Partnerin mit Depression betrügt mich in Thera und macht Schluss

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Roger66
Beiträge: 4
Registriert: 13. Mär 2008, 09:46

Partnerin mit Depression betrügt mich in Thera und macht Schluss

Beitrag von Roger66 »

Hallo zusammen,

ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich ein großes Problem aufgrund einer depressivkranken Partnerin habe. Es ist mittlerweile eine längere Geschichte, aber ich versuche es mit möglichst knappen Worten zu beschreiben.

Ich bin 41, sie 40. Wir sind seit über 15 Jahren zusammen, nicht verheiratet, kinderlos. Wir leben seit gut 14 Jahren zusammen im gemeinsamen Haushalt. Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen, wir stritten relativ oft, ich zweifelte auch manchmal am Fortbestand, hielt aber daran fest, weil ich sie liebte, wir viele Gemeinsamkeiten hatten und die guten Zeiten immer wieder sehr schön waren.

Im Februar 2007 wurde bei ihr eine rezidivierende Depression diagnostiziert, die ambulant per Psychotherapie behandelt wurde. Neben mehreren in den Vorjahren erlittenen Verlusten wurde die Krebserkrankung unserer Katze dann zum sekundären Auslöser einer akuten depressiven Phase. Mitte Dezember 2007 sah ich das erste mal aufgeritzte Unterarme bei ihr. Es ging ihr schlecht, sie wollte sich umbringen. Ihr Therapeut drängte auf eine stationäre Therapie, sie wollte aber bis zum Tod der Katze bei ihr bleiben. Diese wurde dann am 8.1. eingeschläfert, am 14.1. ging sie in die Klinik.

Der Aufenthalt dauerte genau 7 Wochen. Während des Aufenthaltes entfernte sie sich zunehmend von mir, brach den Kontakt wochenweise ganz ab. Ich litt die restlichen 5 Wochen wie ein Hund. Als ich sie letzte Woche von der Klinik abholte, war sie total erholt und strahlte, war völlig aufgedreht. Ihre Diagnose zeigte die o.g. rezidivierende Depression, Persönlichkeitsstörung , selbstverletzendes Verhalten, Agoraphobie, Alkoholmissbrauch.

Zu Hause lief es zunächst recht gut, wir gingen sehr positiv miteinander um, es gab nur 1x Streit, der aber mit einer Versöhnung endete. Sie sprach aber dauernd davon, zu Mitpatienten übers Wochenende fahren zu wollen, vieles alleine unternehmen zu wollen, was mich sehr traf. Letzten Sonntag kam dann der Eklat. Sie zog mich ins Schlafzimmer und wir hatten nach längerer Abstinenz wunderbaren Sex. Sie war total zärtlich und ich war urplötzlich wieder glücklich. Endlich wieder erste Anzeichen von Normalität !

Eine Viertelstunde später (!) kamen mir durch Zufall eindeutige Beweise in die Hand, dass sie mich in der Klinik über längere Zeit mit einem viel älteren Mitpatienten nach Strich und Faden betrogen hat, schlecht über mich redete: "Mein Macker nervt total, dackelt mir immer hinterher". Ich fiel ins Bodenlose. Von 100 auf 0 in 15 min ... Ich sah ihre heftigen Liebesbeteuerungen an ihn, ihre konkreten Pläne für ein Treffen am kommenden Wochenende bei ihm. Er hat nebenbei eine todkranke Frau zu Hause, die bald sterben wird ...

Ich sprach sie darauf an, sie log aber, was nur ging. Sie verstrickte sich in ein Lügengebäude. Wollte wissen, woher ich das alles weiß. Ich blieb hartnäckig, und irgendwann nach 2h gestand sie es ein, sich verliebt zu haben. Dabei grinste sie sogar. Sie machte auch gleich Schluss mit mir. Der Sex war angeblich nur ihr letzter Versuch, ihre alten Gefühle zu mir zu finden. Er wäre impotent und sie würden nur miteinander reden (...). Dabei weiß ich belegbar, dass er in der Klinik mit der Bettgeschichte herum prahlte, sie verbrachten die letzten Nächte trotz gegenseitigem Besuchsverbot immer gemeinsam. Und sie äußerte sich in für mich sehr verletztender Weise gegenüber Mitpatientinnen, wie toll der Sex mit ihm war. Von mir sagte sie ihr nur "mein Macker macht wieder Stress". Überhaupt drehte sich fast jeder Dialog der Mitpatienten, den ich in diesem Zusammenhang mitbekommen habe - unabhängig voneinander von mehreren Seiten - in irgend einer Weise um Sex. Ich kann überhaupt nicht verstehen, was da abgelaufen ist. Mir kommt das manchmal vor, wie ein einziger großer Kontakthof. Den Namen der Klinik möchte ich hier nicht nennen.

Ich bin am Boden zerstört. Sie wollte es mir von vorne herein nicht sagen. Sie konstruierte frühzeitig schon in der Klinik ein Netz von Lügen, um sich diese Zweitbeziehung längerfristig zu sichern. Sie wollte sich in einem Abenteuer beweisen, dass sie noch begehrt wird. Und gleichzeitig wollte sie sich den Weg zurück offen halten, in die vertraute Beziehung mit allen Sicherheiten, emotional wie finanziell. Ihr (mir natürlich nicht offen gelegter) Plan ist, ihn mit Pausen längerfristig immer wieder zu sehen. Für sie ist es Schicksal, ihn gefunden zu haben, aber sie will ihn bei seiner Familie lassen. Dass ich alles weiß, hat ihre Pläne dabei allerdings empfindlich gestört. Und dass sie dabei nicht weiß, woher ich es weiß, zermürbt sie total. Sie hat auch Angst, ich könne seine kranke Frau anrufen und aufklären. Sie redet täglich davon.

Meine Konsequenz war jetzt, sie aufzufordern, sich möglichst kurzfristig eine eigene Wohnung zu suchen. Ich kann mit so jemandem nicht weiter Tisch und Bett teilen. Sie hat mich dermaßen fies hintergangen, dass das für mich nicht mehr alleine mit Krankheit erklär- oder gar entschuldbar ist. Diesen Freitag wird sie für das ganze Wochenende zu ihm hin fahren, das steht fest. Aber schon alleine durch den Vorsatz, ihn immer wieder zu sehen, ist keine Basis für eine weitere Beziehung mehr gegeben. Egal, was sie jetzt tun wird.

Jetzt ist sie angeblich auf Wohnungssuche, und realisiert langsam, was ihr Verhalten für sie für Konsequenzen hat. Seit gestern leidet sie jetzt auch darunter, isst kaum noch. Auch hat sie mir gegenüber schon subtile Andeutungen gemacht, mich weiterhin sehen zu wollen. Ich denke, sie wird früher oder später zurück kommen wollen. Aber ich muss sie schon aus reinem Selbstschutz für immer verstoßen.

Nach der langen gemeinsamen Zeit, der Gewohnheit, der einstigen Vertrautheit ist das ein schwerer Einschnitt. Und ich weiß noch nicht, wie ich den bewältigen soll. Beistand durch einen Psychotherapeuten ist bei Wartezeiten von einem Monat (!) ein totales Unding. Beim Psychologen war ich, aber der konnte mir nur kopfschüttelnd zuhören, hatte auch nur das Angebot von Medikamenten bzw. Psychotherapie. Ich fühle mich momentan ziemlich alleine gelassen. Mit geblieben sind meine Eltern, die mich nach Kräften auffangen, ein sehr guter Freund und meine Kollegen, die größtenteils bescheid wissen.

Vielleicht kann mir hier jemand von Euch weiterhelfen. Aktuell habe ich Zeichen einer Depression, v.a. Beklemmungen, Durchschlafstörungen und ich kann kaum etwas trinken, nur wenig essen. Meine Gedanken kreisen nur noch um das, was sie mir angetan hat und was die Zukunft mir wohl bringen wird. Auch müssen wir noch gemeinsam eine Weile aushalten, bis das mit ihrer Wohnung geklärt und sie endlich ausgezogen sein wird.

Ich bin dankbar für alle Eure Rückmeldungen.
Gruß

Roger
Tabby
Beiträge: 189
Registriert: 4. Jun 2003, 00:30

Re: Partnerin mit Depression betrügt mich in Thera und macht Schluss

Beitrag von Tabby »

Hier im Forum gibt es mehrere von Depression Geplagten, die früher "nur"
Angehörige von Persönlichkeitsgestörten waren. Diese ständigen Achterbahnfahrten, in solchen Beziehungen, incl. Lügengeschichten, hält ja auch kein Gesunder
unbeschadet auf Dauer aus.
Halte dich fern, schliesse das Thema ab und kümmere dich fortan NUR noch um DEIN Wohlergehen, alles Andere ist eine Sackgasse, die auf Kosten deiner Gesundheit geht.
Roger66
Beiträge: 4
Registriert: 13. Mär 2008, 09:46

Re: Partnerin mit Depression betrügt mich in Thera und macht Schluss

Beitrag von Roger66 »

Hi,

danke fürs Feedback.

Das ist natürlich so eine Sache mit dem Fernhalten ... Wir haben eine gemeinsame Wohnung, und es ist erst seit 4 Tagen "amtlich". Da ist vieles zu regeln, und es wird geraume Zeit dauern, bis Ruhe einkehren kann. Aber Du hast sicher Recht.
Gruß

Roger
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