Antrag auf Schwerbeh.ausweis zurück: 50%, 3 Krankheiten, ist das ok?

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tato
Beiträge: 91
Registriert: 27. Feb 2007, 18:55

Antrag auf Schwerbeh.ausweis zurück: 50%, 3 Krankheiten, ist das ok?

Beitrag von tato »

Hatte einen Antrag auf Schwerbehindertenausweis gestellt. Grund: schwere Depressionen, Trigeminusneuralgie (ca. alle 14 Tage Attacken), Bandscheibenvorfall. Für die Depri habe ich 30% bekommen (finde ich etwas wenig), für die Trigeminusneuralgie 20% finde ich auf jeden Fall zu wenig, wg. der Wirbelsäule 20% finde ich in Ordnung.
In der Gesamtheit bekomme ich 50% und gelte ja damit als Schwerbehinderter. Die Einzelkrankheiten und deren Prozente finde ich zu wenig. Würdet ihr das so hinnehmen, weil 50% oder 75% haben ja keine andere Auswirkung, Hauptsache schwerbehindert (50%). Oder würdet ihr Widerspruch einlegen und so bestimmt 10-20% mehr rausholen. Aber welche Vorteile hätte ich damit? Veranlasst hat dies mein Psychiter im Rahmen der EU-Rentenbeantragung. Ich habe aber erst in 3 Wochen einen Termin bei ihm, bis ich ihn fragen kann. Zusatzbuchstaben (G, oder aG usw. habe ich nicht bekommen -> ist auch richtig so). Wer kann mir weiter helfen?
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
Tabby
Beiträge: 189
Registriert: 4. Jun 2003, 00:30

Re: Antrag auf Schwerbeh.ausweis zurück: 50%, 3 Krankheiten, ist das ok?

Beitrag von Tabby »

Ich meine, mit 50 % bist du ganz gut "bedient".
Bei Mehrfachbehinderungen werden die Prozente nämlich nicht einfach addiert.
Maßgebend sind die Funktionsbeeinträchtigungen in ihrer Gesamtheit.
Die Festlegung der Funktionsbeeinträchtigungen erfolgt immer im Vergleich mit dem Durchschnitt der entsprechenden Altersgruppe.

Hier findest du eine Tabelle mit verschiedenen Beeinträchtigungen:

http://anhaltspunkte.vsbinfo.de/main/tabelle.htm

Desweiteren kannst Du ja in absehbarer Zeit, einen Antrag wegen Verschlechterung stellen und so evtl. noch etwas mehr Prozente erhalten. Allerdings ist es zwischenzeitlich recht schwierig mehr als 50 % zu erhalten.
Hete
Beiträge: 241
Registriert: 1. Mär 2007, 20:06

Re: Antrag auf Schwerbeh.ausweis zurück: 50%, 3 Krankheiten, ist das ok?

Beitrag von Hete »

Ich finde auch, dass diese 50 "gut" bemessen sind. Ich bin sogar überrascht, dass man für Depressionen so viel bekommt. Wenn du aber das Gefühl hast zu "schlecht" bewertet worden zu sein und es die quält, dann lege Widerspruch ein.

Mußtest du zum Gutachter oder wurde nach vorliegenden Befunden entschieden? (Eine Frage aus eigenem Interesse)

Ich habe 40 nach einer schweren Wirbelsäulenverletzung nach einem Unfall und habe jetzt (nach 17 Jahren) einen Antrag auf Erhöhung des GdB auf 50 wegen rezidivierenden depressiven Episoden (teils schwer, teil mittelgradig), genralisierter Angststörung und Panikstörung sowie somatoformer Schmerzstörung gestellt. Dann kann ich ja auf eine Erhöhung hoffen.

Hete
tato
Beiträge: 91
Registriert: 27. Feb 2007, 18:55

Re: Antrag auf Schwerbeh.ausweis zurück: 50%, 3 Krankheiten, ist das ok?

Beitrag von tato »

Es wurde ohne Gutachter entschieden, nur aufgrund meiner ärztlichen Befunde.

Es steht z. B. bei der Schmerzerkrankung auch drin, dass eine Verbesserung des Gesundheitszustands innerhalb der nächsten 12 Monate möglich ist und eine Nachuntersuchung deshalb auch nach 1 Jahr erfolgt. Somit kann ich die Prozente schon nachvollziehen und halte das Gesamtergebnis 50% für fair.

Außerdem, wie gesagt, ob ich jetzt 50% der 65% habe, ist doch eigentlich egal. Hauptsache 50%, um überhaupt als Schwerbehinderter zu zählen. Ich finde sowieso, dass ich keine Vor- oder Nachteile habe, da ich krankheitsbedingt eh meinen Job nicht ausüben kann und berentet bin. Somit hat sich Mehrurlaub / Steuererleichterung usw. erledigt. Ich würde mir es auch ganz genau überlegen, ob ich bei einer Jobeinstellung etwas von einer Schwerbehinderung erzählen werde, damit hat sich im Grunde in meinem Berufsfeld eine Einstellung vermutlich von vornherein erledigt. Ich würde es schön für mich behalten. Weiß zwar gar nicht ob das geht, aber diese Gedanken muss ich mir auch im Moment nicht machen.

Eine Erfahrung habe ich hinsichtlich Schwerbehindertenantrag und Rentenantrag doch gemacht und zwar, dass mein Zustand absolut fair betrachtet wurde und sich meine Ehrlichkeit bezahlt gemacht hat, insofern, als dass man mir geglaubt hat und ich eine gute Unterstützung bekommen habe. Jetzt nutze ich meine Zeit, um mit allen Mitteln und Möglichkeiten wieder gesund zu werden. Ich lese immer wieder von vielen Fällen anderer hier im Forum, die weniger "Glück" bei den Anträgen hatten als ich. Man kann die Rentenversicherung bzw. das Versorgungsamt nicht über einen Kamm scheren. Ich bin mit dem Ergebnis hiervon absolut zufrieden.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr ähnliche Erfahrungen machen werdet, sofern ihr auch noch Anträge stellen müsst.
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
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