Rückfall nach Arbeitsaufnahme

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zellerj
Beiträge: 11
Registriert: 14. Apr 2008, 09:17

Rückfall nach Arbeitsaufnahme

Beitrag von zellerj »

Hallo,

habe mich nach einem starken dressiven Schub (Erschöpfungsdepression) für 2,5 Wochen krank schreiben lassen und meine Medikation Trevilor 75 mg nach Consulation meines Arztes wieder aufgenommen. Es ging mir dann auch besser und ich meinte es ging wieder und ich nahm in aller Ruhe meine Arbeit wieder auf (wohl auch aus Angst meine Arbeit zu verlieren). Da meine Arbeit als Berater in mehreren Projekten (mit Termin- und Leistungsdruck) sehr stressig ist hat sich die Krankheit wieder verschlechtert (massive Konzentrations- Gedächtnisstörungen, Angstzustände) und ich habe mich durch die Tage so durchgequält. Bin nochmal eingebrochen, komme mit der Arbeitsbleastung die auf mir lastet nicht klar. Selbst einfache Dinge (z.B. Lesen) sind nur unter grösster Anstrengung möglich und kann mir vieles nicht merken.
Habe jetzt am Montag einen Arzttermin und muss mich wieder krank schreiben lassen.
Meine Fragen:
1. Wie lange kann ein Arzt einen krankschreiben?
2. Falls mir gekündigt werden sollte, habe ich recht auf Arbeitslosengeld auch wenn ich noch krank sein sollte? (Habe 7 Jahre gearbeitet)
3. Muss ich meine Krankheit dem Arbeitsamt mitteilen?
4. Wie geht in diesem Fall weiter?
5. Welche Fehler gilt es zu vermeiden?

Wäre nett, wenn ihr eure Erfahrungen kurz schildern könntet, damit ich ungefähr weiss, was auf mich zukommt, falls ich die Arbeit verlieren sollte.
Ich bin sehr verzweifelt und weiss nicht mehr weiter.

Gruss Horacio
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Rückfall nach Arbeitsaufnahme

Beitrag von DepriXX »

Hallo

1. Wie lange kann ein Arzt einen krankschreiben?
Ein Facharzt kann dich so lange krankschreiben, so lange du arbeitsunfähig bist, wenn es sein muss, bis zur Aussteuerung aus der Krankenkasse.
(Ca. 78 Wochen)


2. Falls mir gekündigt werden sollte, habe ich recht auf Arbeitslosengeld auch wenn ich noch krank sein sollte?
Du erhälst Krankengeld, wenn du ununterbrochen Krankgeschrieben bist


In der Regel muss man so nach 8 bis 12 Wochen zum MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen).

Du solltest natürlich alles tun, damit du arbeitsfähig wirst.

Klinikaufenthalt, Reha ...
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Rückfall nach Arbeitsaufnahme

Beitrag von heike56 »

Hallo Horacio,

zu deinen Fragen kann ich dir nichts sagen. Nur 75 mg Trevilor liegen im untersten Bereich der Wirksamkeit. Eine zuverlässige Wirkung tritt oft erst ab 150- 225 mg ein. Ich selber bin bei 300mg.
Vielleicht solltest Du auch das mit deinem Arzt ansprechen.

Alles Gute

Heike 47
tato
Beiträge: 91
Registriert: 27. Feb 2007, 18:55

Re: Rückfall nach Arbeitsaufnahme

Beitrag von tato »

Hallo!
Ich verstehe deinen beruflichen Druck. Denke aber trotzdem primär an dich. Wenn du es jetzt schleifen lässt oder weiterhin unterdrückst, könntest du es immer schwerer haben, aus einer Depression herauszukommen. Trevilor ist ein gutes und neues Antidepressiva, welches viele "Einzelsubstanzen" in sich trägt. D. h. es wirkt trizyklisch, antizyklisch, angstlösend, antriebssteigernd und beruhigend gleichzeitig. Deine Dosierung ist noch gering, was nicht heißen soll, dass sie zu gering ist, jeder Mensch reagiert anders. Du solltest aber keine Angst haben, dass du z. B. eine Hammer-Dosierung hast und davon nicht wieder los kommst. Dem ist bestimmt nich so. Nehme dir Zeit, sprich mit Ärzten, vielleicht bekommst du einen Psychotherapieplatz oder denke drüber nach, dich in einer guten stationären Therapie behandeln zu lassen. Jenachdem, was du willst und kannst. Aber bitte nicht so nach dem Motto "geht schon wieder", rein in die Arbeit,dann merken, es geht eigentlich nicht - aber weitermachen, dann, nach einer gewissen Zeit kommt der absolute Zusammenbruch. Und so etwas kann übel sein. Wenn im allgemeinen Arbeitgeber von psychischen Problemen hören, geht die rote Lampe an. Ist jetzt leicht gesagt, aber es ist "nur" eine Arbeitsstelle und nicht dein Leben und deine Gesundheit. Es ist immer alles relativ. Überlege gut, was du machst und was du aufs Spiel setzt - bei der Arbeit und auch deine Gesundheit. Viel Glück!
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
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