Wie kann ich meine Frau verstehen?

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Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallöle:)

Ich bin neu hier und werde mich und meine Familie mal kurz vorstellen:
Also ich heiße Tom, bin 33 Jahre und bin seit 7 Jahren glücklich verheiratet. Meine Frau heißt Simone und ist 31 Jahre alt, wir haben 3 Söhne im Alter von 4 Jahren, 6 Jahren und 12 Jahren.
Meine Frau ist gelernte Krankenschwester und ich gelernter Krankenpfleger ( das obligatorische Kurspaar ), man sollte nun annehmen, dass es mir aufgrund meines Berufes ein leichtes sein sollte meine Frau in Ihrer Depression zu verstehen, doch weit gefehlt!
Natürlich bin ich mit dem Krankheitsbild der Depression vertraut bzw. nicht ganz ahnungslos, aber dennoch fällt es mir schwer die emotionale Lage meiner Frau zu verstehen und nachzuvollziehen.
Vielleicht sollte ich Euch jedoch zuvor kurz einen Einblick in unsere momentanen Situation geben, damit ich hoffentlich den einen oder anderen Beitrag von Euch bekomme.
Also wie schon erwähnte, Simone und ich wir sind seit 7 Jahren verheiratet und haben 3 Söhne. Wir haben bis vor ca. 1,5 Jahren in einem Mietshaus gewohnt, wo der Vermieter mit im Haus gelebt hat. Anfangs gab es auch keinerlei Probleme, doch mit zunehmenden Alter unserer Kinder und damit auch zunehmenden Geräuschspegel gab es immer mehr Konflikte. Ich muss noch erwähnen, dass unser damaliger Vermieter ein massives Alkoholproblem hat und dadurch bedingt, teilweise meine Frau sehr unfair angegangen ist. Er sah meine Frau als alleinige Verantwortliche bei Erziehungsfragen und machte Sie dem entsprechend auch für vermeintliches Fehlverhalten unserer Sprößlinge verantwortlich. Zu jener Zeit fing meine Frau an, an sich zu zweifeln. Egal wie ich mich bemühte Ihr das Gefühl zu geben "alles richtig" zu machen, Sie konnte es leider schon lange nicht mehr annehmen. Meine Frau stand in dieser Zeit sehr unter Anspannung, wie ich leider erst im Nachhinein realisiert habe. Eines Tages als ich von der Arbeit nach Hause kam, erzählte Sie mir , wie Sie lautstark von unserem Vermieter (dieser massiv alkoholisiert) angegangen wurde. Simone hat sich dies sehr zu Herzen genommen bzw. war das der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Simone weinte die ganze Zeit und war für mich nicht mehr zugänglich. Als meine "Süße" dann auch noch anfing Suizidgedanken zu äußeren, bekam ich Panik und Angst. Ich wusste um den ernst der Lage, wollte es aber nicht wahr haben. Nach einigem hin und her, habe ich dann einen befreundeten Arzt unter Tränen hinzugezogen, der trotz Feiertag sofort kam. Mit seiner Hilfe und der Kooperationsbereitschaft meiner Frau ( in dieser Situation, nicht unbedingt selbstverständlich ) gelang es uns meine Frau mit Hilfe von Psychopharmaka vorerst " ruhig" zu stellen. Am nächsten Tag gelang es mir, bei einer Ärztin, welche auch Psychotherapie anbot kurzfristig eine ambulante Therapie zu organisieren, die meine Frau auch gerne annahm. Ich ließ mich für 2 Wochen krankschreiben und war für meine Frau und den Kindern da. Unsere Kinder haben wir, da sie unter der Situation gelitten haben kurzfristig bei den Omas untergebracht, so das ich wirklich ausschließlich für Simone da sein konnte. Simone stabilisierte sich im Laufe der Psychotherapie und unter der Gabe von Antidepressiver. Als Konsequenz aus der Geschichte mit unserem Vermieter haben wir unsere Wohnung sofort gekündigt, da Simone unter der Situation sehr gelitten hatte. Wir sind in eine wunderschöne Wohnung umgezogen und haben uns sehr schnell eingelebt. Simone ging es auch wieder etwas besser und stabilisierte sich zunehmend, so dass unser Familienleben wieder sehr harmonisch verlief, sicherlich gab es noch einzelne Tage wo es Simone nicht gut ging aber das war OK .

Seit ca. 4-6 Wochen geht es Simone wieder richtig bescheiden, Sie zeigt erneut klare Rüchzugstendenzen und empfindet keine Freude mehr und auch körperliche Nähe kann Sie momentan nicht zulassen. Die Kinder merken auch, dass es Simone momentan nicht so gut geht. Simone weint oft, ohne dass Sie den Grund äußern kann und auch sonst wirkt Sie eher introvertiert und antriebsarm. Der Auslöser war vermutlich der Wechsel der Arbeitsstelle und damit eine verstärkte Arbeitsbelastung. Der Wechsel der Arbeitsstelle wurde erforderlich, da unserer mittlere Sohn in die Schule gekommen ist und wir der Ansicht sind, dass gerade in der ersten Klasse einer von uns zu Hause sein sollte, wenn dieser von der Schule kommt. Es war gedacht, dass Simone auf 15 Std. / Woche vorwiegend am Nachmittag arbeitet, doch es kam alles ganz anders. Eine Kollegin von Ihr ist kurzfristig auf Kur gegangen und Simone hat zusätzlich ihre Arbeit auffangen müssen. Simone ist also von einen 400 € Job auf Vollzeit gegangen. Die dadurch entstanden Belastungen konnte Simone leider nicht wirklich kompensieren und Sie ist wieder in so ein Tief gefallen. So sehr ich mich auch bemühte Ihr den Haushalt abzunehmen und zu entlasten ( meine Haushaltsführung entspricht leider nur selten den Erwartungen meiner Frau) es ist mir einfach nicht gelungen. Auch sonst gelingt es mir momentan nicht meiner Frau etwas " Recht" zu machen. Sie ist auch insgesamt eher distanziert und kann mich nicht an sich ran lassen. Es gibt Momente, da braucht Sie es in den Arm genommen zu werden und das mach ich auch. Simone fühlt sich von mir nicht verstanden und spricht mir auch die Fähigkeit ab, mich in Ihre Situation einzufühlen bzw. diese nachzuvollziehen oder gar zu verstehen!
Und sie hat verdammt noch mal recht!!
Leider ist es mir wirklich nur sehr bedingt möglich, mich in die Gefühlswelt meiner Frau zu versetzen.
Ich bin lt. meiner Frau narzistisch veranlagt und das mag auch teilweise so zutreffen. Ich bin ein lebensfroher und positive denkender Mensch, der auch von sich überzeugt ist. Und genau hier liegt mein Problem!! Trotz meiner Frohnatur möchte ich meine Frau verstehen und hilfreich zur Seite stehen.
Die Arbeitsbelastung meiner Frau wird sich nächste Woche reduzieren, so dass ich die Hoffnung hege, dass sich die Situation wieder leicht entspannt. Nichts desto Trotz mochte ich wissen:

Was geht in meiner Frau vor sich?

Wie komme ich an Ihr ran?

Was kann ich machen, dass sich meine Frau wieder als "Wertvoll" empfindet?

Unter der jetzigen Situation leidet nicht nur unsere Beziehung sondern auch unser Familienleben und nicht zu letzt die Kinder!

Danke für Euer Interesse an meiner Situation und ich freue mich auf Eure Tipps und Beiträge .

Gruß Tom
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von tommi »

Lieber Tom,

willkommen im Forum.

Ich erkenne mich in deiner Situation wieder.

Versuche nicht dich in diese Krankheit zu denken. Sie ist unlogisch und auch nicht richtig fassbar. Viel wichtiger ist es, deiner Frau zuzuhören. Versuche ihr keine Ratschläge zu geben und versuche auch nicht, ihre Ängste als "Quatsch" abzutun. Für dich weder sie irreal sein, aber für deine Frau sind sie wirklich da. Ich glaube, dass sie sich vielleicht deswegen von dir nicht ernst genommen fühlt?
Für deine Frau ist es fürchterlich, jemanden an der Seite zu haben, der alles meistert, für alles eine Antwort hat und der von sich so sehr überzeugt ist. Es erschlägt sie, weil sie nicht in der Lage ist, so zu fühlen und zu denken. Allerdings gibt es auch viele Momente, in denen sie diese Eigenschaften von dir braucht .

Du fühlst dich von ihr ungerecht behandelt. Du brauchst Bestätigung. Diese wirst du aber in den Phasen von deiner Frau nicht bekommen. Deswegen sage ich dir: Tom, du bist klasse! Du liebst deine Frau sehr und tust alles Mögliche, damit es ihr bald besser geht .
Jetzt kommt aber ein "Aber". Tust du vielleicht schon zu viel? Nimmst du ihr vielleicht schon zu viel ab, so dass sie sich noch minderwertiger fühlt und noch mehr Schuldgefühle hat, weil sie es nicht gebacken bekommt?

Also Tom, du kannst deine Frau in der Depression nicht verstehen! Du kannst aber Verständnis aufbringen, indem du die Situation akzeptierst und auf dich achtest. Wenn deine Frau eine Schulter braucht gib sie ihr, wenn sie reden mag, höre zu, wenn sie deine Meinung wissen will, sag sie ihr.

Wenn sie aus der Phase ist, müsst ihr allerdings viel miteinander reden und euch gegenseitig öffnen.

Ich wünsche dir viel Geduld und Kraft.

Lieben Gruß
Tom
Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Emriye2 »

Lieber Tom(Tommi),

das hast Du sehr schön geschrieben und super treffend!! Ich wollte in diesem Thread auch was schreiben, aber nachdem ich gelesen habe was Du geschrieben hast, hat sich das erledigt.

Du erinnerst mich ein bißchen an meinen Mann, es könnte er geschrieben haben. Und ich glaube fast nur mit dieser Einstellung, kann das funktionieren. Ich bin nun schon 14 Jahre mit meinem Mann zusammen, die ersten 9 Jahre hatte ich keine Depressionen und dann auf einmal ging es los...

Aber wenn man sich gut kennt und man sich gegenseitig respektiert und akzeptiert kann es auch sehr gut funktionieren, weil man(oder besonders der Mann) in einer akuten Depression weiß, dass die Depression auch wieder vergeht woran man als Betroffene garnicht mehr glauben kann...

Also ihr lieben Toms, Euch alles Gute und ich glaube Tom der Fragesteller wird das auch so gut hinbekommen wie unser anderer Tom

liebe Grüße
emriye
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von tommi »

Liebe Emriye,

jetzt fehlt nur noch, dass dein Mann auch Tom heißt .

Ja, ich bin auch davon überzeugt, dass es nur so geht. Aber bis man so weit kommt, dauert es und man muss auch dafür den richtigen depressiven Partner haben .

Lieben Gruß
Tom
Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Emriye2 »

Hallo Tom

nein, nein, mein Mann heißt nicht Tom

Wünsch Dir und allen einen ebenso schönen sonnigen Herbsttag wie hier

liebe Grüße
emriye
Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallo tom ( Tommi)!

Ich danke Dir für Deinen Beitrag. Ich finde es nur Schade, dass man als rational denkender Partner eines Depressiven, dessen Ängste und Sorgen nicht wirklich erfassen kann. Ich habe ja nicht den Anspruch in meiner Frau wie in einem offen Buch zu lesen und alles zu verstehen, aber im Ansatz fände ich es schon angenehm. Klar das es in der Depression immer wieder Phasen geben wird in der es Simone besser oder schlechter geht, das liegt leider in der Krankheit begründet. Doch genau hier liegt der Hund begraben, in den schlechteren Phasen!
Klar kann ich nachvollziehen, dass es Simone in solchen Phasen verdammt beschissen geht, aber meine Kids können das altersbedingt noch nicht wirklich verstehen. Sie verstehen nicht warum MAMA permanent schlechte Laune hat und bei jeder Kleinigkeit gleich aus der Haut fährt. Und genau hier habe ich jetzt auch ein Problem, ich versuche die Kids so weit wie möglich aus der Schussbahn zu nehmen, mit wechselndem Erfolg. Du siehst es ist alles gar nicht so einfach. Ich glaube nicht, dass ich meiner Frau im Alltag zu viel abnehme, denn ich werde häufig von Ihr dahingehen kritisiert, dass ich zu wenig im Haushalt mache bzw. nicht gründlich genug. Ich weiß auch nicht! Momentan ist die Situation mal wieder ziemlich verfahren.
Ich hoffe von Dir zu hören!

Gruß Tom
KristinaB
Beiträge: 113
Registriert: 25. Dez 2006, 11:00

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von KristinaB »

Hallo Tom,

ein Literaturhinweis:


Wenn der Mensch, den du liebst, depressiv ist. Wie man Angehörigen oder Freunden hilft. (Taschenbuch)
von Laura Epstein Rosen (Autor), Xavier F. Amador (Autor)
Preis: EUR 9,90

Leider etwas aufwändig zu lesen ...

Ganz wichtig ist auch, dass Du weiterhin Omas, Opas, Tanten und Onkel um Hilfe bittest, was Deine Kinder betrifft.

Alles Gute

Kristina
Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallöle Kristina !

Danke für Deinen Literatur Tipp, ich habe mir schon ein Buch bestellt.
Ich weiß, dass ich mich auf meine Verwandtschaft bzgl. der Kinder verlassen kann und dies ist auch sehr hilfreich. Alleine kann man das sonst nicht meistern!
Im Freundeskreis ist eigentlich keiner in die Erkrankung meiner Frau involviert, da Sie es nicht möchte!
Angst vor doofe Kommentaren und abgestempet zu werden.

Gruß Tom
KristinaB
Beiträge: 113
Registriert: 25. Dez 2006, 11:00

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von KristinaB »

Hallo Tom,

die Angst Deiner Frau verstehe ich. Wenn man jemandem etwas über die Krankheit erzählt, muss man ihn auch gleich darüber aufklären. Das ist nicht einfach.

Fangt doch einfach bei dem Bekannten an, den ihr für den Verschwiegensten haltet und seht, wie es sich auswirkt. Auf Dauer lassen sich Depressionen nur schwer verheimlichen. Schon allein, zu sagen, dass jemand länger krank ist ohne die Krankheit näher zu benennen, ist ein Signal. Manchmal ist eine Lüge zur Erklärung besser.

Viele Grüße

Kristina
Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallöle!

Vom Prinzip hast Du recht, dass man möglichst die Menschen die einen sehr wichtig sind aufklärt.
Doch die Entscheidung liegt nicht bei mir, sondern muss von Simone ausgehen!
Ich werde niemals ohne Simones wissen in unserem Freundeskreis über Ihre Depression sprechen, dass wäre der größte Fehler den ich machen könnte.
Deshalb bin ich ja in diesem Forum, um mich relativ anonym auszutauschen.

Gruß Tom
Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Emriye2 »

Hallo Tom,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, arbeitet Deine Frau 100% in der Krankenpflege. Und hat dazu ja noch 3 Jungs die auch nicht gerade im einfachsten Alter sind. Also, ich finde in dieser Situation gäbe es wahrscheinlich wenig gesunde Frauen die dies mit einem Klacks meistern würden. Und wenn man dazu dann noch in einer Depression steckt, ist das natürlich Überforderung pur.

Wäre es denn nicht möglich die Stelle zu reduzieren??? Ich weiß zwar was so in der Pflege abgeht, mein Mann ist Krankenpfleger und ich auch - aber ich würde in diesem Bereich nicht mehr arbeiten.

So wie sich das ganze Gesundheitssystem entwickelt hat, ist es ja wahrlich nicht mehr so "gemütlich" zu arbeiten, als vor 10 Jahren.

Wichtig wäre ganz bestimmt, das man die äußeren Belastungs- und Stressfaktoren reduziert.

Nun wünsche ich Euch einen schönen Abend

liebe Grüße
emriye
Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallöle!

Natürlich ist es sinnvoll äußere Stressfaktoren zu reduzieren und da sind wir auch schon am Ball. Trotzdem danke für den Tipp.

Gruß Tom
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von tommi »

Lieber Tom,

wer hat gesagt, dass es einfach ist ?
Du willst die Krankheit begreifen? Dann rede mit deiner Frau und höre ihr zu. Nimm ihre Ängste ernst, auch wenn du innerlich mit dem Kopf schüttelst. Wenn es jetzt nicht möglich ist, mit ihr zu reden, dann warte die Phase ab.
Viele machen den Fehler, dass sie in den Guten Phasen nicht über die schlechte reden, weil sie diese schöne Zeit nicht belasten wollen. Die nächst Phase kommt auf jeden Fall und dann ist man wieder am absoluten Nullpunkt angekommen.
Es hilft also nur reden und sich gegenseitig öffnen. Nur wenn ihr eure Gefühle und Gedanken austauscht, könnt ihr einander besser verstehen, bzw. mehr Verständnis haben.
Wenn ihr es nicht schafft, konfliktfrei zu kommunizieren, rate ich euch, eine Eheberatung aufzusuchen. Das hat uns auch sehr geholfen, weil wir auf unterschiedlichen Ebenen miteinander geredet haben.

Rede auch mit deinen Kindern. Mache ihnen deutlich, dass es nicht an ihnen liegt, wenn ihre Mutter so schlechte Laune hat. Sage ihnen, das sie krank ist. Kinder verstehen mehr, als du denkst .

Lieben Gruß
Tom
Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallo Tom!

Danke für Deine Offenheit! Inzwischen geht es meiner " Süßen " schon wieder etwas besser, Sie fährt nicht mehr ganz so schnell aus der Haut und auch sonst ist Sie wieder viel zugänglicher. Wie sich jetzt am Wochenende rausgestellte, hat Simone in der letzten Zeit Ihre Medis nur sporadisch genommen, da Sie es vor lauter Stress teilweise vergessen hatte. Die Folge ist ja bekannt, der Wirkspiegel fällt und die Depression gewinnt wieder die Überhand. Doch in den letzten Tagen hat Simone Ihre AD wieder regelmäßig eingenommen und damit hat Sie die Kurve gekriegt. Ich bin echt froh, dass es für den erneuten kleinen Einbruch eine rationale Erklärung gibt. Das Kinder mehr verstehen, als man vielleicht selber denkt kann schon stimmen. Aber wie soll man einem 4 bzw. 6 Jährigen erklären, dass die Mama krank ist ohne neue Ängste hervorzurufen?
Unser "Großer", der kann inzwischen ganz gut mit der Situation umgehen und trägt oft zur Deeskalation bei, indem er sich um seine Brüder kümmert.
Nichts desto trotz hatte das erneute Tief meiner Frau was gutes, dadurch bin ich hier im Forum gelandet. Und es zeigt mir, dass es sehr schön ist, sich mit Menschen auszutauschen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es geht mir besser, wenn ich mich mit anderen Betroffenen oder Angehörigen austauschen kann. Teilweise bin ich echt erschrocken was hier in den Foren so geschrieben und berichtet wird.

Gruß Tom
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von tommi »

Lieber Tom,

schön, dass es deiner Frau besser geht. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt, sich auszutauschen. Ist deine Frau noch in Therapie? Vielleicht kann sie dich ja da mal mit hinnehmen, damit du einen Einblick bekommst.

Ich glaube, dass Kinder mehr Ängste entwickeln, wenn sie keine Erklärung bekommen. Ich habe damals mit meinen Kindern in einer akuten Situation gesprochen. Sie wurden ungerechtfertigt von meiner Frau verbal angegangen. Ich bin dann in ihre Zimmer gegangen und habe ganz offen mit ihnen geredet.

Ich finde es wichtig, dass Kinder nicht mit dem Schuldgefühl aufwachsen, sie würden ihre Mutter unglücklich machen. Vielleicht besprichst du das auch mit deiner Frau, vielleicht mit einem Profi?

Ich wünsche dir eine schöne deprifreie Zeit, die man gut nutzen kann .

Gruß
Tom
Tom1973
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2007, 08:58

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Tom1973 »

Hallo Tom!

Aus dem Blickwinkel habe ich die ganze Situation noch gar nicht betrachtet. Vielleicht sollte ich wirklich etwas offener mit der Situation umgehen ( in Bezug auf unsere "Monster" ).
Ich werde das mit meiner Frau zum Thema machen und dann werden wir weiter sehen.

Gruß Tom
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von tommi »

Lieber Tom,

ich habe gerade deinen Beitrag in "Beziehungen" gelesen:
>>>Danke für Deinen Beitrag, aber meiner Frau geht´s schon wieder etwas besser!! Ich habe leider vergessen darauf zu verweisen, war im anderem Forum beschrieben.

Hast du jetzt weniger Probleme, nur weil es deiner Frau im Moment besser geht?

Lieben Gruß
Tom
Greteline1
Beiträge: 156
Registriert: 25. Jun 2007, 20:21

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von Greteline1 »

Hallo Tom!
Dein Beitrag hat mich seht berührt.
Du bist sehr einfühlsam und ich glaube einige frauen hätten sich so einen Mann gewünscht.
Du machst das so toll.

Momentan kann Sie Dir das nicht Rückmelden.
Da sind Experten gefragt.

Es gibt unterschiedliche Depressionsformen.
Am besten wäre ein Termin bei einem Psychiater.

Gib ein wenig Verantwortung ab.!!!!!!!!!!

Ich war 12 Wochen in der Klinik, das erste mal Psychiatrie, Medikationsänderung....

Es dauert bis das richtige Ad gefunden ist.
Deine Frau wirs es zu Schätzen wissen.
Such dir Professionelle Hilfe.

Toller Mann kann ich da nur sagen

Ihr schafft das

Auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden,
kann man etwas schönes bauen.
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie kann ich meine Frau verstehen?

Beitrag von tommi »

Lieber Tom,

wie geht es dir und deiner Frau?
Ich fänd es schön, wenn du mal berichtest, wie es euch ergangen ist....
... auch wenn es positiv ist . Das können wir hier auch gebrauchen.

Lieben Gruß
Tom
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