Fernbeziehung und depressiver Partner

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am15590
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Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

BeAk

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von BeAk »

Lieber Kater,

willkommen hier.

Ihr habt bisher eine Fernbeziehung gehabt, war diese für beide Seiten befriedigend?

Wenn ja, würde ich sagen, laß die Wohnsituation so wie sie ist. Mit Veränderungen kommt ein Depressiver Mensch schlechter zurecht, pauschal gesagt (muß aber nicht auf jeden zutreffen).

Ich finde übrigens Deine Kenntnisse und Vorsätze im Umgang mit Deiner Freundin sehr gut. Dem kann ich eigendlich nichts hinzufügen.

Nur noch mein obligatorischer Hinweis, das Du Dich selber auch nicht vergessen darfst.
am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

>Lieber Kater,
>
>willkommen hier.
>

Danke Bea

>Ihr habt bisher eine Fernbeziehung gehabt, war diese für beide Seiten befriedigend?
>

Befriedigend sind 480 Km Distanz wohl für niemand aber wir haben beide das beste daraus gemacht.
Jeden Abend telefoniert, abwechselnd ist jeder am WE in die andere Stadt gefahren, jeden Urlaub
zusammen verbracht. Seit 6 Monaten allerdings wurde ihr das alles zuviel und manchmal wollte
sie alleine in Kassel bleiben. Ich habe das verstanden und auch toleriert. Ihr Stress-Job und die vielen Reisen
Fr Abend nach München und Montags früh nach Kassen wurden einfach zu viel. Sie sagte dann ich halte
diese "Du musst, du musst den Zug noch erwischen nicht mehr aus. Auch im Job immer du "musst ..."

>Wenn ja, würde ich sagen, laß die Wohnsituation so wie sie ist. Mit Veränderungen kommt ein Depressiver Mensch >schlechter zurecht, pauschal gesagt (muß aber nicht auf jeden zutreffen).
>

Vielleicht soll ich sie das mal fragen ? aber wahrscheinlich setzte ich sie damit in ihrer Lage nur unter Druck.

>Ich finde übrigens Deine Kenntnisse und Vorsätze im Umgang mit Deiner Freundin sehr gut. Dem kann ich eigendlich nichts hinzufügen.
>

Danke für das Lob. Aber wie heisst es doch so schön: Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Es sind meine Vorsätze. Ich will danach handeln. Ob ich es vermag, das wird die nächste Zeit zeigen.
Das wird sicher nicht einfach. Leider bin ich eher ein romantischer Typ. Ich muss mich immer daran
erinnern, das sie zur Zeit krank ist.

>Nur noch mein obligatorischer Hinweis, das Du Dich selber auch nicht vergessen darfst.
>

Danke für den Hinweis. Das habe ich auch häufiger gelesen. Aber da ich in München bin und sie in Kassel
wird mich das nicht so schwer fallen. Ich kann ja jeden Tag machen was ich will. Wenn ich allerdings
nach Kassel gehe, wäre das ganz anders. Dann würde das extrem schwer. Dort kenne kaum Leute.

Viele leibe Grüße,

g-kater
BeAk

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von BeAk »

Lieber Kater,

ja, die langen Fahrten sind für einen Depri zuviel, das kann ich gut verstehn.

So fahre hat Du zu ihr, wenn es Dir nicht zuviel wird.

Sicherlich solltest Du über Umzugsabsichten mit Deiner Freundin sprechen. Möglicherweise reagiert sie aber völlig anders, als in nicht depressiven Zustand.

Und es ist tatsächlich so, das ein Depri sich sehr schnell unter Druck gesetzt fühlt.
am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

Liebe Bea

>So fahre hat Du zu ihr, wenn es Dir nicht zuviel wird.

Für sie, meine kleine Katze ist mir nichts zu viel.
Ich habe ihr vor 7 Jahre versprochen: "In guten wie
in schlechten Tagen werde ich immer zu dir halten"


>Sicherlich solltest Du über Umzugsabsichten mit Deiner >Freundin sprechen. Möglicherweise reagiert sie aber >völlig anders, als in nicht depressiven Zustand.

Wie meinst du das ? Ich glaube sie wäre dagegen, weil
es ihr Schuldgefühle verursachen würde in ihrer Krankheit.

>Und es ist tatsächlich so, das ein Depri sich sehr schnell >unter Druck gesetzt fühlt.

Genau das ist mir völlig klar. Daher frage ich ja hier.
Hoffe das du und andere hier mehr Erfahrung damit haben.
Für mich ist das alles neu.

Liebe Grüße,

g-kater
BeAk

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von BeAk »

Lieber Kater,

ich finde, Du machst das schon ganz gut.

Genau gesagt, besser kannst Du es garnicht machen.
Note: 1 +*

Gib Ihr und Dir Zeit. Du wirst Dich in der neuen Situation zurechtfinden.

Was die Trennungsabsichten Deiner Freundin angeht, nimm Deine Freundin ernst.
Bitte aber um einen Aufschub, bis es ihr wieder besser geht.

In der Regel wird sich der Trennungswusch mit der Depression verflüchtigen.
am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

Liebe Bea

>ich finde, Du machst das schon ganz gut.
>
>Genau gesagt, besser kannst Du es garnicht machen.
>Note: 1 +*

Danke sehr.

>Gib Ihr und Dir Zeit. Du wirst Dich in der neuen Situation >zurechtfinden.

Sicher, ich gebe ihr die Zeit die sie braucht.

>Was die Trennungsabsichten Deiner Freundin angeht, >nimm Deine Freundin ernst.
>Bitte aber um einen Aufschub, bis es ihr wieder besser >geht.

Das habe ich schon beim letzten Telefonat versucht. Sie
meinte allerdings, ich solle jetzt erst mal davon ausgehen,
das wir keine Beziehung mehr miteinander haben. Interpretiert
habe ich das so, dass sie zur Zeit keine Beziehung leben kann. Sie ist gerade in einer schweren depressiven Phase.
Daher legte ich ihre Worte nicht auf die Goldwaage.
Auch wenn mir das extrem schwer fällt

>In der Regel wird sich der Trennungswusch mit der >Depression verflüchtigen.

Ich hoffe mal das du Recht hast. Aber das wird die Zeit
zeigen. Wenn es anders kommt, dann ist es eben so.
Das Risiko werde ich mit vollem Bewusstsein eingehen.

Viele Grüße,

g-kater
BeAk

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von BeAk »

Lieber Kater,

dann verkaufe Dich ihr, als ihren besten Freund der sie durch ihre schwere Zeit begleiten möchte.

Dieser Status kann ja mit nachlassen der Depression wieder geändert werden.
am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

Liebe Bea,

genau so werde ich das machen. Auch wenn es
mir im Moment noch schwer fällt.

Falls wir nach ihrer Depri kein Paar mehr sein sollten,
werde ich ihr deswegen nicht bösen sein. Dann war das
eben Schicksal. Wenn sie will bleibe ich dann ein guter
Freund.

So jetzt gehe ich aber mal zu Bett. Morgen muss ich
um 8 Uhr nach Hamburg fliegen. A bisserl Schlaf muss
auch in meiner Situation sein

Viele Grüsse,

g-kater
TearsforFears
Beiträge: 392
Registriert: 18. Jan 2008, 12:52

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von TearsforFears »

"Falls wir nach ihrer Depri kein Paar mehr sein sollten,
werde ich ihr deswegen nicht bösen sein. Dann war das
eben Schicksal. Wenn sie will bleibe ich dann ein guter
Freund."

Mann on Mann G-Kater, hast Du noch nen Bruder?

Im Ernst, so einen Partner wie Dich wünschen dich die meisten Depris.

Alles Gute für Dich und Deine Freundin,
Tears
am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

Hallo Tears,

nein keinen Bruder, ich kann nur mit meiner Schwester dienen Die ist zur Zeit gerade wieder zu haben.

Aber im Ernst. Ich bin sicher kein Heiliger oder gar der
gute Mensch von Sezuan. Ich habe mir nur fest vorgenommen,
so zu handeln wie ich es Bea in meinen Postings schrieb.
Ob mir die Kraft und das Einfühlungsvermögen gegeben ist auch tatsächlich so zu handeln, das wird sich noch zeigen.

Nach allem was ich hier so lese, wird das sicher die schwerste
Aufgabe, die ich jemals in meinem Leben zu bewältigen hatte.

Vielen Dank für deine gute Wünsche für mich und meine
liebe Kätzin.

g-kater
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von tommi »

Lieber G-Kater,

auch ich finde es toll, wie du an die Dinge herangehst. Informationen sind schon ein guter Schritt, um diese Krankheit verstehen zu können.

Ich kann mir vorstellen, dass es dir recht mies im Moment geht. Auch wenn du hier recht diszipliniert herüber kommst. Es ist nicht einfach, mit dieser Situation fertig zu werden und du wirst deine Ohnmacht spüren. Du wirst dir oft die Frage stellen, ob du im falschen Film bist.

Es ist äußerst wichtig, dass du ihr den Druck nimmst. Dein Vorhaben, nach Kassel zu ziehen, finde ich Druck erhöhend.
Ich denke, dass du sie gerne sehen willst und dich nicht traust, sie zu fragen, ob sie was dagegen hätte.Vielleicht kannst du ihr ja den Vorschlag machen, dir über das Wochenende ein Zimmer zu nehmen, damit sie alleingelassen werden kann, wenn sie es wünscht. So nimm st du ihr den Druck, und sie fühlt sich nicht beengt.

Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld

Lieben Gruß
Tom
am15590
Beiträge: 21
Registriert: 5. Apr 2008, 21:54

Re: Fernbeziehung und depressiver Partner

Beitrag von am15590 »

Lieber Tom,

>auch ich finde es toll, wie du an die Dinge herangehst. >Informationen sind schon ein guter Schritt, um diese >Krankheit verstehen zu können.

In meinen 47 Jahren habe ich nie aufgehört zu lernen. Ich bin eben ein neugieriger Mensch Um nur einigermassen eine Chance zu haben ihr zu helfen, muss ich
wissen was dies für eine Krankheit ist und wie sich ein depressiver Mensch fühlt.

>Ich kann mir vorstellen, dass es dir recht mies im >Moment geht. Auch wenn du hier recht diszipliniert >herüber kommst.

Tja, alles reiner Selbstschutz Klar geht es mir mies und ich zweifle manchmal ob ich ihr tatsächlich helfen kann.
Aber es macht ja keinen Sinn wenn ich jetzt auch noch anfange depressiv zu werden. Ich muss jetzt für uns beide
denken und vor allem das richtige tun.

>Es ist nicht einfach, mit dieser >Situation fertig zu >werden und du wirst deine Ohnmacht spüren. Du wirst >dir oft die Frage stellen, ob du im falschen Film bist.

Nein, das mit dem falschen Film Gott sei dank nicht. Da ich nun weiß was Depression ist, erwarte ich nicht das
sie wie eine Gesunde, wie früher auf mich reagiert. Das kann
ich schon trennen.


> Es ist äußerst wichtig, dass du ihr den Druck nimmst. Dein Vorhaben, nach Kassel zu ziehen, finde ich Druck
> erhöhend.

Danke für deine Meinung. Das ist mir gestern auch in den Sinn gekommen und ich werde das zumindest jetzt nicht machen.

> Ich denke, dass du sie gerne sehen willst und dich nicht > traust, sie zu fragen, ob sie was dagegen hätte.Vielleicht > kannst du ihr ja den Vorschlag machen, dir über das
> Wochenende ein Zimmer zu nehmen, damit sie
> alleingelassen werden kann, wenn sie es wünscht. So
> nimmst du ihr den Druck, und sie fühlt sich nicht beengt.

Gute Idee, ich werde ihr das mal vorschlagen.


> Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld

Danke Tom, kann ich im Moment sehr gebrauchen.

Auch dir wünsche ich alles Gute, das dir alles gelingt was
du dir vornimmst und glücklich bist oder wirst.

g-kater
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