Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
tja, was mache ich für mich, wenn ich nicht an ihn denke? Die Frage ist schwer zu beantworten, da ich vor lautern Sorgen, gerade zum jetzigen Zeitpunkt, kaum an etwas anderes denke.
Ich versuche meinen abends geplanten Tagesablauf zu erledigen und gehe zu meiner Familie oder zu engen Freunden, die mit der Situation vertraut sind. Wenn ich reden mag, hören sie zu, trösten, wenn es nötig ist und bauen mich wieder auf oder es gibt andere interessante Themen, die mich für eine Zeit lang meine Gedanken vergessen lassen können. Weiter gehe ich mit Bekannten und Freunden zu öffentlichen Veranstaltungen und versuche den Abend zu genießen und Spaß zu haben. Manchmal gelingt es, manchmal aber auch nicht. Dann gehe ich irgendwann nach Hause und gut ist.
Da wir auch ein sehr schönes zu Hause mit einem schönen gemeinsam gestalteten Garten haben, halte ich mich auch gerne dort auf und kann dabei abschalten und genießen.
Aber im großen und ganzen beherschen mich zur Zeit hauptsächlich die Sorgen um meinen Mann.
Mich belastet es schwer, dass sich seine Familie so gar nicht zu interessieren scheint. In der vergangenen Woche habe ich seinen Bruder über den jetzigen Stand der Dinge informiert und ihm meine Sorgen mitgeteilt. Ferner habe ich ihn gebeten mal mit ihm zu telefonieren bzw. auch mal zu kommen. Das Telefonat hat er am vergangenen Montag auch geführt. Allerdings hat mein Mann mit einer so selbstbewußten Art und Weise darauf reagiert, dass ich aus dem Staunen und Entsetzen nicht mehr heraus kam. Am nächsten Tag hab ich dann noch mal bei seinem Bruder angerufen. Er und seine Frau mußten nämlich den Eindruck haben, dass ich diejenige bin, die nicht ganz bei Trost ist. Ich fühlte mich wie die weltbeste Lügnerin und das war kein schönes Gefühl.
Meine Schwägerin teilte mir auch mit, dass sie sich ernsthaft nach dem Telefonat gefragt haben, was nun richtig und was falsch ist. Aber das wars auch. Ich, als auch mein Mann (das fühle ich einfach) fühlen uns von seiner Familie im Stich gelassen. Auch das ist nicht schön.
Sonst mache ich eigentlich nichts weiter. Es macht auch nicht wirklich Spaß, wenn keiner da ist, der dich fragt, wie war dein Tag heute, was gibt es noch neues usw.
Zur Zeit ist meine eigene Kraft sehr geschwächt, aber ich liebe ihn immer noch genauso wie vorher auch und ich glaube auch fest daran, dass meine Kraft zurück kommt.
Ach im übrigen, die Frage warum es so eine teure Küche sein muss, habe ich ihn gestellt und mußte dabei aber feststellen, dass hier sein Krankheitsbild und seiner Charaterzug "Wer A sagt muss auch B sagen" = Fehlentscheidungen sich selbst nicht eingestehen können auf einander treffen.
Mein Mann hatte damit schon immer ein Problem und als er in der letzten Woche wieder die Panikattacken hatte und nicht arbeiten konnte, habe ich ihn auch gefragt, ob er tatsächlich ausziehen möchte, wenn nicht wäre es kein Problem, er müßte nicht gehen. Da kam die antwort,"nein, dass ist nicht mein Problem" Was soll ich da dann zu sagen. Seinen Arzt habe ich angerufen und um Rat gefragt, wie ich mich nun am besten verhalten solle bzw. was er anrät. Darauf kam die Antwort, dass ich machen soll was ich für richtig halte. Supeeeerrrr Antwort, hat mich ungemein aufgebaut.
Ich bin nun heil froh, dass er für den 8. Juli einen Ersttermin für einen Therapieplatz hat. Mal sehen wie es dann weiter geht.
LG
Fregel
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Liebe Bea,
die angesprochene Gelassenheit hätte ich zur Zeit so gerne. Mein Verstand sagt es ja auch, aber mein Herz weint dabei.
Grüße
Fregel
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

schau Dir mal den letzten Link an, den ich Lilly reingestellt habe.

Dein Mann ist in Behandlung, beginnt eine Therapie. Seine Angst ist tatsächlich allein sein Problem und nicht Deines.

Ich habe vielmehr den Eindruck, das es Dir deutlich mehr gefallen würde, wenn Dein Mann nicht so eigenständig wäre.
Du ihn lieber abhängig halten würdest.
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel
Wie Du es machst ,machst Du es richtig .
Die einzige Sache die Dir die Kraft nimmt ist die Sorge um Deinen Mann .Wenn Du Dich sorgst denkst Du negativ ,dies löst negative Gefühle aus und nimmt Dir die Energie die Du für Dich brauchst.Versuche dieses negative Gedankenkreisel zu durchbrechen.Die Depression Deines Mannes kannst Du nicht beeinflussen.Er muß lernen sich erst einmal selber wieder wahr zunehmen.Dazu gehören auch solche Panikattacken.Das wird auch mehr ,aber sie werden in zwingen seine Krankheit einzugestehen und an sich zu arbeiten.
Oft sind es negative Gedanken die schlechte Gefühle auslösen und die einen dann abstürzen lassen.Das Positive wird nicht mehr gesehen .Dies zu durchbrechen muß er mit Hilfe der Therapeutin alleine lernen.
Laß ihn für sich selber sorgen ,damit er immer aktiv bleibt und somit auch seine Erfahrungen mit der Krankheit macht.Wenn er Hilfe braucht weiß er ja wo er Dich erreichen kann .Wenn nicht ,geht es ihm nicht so schlimm.

Was hast Du heute so gemacht ?


Tschüßi ! Ich wünsche Dir einen schönen Tag !
Heide
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
heute war schon wieder ein schönerer Tag.
Wir haben zunächst länger schlafen können, da ich frei hatte und mein Mann erst um 12.00 Uhr mit seinem Dienst beginnen mußte. Dann haben wir noch zusammen in unserem Café gefrühstückt (war zwar ein wenig hektisch) aber den Umständen entsprechend angenehm. Danach bin ich zu Freunden einen Kaffee trinken gegangen und habe viele neue schöne Dinge erfahren und konnte die Gedanken wegschieben. Anschließend hab ich mich mal aufgerafft, den null-acht-fünfzehn-Köllsche Wisch zu erledigen. (Der ist natürlich in den letzten beiden Tagen liegen geblieben) Danach war ich bei meinen Eltern und nochmals bei Freunden mit denen ich gegrillt habe. War einfach schön und gesellig. Die zuletzt genannten Freunde sind die Felsen in der Brandung. Sie mit Ihren 4 Kids sind einfach alle 6 klasse.
Zwischenzeitlich war die Lust mit meinem Mann zu telefonieren so groß, dass ich es gewagt habe ihn auf seinem Handy anzurufen, getreu dem Motto, mal sehen was kommt:-/
Zunächst hatte er mich weggedrückt, rief dann aber ca. 30 Minuten später wieder zurück. Er sagte er wäre gerade aus dem Krankenhaus raus gekommen, er hätte sich in den Finger geschnitten und das müßte genäht werden. Danach fragte er mich was ich machen würde und was ich vor habe und wie es mir ginge.
Es war auch mal wieder ein schönes, von seiner Seite aus interessiertes Telefonat. Ich habs jedenfalls genossen.
Wie sind während Eurer Krise solche Tage abgelaufen? Was hast Du dann gemacht um damit zurecht zu kommen? Manchmal ist es so verdamt schwer. Traurig, dass es für diese Krankheit keine Medikamente gibt, in denen es wie bei Antibiotiker in 10 Tagen vorbei ist. Warum blos nicht? (Verdammt blöde Frage = meine íronische Seite bricht durch, sorry)
So ich gehe jetzt ins Bett ich bin sehr müde und muss morgen wieder raus. Mir fehlen ganz einfach die Ruhephasen im Moment.
Ganz liebe Grüße und ich freue mich über jede Antwort von Dir.
Fregel
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Bea,
den Link an Lilly muss ich mir noch ansehen, aber das werde ich auf morgen verschieben. Aber mit deinem letzten Satz liegst Du ganz falsch.
Bis vor seiner Erkrankung war er der Starke und Eigenständige von uns beiden. Er war mein Fels in der Brandung, der Ritter in der Nacht und ich war das Weichei, die Schutz- und Ratsuchende.
Er hat mich nach meinem Absturz in Panik- und Angststörungen wieder mit aufgebaut und immer wieder ermutigt dranzubleiben und an mich zu glauben und das mit Erfolg.
Vor zwei Jahren mußte ich quasi über Nacht lernen, selbstständig zu werden. D.h. bei uns konkret, ich mußte mich neben den üblichen Belangen meines Jobs und des Haushaltes um unser Café vollumfanglich kümmern, der Garten kam dazu und nicht zuletzt alles finanziellen Dinge regeln, wo ich bis dato lediglich meinen Kommentar zu abgegeben hatte. War nicht wirklich lustig die Zeit. Also für mich darf er so eigenständig wie möglich wieder werden und das auch am besten gestern.
Ich will das er wieder gesund wird, verdammt noch mal!!!
(Sorry, du kannst das natürlich auch nich ändern, aber die Woche an sich war hart!)
LG
Fregel
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

er ist doch auf gutem Weg. Mehr kann man doch wirklich nicht verlangen.

Warum nimmst Du ihn nicht so an wie er z.Z. ist, mit sammt seinen Störungen und Fehlern und Schwächen?

Gesteh ihm zu, langsam, nach seinem Rhythmus zu gesunden. Laß ihn sich entwickeln, so wie es gut für ihn ist.

Wenn Du ihn so annehmen kannst wie er ist, ist das auch eine große Entlastung für Dich.
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Bea,
ich denke, dass ich ihn auf jeden Fall so annehme wie er ist, es hat ja auch viel mit Geduld zu tun.
Ich gebe zu, unter den Strapazen der letzten Woche war das sehr schwer.
Ich versuche wirklich mein aller bestes.
Es freut mich von Dir zu hören, dass du erkennst, dass er auf dem richtigen Weg ist.
LG
P.S.: Den Link hab ich noch nicht richtig gelesen, habe die letzten beiden Tage mit meinem Mann durchweg genossen. Es waren zwei sehr schöne Tage. Ein Lichtblick im Dunkel sozusagen.
Fregel
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
nun hat mein Mann ja am kommenden Dienstag einen Termin bei einer Therapeutin. Bisher hat er mich auch noch nicht gebeten mitzugehen.
Einmal habe ich ihn gefragt, ob ich ihn begleiten soll und habe darauf keine Antwort erhalten.
Auf der einen Seite würde ich ihn gerne begleiten, auf der anderen Seite, denke ich dass er mich fragen sollte. Und wenn es dann beruflich nicht gehen würde (wegen zu kurzfristig), wäre es Schade aber nicht zu ändern. Es fällt mir so schwer nicht bereits im Vorfeld, diesen Freiraum zu schaffen, dass ich ihn auf jeden Fall begleiten könnte.

Im übrigen, Dein Hinweis mit dem Darstellen von Ansichten im Hinblick auf das "Drüber Nachdenken" war zwar für mich schwer in der Umsetzung, hat aber in dieser Woche funktioniert.
Ich bin eine große Sorge los. Nämlich die der "Designer"Küche für unnötig viel Geld.
Danke für den Tip.
Ein schönes Wochenende
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Schön das er einen Termin hat.Ich an Deiner Stelle würde in alleine gehen lassen.Ich glaube ich selber würde meinen Mann da auch am Anfang nicht mitnehmen wollen.Man muß ja erst einmal den Kontakt zu der Therapeutin aufbauen und versuchen sich zu öffnen.Wenn er es will,wird er es Dir auch sagen.
Besser sind dafür Paartherapien ,aber dies geht auch nur in einen besseren Zustand.
Übrigens meinen Mann geht es bedeutend besser, seit seinem letzten Klinikaufenthalt.Er bekommt jetzt Trevlor und sein Verhalten gegenüber uns wird Dank der besseren Belastbarkeit auch wieder besser.
Es ist wirklich die Depression die dieses extreme Verhalten verursacht.
Es ist wirklich so ,wenn die Beziehung am Anfang in Ordnung war ,wird es auch wieder dannach so sein.

Liebe Grüße Heide
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

ich sehe es wie Heidi.
In einer therapeutischen Beziehung hat der Partner nichts verloren. Es sein denn, der Patient möchte, das sich Partner und Therapeut kennen lernen.
Das war bei mir der Fall. Deshalb habe ich meinen Mann gebeten, mich in eine einzige Sitzung zu begleiten.
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Ihr Zwei (Heide & Bea),
danke für Eure Antwort, die hilft mir ein ganzes Stück weiter.
Ich habe ihn, weil es ihm heute immer noch nicht so gut geht, gefragt, ob ich mir die Zeit freinehmen sollte. Er wußte es nach wie vor nicht. Dank Eurer Hilfe fällt es mir nun leichter ihn alleine gehen zu lassen.
Heide, eine Frage hab ich noch. TREVILOR vertreibt unsere Nachbarin als Pharmareferentin und hat es uns auch empfohlen. Aber der behandelnde Arzt will von einem Medikamentenwechsel nichts wissen. Unabhänig davon hat unserer Nachbarin bei einem Ihrer Besuche- der Arzt meines Mannes fällte in Ihren Zuständigkeitsbereich - gefragt warum er kein bzw. so wenig TREVILOR verschreibt. Darauf bekam Sie die Antwort, dass das Medikament zu teuer wäre und nicht ins Budget paßt. Wie kann man sich dagegen wehren? Eine Musterpackung haben wir über diesen Weg auch mal erhalten und der Beipackzettel, weißt zwar immer noch beinahe dieselben Nebenwirkungen auf, aber lange nicht in dem Ausmaße, wie es bei CITALOPRAM der Fall ist.
Unsere Nachbarin hat im übrigen schon vor sehr langer Zeit gesagt, dass das Medikament nicht das richtige sein könnte, da er über einen viel zu langen Zeitraum trotz Medikament schlecht drauf ist.
Wäre schön, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet.
Viele Grüße
Fregel
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

ich halte diese Einmischung nicht für richtig.

Wenn Dein Mann mit seiner Therapie, das heißt mit seiner Medikation nicht zufrieden ist, z.B. weil diese nicht wirkt, muß er das selber seinem Arzt mitteilen und um Verbesserungsmöglichkeiten/Medikamentenumstellung bitten.
Dann wird der Arzt diesem auch nachkommen.

Welches Medikament er dann verschriebt, sollte aber der Arzt entscheiden, denn nur er hat das med. Wissen und Erfahrung mit verschieden Medikationen.
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Trevilor wird sehr oft bei Angst und Panikattacken verwendet und es ist auch leicht stimmungsaufhellend .Du könntest Deinen Mann fragen ob er oft solche Zustände aushalten muß.Wenn ja , weise ihn behutsam darauf hin das er darüber mit seinem Arzt reden sollte .Ich denke Männer sprechen da auch nicht so schnell wie Frauen darüber und der Arzt kann sich dann schlecht ein Bild über seinen Zustand machen.

Heide !
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Bea,
ich will mich da gar nicht in diesem Sinne "Einmischen". Mir ist schon klar, dass er selbst mit seinem Arzt darüber sprechen muss und offiziell kenne ich die Aussage von seiner Seite auch gar nicht. Es macht mich aber so wütend.
Es gab mal eine Zeit, da wußte ich nicht mehr vorwärts und rückwärts, da habe ich seinen Arzt konsultiert und ihm die Situation beschrieben, die Antwort lautete: "Keine Frage, dass sind Nebenwirkungen seiner Medikamente, aber was wollen Sie, einen stabilen Mann oder ein intakte Beziehung?'" Das hat mich damals total umgehauen und bringt mich heute immer noch in rage.

Ach, wenn doch nur eine eiskalte Dusche helfen würde:-)
LG
Fregel
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
die Beschreibung wofür das Medikament ist, ist bei meinem Mann zutreffend.
Gerade jetzt akut fühlt er sich gar nicht gut. Er hat wieder dieses Zittern und Schwitzen und wird von Unruhe geplagt.
Ich werde mal versuchen ihn darauf anzusprechen und mal sehen was passiert.
Mit der Küche hat es ja eigentlich dank "Deiner" Hilfestellung auch geklappt. Mir fällt es schwer manche Dinge ihm gegenüber verbal zu agumentieren. Oft bin ich zu ängstlich, ihn in ein Loch zu stürzen oder ich trage die Sorge mit mir rum, dass er es in den falschen Hals kriegt und dann erst recht mit dem Kopf durch die Wand rennt. Denn dass ist eine Charaktereigenschaft von ihm:-/ (Ich bin aber auch hier und da dickköpfig, ist auch nicht besser:-//)
LG
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Tja,wenn wir immer gleich Angst bekommen wenn wir was hinterfragen ,sitzen wir irgendwann selber in einem Tief fest .Denn dann passen wir uns wirklich an und achten nicht mehr auf uns .Wir fragen doch eigentlich unseren Partner um mehr zu erfahren ,um Dinge zu lernen u. wie wir am besten damit umgehen können. Falls er wütend wird , denk einfach es ist die Erkrankung.Das Selbstwertgefühl ist halt auch mit im Keller.Du sollst ihn ja nicht sagen das er das Medikament nehmen soll. Das muß schon der Arzt entscheiden.Du kannst ihn ja aber fragen ob er es dem Arzt schon mal erzählt hat . Durch die Frage erfährst Du eine Antwort und er kann selber darüber nachdenken ,ob er es dem Arzt erzählen will.Zwingen kann man niemand , aber durch Fragen ihn immer wieder zum Nachdenken anregen.

Lass Dein Bauchgefühl entscheiden! Man kann in der Situation ja sowie so nicht Alles recht machen.

Tschüßi ! Heide !
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

ich meinte mit einmischen, das was die Pharamreferentin vom Arzt Deines Mannes gesagt hat.
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Bea,
ach so, dass hatte ich falsch verstanden.
Natürlich liegt die Entscheidung beim Arzt. Ich hatte mich nur wahnsinnig über die Aussage geärgert und aufgeregt, da man als Kassenpatient das Gefühl hat, ein Mensch 2. Klasse zu sein. Auch die Aussage ist mitunter wahrscheinlich ungerecht und kommt durch die von mir empfundene Hilflosigkeit.
LG
Fregel
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
das stimmt was Du schreibst, neu auftretende Situtationen beängstigen mich und ich rutsche mit runter.
War eine Situtation schon mal da, ist es in der Tat einfacher.
Wäre mein Bauchgefühl nicht vorhanden, hätte ich wahrscheinlich schon vor etwas längerer Zeit alles hin geschmissen.
Trotz Ängsten und Verletzungen ist in mir immer noch ein Gefühl der Ruhe, was mir halt sagt es wird alles wieder werden.
LG
Fregel
Himmel2
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Fregel

Eine gute Übung für Euch beide wäre,bei emotionalen schlechten Situationen z.B. bei Gesprächen u. anderen Dingen "STOP" zu sagen.Also aufhören und das Thema wechseln,oder akzeptieren das der Andere jetzt seine Ruhe braucht.
In normalen Beziehungen kann es gleich ausdiskutiert werden.
Aber in unseren Situationen eskaliert das immer.Beide fühlen sich hinterher schlecht.

Das Gute daran ist ,man lernt sich wahrzunehmen und achtet dabei auf seine Gefühle.
Man lernt dabei auch die Grenzen des anderen besser zu akzeptieren.(Die Grenze in depr. Phasen ist seht niedrig.)
In besseren Phasen kam dann mein Mann von ganz alleine und wollte mit mir darüber reden.

Versuche das mal mit Deinem Mann zu besprechen u. probiert es aus.
Uns hat es sehr geholfen.Das nimmt Dir auch die Angst, weil man oft nicht weiß wo die Grenze des anderen liegt.

LG
Heide
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Heide,
der Vorschlag mit dem "STOP" hat eigentlich was ganz logisches und wie ich finde auch sinnvolles.
Es gab bei uns schon viele emotionale Situationen, in denen ich so verletzt wurde dich mich dann auch entweder haben wütend werden lassen und es ist eskaliert oder ich war so machtlos, dass ich gar nichts mehr habe sagen können und dann war mein Mann derjenige, der es nicht begriff und äußert, du sagst ja zu allem ja und Amen.
Mit "STOP" wäre es eine faire Lösung für uns beide und wir wüßten beide das eine Abmachung besteht, dass man in solchen Situationen vorerst nicht mehr weitergehen darf.
Ich werde es probieren:-) Danke.
Fregel
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Ihr Zwei (Bea & Heide),
heute war die erste Therpiestunde meines Mannes. Nach seiner ersten Aussage war sie positiv.
Aber gestern hatte er mich dann eiskalt erwischt:-/
Ich hatte ihn ja zweimal gefragt, ob ich ihn begleiten sollte und es kam ein ich weiß nicht. Darauf hin habe ich hier im Forum gefragt "was ist nun richtig?" und letztendlich mit Eurer Einschätzung meine Entscheidung dahin gehend getroffen ihn alleine fahren zu lassen. Dann gestern Abend, man wird es nicht glauben die Frage aller Fragen: "Kommst Du denn nun morgen mit?" Schluck, und dann hab ich ihm mitgeteilt, dass ich auf meine Frage darauf hin zweimal ein "Ich weiß nicht bekommen habe" ich den Eindruck hatte, dass er doch lieber alleine fahren wolle und mich auch nicht um frei gekümmert habe. Dazu käme, dass ich mir denken würde, dass es besser wäre erstmal alleine den Kontakt mit der Therapeutin herzustellen. Es wäre ja nicht ausgeschlossen, bei den nächsten Besuchen, sofern er es ganz deutlich anzeigt, mitzufahren.
Das hat er aktzeptiert und ist heute mal wacker gefahren. Jetzt bin ich gleich gespannt was er zu berichten hat, sofern er es möchte. Das wichtigste für mich ist, dass er zunächst den Besuch als positiv bewertet. Alles andere erzählt er mir oder auch nicht. Ich werde es sehen bzw. hören.
Ganz liebe Grüße an Euch und bis bald
Fregel
BeAk

Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von BeAk »

Liebe Fregel,

ich finde Du hast richtig reagiert.

Die Psychotherapie ist Sache Deines Mannes. Wenn er Begleitung möchte, muß er das rechtzeitig deutlich machen.
Schließlich kannst Du nicht hellsehn.

Übrigens habe ich fast nie meinem Mann von den Inhalten der Psychotherapie berichtet. Das handhabe ich bis heute so.

Meiner Meinung nach ist Psychotherapie etwas seelisch sehr intiemes (mir fällt kein bessere Ausdruck ein).
Es geht den Partner schlicht nichts an, was in der Psychotherapie besprochen wird, auch wenn er Gegenstand der Gespräche ist.
Fregel07
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Re: Verzweiflung-Trauer-Hilflosigkeit-Wut

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Bea,
danke für Deine Antwort. Heute morgen hatte ich wieder das Gefühl ihn im Stich gelassen zu haben.
Das Gespräch hat ihn wohl sehr aufgewühlt er war heute Nachmittag sehr unruhig. Dies hatte ich zwar nicht erwartet, aber es hat mich an meine damalige Situation erinnert. Mir ging es auch so.
Fühlt Dein Mann sich den nicht von Dir ausgeschlossen oder ist traurig? Heute bin ich schon traurig.
Gerade haben wir zusammen Abend gegessen, und das ist neben einigen anderen Dingen etwas was ich selbst seit seiner Erkrankung vermisse. Schlicht weg und ergreifend GEMEINSAMKEIT. Wird das auch wieder werden?
Mir tut es gut über das Forum einen Kontakt zur Dir und Heide zu haben. So sehe ich manche Dinge etwas klarer und kann sie auch in Worte fassen. Das ist mein eigentliches Problem! Ich weiß manchmal nicht oder bin auch nur unsicher in der Formulierung wenn es um Dinge geht, die mich betreffen. (Dies ist auch auf meiner Arbeit so) Dann halte ich oftmals einfach den Mund und "wurschtel" mich da durch. Das ist sicher einfacher, aber nicht immer sinnvoll.
Na ja ich bin sicher morgen sehe ich schon wieder etwas klarer.
Ach, hab vergessen zu erwähnen, dass es aber mit den Anschlussterminen bei der Therapeutin geklappt hat. Zunächst alle 14 Tage und dann jede Woche. Zur Zeit sind alle wöchentlichen Termine vergeben, daher die Übergangslösung mit den 14 Tagen.
Mal sehen wie es weiter geht.
LG
Fregel
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