Angehörige und selbst Betroffene

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Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von Monas »

Ich bin selbst Betroffene durch meine Depression
aber leider auch Angehörige

ich habe, eine sehr schwere Zeit hinter mir,und seid 2 Jahren weiß ich, das ich nun auch noch eine viel schwere Zeit vor mir habe

ich weiß, wie sich Depressive fühlen, da ich es selbst bin
und ich weiß wie sich Angehörige fühlen, da ich es auch bin
steppenwolf1

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von steppenwolf1 »

am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von am15590 »

Hi steppenwolf,

wahrscheinlich will Mona nur mit jemand reden.

Viele Grüße,

g-kater
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von Monas »

Hallo Kater

ja, es stimmt, ich würde gerne mit jemanden reden, ode rmal aufschreiben was ich erlebt habe




"Wissen ist Macht?
komisches Sprichwort, in diesem Zusammenhang
weist Du, auch wenn man wie, ich sich in beide hineinversetzen kann, In den Angehörigen sowie in den Depressiven
bin ich trotzdem nicht allwissender , als jeder andere

und manchmal, weiß man viel....und dennoch Nichts
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von ndskp01 »

Hallo liebe Monas,

langsam werde ich neugierig, erzähl doch ein bisschen von dir und deinen Erfahrungen und Erlebnissen!

Und von deinen Träumen

P.S.: Die erste Antwort hier im Thread ist ein gelöschtes Posting; übrig geblieben ist nur die Signatur, die auf allen Beiträgen von Steppenwolf zu finden ist.
Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Mona,
ich bin Angehörige und mich würde Deine Sichtweise aus beiden Perspektiven schon interessieren. Trau Dich und hab den Mut es nieder zu schreiben.
Du wirst merken, dass es helfen wird.
Grüße
Fregel
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von Monas »

Mir brennt es schon auf der Seele, mein erlebtes aufzuschreiben, meine Angst ist, das ich hier neu bin, und nicht so richtig weiß, "was ich schreiben darf, um niemanden zu triggern, um niemanden die Hoffnung zu nehmen,denn das ist das letzte was man aufgeben darf, die "Hoffnung,


vieleicht versuche ich es einfach mal ,


"Tja, wann fing alles an?
-wenn man genau hinschaut, schon in meiner Kindheit
wir Geschwister waren immer gefordert, durch die Depression unser Mutter und ihren Suizid Versuchen
aber ein Kind versteht das alles noch nicht
ein Kind hat nur Angst

aber das diese Angst, auch im späteren Leben , nie vergehen wird, ..

eine schwere traumatische Kindheit,
später dann als Erwachsene baut man sich ein endlich schönes Leben auf,
bis einen dann die Vergangenheit wieder einholt

vor 3 Jahren, mein jüngster Bruder geriet in einer tiefen depressiven Krise, was genau der Auslöser war? vieleicht die Trennung seiner Frau, vieleicht die Erinnerungen aus der Kindheit, vieleicht alles zusammen..
wer weiß das schon
die Angst began, um meinen Bruder
der erste Suizid Versuch
Klinik
dann der zweite, ich sah ihn da liegen, und werde das Bild niemals vergessen,wieder klinik,Therapie , Medikamente, er ließ sich helfen,und ihm geht es wieder gut, wenn man das so sagen kann,er kommt nun "gut zurecht mit seiner Depression

Ich als Angehörige,war für ihn da, besuchte ihn, machte ihn Mut, hörte ihn zu, lange Gespräche, und viele Tränen
was kann man als Angehöriger noch geben, als das ?..als sich selbst ?!!

während mein Bruder langsam,"hinter dunklen Wolken, die Sonne, wieder sehen konnte
erkrankte mein mittlerer Bruder
erst unmecklich, nur kleine Veränderungen
er wirkte, trauriger
er redete nicht mehr viel
er zog sich zurück

nach, all dem , hat man ja auch einen Grund zur Traurigkeit
das aber diese Traurigkeit, ein Anfang einer sehr schweren Depression war , ahnte ich nicht..

die Veränderungen, nahmen zu,er vernachlässigte nun sein Äusseres, zog sich noch mehr zurück
und sprach immer mal davon,"wie schwer alles ist,

dann , sein erster Suizid Versuch
und ich wusste nicht, was ich tun sollte, ,,innerlich Schreien, vor Schmerz?
ihn anbrüllen , warum er jetzt damit auch anfängt
was nur sollte ich tun,,ausser, wieder da sein,, ausser mich selbst zu geben..
wieder zuhören, besuche,

aber im Hintergrund immer der Gedanke, "Nein nicht schon wieder alles durchmachen..

sein zweiter Versuch,
und innerlich wurde ich von all dem Schmerz, "abgespaltener, "kälter..
wenn er anrief, und wieder "jammerte, wie schwer doch alles sei,
dachte ich im stillen, Nein,,Heute nicht,,heute mal eine Pause von all dem Leid
ja Morgen bin ich wieder da für Dich
aber nicht 24 Stunden ,,
Morgen....

und irgendwann, vor 2 Jahren im Mai, gab es dann keinen Morgen mehr
für ihn nicht,,, für mich als seine Schwester nicht,,
ER ging,,,
und zurück blieb nun , Meine Depression!
ich stand vor seinem Grab, und hatte keine Tränen mehr
keine Gefühle mehr
nicht zu mir selbst, nicht zur Umwelt
nicht zu meiner Familie
ich spürte nichts mehr,
dann wieder mischte sich ein unbändiger Schmerz in mir
ein neuer Kampf, hatte begonnen, nun führte ich ihn mit Mir selber,,
ich lag lange stationär
schwer depressiv,

Ich tat viel dafür, das es mir besser ging, mache Therapie, arbeite an mir
weil ich Leben will

aber immer wieder erinnert mich diese Krankheit, an meinen Kampf, die mich nich nicht loslässt


Was würde ich heute anderes machen?
heute wo ich mehr, weiß, und irgendwie doch nichts weiß..
es gab soviele Wahrnzeichen bei meinem Bruder
aber meine Kraft war nicht mehr da
eine Entschuldigung?
Nein, denn mit der Schuld muss ich selbst leben
wie konnte ich sehen, was ich nicht sehen Wollte,,?
ich wollte nicht schon wieder einen depressiven suizidalen in meiner Familie
, ich konnte nicht mehr

ja wie konnte ich sehen, was ich nicht sehen wollte?

Mein jüngster Bruder hatte ja auch überlebt, warum sollte es auch nun anderes kommen?
hatte Ich nicht den Zustand meines mittleren Bruder ernst genommen?
hatte ich zu wenig hingeschaut?
war ich zu genervt,,,,?
ja ich war genervt..

Nicht schon wieder, waren meine Gedanken, nicht schon wieder gejammer und Leid

wo nur war das Glück, das Lachen, der Spass
all das vermisste ich
und war genervt..


und nun stehe ich am Grabe meines Bruders, den ich so sehr geliebt habe..
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von tommi »

Liebe Monas,

dein Erleben berührt mich. Ich finde es auch sehr traurig.
Leider konntest du deinem Bruder nicht helfen, aber daran hast du keine Schuld. Du bist sicherlich nicht verantwortlich, dass er nicht mehr da ist. Die Verantwortung lagt ganz klar bei ihm.
Du hast alles in deinen Kräften stehende getan, um für ihn da zu sein. Diese Kräfte sind dir ausgegangen und das ist für mich nicht verwunderlich.
>ausser mich selbst zu geben
mehr kannst du nicht geben, vielleicht zu viel....
Du hast dich so sehr um deine Brüder gesorgt, dass du dich selbst dabei vergessen hast. Hier die Schuld und Verantwortung übernehmen zu wollen, führt gedanklich in die falsche Richtung.

Ich denke, du bist dir recht wenig bewusst, wie sehr du deinen Brüdern geholfen hast, auch deinem mittleren. Du hättest es nicht verhindern können, dass er sich das Leben nimmt. Vielleicht hätten es Profis geschafft... .

Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, mit der Situation umzugehen und ich hoffe, du kommst durch deine Therapie irgendwann zu dem Schluss: Ich habe alles gegeben, mehr war nicht drin.

Lieben Gruß
Tom
Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Mona,
Deine Situation berührt mich sehr und ich muss Tom recht geben, die Verantwortung lag nicht bei Dir.
Ein ganz wichtiger Punkt im Posting, der heißt "ich will leben".
Das ist in meinen Augen die richtige Einstellung den Depressionen entgegenzutreten. Ich weiß nicht wann, aber ich glaube ganz fest daran dass für Dich die Sonne eines Tages wieder scheinen wird.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen
Grüße
Fregel
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Angehörige und selbst Betroffene

Beitrag von Monas »

Danke Ihr zwei

Ich verusche mir das ja auch immer wieder zu sagen, das ich es nicht in Schuld bin, das ich ihn hätte nicht retten können,er hätte es auch selber wollen müssen und selber dran arbeiten müssen das es ihm besser geht

aber dann ist da so ein Schmerz in mir der mir meine Schuld doch vor Augen führt
wenn ich zb oft lese, "man soll auf Wahrnzeichen achten bei depressiven

ich hatte auch mit seinem Psychiater kurz nach seinem Tod gesprochen und habe ihm gesagt, was mir so im nachinein doch alles aufgefallen ist
und er antwortet "Ja hätten sie mich nur mal früher angerufen

aber ich war auch so belastet von den ganzen Jahren,das mir die Kraft fehlte

Ich konnte durch meine Therapie, einiges aufarbeiten , bei dem Thema "Suizid meines Bruders
aber meine Schuldgefühle konnte ich noch nicht ganz ablegen
und natürlich das ich ihn, auch nach fast 2 Jahren unwahrscheinich stark vermisse.
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