Arbeit oder Neubeginn

[RA]

Hallo ihr alle,

eine kurze Vorstellung, da ich neu hier bin.
Ich bin 22 Jahre alt und leide schon seit vielen Jahren an einer Depression. Festgestellt wurde es aber erst richtig vor ca.einem Jahr als ich total zusammengebrochen bin. Vor anderthalb Jahren habe ich die Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen (die nebenbei auch die Hölle war - nicht wegen dem Beruf an sich, aber es gab einige Vorkommnisse, die meine Drepression nicht gerade gefördert haben...).
Nach dem Zusammenbruch war ich 2 Monate in einer Klinik, was mir auch sehr geholfen hat. Danach ging es mir recht gut - wobei mein zuständiger Psychologe auch gesagt hat, ich wäre noch lange nicht stabil...!
So richtig wollte ich es ihm nicht glauben, aber egal.
Ich habe mir danach eine neue Arbeitsstelle gesucht - zu 75% in einem Seniorenwohnheim. Das war anfangs auch ok, bis Personalmangel akut war. Jeden Tag wurde man angerufen und musste einspringen, frei gabs kaum noch - unmenschliche Zustände. Das hat mich wieder an den Rand der Verzweilung gebracht. Jetzt bin ich wieder krank geschrieben. Nächste Woche soll/will?! ich mal wieder arbeiten gehen, aber ich habe echt Angst - Angst vor den Fragen, der Verantwortung und vor Allem Angst es nicht zu schaffen.
Mittlerweile ist das nun schon meine 4. Arbeitsstelle in den 1,5 Jahren. Meine Psychologin und meine Hausärztin sind sehr am zweifeln, ob das wirklich der richtige Beruf für mich ist. Ich habe auch schon viel darüber nachgedacht und bin auch zu dem Entschluß gekommen, dass es das nicht sein kann. Die Schichtarbeit und den ganzen Tag mit dementen und oft auch psychisch Kranken ist wahrscheinlich nicht gerade förderlich.
Aber was soll ich machen??? Wieder die Arbeitsstelle wechseln? Ich habe mich auch schon für eine neue Lehre beworben, aber ob dass das richtige ist? Nochmal 3 Jahre lernen und kein Geld bekommen?
Ich habe auch schon über eine Weiterbildung über das Arbeitsamt nachgedacht, aber dafür brauch ich ein Gutachten von meiner Ärztin und meine Psychiaterin will mir das nicht ausstellen, da sie der Meinung ist, ich solle erstmal lernen "nein" zu sagen. (weil das ja jeder Chef akzeptiert - da werd ich meinen Job bestimmt lange haben...).
Oder stellt das Arbeitsamt eh noch ein unabhängiges Gutachten aus?
Keine Ahnung, stehe etwas auf dem Schlauch.
Vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche Erfahrungen, oder hat einen guten Rat für mich?! Würd mich echt freuen.

Gruß von der Maus

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Hallo Maus,
gerade sehe ich, dass dir noch immer niemand geantwortet hat....also versuch ich es mal...ich weiß allerdings nicht, ob ich dir weiterhelfen kann. Mit Gutachten kenn ich mich leider nicht aus, aber das müsste sich ja erfragen lassen.
Vielleicht wäre es am besten, du würdest dich erstmal für eine längere Zeit krankschreiben lassen und intensiv Therapie machen, vielleicht sogar in einer Klinik oder Tagesklinik. Wenn du Glück hast bzw. dich vorher gut informiert hast, wo du hingehst, sind da auch Leute, die dir bei deiner weiteren Lebensplanung helfen. Ich denke, deine Angst arbeiten zu gehen muss nicht unbedingt an dem Beruf liegen....vielleicht würde es dir in einem anderen Beruf genauso gehen. Andererseits ist es natürlich nicht verkehrt, mehrere Berufe zu haben in der heutigen Zeit. Aber wenn du noch was anderes lernst, such dir nicht wieder sowas stressiges aus! Aber so, wie es dir im Moment geht, wäre eine zweite Ausbildung ja auch viel zu anstrengend für dich. Erstmal musst du wieder etwas stabiler werden. Wie sieht es mit Medis aus? Und Therapie? Eine Psychiaterin, die sagt, du sollst lernen, nein zu sagen, reicht da leider nicht. Kümmer dich zuerst mal um einen Psychotherapeuten und lass dich krankschreiben...notfalls musst du halt eine Weile arbeitslos sein, aber du solltest dich erst um deine Gesundheit kümmern und dann um deine weitere berufliche Zukunft.

Ich wünsche dir alles gute
Luna

[RA]

Hallo Luna,

danke erstmal, das du mir geantwortet hast, ich dachte schon mir will gar keiner antworten...

Leider ist das alles nicht so einfach.
Ich habe schon im Sommer 07 eine stationäre Therapie über 2 Monate gemacht und bin auch weiterhin in psychotherapeutischer Behandlung. Aber durch diese Arbeitsstelle bin ich wieder sehr weit unten. Mittlerweile bin ich schon wieder 6 Wochen krank geschieben und soll/will/muß ... Morgen wieder auf Arbeit gehen. Habe große Angst davor.
Mein Attest habe ich natürlich auch nicht bekommen. Die Ärzte sind der Meinung ich soll jetzt erstmal wieder ein Jahr arbeiten gehen und wenn es dann immer noch nicht geht, kann ich ja immer noch umschulen. Außerdem würden sie mich ja auch krank schreiben, wennn es nötig ist und wenn es gar nicht geht, schicken sie mich zu einer psychosomatischen Kur.
Meine Psychotherapeutin meint zwar auch, das ich dringend eine andere Arbeit brauch, aber das ist ja den Ärzten egal.

Bin wieder total verzweifelt, denn mittlerweile konnte ich für mich fast akzeptieren, dass ich krank bin und jetzt?
Jetzt heißt es indirekt wieder, so schlimm ist das ja nicht.
Jetzt komme ich mir wieder vor, wie ein Simulant.
Und ab Morgen muß ich wieder funktionieren...!

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Hallo Maus,
ich kann dich gut verstehen, mir ist es auch schon so gegangen. Es tut mir sehr leid für dich aber dann heißt es wohl erstmal durchhalten. Oder notfalls riskieren, den Job zu verlieren.
Ich wünsche dir, dass sich deine Situation möglichst schnell aufklärt.
Viele Grüße
Luna