Depressionen zerstören die Partnerschaft

Zauberfee371
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von Zauberfee371 »

Hallo Dieter,

vielleicht braucht Deine Zeit ja auch erstmal nur eine Auszeit um wieder zur Ruhe zu kommen. Ich denke manchmal auch...wie oft mein Freund wohl noch damit umgehen kann. Denn es gibt Tage da kann man mir nichts recht machen und ich habe an allem was auszusetzen.

Denke mal, wenn Ihr Euch wirklich so innig liebt, dann wird das auch wieder. Drück Dir die Daumen dafür.

Kopf hoch!

Sue
Zauberfee371
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von Zauberfee371 »

Hallo Dieter,

mit Äußerungen von wegen, das Leben hat doch keinen Sinn mehr und ich beende es etc....bin ich auch immer ganz schnell, wenn es mir schlecht geht, da denke ich manchmal auch....wenn das mir immer jemand sagen würde, wüsste nicht, ob ich das so lange aushalten würde. Hab meinen Freund auch mal gefragt, ob er nicht manchmal an Trennung denkt, wenn ich so bin. Da meinte er ja manchmal, aber er wüsste ja auch, was für ein wundervoller Mensch ich sein könnte, wenn ich nicht depressiv bin. Nur zur Zeit überwinden die depressiven Phasen. Wie lange seit Ihr denn schon getrennt? Vielleicht muss auch jeder erstmal ein Stück seines Weges allein gehen und irgendwann trifft man sich wieder. Man sagt ja immer...."man trifft sich immer zweimal im Leben". Sollte das nicht der Fall sein, wird es für Dich auch wenn es im Moment nicht so aussieht, vielleicht irgendwann mal ein neues Deckelchen geben. Verlier den Mut nicht, irgendwie geht es immer weiter.

Liebe Grüße Sue
BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Lieber Dieter,

Dein Beispiel zeigt mir nur die Notwendigkeit einer umfassenden Behandlung der Depression, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, Antidepressiva und Psychotherapie.

Eine Partnerschaft mit einem behandlungsunwilligen Depressiven ist nicht zu führen.
Für seine Behandlungsunwilligkeit, so wie für seine Suiziddrohungen ist der Depressive allein verantwortlich.

Und sein Neurosen sollte man besser bei seinem Therapeuten ausleben, denn der kann damit umgehn, nur mal so als Tip.
Zwiebel
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von Zwiebel »

Hi Dieter, weiß noch nicht ob unsere Partnerschaft die Depri trägt, schließe mich Bea an. Ist deine Frau nicht betroffen?

Hallo Bea, dürfte ich dich bitten meinen Text Medikamente , Trimipamin zu lesen? Vielleicht kannst du zu der einen oder 2. Frage was sagen? Ich verstehe dich gut, deine klaren Ansagen haben mir bisher super geholfen, hoffe es geht dir gut!
Liebe Grüße Ilse
flora80
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von flora80 »

Hallo Dieter,

ja, Bea ist manchmal ziemlich schnell mit Ferndiagnosen und interpretiert oft Dinge, die sie gar nicht wissen kann oder von denen der andere noch gar nichts erzählt hat. Ich hoffe, du fühlst dich nicht allzu sehr angegriffen davon!!! Ich zum Beispiel sehe die Sache nämlich etwas anders, was bei Bea und mir eigentlich dauernd vorkommt.

Ich glaube, dass es immer sehr schwierig ist, mit einem depressiven Partner zu leben. Umso wichtiger ist eine sehr genaue Auseinandersetzung damit. Ich kann es natürlich nicht wissen, aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass die zwischen euch nie wirklich stattgefunden hat. Liege ich da falsch?

Zu sagen, dass die Depression eine Beziehung zerstört hat, erscheint auf den ersten Blick logisch, auf den zweiten aber schon sehr viel weniger. Wie du sagst, wusste deine Frau schon vor der Hochzeit, dass du unter Depressionen leidest. Es ist natürlich ziemlich schwierig, sich vorher vorzustellen, wie es letztendlich sein wird, aber es gibt durchaus auch Angebote zur Unterstützung von Angehörigen, jede Menge Info-Material, Beratungsstellen, etc. Ich finde, dass es nicht ausschließlich in deiner Verantwortung liegt / lag, wie die Beziehung sich entwickelt hat. Du gibst dir ja offenbar mehr oder weniger die alleinige Schuld. Das ist aber definitiv nicht der Fall. Auch deine Frau hätte lernen können, anders mit dir umzugehen. Eine Paartherapie hätte z.B. auch helfen können. Habt ihr sowas mal gemacht? Kann es sein, dass es nicht auch so war, dass ihr beide nie ganz ehrlich ausgesprochen habt, wie es euch damit geht, dass deine Frau nie ganz ehrlich gesagt hat, was sie sich von dir wünscht und umgekehrt?

Ok, jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, aber ich finde nicht, dass du nun keinerlei Perspektiven mehr hast. Ich kann aber verstehen, dass du das so empfindest.

Vielleicht wäre ein nächster Schritt, in der Therapie genau zu schauen, warum die Beziehung gescheitert ist. Kann es nicht auch sein, dass es ganz andere Gründe dafür gibt als nur die Depression? Die Depression dafür verantwortlich zu machen kann auch eine Scheinlogik sein, mit der du dich innerlich davor schützt, anderes in Erwägung ziehen zu müssen. Wenn etwas "an der Depression" scheitert, dann heißt das ja schließlich auch, dass das ein nicht beeinflussbarer äußerer Faktor ist, du also völlig ausgeliefert bist und nichts daran hättest ändern können. Ich glaube allerdings nicht, dass das wirklich so ist. Depression vermittelt immer das Gefühl von Hilflosikgeit und Ausgeliefertsein. Aber vielleicht kann es dir helfen, zu sehen, welche von dir selbst veränderbaren Faktoren es gibt, an der diese Beziehung gescheitert ist. Denn wenn du selbst Einfluss nehmen kannst, dann liegt die Kontrolle zumindest teilweise bei dir. Hast du in der Therapie schon einmal an diesen Mustern gearbeitet? Du wirkst (wahrscheinlich ungewollt) sehr selbstmitleidig und scheinst dich gerade ein bisschen in einer Opferrolle einzurichten. Aber du hast Möglichkeiten, diese zu verlassen!

Welche Art von Therapie hast du denn bisher gemacht? Was macht es dir so schwer, die Depression loszulassen?

Das sind sehr ernst gemeinte Fragen, die du natürlich nicht öffentlich beantworten musst. ABer vielleicht kannst du ganz heimlich für dich versuchen, sie zu beantworten.

Und noch einmal: Deine Frau trägt genau die gleiche Verantwortung, wie du! Du bist nicht der allein Schuldige. Auch sie hätte es in der Hand gehabt, die Beziehung und den Umgang mit der Erkrankung anders zu gestalten und sich selbst anderes damit auseinanderzusetzen. Du bist nicht verantwortlich für das Wohlergehen deiner Frau und genauso ist sie nicht verantwortlich für deines.

Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst, weil ich mich selbst sehr lange Zeit auch so ähnlich erlebt habe. Aber das hat sich tatsächlich verändert, auch wenn ich nie daran glauben konnte.

Das sind alles nur Ideen und Vermutungen von mir persönlich (!!!) und das muss nicht so stimmen. Aber vielleicht ist ja die ein oder andere Idee dabei, mit der du etwas anfangen kannt!

Lieber Gruß, Flora
tommi
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von tommi »

Lieber Dieter,

ich gebe Flora Recht. Wenn eine Beziehung scheitert, dann gehören immer zwei dazu. Ich denke auch, dass bei eu die Kommunikation nicht richtig funktionierte. Natürlich ist es nicht einfach, mit einem Depri zusammen zu leben, aber es ist möglich! Ich bin mit meiner Frau schon 25 Jahre zusammen und seit der Diagnose läft es bei uns sogar besser als vorher, da wir nun wissen, warum wir uns so häufig gestritten haben.
Ich denke es fehlte euch an Absprachen und ich vermute mal, dass ihr die Phasen nicht aufgearbeitet habt, um die schönen Momente nicht kaputt zu machen. Das passiert nämlich recht häufig. So ist es dann klar, wenn die nächste Phase kommst, fängt man wieder von vorn an und für beide ist die Beziehung unerträglich.

Ich kann deinen jetzigen Schmerz verstehen. Aber für die Zukunft so hoffnungslos zu sein, ist unbegründet. Ich kenne einige Depressive, die eine tolle Beziehung führen. Auch wenn es manchmal nicht so schön ist, inniger ist diese Liebe und Beziehung alle Mal.

Ich wünsche dir, dass deine Hoffnungslosigkeit überwunden werden kann und du hoffnungsvoll in die Zukunft sehen kannst.

Lieben Gruß
Tom
BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

Lieber Dieter, ich entschuldige mich bei Dir für mein vorschnelles Urteil.

Flora hat recht. Am Scheitern einer Beziehung sind immer zwei beteiligt.
Ich habe allerdings den Eindruck, das Du der Depression die Schuld gibst.

Dein sehr leichtfertiger Umgang mit Suiziddrohungen ist mir vollkommen unverständlich.
Ich selber, so wie mein Mann leiden ebenfalls an der rezidivierenden Depression mit schweren Episoden und Suizidalität ist mir und auch meinem Mann bestens bekannt.

Allerdings muß ich ganz klar sagen, den Langmut Deiner Frau, Suiziddrohungen Monate lang auszuhalten, hätte ich ganz klar nicht. Bei der ersten Suiziddrohung hätte ich versucht meinen Mann einweisen zu lassen und bei der zweiten Suiziddrohung hätte ich ihn verlassen.
Denn Erpressen lassen ich mich nicht.

Suizid als Druckmittel in der Komunikation einzusetzen, ist wirklich das letzte.
BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Ne Dieter,

Du mußt leben lernen. Du mußt erwachsen werden.

Du bist keineswegs abhängig von Deiner Frau.

Nur, solange Du Dich nicht als erwachsene eigenständigen Menschen sehen kannst oder willst, wird eine Partnerschaft schwer zu führen sein. Da es keine Partnerschaft ist, sondern abhängigkeit.

Partner kann man nur sein, wenn man selbständig uhnd erwachsen ist.
Du aber brauchst (D)eine Mutter.

Und deine ganze Problematik hat nicht viel mit der Depression zutun. Es ist Deine PS die Dir diese Schwierigkeiten macht.

Wenn Du ein erwachsenen Leben führen willst, kann ich Dir nur raten an Deiner PS zu arbeiten.
JeKo
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von JeKo »

Lieber Dieter!

Dein letzter Beitrag brachte mich zum Schmunzeln, auch wenn er sehr ernst ist. Mein Mann hat auch eine PS und Depressionen und der Satz paßt bei ihm auch ganz genau.
Und - ich bin mit seit 8 Jahren zusammen...

LG Jes

P.S. @Bea Dein letzter Beitrag spricht mir aus dem Herzen.
BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Lieber Dieter, liebe Jes

mir geht es übrigens ähnlich, ab eine NPS.
flora80
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Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von flora80 »

Hallo Dieter,

wurde bei dir wirklich eine Persönlichkeitsstörug diagnostiziert oder ist das deine Eigendiagnose nachdem Bea ihre Ferndiagnose gestellt hat? Ich habe von dir hier nirgendwo gelesen, dass du eine Persönlichkeitsstörung als "offizielle" Diagnose hast (oder habe ich das überlesen?). Wenn du wirklich eine Persönlichkeitsstörung hast, welche denn?

Gruß, Flora
BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Flora lies mal Dieters drittes Posting, den an mich gerichteten Absatz. Dort findest du die Antworten auf deine Fragen.
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von flora80 »

@ Bea, Danke!

Alles klar, habs gefunden! sorry, bin grad im Examen, da geht schon mal was durch.

Gruß, Flora
angelino
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von angelino »

angelino
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von angelino »

BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Lieber Engelbert,

klar sind das nur Gefühlsausbrüche, das bestreite ich auch garnicht.
Ich kann auch in einem Wutanfall z.B. meine Kinder verprügeln, aus lauter Verzweiflung Möbel in Kleinholz verwandeln, histerisch stundenlang herrum scheien oder drohn mir die Pulsadern auszuschreiden.
Das tolle daran ist, dies alles vor Puplikum zu machen, dann hat der Gefühlsausbrauch die beste Wirkung.

Und wenn die liebe Familie darunter leidet, selber Schuld. Sie brauchen das ja nicht ernst zu nehmen. Sind ja alles nur Gefühlsausbrüche.
angelino
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von angelino »

Roger66
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von Roger66 »

Hallo zusammen,

ich habe seit einiger Zeit auch Erfahrungen mit einer seit gut 1 Jahr depressiven Partnerin mit PS. Wir waren über 15 Jahre zusammen.

Siehe hier: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1205402434

Die Krankheit und eine längere Therapie haben sie dermaßen verändert, dass die Beziehung daran letztes Wochenende tatsächlich gescheitert ist. Und das, obwohl ich wegen der Krankheit alle nur erdenkliche Rücksicht auf sie genommen, alles für sie getan habe.

Sie belügt und betrügt mich nach Strich und Faden, grinst mich beim Eingestehen des Seitensprungs frech an, überzieht ihr Konto, denkt an Schönheits-OP, Augen-Lasern, Botox-Parties. Sie kommt mir vor, als hätte man sie in der Therapie wie einen Brummkreisel aufgezogen und sie kam mit Höchstdrehzahl da raus. Sie ist kaum wieder zu erkennen.

Meine Liebe zu ihr ist daran zerbrochen, und es wird hoffentlich für immer sein, damit sie mich nicht auch noch kaputt macht. Ich will das natürlich nicht für alle Depri-Kranken verallgemeinern, sie ist da sicher ein extremer Sonderfall, aber es zeigt, dass bei dieser Krankheit vieles möglich ist, was man sich nicht im Ansatz träumen ließe.
Gruß

Roger
BeAk

Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von BeAk »

Lieber Roger,

verwechselst Du da nicht die Symptome der Depression mit denen der Persönlichkeitsstörung?

Das Verhalten das Du jetzt von Deiner Partnerin beschreibst, hat nichts mit einer Depression zutun.
Roger66
Beiträge: 4
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Re: Depressionen zerstören die Partnerschaft

Beitrag von Roger66 »

Hallo Bea,

da magst Du Recht haben. Ihre komplette klinische Diaqgnose hatte ich in dem Beitrag geschrieben. Was dabei für welches Verhalten zuständig ist, dazu fehlt mir die Erfahrung. So weit mir bekannt ist, sind die Depressionen ihre Hauptdiagnose.
Gruß

Roger
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