Hallo,
ich bin auf der Suche nach jemandem, der mir vielleicht ein bisschen helfen kann.
Ich habe vor einigen Monaten einen unheimlich lieben, netten Mann kennen gelernt. Die Zeit, die wir verbringen ist sehr schön, oft aber auch manchmal anstrengend. Er leidet an einer Depression und wird auch schon medikamenös behandelt. Ich habe mich schon versucht viel zu belesen und auch einiges in Erfahrung gebracht. Aber ich finde keine Aussagen, ab wann die Medikamente eigentlich wirken?
Zum anderen finde ich es zeitweise sehr schwierig für mich zu unterscheiden, wann tue ich ihm gut und wann nicht.
Manchmal tut es weh, dass er keine Zukunft sieht und mich nicht mal ansatzweise dabei. Ist das so? Mein Traum ist eine Beziehung, die irgendwann (nicht heut und morgen) in einer harmonischen Partnerschaft endet. Und wenn er von seinen Träumen erzählt, gibt es keine Zweisamkeit. Er meint, ich soll mich nicht in ihn verlieben. Alle Beziehungen, die er bis jetzt gehabt hätte, seien schief gelaufen. Und aus der letzten hat er wirklich arge Blessuren davon getragen. Doch es gibt auch Momente, da ist für einen kleinen Augenblick soviel Zärtlichkeit und Nähe! Darum möchte ich nicht einfach so aufgeben. Zumal er ein wirklich warmherziger toller Mann ist. Wenn ich ihn betrachte, erkenne ich, wie die kleinen Lichtblicke schwinden, sein Kopf wieder rattert oder er wieder zweifelt und eine große Unruhe von ihm Besitz ergreift.
Gibt es einen Weg zu unterscheiden, wann er sich nicht meldet, weil er "nicht kann" oder weil er lieber nicht will? Wenn ich ihn motiviere mit mir etwas zu unternehmen, haben wir immer viel Spaß und ich spüre, wie er ein wenig aufblüht. Dann gibt es die Momente, da möchte er nicht meine Hand halten oder mich in "der Öffentlichkeit" küssen. Es ist manchmal nicht leicht, die Dinge dann nicht persönlich zu nehmen.
Ich habe gelesen, dass depressive Menschen nicht in der Lage sind ihre Gefühle zu zeigen. Aber bleibt ihnen etwas liebevoll Gefühltes erhalten und wenn es ihnen besser geht wissen sie noch darum??? Mag sein, dass diese Frage blöd klingt. Ich weiß, dass es depressiven Menschen nicht an Geist fehlt (ich hoffe, ich werde gerade nicht missverstanden)!
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand vielleicht die ein oder andere Frage beantworten könnte.
Ganz liebe Grüße
Briedi
Neue Liebe und nun????
-
BeAk
Re: Neue Liebe und nun????
Liebe Briedi,
ob und wann es Deinem Freund besser gehn wird weiß niehmand.
Deshalb mußt Du die Situation/Deinen Freund so nehmen wie sie/er ist.
Du kannst ihn nicht verändern oder ihm helfen.
Wenn Du Dir nicht klar bist, ob er in diesem Moment Nähe erträgt, dann frage ihn.
ob und wann es Deinem Freund besser gehn wird weiß niehmand.
Deshalb mußt Du die Situation/Deinen Freund so nehmen wie sie/er ist.
Du kannst ihn nicht verändern oder ihm helfen.
Wenn Du Dir nicht klar bist, ob er in diesem Moment Nähe erträgt, dann frage ihn.
Re: Neue Liebe und nun????
Liebe Bea,
natürlich möchte ich meinen Freund nehmen, wie er ist. Er ist genauso, wie ich ihn lieb habe.
Es ist nur so eine Gradwanderung zwischen jetzt Nähe oder lieber nicht, wann ist es für ihn gut, wann nicht. Wenn es in dieser Situation überhaupt geht - wie kann ich ihm helfen ohne selbst dabei so sehr zurück zu stecken, dass ich hinten runter falle. Soweit ich mich informiert habe, sollte ich eigentlich meine Bedürfnisse ganz nach hinten stellen, weil er sie mir nicht erfüllen kann. Darauf war ich so nicht eingestellt. Das heißt aber nicht, dass ich ihm zuliebe es nicht versuchen will. Er ist mir schon sehr wichtig.
Und das es keine verbindliche Antwort auf die Frage "wie lange kann es wohl dauern" gibt, habe ich in Euren vielen Threats schon mitbekommen. Es ist halt schon ein ganz neues Thema für mich und es wühlt ganz gut was in mir auf, je tiefer ich mich vorarbeite.
Nichts desto trotz, vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin wirklich froh über jedes bisschen Information, was ich bekommen kann.
LG Briedi
natürlich möchte ich meinen Freund nehmen, wie er ist. Er ist genauso, wie ich ihn lieb habe.
Es ist nur so eine Gradwanderung zwischen jetzt Nähe oder lieber nicht, wann ist es für ihn gut, wann nicht. Wenn es in dieser Situation überhaupt geht - wie kann ich ihm helfen ohne selbst dabei so sehr zurück zu stecken, dass ich hinten runter falle. Soweit ich mich informiert habe, sollte ich eigentlich meine Bedürfnisse ganz nach hinten stellen, weil er sie mir nicht erfüllen kann. Darauf war ich so nicht eingestellt. Das heißt aber nicht, dass ich ihm zuliebe es nicht versuchen will. Er ist mir schon sehr wichtig.
Und das es keine verbindliche Antwort auf die Frage "wie lange kann es wohl dauern" gibt, habe ich in Euren vielen Threats schon mitbekommen. Es ist halt schon ein ganz neues Thema für mich und es wühlt ganz gut was in mir auf, je tiefer ich mich vorarbeite.
Nichts desto trotz, vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin wirklich froh über jedes bisschen Information, was ich bekommen kann.
LG Briedi
Re: Neue Liebe und nun????
Hallo Briedie!
Also, Medikamente wirken meistens nach 3 -6 Wochen, wenn sie wirken. Man muss Glück haben, das richtige Mittel für sich zu finden. Und dann ist man nicht wieder "der Alte", es kann lange dauern, bis eine Depriphase abklingt, das können Medikamente nicht unbedingt beschleunigen, eher erleichtern. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.
Depressive Menschen (die, die ich persönlich kenne, und als Deprimensch findet man ähnlich tickende Leute oft besonders symphatisch) sind nach meiner Erfahrung nicht immer die Einfachsten. Oft mit viel Tiefgang, sensibel und nachdenklich, in Beziehungen aber nicht so leicht zu verkraften.
Die Grenze zwischen Nicht-wollen und Nicht-können ist ganz schwer zu ziehen, ich kann das bei mir selbst oft nicht, geschweige denn bei anderen.
Natürlich macht es einen eher wütend, wenn man vom Nicht-wollen ausgeht.
Mir geht es aktuell mit einer Freundin so, die regelrecht abtaucht, wenn es ihr schlecht geht. Ich verstehe das, finde es aber auch ärgerlich, enttäuschend und komme mir hilflos vor.
Mir hat es immer sehr geholfen, das mein mann sich nicht sonderlich erschüttern lässt, von meinen Depressionen. Nur wenn ich heulend dasitze, bekommt er Angst und ist sprachlos.
Mir reicht es, dass er zu mir hält. Ansonsten kümmere ich mich selbst um meine Psyche, Arztbesuche, Medikamente, so finde ich es ok.
Ich weiß nicht, ob dir das was weiterhilft, was ich hier schreibe. Frag doch einfach nach, wenn du noch was wissen willst, ja?
Liebe Grüße!
Constanze
Also, Medikamente wirken meistens nach 3 -6 Wochen, wenn sie wirken. Man muss Glück haben, das richtige Mittel für sich zu finden. Und dann ist man nicht wieder "der Alte", es kann lange dauern, bis eine Depriphase abklingt, das können Medikamente nicht unbedingt beschleunigen, eher erleichtern. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.
Depressive Menschen (die, die ich persönlich kenne, und als Deprimensch findet man ähnlich tickende Leute oft besonders symphatisch) sind nach meiner Erfahrung nicht immer die Einfachsten. Oft mit viel Tiefgang, sensibel und nachdenklich, in Beziehungen aber nicht so leicht zu verkraften.
Die Grenze zwischen Nicht-wollen und Nicht-können ist ganz schwer zu ziehen, ich kann das bei mir selbst oft nicht, geschweige denn bei anderen.
Natürlich macht es einen eher wütend, wenn man vom Nicht-wollen ausgeht.
Mir geht es aktuell mit einer Freundin so, die regelrecht abtaucht, wenn es ihr schlecht geht. Ich verstehe das, finde es aber auch ärgerlich, enttäuschend und komme mir hilflos vor.
Mir hat es immer sehr geholfen, das mein mann sich nicht sonderlich erschüttern lässt, von meinen Depressionen. Nur wenn ich heulend dasitze, bekommt er Angst und ist sprachlos.
Mir reicht es, dass er zu mir hält. Ansonsten kümmere ich mich selbst um meine Psyche, Arztbesuche, Medikamente, so finde ich es ok.
Ich weiß nicht, ob dir das was weiterhilft, was ich hier schreibe. Frag doch einfach nach, wenn du noch was wissen willst, ja?
Liebe Grüße!
Constanze
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BeAk
Re: Neue Liebe und nun????
Liebe Briedi,
du solltest Deine Bedürfnisse auf keinen Fall hintenanstellen, sondern gut für Dich sorgen. Deine Bedürfnisse spüren und wenn es geht, sie Dir erfüllen (ohne schlechtes Gewissen). Nur so ist es möglich eine Beziehung mit einem Depri zu führen ohne selber zu erkranken.
Du bist für Deine Bedürfnisse zuständig, nicht Dein Partner!!!
Was Nähe betrifft, schieb ich schon, frage Deinen Partner ob er jetzt im Moment Nähe ertragen kann. Wenn "ja", ist es schön. Wenn "nein", mußt Du in dem Moment eben auf Nähe verzichten.
Bedürfnisse die sich an Deinen Partner richten und von ihm nicht erfüllt werden können, mußt du Dir selber erfüllen oder sublimieren/umwandeln. Statt kuscheln, ein heißes Bad nehmen. Statt streicheln, sich mit einem Massagehandschuh abreiben o.ä.
Oder etwas ganz anders tun das Dir Spaß macht.
du solltest Deine Bedürfnisse auf keinen Fall hintenanstellen, sondern gut für Dich sorgen. Deine Bedürfnisse spüren und wenn es geht, sie Dir erfüllen (ohne schlechtes Gewissen). Nur so ist es möglich eine Beziehung mit einem Depri zu führen ohne selber zu erkranken.
Du bist für Deine Bedürfnisse zuständig, nicht Dein Partner!!!
Was Nähe betrifft, schieb ich schon, frage Deinen Partner ob er jetzt im Moment Nähe ertragen kann. Wenn "ja", ist es schön. Wenn "nein", mußt Du in dem Moment eben auf Nähe verzichten.
Bedürfnisse die sich an Deinen Partner richten und von ihm nicht erfüllt werden können, mußt du Dir selber erfüllen oder sublimieren/umwandeln. Statt kuscheln, ein heißes Bad nehmen. Statt streicheln, sich mit einem Massagehandschuh abreiben o.ä.
Oder etwas ganz anders tun das Dir Spaß macht.
Re: Neue Liebe und nun????
Liebe Constanze,
es ist bemerkswert. Eine Antwort von Dir (betrifft alle Lieben, die mir antworten) wirft eine Unzahl von neuen Fragen auf. Ich hoffe, ich bekomme morgen das Buch "Schattendasein"!!!!!!
Ich selbst bin ein Optimist durch und durch, habe auch schlechte Tage erlebt (was ein Normalsterblicher als "normal" schlecht bezeichenen würde) und kann mir eine sooo endlos tiefe Leere kaum vorstellen. Und nun frage ich mich ernsthaft, wie helfen Euch die Medikamente. Viele Erfahrungsberichte, die ich hier in den Foren durchgelesen habe, erzählen, dass es ihnen trotz der Medikamente z.T. bedingt besser geht. Wie Du es ja auch selber beschreibst. Es tut mir total leid, ich möchte mit meinen Fragen oder Anmerkungen nicht in Wunden rumwühlen oder verletzen. Es ist nur so, dass mir dieses Thema so neu ist und auch oft unfassbar.
Bei meinem Freund denke ich den Auslöser zu kennen und es gibt Momente, da wünschte ich mir, ich könnte erlittene Verletzungen wieder gut machen. Ich bin aber auch realistisch genug um zu wissen, dass er professionelle Hilfe braucht und es ohne sie nicht gehen wird! Ich selbst war jahrzehnte Krank in Bezug auf eine Essstörung. Und Du hast Recht, gerade dass mein Freund eben nicht so oberflächlich ist, dass er manche Dinge anders sieht, macht ihn für mich einfach so besonders!!! Danke für Deine Antworten, ja sie helfen mir sehr!
@ Bea
auch Dir vielen Dank! Deine Ideen und Ratschläge bzgl. der Bedürfnisse sollte und will ich wirklich beherzigen. Sowas in der Art war auch schon mal Thema in meiner Therapie. Es holt einen wohl alles irgendwie wieder ein, wenn man noch nicht ganz sein "Ziel" erreicht hat. Ich will versuchen zu lernen und zu wachsen!
So, nun wünsche ich Euch allen Sterne in der Nacht und ruhige Träume!!!
LG und bis bald Briedi
es ist bemerkswert. Eine Antwort von Dir (betrifft alle Lieben, die mir antworten) wirft eine Unzahl von neuen Fragen auf. Ich hoffe, ich bekomme morgen das Buch "Schattendasein"!!!!!!
Ich selbst bin ein Optimist durch und durch, habe auch schlechte Tage erlebt (was ein Normalsterblicher als "normal" schlecht bezeichenen würde) und kann mir eine sooo endlos tiefe Leere kaum vorstellen. Und nun frage ich mich ernsthaft, wie helfen Euch die Medikamente. Viele Erfahrungsberichte, die ich hier in den Foren durchgelesen habe, erzählen, dass es ihnen trotz der Medikamente z.T. bedingt besser geht. Wie Du es ja auch selber beschreibst. Es tut mir total leid, ich möchte mit meinen Fragen oder Anmerkungen nicht in Wunden rumwühlen oder verletzen. Es ist nur so, dass mir dieses Thema so neu ist und auch oft unfassbar.
Bei meinem Freund denke ich den Auslöser zu kennen und es gibt Momente, da wünschte ich mir, ich könnte erlittene Verletzungen wieder gut machen. Ich bin aber auch realistisch genug um zu wissen, dass er professionelle Hilfe braucht und es ohne sie nicht gehen wird! Ich selbst war jahrzehnte Krank in Bezug auf eine Essstörung. Und Du hast Recht, gerade dass mein Freund eben nicht so oberflächlich ist, dass er manche Dinge anders sieht, macht ihn für mich einfach so besonders!!! Danke für Deine Antworten, ja sie helfen mir sehr!
@ Bea
auch Dir vielen Dank! Deine Ideen und Ratschläge bzgl. der Bedürfnisse sollte und will ich wirklich beherzigen. Sowas in der Art war auch schon mal Thema in meiner Therapie. Es holt einen wohl alles irgendwie wieder ein, wenn man noch nicht ganz sein "Ziel" erreicht hat. Ich will versuchen zu lernen und zu wachsen!
So, nun wünsche ich Euch allen Sterne in der Nacht und ruhige Träume!!!
LG und bis bald Briedi
Re: Neue Liebe und nun????
Liebe Briedi!
Danke für deine Rückmeldung! Manchmal schreibt man hier nämlich lange Antworten und dann meldet sich der Fragesteller nie wieder, das ist dann schon doof!
Ich gehöre zu den Glücklichen, die immer mal wieder Depriphasen haben, dazwischen aber geht es mir recht gut. Das heißt, ich sehe die Welt positiv, finde mich ganz ok., habe keine oder nur wenig Ängste.
Wenn dann, ausgelöst durch Belastungen, eine Depriphase reinhaut, fasse ich selber nicht, was da passiert. Irgendwie wird die Erinnerung an den Deprizustand verwischt, wenn die Welt wieder bunt ist.
Das ist mit Sicherheit ein Grund, dann die Erkrankung zu leicht zu nehmen.
Vielleicht kann man es mit dem Kinderkriegen vergleichen: ich weiß schon noch, dass Wehen nicht gerade toll waren und mich mit Panik erfüllt haben, aber das ist mehr eine theoretische Rückerinnerung.
Der eigentliche Schmerz ist so einmalig und unbeschreiblich, dass er sich, mangels Vergleichsmöglichkeit, irgendwie nicht speichern lässt.
Mit geht es seit einigen Tagen etwas besser, ich habe sogar gestern mehrmals gelacht. Das hat so 3 Monate gedauert, vom Einnahmebeginn an.
Bei mir wirken die Antidepressiva in erster Linie angstlösend und gegen ewiges Grübeln. Ich klebe nicht mehr gedanklich an meinen (echten und irrationalen) Problemen. Dadurch schaffe ich den Alltag besser, kann mich etwas erholen.
Die Stimmung wird nicht direkt verbessert, das kommt erst nach und nach, wenn die Phase abklingt.
Wahrscheinlich kann man sich als Nicht-Deprimensch nicht vorstellen, dass positive Emotionen völlig verschwinden können. Das Gefühl von Freude und Glück ist einfach abwesend, und man weiß nicht, ob es je zurückkommt.
Ich habe im November/Dezember auch schwer gezweiflt, ob ich jemals wieder Glück empfinden könnte. Ich konnte das Gefühl einfach nicht mehr greifen, als wenn da der Speicher gelöscht wäre.
In den letzten Tagen wehen mich plötzlich minutenweise glückliche Gedanken an. Ich habe gedacht: he, da ist es ja wieder, und war und bin sehr dankbar dafür!
Wahrscheinlich wird in einigen Wochen die Erinnerung an die schlechte Zeit verblassen, bis zum nächsten Mal.
So, das ist ja nun so lang geworden, dass es wirklich reicht. Hoffentlich habe ich nicht an deinen Fragen vorbei geschrieben?
Liebe Grüße!
Constanze
Danke für deine Rückmeldung! Manchmal schreibt man hier nämlich lange Antworten und dann meldet sich der Fragesteller nie wieder, das ist dann schon doof!
Ich gehöre zu den Glücklichen, die immer mal wieder Depriphasen haben, dazwischen aber geht es mir recht gut. Das heißt, ich sehe die Welt positiv, finde mich ganz ok., habe keine oder nur wenig Ängste.
Wenn dann, ausgelöst durch Belastungen, eine Depriphase reinhaut, fasse ich selber nicht, was da passiert. Irgendwie wird die Erinnerung an den Deprizustand verwischt, wenn die Welt wieder bunt ist.
Das ist mit Sicherheit ein Grund, dann die Erkrankung zu leicht zu nehmen.
Vielleicht kann man es mit dem Kinderkriegen vergleichen: ich weiß schon noch, dass Wehen nicht gerade toll waren und mich mit Panik erfüllt haben, aber das ist mehr eine theoretische Rückerinnerung.
Der eigentliche Schmerz ist so einmalig und unbeschreiblich, dass er sich, mangels Vergleichsmöglichkeit, irgendwie nicht speichern lässt.
Mit geht es seit einigen Tagen etwas besser, ich habe sogar gestern mehrmals gelacht. Das hat so 3 Monate gedauert, vom Einnahmebeginn an.
Bei mir wirken die Antidepressiva in erster Linie angstlösend und gegen ewiges Grübeln. Ich klebe nicht mehr gedanklich an meinen (echten und irrationalen) Problemen. Dadurch schaffe ich den Alltag besser, kann mich etwas erholen.
Die Stimmung wird nicht direkt verbessert, das kommt erst nach und nach, wenn die Phase abklingt.
Wahrscheinlich kann man sich als Nicht-Deprimensch nicht vorstellen, dass positive Emotionen völlig verschwinden können. Das Gefühl von Freude und Glück ist einfach abwesend, und man weiß nicht, ob es je zurückkommt.
Ich habe im November/Dezember auch schwer gezweiflt, ob ich jemals wieder Glück empfinden könnte. Ich konnte das Gefühl einfach nicht mehr greifen, als wenn da der Speicher gelöscht wäre.
In den letzten Tagen wehen mich plötzlich minutenweise glückliche Gedanken an. Ich habe gedacht: he, da ist es ja wieder, und war und bin sehr dankbar dafür!
Wahrscheinlich wird in einigen Wochen die Erinnerung an die schlechte Zeit verblassen, bis zum nächsten Mal.
So, das ist ja nun so lang geworden, dass es wirklich reicht. Hoffentlich habe ich nicht an deinen Fragen vorbei geschrieben?
Liebe Grüße!
Constanze
Re: Neue Liebe und nun????
Hallo Engelbert,
danke für den Link. Ich habe schon fleißig gelesen. Immer wieder erschreckend und beeindruckend - irgendwie wechseld das immer so. Ich glaube, dass ich soviel input hatte, dass es jetzt langsam erstmal sacken muss. Außerdem hatte ich immer noch keine Gelegenheit zum Reden. Ach ja, habe ja auch Zeit...
@ Constanze
Herzlichen Dank für Deine Schilderungen. Sie sind gut nachvollziehbar für mich. Da ich selber zwei Quirle hier zu Hause laufen habe, kann ich das mit den Wehen gut nachvollziehen. Manchmal kommt es mir so vor, dass die Realität von dem Geschriebenen doch etwas abweicht, zumindest was die Therapie betrifft. Oder hier im Forum sind überwiegend die Betroffenen vertreten, die nicht soviel Glück haben und alles etwas länger braucht. Keine Ahnung...
Morgen ist mein Buch endlich da, ich bin schon sehr gespannt!
Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und viele helle Sterne in der Nacht
Ganz liebe Grüße
Briedi
danke für den Link. Ich habe schon fleißig gelesen. Immer wieder erschreckend und beeindruckend - irgendwie wechseld das immer so. Ich glaube, dass ich soviel input hatte, dass es jetzt langsam erstmal sacken muss. Außerdem hatte ich immer noch keine Gelegenheit zum Reden. Ach ja, habe ja auch Zeit...
@ Constanze
Herzlichen Dank für Deine Schilderungen. Sie sind gut nachvollziehbar für mich. Da ich selber zwei Quirle hier zu Hause laufen habe, kann ich das mit den Wehen gut nachvollziehen. Manchmal kommt es mir so vor, dass die Realität von dem Geschriebenen doch etwas abweicht, zumindest was die Therapie betrifft. Oder hier im Forum sind überwiegend die Betroffenen vertreten, die nicht soviel Glück haben und alles etwas länger braucht. Keine Ahnung...
Morgen ist mein Buch endlich da, ich bin schon sehr gespannt!
Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und viele helle Sterne in der Nacht
Ganz liebe Grüße
Briedi