Depression oder nicht? Aber was dann?

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Schnatti
Beiträge: 1
Registriert: 17. Sep 2007, 18:46

Depression oder nicht? Aber was dann?

Beitrag von Schnatti »

Hallo zusammen,

ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Vor fünf Wochen hat sich meine Freundin den Kopf angeschlagen, hatte starke Kopfschmerzen und ist schließlich zum Arzt gegangen, der eine Schädelprellung diagnostiziert hat. Zugleich fing es aber damit an, dass sie sich wie jemand anderes fühlte, das Gefühl hatte, nicht sie selbst zu sein und sich von mir zurückgezogen hat. Ihr Vater ist manisch-depressiv, daher habe ich überlegt, ob sie auch dazu neigt? Aber sie weigert sich strikt, zum Arzt zu gehen - obwohl der Hausarzt gesagt hat, sollte es nicht besser werden, solle sie zum Neurologen gehen. Nur: Mittlerweile reagiert sie nur noch aggressiv, behauptet, alles sei in bester Ordnung, sie sei endlich (ich kenn sie zehn Jahre - sie war der allerliebste, herzlichste Mensch, den man sich vorstellen kann) sagt mir, sie empfände nichts mehr für mich, ich sei nicht mehr wichtig, ich würde auch nicht mehr wichtig werden und gibt mir aber die Schuld daran, indem sie aufzählt, was ich alles falsch gemacht hab, zB dass sie nie gemacht hat, was sie wollte und deshalb ab jetzt nur noch das macht, was sie will. Ich bin total fertig. Was meint ihr? Was soll ich tun? Ich kann sie ja nicht zum Arzt prügeln! Aber man hat doch nicht von einem Tag auf den anderen keine Gefühle mehr?? Wir wohnen zusammen und das macht die Sache erst recht nicht leicht...

Liebe Grüße!
Schnattchen
flubber
Beiträge: 45
Registriert: 28. Jul 2007, 01:51

Re: Depression oder nicht? Aber was dann?

Beitrag von flubber »

Hallo Schnattchen,

leider kann ich Dir nicht sagen, ob Deine Freundin an Depressionen leidet. Das koennen nur Fachleute herausfinden. Und so lange wie Deine Freundin nicht zum Arzt gehen will wird es sehr schwer, eine Diagnose zu stellen. Aber schau mal ein bisschen im Forum herum: dass Thema "Freund/Freundin will nicht zum Arzt" ist schon haeufiger aufgetaucht. Es gibt Angehoerige, die damit Erfahrung gesammelt haben und Dir den einen oder anderen Tipp geben koennten.

Es ist sehr schwierig mit dieser Situation, verursacht durch was auch immer, umzugehen. Aendern kannst Du im Augenblick nichts. Mir erging es vor ein paar Monaten aehnlich als ich mit dem ploetzlichen Stimmungswechseln und Vorwuerfen meiner Frau (depressiv) konfrontiert wurde. Ich konnte mit der Situation nur sehr schwer umgehen und habe den Fehler gemacht, mir die Vorwuerfe meiner Frau zu Herzen zu nehmen und alles in Frage zu stellen. Aber koennen, wie in Deinem Fall, 10 Jahre wirklich einfach so ausgeloescht werden? Es gibt sehr viele Beitraege in diesem Forum ueber Gefuehle und Depression. Allerdings waeren diese Beitraege in Deinem Fall (ohne Diagnose) reine Spekulation.

Liebe Gruesse,
flubber
Tiara
Beiträge: 190
Registriert: 10. Jul 2006, 11:29

Re: Depression oder nicht? Aber was dann?

Beitrag von Tiara »

Nein, das hört sich nach einem neurologischen Syndrom an, nicht nach Depressionen. Aber wie schon geschrieben, das sollte ein Fachmann diagnostizieren. Deine Freundin scheint eventuell doch eine ernstere Kopfverletzung zu haben und sollte wirklich einen Neurologen aufsuchen.
Natürlich ist es extrem schwer Deine Freundin zu einem Arzt zu bringen, wenn sie selbst keine Einsicht in ihren Zustand hat. Laß Dich am besten vom sozial-psychiatrischen Dienst beraten (gibts in jeder Stadt, eventuell beim Bezirksamt nachfragen).

LG, Tiara
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