Hoffe Ihr könnt mir helfen

[laguna74]

Hallo,

ich muss euch andere Angehörige jetzt mal was fragen. Ziemlich heikel, vielleicht auch peinlich deswegen traue ich es mich auch nur hier ansprechen. Mein Freund, wir sind seit 2, 5 Jahren zusammen ist depressiv. Wir haben über KLinikaufenthalte, stationäre Therapie danach, Medis (ja/nein) alles zusammen durchgestanden - mit vielen Höhen und Tiefen aber auch sehr viel Liebe. Nach der Psychiatrie hatte er auch einige Zeit Medikamente genommen, diese aber ganz schlecht vertragen und er nimmt seit über einem Jahr keine mehr. Schon damals war es für ihn schwierig eine Errektion zu bekommen, besonders beim miteinander schlafen. So richtig "normal" wars eigentlich nie- und langsam fange ich an da auch an mir zu zweifeln. Er sagt oft er kann nicht abschalten, unser sexualleben ist ziemlich reduziert (er ist am Alltag sehr liebevoll, so nebenbei)und ist inzwischen auch ziemlich krampfig. Irgendwie kann ich langsam immer schwerer damit umgehen - und ich glaube er auch. Wir reden auch drüber, wollen uns mehr zeit dafür nehmen etc aber im Alltag schaffen wirs einfach nicth - und wenn doch dann klappts oft nicht. Ich habe irgendwie auch Angst dass unsere Beziehung daran kaputtgeht - denn er fühlt sich nach jeder Niederlage schlecht und ich mich dazu und natürlich habe ich auch meine Bedürfnisse und es ist ja auch NÄhe die gerade eine Beziehung ausmacht. Habe auch schon mal an Viagra gedacht, mich dass aber noch nicht ansprechen getraut. Kennt ihr ähnliche Situationen ? Wie geht ihr damit um?
Hoffe echt Antworten von euch zu bekommen...
Danke!

[flaemchen66]

Hallo laguna,

ich möchte Dir nicht als Angehörige, sondern als Betroffene antworten. Aber vielleicht hilft dir das, deine Ängste besser zu verstehen.

Eine der vielen Gesichter der Depression, ist der Verlust der Libido. Bei dem einen mehr bei dem anderen weniger ausgeprägt. Wie gesagt, die Depressionen haben viele Gesichter.

Ich kann nur für mich sprechen und für mich ist nicht der eigentlich Akt wichtig, viel wichtiger ist für mich, das ich im Arm genommen werde. Der Austausch von Zärtlichkeiten. Es gibt ein Vielzahl an Varianten wie auch Du zu deinen Spaß/Bedüfniss kommen kannst. Habt Ihr daran mal gedacht?

Ich kann Dich verstehen, dass Du anfängst an Dir zu zweifeln, aber bitte zweifel nicht an dir. Versuche diese Kraft aufzubringen, mag dieses auch noch so schwer sein.

Wenn ich Deine Zeilen richtig interpretiere, habt Ihr einen Psychologen. Würdest Du Dir zutrauen mit dem zu reden? Der kann Euch beiden mit Sicherheit wertvolle Tips geben. Auch in Hinsicht darauf das dein Freund/Mann sich wieder ein bisschen mehr entkrampfen kann.

Ich wünsche Dir weiterhin die Kraft die Du bis jetzt aufgebracht hast.

Liebe Grüße
flaemchen

[laguna74]

Liebes Flämmchen,
Leider haben wir keinen gemeinsamen Psychologen, mein Freund hat eine Psychiaterin zu der er ein mal im MOnat geht und einen Therapeuten wo er bis vor kurzem wöchentlich, jetzt monatlich hingeht.
Bei dem Therapeuten war ich ein mal dabei.
Weis nicht ob dass der richtige Rahmen ist das Thema anzusprechen und habe meinen Freund auch noch nicht gefragt ob er dass ansprechen wollen würde. Ich könnte es mir vorstellen, will ihn aber irgendwie nicht noch mehr unter Druck setzten, dass ist irgendwie ein Teufelskreis finde ich.
Kommt den die Libido deiner Erfahrung nach irgendwann wieder zurück ??
Als "gesunde" kann ich mir halt auch so schlecht vorstellen nicht den Wunsch und die LUst nach Sex zu haben und beziehe es unmittelbar auf mich.
Aber jedenfalls nochmal lieben Dank für deine Rückmeldung.
laguna