so das nötigste. Alles positive fing mit der Absage der Küche an, und ging weiter über die Kündigung seiner Wohnung. Da steht nun Samstag ein Termin an. Mal sehen vielleicht hat er da genauso viel Glück wie mit seiner Küche und kommt mit einem leicht gefärbten Auge davon.
Inzwischen hat sich einer meiner größten Kindheitsträume auch verwirklicht. Ich wollte immer einen "eigenen" Hund haben und nun haben wir "Smurf" seit zwei Wochen. Bis dato hatten wir diesen gemeinsamen Wunsch immer nach hinten gestellt, da wir beruflich zuwenig Zeit für einen Hund hatten. Inzwischen hatten sich zwar unsere Arbeitszeiten geändert, aber da kam die Depri dazwischen und von einem Hund war im allgemeinen nicht mehr die Rede. Und dann, vor drei Wochen, stand "Smurf" in der Zeitung und unabhängig von einander ist sie uns aufgefallen und wir haben darüber gesprochen. Wir sind hingefahren und ja, was soll ich sagen, es war bei uns Zweibeinern sowie bei Smurf offensichtlich die Liebe auf den ersten Blick. Wir konnten nicht wiederstehen. Da wir auch im Vorfeld darüber gesprochen hatten, dass die Verantwortung für ein Tier im allgemeinen zu teilen ist, habe ich darum gebeten, dann dies auch zu tun. Und es klappt famos . Smurf hat durch ihre Art die Gabe meinen Mann zu motivieren und zu fordern. Es macht riesig Spaß den beiden zuzusehen und gemeinsam auch mit ihnen spazieren zu gehen. Das mir es gut tut, wußte ich schon lange. Ich selbst habe gerne meinen "Patenhund" von guten Freunden mitgenommen und bin losgezogen um die Seele baumeln zu lassen. Nun können wir das zu Zweit. Einfach schön.
Aber, es wäre auch zu schön, wenn es kein aber gibt, trotz all der positiven Entwicklung, sitzt tief in meinem Kopf die Frage "Ist es nur ein Hoch? Wann kommt das nächste Tal? Kommt es noch?" Die Achtsamkeit geht trotz Genuß immer mit. Ein komischer Weggefährte, ich hoffe das verschwindet eines Tages auch, genau so wie diese traurige Zeit hinter uns.
Viele Grüße
Fregel
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
ich hoffe, Du bist mit Deiner Familie gut und erholt aus dem Urlaub zurück und wünsche Euch dass es gut funktioniert hat.
Ich muss Dir gestehen, ich habe Dich ein wenig vermißt.
In den letzten drei Wochen ist soviel positives passiert dass man meinen könnte die letzten zwei Jahre existieren überhaupt nicht und dennoch geht im kleinen Eck meines Kopfes die Achtsamkeit immer mit. Was so alles passiert ist kannst Du im Beitrag über diesem lesen.
So nun sag ich erst mal tschüßi und freue mich schon wieder von Dir zu hören.
LG
Fregel
xam
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von xam »

Hallo Fregel

es ist schön zu lesen, daß bei dir alles so gut und harmonisch läuft!
Es ist gut, daß du dabei achtsam bist! Denn niemand kann die weitere Entwicklung vorhersagen.


Ich wünsche dir, daß es so positiv weitergehen wird!!!

Viele Grüße
Xam
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Xam,
danke für die guten Wünsche, hatte schon gedacht, du wärst nicht mehr da . Ja ich freue mich, dass es so läuft wie es jetzt ist. und hoffe für uns beide dass es anhält. Smurf tut ihm unbeschreiblich gut. Mir selbstverständlich auch. Wir machen nun ´gemeinsame Spaziergänge, sofern es unsere Arbeitszeit zuläßt ansonsten geht aber auch jeder von uns alleine und ist stolz, wenn es gut funktioniert hat
Halte Euch auf dem laufenden und möchte Dir und Deinem Partner auch alles liebe wünsche.
Freue mich wieder von Dir zu hören.
LG
Fregel
xam
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von xam »

Hallo Fregel

bin schon noch da...

Ich glaube, ein Tier tut sehr gut. Man muß sich darum kümmern, egal wie man sich fühlt. Ein Hund muß raus, man hat eine Beschäftigung...

Leider geht es bei "uns" zur Zeit wieder einmal eher abwärts. Mein Freund zieht sich zurück, möchte allein sein. Also bin ich mal wieder "Single mit Partner".
Ist auch nicht sooo schlimm, da wir ja nicht zusammen wohnen und daher schon eine gewisse "Distanz" da ist.
Das Positive ist, daß er - zumindest manchmal - über sich und seine Probleme reden kann. Das gab es früher nicht.
Jetzt heißt es halt wieder abwarten wie es sich entwickeln wird...

Dir wünsche ich eine gute Zeit!
LG Xam
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Xam,
taj, wie heißt es so schön, man soll den Tag nicht vor den Abend loben, und schon hat man den Salat :-/
Nun hat sich mein Mann irgendwie wohl eine Bakterie (Helicopacter) und fühlt sich dementsprechend. Inzwischen hält dieser Virus Einzug in sein Gemüt und erfühlt sich sch.... Das Krankheiten, die uns wohl aus den Schuhen werfen, bei Betroffenen gleich immer doppelt zuschlagen ist schon echt unfair. Sie können dann nich alle Tabletten wegen den AD´s einnehmen und fühlen sich dann auch noch doppelt und länger schlecht als unsereins. Echt ungerecht das Ganze. Aber es wird schon wieder werden. Schade war, nur dass heute sein Therapietag gewesen wäre und er diesen mangels Sprache (Stimme komplett weg) nicht wahrnehmen konnte. Das verschlimmert die Gesamtsituation obendrein. Jetzt hoffe ich, dass seine Therapeutin ihn morgen früh zurückruft, sie hat nämlich nur dienstags Telefonstunde und hatte heute nur den AB dran. Echt doof, dass die sich dann mal nicht zurückmeldet. Jetzt mal wieder abwarten. Morgen geht es jetzt zur Blutabnahme und was sonst noch ansteht.
Trotz dem Elend hält er den Kontakt zu Smurf und Fregel (unser Kater), gerade Smurf bringt ihn auch in diesen Situationen zum Lachen und Freuen. Diese Therapieeinheit ist unbezahlbar .
Im übringen, Dein Ausdruck "Single mit Partner" hat was! Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich wegschreien vor lachen. Aber was täten wir ohne unseren Humor.
Ganz viele Grüße und bald werden wir alle vier auch wieder lachen können
LG
Fregel
xam
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von xam »

Hallo Fregel

nun diesmal ist der Grund des "Elends" bekannt und gegen fiese Bakterien kann man ja was tun.
Wenn ihn Hund und Kater auch noch aufmuntern ist das doch ein Fortschritt. Eine ausgefallene Therapiestunde läßt sich nachholen.

Der Ausdruck "Single mit Partner" trifft meine Situation immer wieder ganz gut. Ich freue mich auf ein gemeinsames Wochenende - dann wird es kurzfristig abgesagt da er alleine sein möchte... Also muß ich mich "alleine beschäftigen", versuche es mir gut gehen zu lassen. Unternehme etwas was mir Spaß macht, gehe mit Freunden essen usw usw. - wie in früheren Zeiten als ich Single war...
Doch da kommen dann auch Fragen, warum "er" nicht mitkommt usw.
Zeitweise komme ich ganz gut damit zurecht - doch zwischendurch zieht es mich dann schon auch mal runter....

Ich wünsche euch baldige Besserung
LG Xam
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Xam,
ja der Ärger des "Elends" ist bekannt, aber es ist für meinen Mann doch schwer das zu verinnerlichen.
Nun kommt auch noch der Rücken dazu und obendrein, ist bei der Blutabnahme zuwenig Blut abgenommen worden und er mußte heute nochmal hin, ausgerechnet dass sind die Werte die ihm die größten Sorgen bereiten. Ich hoffe, dass wir heute noch ein Ergebnis bekommen können. Bei diesen Werten geht es um erbbedingte Anlagen, die bei seinen Brüdern innerhalb des letzten Jahres diagnostiziert wurden. Dementsprechend ist seine Anspannung natürlich recht hoch.
Drück mal die Daumen, dass wir bis heute Abend mehr wissen
LG
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel
Nun möchte ich mich nach langer Zeit wieder melden.Den Urlaub haben wir Dank den Absprachen gut überstanden,nur das Wetter hat nicht so mit gespielt.Bei meinen Mann ist jetzt die Reizschwelle nicht mehr so tief,dadurch hat auch sein gereiztes Verhalten uns gegenüber nachgelassen.Er unternimmt auch wieder mehr mit unserer Tochter und er hilft mir auch wieder im Haushalt.Da ich bei uns der alleinige Verdiener bin ,ist das eine große Hilfe für mich und es entlastet mich sehr.Ich freue mich für Dich das es bei Euch auch nach 2 Jahren wieder aufwärts geht.Bei uns geht es auch schon so extrem 2 Jahre lang und erst jetzt nach dem letzten Klinikaufenthalt wird es wieder besser.Ich denke durch das schlimmste Tief ist er durch , aber die Schwankungen sind immer wieder vorhanden.Er muß jetzt viel auf sich aufpassen u.vor allem beachten was ihm gut tut.

Wenn mein Computer nicht ständig hängen bleibt melde ich mich bald wieder ! Heide !
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
schön wieder von Dir zu hören und es freut mich zu lesen, dass ihr den Urlaub nach "Absprachenstruktur" genießen konntet.
Noch mehr freue ich mich, dass auch Ihr Euer Familienleben wieder einigermaßen leben könnt und Eure Tochter von Deinem Mann wieder mit einbezogen wird.
Ja, auch ich kann nur bestätigen, dass es uns gut geht, und denke, dass wir das tiefste Tal hinter uns zurücklassen konnten.
Aber auch bei uns gibt es diese Schwankungen. Die liegen hauptsächlich in seiner Ungeduld, die macht ihn regelrecht zum Kolleriker. Wenn ich dann abwarte und nochmals daran erinner dass er sich einer anderen Tonart bedienen muss, um zur Lösung des Problems zu gelangen. Danach erkläre ich ihm nochmals die Situtation und dringe dann auch viel besser zu ihm durch. Es liegt mitunter nach wie vor an meiner Formulierung, die ihm dann zu schaffen macht. Aber auch mein Mann, hilft wieder mit im Haushalt sofern es seine Arbeit zuläßt und kümmert sich auch wieder um unser Café. Gut tut ihm auch unser neuer Hund Smurf. Es macht Freude ihn beim Umgang mit Smurf zu beobachten bzw. wenn es ihm nicht so gut geht, Smurf es gelingt ihn zu motivieren und aus dem Tal zurück zu kommen.
Ich werde jetzt noch eine letzte Runde mit Smurf spazieren gehen und mich dann mal in die waagerechte begeben:-)
Würd mich freuen, wieder von Dir / Euch zu hören und sende viele liebe Grüße zu Euch nach Hause.
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Schön das es Euch auch wieder besser geht !
Versuch Deinen Mann ruhig zu spiegel.
Dies kannst Du in Form von Ich Botschaften u. Fragestellungen machen.
Falls ihr wieder besser miteinander reden könnt versucht ruhig Absprachen zu treffen,wie er seinen Druck freien lauf lassen kann.(-im Wald schreien ,-mit einem Stock auf einen Baum einschlagen)Ich denke mal der Druck der sich in seine Seele gefressen hat muß raus, ohne das er einen anderen verbal durch seine kollerischen Ausbrüche verletzt.Solche Phasen werden vergehen.

Liebe Grüße an Euch u. Smurf ! Heide
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
indirekt habe ich Deinen Vorschlag bereits versucht in die Tat umzusetzen. Aber es funktioniert nicht immer.
Gerade eben, habe ich meinem Mann dieses Forum gezeigt und ihm berichtet, dass ich seit geraumer Zeit hier schreibe und ich viele paralellen von Euch wahrnehme. Die Idee mit dem Wald oder mit dem Baum fand er im Moment etwas komisch, aber eine Möglichkeit.
Er ist schon wieder wegen seiner Stimme krank geschrieben und muss diese ganz arg schonen, irgendwie hat nun ein zweter HNO Arzt die Meinung unseres Hausarztes bestätigt, dass es u.U. auch Stressbedingt sein kann und ihn nun zu einer Logpädin verwiesen, um seine Stimme wieder zu trainieren. Mal sehen wie dass nun wird und solange heißt es abwarten. Wie immer.
Am kommenden Wochenende haben wir zusammen fünf freie Tage und werden die wohl samt Hund auch wegfahren. Ich freue mich darauf. So genau wissen wir zwar noch nicht wohin genau. Aber irgendwie ans Wasser mit viel Auslaufmöglichkeiten.
Melde mich vorher nochmal.
Viele Grüße
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Ich wünsche Euch ein paar ruhige u. erholsame Tage.
Bei uns war es im Urlaub immer so,wenn mein Mann keine Lust hatte oder er kräftemäßig nicht konnte habe ich mit meiner Tochter auch alleine was unternommen.Zu Hause mache ich das auch so.Zum Glück stört mich das weniger , wenn ich alleine was unternehme .Man lernt dadurch auch sehr viele neue Leute kennen.Wenn mich dann die Anderen fragen warum ich alleine unterwegs bin ,sage ich halt das mein Mann nicht so der Typ für Unternehmungen ist.Die meisten sind mit der Antwort zufrieden.

Liebe Grüße ! Heide !
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel ! Noch was !

Seit wann hat denn Dein Mann mit seiner Stimme zu kämpfen?
Es könnte auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Dies kommt selten vor , aber möglich.Durch Trockenheit der Schleimhaut(eventuell ausgelöst durch Medikamente ) kann es oft zu Heißerkeit kommen .
Auch können Bakterien im Magen-Darm-Bereich so was auslösen.
Mich würde es interessieren , wie das mit der Stimme bei Deinem Mann weiter geht.


Tschüßi ! Heide !
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