Bin ich selber schon zu weit drin?

Antworten
Pauline24
Beiträge: 80
Registriert: 16. Aug 2006, 11:42

Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von Pauline24 »

Hallo ihr Lieben,
vielleicht kennt ihr mich noch, ich habe vor 1,5 Jahren das erste mal im Forum geschrieben und damals schon viele Ratschläge und tolle Hilfe bekommen. Nun weiß ich gerade selber nicht mehr weiter.
Alles fing damit an, dass mein Freund eine schlimme Depri Phase hatte und ich nicht wußte wie es weiter gehen soll.
Diese Phase hat sich nun gelegt und alles war "Wieder gut". Allerdings habe ich festgestellt, dass das Ganze an mir nicht so spurlos vorbeigegangen ist und vielleicht kann mir ja wieder jemand von euch mit seinen Erfahrungen wieder auf die rechte Bahn bringen.
Folgendes ist das Problem: Seit mein Freund auf einmal weit weg von mir war, habe ich ganz schlimme Probleme damit mich auch wieder normal zu benehmen. Immer und überall lauert die Angst ihn wieder zu verlieren. Das äußert sich in ganz alltäglichen Situationen. Der Satz: " nun lass mich mal in Ruhe, ich hab jetzt keine Lust mit dir zu reden" löst in mir große Verlustängste aus. Jeder Streit gibt mir das Gefühl jetzt ist alles aus und ich verliere ihn diesmal für immer. Ich habe schon den Schritt unternommen eine Therapie anzufangen. Die Diagnose lautet Angst und Panikzustände. Nun würde ich gerne wissen wie andere mit solchen Situationen umgehen. Ich bin mit diesen Gefühlen ja bestimmt nicht alleine. Mein Freund kann mich nicht verstehen. Bei ihm wird sowas ausgesessen, was mir absolut unvorstellbar vorkommt da ich die Angst im Nacken habe, es wird gar nichts wieder gut. Ich habe auch Angst ihn mit meinen Heulattacken und meinen Erklärungsversuchen letztendlich in die Flucht zu treiben. Dadurch steigert sich natürlich meine Angst immer weiter. Es fällt mir sehr schwer mich dann selber wieder zu beruhigen denn ich fühle mich erneut in den Zustand versetzt als er sich auf einmal abgekapselt hat und ich auch alleine mit allem fertig werden mußte.
Ich würde mich freuen wenn ich (wieder einmal)ein wenig Rat von euch bekommen würde. Ihr habt mir das letzte Mal so sehr weitergeholfen. Warum bin ich bloß so dünnhäutig?
Mit einem großen Dank vorweg,
Eure Pauline
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von tommi »

Liebe Pauline,

schön, dich mal wieder zu lesen .

Es ist auch schön zu hören, dass dein Freund aus der Depri heraus ist. Nicht so schön ist, dass deine Gesundheit darunter so gelitten hat .

Es ist gut, dass du eine Therapie begonnen hast. Ich bin der Meinung, dass du alleine nicht damit fertig wirst.
Bei dir ist wohl das Vertrauen zu deinem Freund stark zurückgegangen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie du gekämpft hast, dass er sich professionelle Hilfe sucht. Das hat er wohl nicht getan und du hast dich reichlich auf ihn und seine Krankheit fixiert. Jetzt, wo es ihm besser geht, bist du mißtrauisch, wartest regelrecht auf die Verletzungen, an die du dich in der Phase "gewöhnt" hast. Diese bleiben aber aus und was zurück bleibt, ist die Angst davor.

Ich kann dir nicht sagen, ob dein Freund dich deswegen verlassen wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass er schon noch weiß, dass auch du in der schweren Zeit zu ihm gestanden hast.
Jetzt ist es erst mal wichtig, dass du in der Therapie lernst, mit der Angst und Panik umzugehen. Du bist der Mittelpunkt im Moment und nicht er und seine Gefühle.

Ich hoffe, dass du deine Ängste losbekommst und dein Freund dich dabei unterstützt.

Lieben Gruß
Tom
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von danideng »

Liebe Pauline ,

ich freu mich auch, dich wieder zu lesen, andererseits ist das ein Zeichen, dass es dir nicht gut geht, und das tut mir leid.

Deine Frage "Bin ich selber schon zu weit drin?". Nein Pauline, ZU weit bist du sicher noch nicht drin, aber du bist drin. Eigentlich sind deine Panik- und Angstattacken ganz normal, nach dem, was du mit deinem Freund durchstehen musstest. Natürlich sind da große Verlustängste. Schließlich bestand auch lange die Gefahr, ihn an die Depression zu verlieren. Nun bist du an der Reihe, Pauline, sprich mit ihm über deine Angst und Panik, und wenn er mehr darüber wissen will, nimm ihn mit zur Therapie, damit der Therapeut ihm das Ausmaß erklären kann. Jetzt muss er dir helfen, jetzt muss er Geduld mit dir haben!

Es ist übrigens sehr richtig, dass du in Therapie gehst, Pauline, und ich hoffe, dass ihr auch diese Zeit nun überstehen werdet.

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
Pauline24
Beiträge: 80
Registriert: 16. Aug 2006, 11:42

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von Pauline24 »

Lieber Tom, Liebe Dani,
auf euch hatte ich gehofft.
Ich bin ganz eurer Meinung, dass ich das alleine nicht schaffen kann. Ich habe das Gefühl ich muss immer nur aufpassen was ich mache und wie ich auf was reagiere. In meinem Kopf spielen sich lauter Situationen ab und ich überlege immer nur wie ich damit umgehen kann. Oftmals habe ich nach Auseinandersetzungen solche Schuldgefühle, dass es immer schlimmer wird mit meinen Angstzuständen.
Dein Tip Dani mit meinem Freund darüber zu sprechen habe ich schon oft umgesetzt, allerdings mit mäßigem Erfolg. Er kann nicht nachvollziehen dass es mir einfach auch an Selbstbewußtsein fehlt was bei ihm in Massen vorhanden ist (wenn er nicht gerade abgestürzt ist). er hat auch schon zu mir gesagt, dass sich alles immer nur darum dreht wie es mir geht und alles immer nur um meine Person kreist. Dass es ihm bei Streitigkeiten auch nicht gut gehe würde ich wohl gar nicht merken. Aber bin ich nicht erst in der Situatiuon weil ich mit meinen Gedanken immer nur bei ihm war? Oder hat er Recht damit, dass ich mich da mehr zurücknehmen muss? Ich weiß es nicht. Meine Angst kann ich ihm nicht verständlich machen. Er hat mir schon gesagt dass er es nicht versteht. Das ist wohl das Komplizierte an der Kiste. Wenn ich mal wieder versuche mich zu erklären, dann meint er wieder ich denke nur an mich.
Durch mein ganzes Zweifeln würde ich alles in Frage stellen.
Ich werde das Ganze wohl noch einige Zeit mir mir rumschleppen. Man hält sich eben immer für stärker als man ist.
Kann man denn irgendwie lernen nicht immer gleich hinter allem und jedem gleich etwas schreckliches zu vermuten?
Deine Erklärung Tom trifft es ziemlich auf den Punkt.
Es tut wirklich gut mal wieder einfach etwas rauslassen zu können.
Mich würde aber auch interessieren wie es bei euch aussieht. Gerade Tom hat ja immer wieder zu kämpfen und daher auch diese bewundernswerte Ruhe.
Eure Pauline
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von danideng »

Liebe Pauline,

ich finde das Verhalten deines Freundes etwas sonderbar. Schließlich ging es doch lange Zeit nur um ihn, nicht wahr? Und du hast dich ständig zurückgenommen.

Ich hab auch eine Depression, eine schwere sogar, hab aber trotzdem Verständnis für Angstpatienten. Von daher versteh ich nicht ganz, wieso er sich nun verschließt.

Bitte ihn doch mal zu begründen, inwieweit er den Eindruck hat, es ginge nur um dich. Vielleicht könnt ihr dann gemeinsam daran arbeiten, dass zu ändern. Und nach wie vor denke ich, es wäre nicht schlecht, mal ein gemeinsames Gespräch mit deinem Therapeuten zu führen.

Ich war vor kurzem wieder in der Klinik und hatte dort auch ein Familiengespräch mit meiner Therapeutin und meinen Kindern. Und obwohl sie schon viel wussten und verstanden, lernten sie durch dieses Gespräch doch die Krankheit noch mal ganz anders verstehen.

Vielleicht hat dein Freund auch Angst, weil er nun wieder "gesund" ist, durch dich wieder mit Krankheit konfrontiert zu werden. Frag ihn doch mal.

P.S. Weiß ich doch dass du auf uns gehofft hast

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von tommi »

Liebe Pauline,

ich kann deinen Freund verstehen, wenn er deine Ängste nicht versteht. Sie sind für ihn irreal und auch du weißt, dass sie überzogen sind. Trotzdem sind sie da und müssen ernst genommen werden.
Auf der anderen Seite kann ich seine Verständnislosigkeit nicht verstehen, wenn er Depressionen hat. Er müsste wissen, wie sich Gedankenkreisel anfühlen. Auch kann ich deine Äußerung nicht zuordnen, dass er vor Selbstbewusstsein strotzt. Das ist für einen Depri sehr ungewöhnlich, auch außerhalb der Phasen.

Ich finde den Tipp von Dani gut, ihn mal mit zu einer Sitzung mitzunehmen. Vielleicht kann das ja auch für ihn ein Schritt sein, sich mit seiner Situation auseinander zu setzen.

Das was mir immer wieder gut tut, sind die Gespräche nach den Phasen. Sie sind so wichtig, weil es eine Aufarbeitung der Gefühle während der Phase ist. Das schafft Vertrauen und baut Ängste ab.
Ich leide nicht unter der Depression meiner Frau! Ich habe sehr schnell festgestellt, das ich keinen großen Einfluss auf den Verlauf der Phasen habe und meine Frau diese eben durchleben muss.

Also kommt meine Ruhe und Gelassenheit wohl aus der Mischung von Vertrauen und Akzeptanz.

Lieben Gruß
Tom
Pauline24
Beiträge: 80
Registriert: 16. Aug 2006, 11:42

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von Pauline24 »

Lieber Tom, liebe Dani
gerade das finde ich ja so gut an Dir Tom, dass du nicht unter den Depressionen Deiner Frau leidest sondern damit so prima umgehen kannst und es nicht auf Dich beziehst.
Dass mein freund vor selbstvertrauen strotzt soll heißen, dass er sich selber nicht so wichtig nimmt. Er hat mir gesagt, ich hätte immer Angst nicht beachtet zu werden und übersehen zu werden. Nicht so wichtig zu sein. Ihm selber ist das egal. Sollte ich mich mehrere Tage nicht melden wäre das für ihn nicht so wild. Ich würde zu Hause schon wieder wie ein Tiger im Käfig rumlaufen aus Angst er habe mich vergessen oder nicht mehr gern.
Gestern abend bin ich bei ihm vorbei gefahren. Das hatten wir schon seit längerem ausgemacht und nach einem Streit am Montag dachte ich das sei nun gegessen. Ich hatte mich geirrt. Er war sehr still, wollte auch nicht mit mir reden (was er grundsätzlich weit von sich schiebt) und letzendlich bin ich vor dem Schweigen geflohen und nach Hause gefahren. Seitdem ist es richtig schlimm geworden. Meine verlustängste haben sich mal wieder bis zum Himmel geschraubt. Morgen soll er eine Woche beruflich wegfahren. Vielleicht ist das einfach mal die Auszeit die wir brauchen. Wie ich das überstehen soll weiß ich allerdings noch nicht.
Im Moment , liebe Dani möchte ich ihn lieber nicht zu meiner Therapeutin mit nehmen. Ich habe die Therapie ja auch gerade erst angefangen und außerdem habe ich Angst, da er ja eh schon nicht über irgendetwas sprechen will, dass er da wie ein Angeklagter sitzt und durch Schuldgefühle wieder selber abstürzt.
Jetzt gerade fährt mein Magen mit mir Achterbahn. Ich versuche meine Angst herunterzudrücken in dem ich mir selber vorsage: Ich habe keine Angst und ich habe nicht alleine Schuld. Er soll jetzt schnell wegfahren damit ich nicht auf ein Zeichen von ihm warte. Denn das tue ich ja wie immer. In zwei Stunden habe ich meine Therapiestunde. Mal sehen ob die mir weiterhelfen kann nicht durchzudrehen.
Eure Paline
Pauline24
Beiträge: 80
Registriert: 16. Aug 2006, 11:42

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von Pauline24 »

Hallo Ihr Lieben,
gleich vorweg: eine Besserung ist nicht engetreten. Ich habe einfach kein Glück.
Ich habe natürlich mit meiner Therapeutin gesprochen die mir sagte, ich solle mal etwas mehr Wut entwickeln und weniger Schuld auf mich nehmen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Von meinem Freund habe ich nun seit Samstag morgen nichts mehr gehört. Und wie letztes Mal sitze ich das hier nun aus. Ichhabe das Gefühl es wäre falsch ihn nun von mir aus anzusprechen, denn wenn ihm an Kontakt läge hätte er sich doch schon gemeledt. Habe ich nun wirklich letzendlich alles vergeigt? Direkt beim letzten Mal schon? Mache mir Vorwürfe.
Eure Pauline
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von tommi »

Liebe Pauline,

es wird so schnell keine Besserung eintreten. Ich sage immer, was man nicht von Heute auf Morgen bekommen hat, geht auch nicht von Heute auf Morgen. Habe Geduld mit dir. Du musst deine Ängste erst akzeptieren lernen. Sie sind nun mal da, auch wenn du sie selbst für irreal hältst.
Deine Thera wird dir dabei helfen zu ergründen, woher deine Angst kommt, warum sie da ist und ihre Einschätzungen von sich geben, wie du dich verhalten solltest. Du wirst lernen, diese Ängste nicht zu unterdrücken, wenn du weißt, woher sie kommen. Aber es dauert seine Zeit.

Natürlich gehen mir die Ängste meiner Frau auch auf den Nerv, aber ich nehme sie ernst. Oftmals reicht es, wenn ich ihr nur zuhöre und das ist nun mal auch die Aufgabe deines Freundes. Mache ihm klar, dass du weißt, wie irreal manchmal deine Ängste sind, sie dich aber immer wieder einholen.

Auch solltest du dir sicher sein, dass du nicht Schuld bist, wenn er sich nicht meldet. Du bist nur schuld, wenn du dich nicht meldest .

Versuche nie die Gedanken eines anderen zu denken! Versuche eher deine Gedanken darauf zu richten, was du tun solltest, damit deine Ängste minimiert werden. Sprich also das zu tun, was dir gut tut. Wenn du der Meinung bist, dass du ihn gerne sprechen willst, warte nicht darauf, dass er dich anruft, sondern tue es selber. Es hat nicht unbedingt was mit dir zu tun, wenn er sich nicht meldet. Vielleicht hat er keinen Bock, dich zu sprechen, weil er seine Ruhe haben will, oder er ist mit seinen Freunden unterwegs, oder er denkt, dass du deine Ruhe brauchst.... . Er kann aber auch nichts dazu, dass es dir im Moment nicht gut geht. Stelle dir die "Schuldfrage" nicht - es bringt euch nicht weiter. Es führt nur zu Vorwürfen und so fühlt sich jeder von euch angegriffen und jedes Gespräch endet in einem Streit.

Wichtig für euch ist es, miteinander zureden--- tut es - aber ohne Vorwürfe und in der Ichform.

Lieben Gruß
Tom
LittleGirl
Beiträge: 1
Registriert: 10. Nov 2008, 21:36

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von LittleGirl »

Liebe Pauline!
Ich bin neu hier im Forum und das, was ich von dir hier gelesen habe hat mich ziemlich geschockt, denn es war für mich als hättest du über mich gesprochen.
Mein Freund hat einen Suizidversuch und einen anschließenden Klinikaufenthalt hinter sich und eigentlich ist auch alles wieder gut, aber auch ich habe andauernd Angst ihn zu verlieren weil ich etwas falsch gemacht haben könnte oder so. Das Problem ist nur, dass ich meistens dann durch mein Verhalten alles viel viel schlimmer mache und wir am Ende wirklich streiten oder schlimmer streiten. Ich weiß selber, das meine Ängste übertrieben sind, aber sie sind nunmal da und ich weiß nicht mit ihnen umzugehen. Manchmal überkommt die Angst mich auch einfach wenn er weg ist ohne Grund, wenn gar nichts vorgefallen ist ... kannst du mir einen Rat geben wie ich damit umgehen soll und/oder was ich tun kann/soll? Immerhin ist es schon etwas her, dass du diesen Beittrag geschrieben hast und vielleicht hast du jetzt schon mehr Erfahruungen und kannst mir helfen...?
BeAk

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von BeAk »

Liebe Nini,

auch wenn Die Frage nicht an mich gerichtet ist, aber vielleicht kann ich Dir ja auch ein bischen helfen.

Du hast offensichtlich ein Problem. Du brauchst hilfe mit Deinen Ängsten fertig zu werden.
Diese Hilfestellung kann Dir im Grunde nur ein Profi geben.

Suche Dir einen psychologischen Psychotherapeuten.
Pauline24
Beiträge: 80
Registriert: 16. Aug 2006, 11:42

Re: Bin ich selber schon zu weit drin?

Beitrag von Pauline24 »

Liebe Nini,
natürlich antworte ich Dir auch wenn der Beitrag schon länger her ist.
Es ist allerdings eine heftigere Geschichte als bei mir da mein Freund keinen Suizidversuch unternommen hat. Aber nichts destotrotz war es für mich irgendwie ein ähnliches Gefühl.
Inzwischen habe ich eine Therapie gemacht um mit meinen Angstzuständen fertig zu werden und bin inzwischen schon ruhiger.
Was ich Dir nur empfehlen kann, ist mit Deinem Freund darüber zu reden wie es Dir geht. Sag ihm ruhig dass Du Angst hast und dass ein Streit Dir eben auch Angst macht. Denn nichts anderes ist das ja.
Nachdem mein Freund verstanden hat, dass ich sehr viel schneller ruhiger werde wenn er mich einfach mal drückt und knuddelt wenn wir merken dass ein Streit losgeht gehe ich auch nicht mehr komplett an die Decke. Und wenn doch dann nicht aus Angst sondern aus gesunder Wut mit der man gut leben kann.
Ich habe in meiner Therapie auch gemerkt, dass dieses Gefühl der Angst nicht erst seit der Depression meines Freundes in mir ist sondern schon in meiner Kindheit vorhanden war. Es macht daher durchaus Sinn sich mal zu überlegen: Warum habe ich jetzt eigentlich Angst obwohl nichts ist? Kenne ich dieses Gefühl vielleicht schon?
Das Gespräch ist allerdings ganz ganz wichtig für euch. Natürlich gibt es nie einen "guten Zeitpunkt" um so ein Gespräch zu führen denn man will ja gute Stimmung nicht kaputt machen und schlechte Stimmung nicht noch schlechter. Das erste Mal hat mein Freund mir wirklich zugehört als wir alleine in einer Kneipe saßen denn da lenkt nicht so viel ab wie zu Hause. Seitdem kann er mich auch besser verstehen und selbst wenn er gar nichts versteht kann er mir einfach zeigen dass es nichts gibt wovor man Angst haben muß. Es tut gut manchmal einfach zu hören: Alles wird gut!
Vielleicht versuchst Du es wirklich auch mal bei einem Psychologen. Du lernst dort Dich selber zu beruhigen und Deine Angst in Schach zu halten.
Ich bin trotz fast abgeschlossener Therapie immernoch recht dünnhäutig und auch schnell getroffen und verletzt. Manchmal fühle ich mich alleine und überflüssig. Aber ich habe auch gelernt dass ich nunmal so bin wie ich bin und das auch in Ordnung so ist.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft denn Dein Weg wird nicht leicht sein. Aber ich bin mir sicher dass Du es schaffen kannst.
Lass von Dir hören und meld Dich wenn Du Fragen hast!
Es drückt Dich Deine Pauline
Antworten