So kann es auch sein

flubber
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von flubber »

Hallo Elfe,

eigentlich will ich nur bestätigen, was Tom gesagt hat. Lasse los. Lebe selbstbestimmt.

Es ist sehr schwer, den ersten Schritt in die "Unabhängigkeit" zu wagen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Suche Dir dafür einen professionellen Ansprechpartner.

In dem Gedankenkarussel, dass Du beschrieben hast, war ich auch lange Zeit gefangen. Und immer wieder gibt es Situationen in denen ich das Gefühl habe, ich falle in diese alten Gedankenmuster zurück. Es ist ein Lernprozess. Aber der lohnt sich.

Liebe Grüße und alles Gute,
flubber
mitu
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von mitu »

Hallo Elfe,

mir ging es Anfand des Jahres wohl ähnlich wie Dir. Es ist eine Art gedankliche Zwickmühle:
Nimmt man die Krankheit ernst, kann man die Trennung nicht ernst nehmen, weil man glaubt sie wäre eine "falsche" Entscheidung des kranken Partners. Also nimmt man die Trennung äusserlich an, aber hofft innerlich auf Genesung und Fortgang der Beziehung.

Das hat bei Euch ja auch schon einmal geklappt. Aber diesmal wirkst Du verzweifelter. Egal, wie die Situation "objektiv" ist.
Ich hab damals den inneren, emotionalen "Absprung" geschafft, nachdem mir gesagt habe, es ist eine Entscheidung des "Schicksals" (oder wie auch immer man es nennen will). Ich habe es als eine Aufgabe gesehen, die das Leben mir stellt: Mich von seinem seltsamen Verhalten (durch Depression bedingt)zu distanzieren. Erst hatte ich natürlich ein fürchterlich schechtes Gewissen. Aber dann habe ich mit einer sehr guten freundin und Therapeutin gesprochen. Ihr Zauberwort war: KOntrolle. Sie meinte, ich solle mal drüber nachdenken, wieviel von meinem Verhalten ihm gegenüber aus Verlustangst und Kontrolle resultiert. Es war eine ganze Menge. Da wusste ich, dass ich mir und ihm Gutes tue, wenn ich loslasse, keine KOntrolle mehr ausübe und mich auf mich konzentriere. AUCH und vorallem in meinen Gedanken. Mein Tagebuch war voll davon, was er gemacht oder nicht gemacht hat und wie es wohl gemeint war, und wie ich darauf reagieren könne. Es war fast wie eine Art Schachspiel: tue ich dies reagiert er vielleicht so, tut er das ist es am Besten soundso zu reagieren. Das war krank!
Jetzt ist mein Tagebuch wieder voll davon, was ICH erlebt habe, welche Schritte ich als nächstes beruflich und privat plane.Ich kann sein Leben nicht kontollieren, aber meines Lenken! Und das macht soviel Freude!
Lass ihn ziehen. Er kommt wieder oder nicht. Du hast darauf keinen Einfluss mehr!
Aber Du hast sehr grossen Einfluss darauf, wie es DIR geht!
Dein Vater ist gestorben und Dein "Freund" distanziert sich von Dir und zieht mit einer anderen Frau durch die Gegend. Egal, WARUM er es tut, er entscheidet sich für sich.
Lebe Du Dein Leben Elfe! Warum ist es einfacher, dass Du Dich auf ihn konzentrierst als auf Dich selber?


Lg und fühl Dich mal ganz doll gedrückt
Hanna
flubber
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von flubber »

Hallo Hanna,

ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und finde sehr schoen, wie Du diese Kontrolle und Verlustangst auf den Punkt bringst. Ich erkenne mich wieder! Ich kann es nur nicht so gut ausdruecken und zugeben.

Danke und liebe Gruesse,
flubber
Hina1
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von Hina1 »

Hallo Elfe,

ich bin ganz begeistert von Hannas Beitrag, denn er bringt genau das auf den Punkt, was mir auch klar geworden ist, warum ich so unter der ganzen Situation gelitten habe. Dass es sich schon lange um keine Partnerschaft mehr handelte, daran hatte ich mich ja gewöhnt, er saß ja auch nicht in seiner ersten Depri, nur damals habe ichs so akzepiert, wie es war und bin damit viel vesser gefahren. Woran ich mich diesmal nicht gewöhnen konnte oder ehrlich gesagt, auch unbewußt nicht wollte, war, dass ich die Dinge einfach nicht mehr "im Griff" hatte - eben keine Kontrolle über das, was passierte. Das Wort Schachspiel bringt es super auf den Punkt. Es war die ständige Suche nach Strategien, um nicht Schaden zu nehmen. Aber genau das Strategieren war das, was vor allem schadete, weil er nach wie vor bei mir das Hauptthema war, auch wenn ich es lernte, ganz gut für mich selbst zu sorgen. Der Kontakt um seiner selbst Willen hätte einfach gereicht. Aber den Kontakt habe ich dazu genutzt, die Dinge "lenken" zu wollen und das war eben der Trugschluß.

Seit ich es endlich akzeptiert hatte, dass ich nicht die Kontrolle haben muß, gehts mir gut. Die Dinge laufen eben so, wie sie laufen. Alles muß und will ich gar nicht mehr wissen. Und das wundersame dabei ist, seit ich mich rar gemacht habe, keine "Abfragen" mehr starte, nicht mehr den Drang habe, für ihn zur Verfügung stehen zu müssen, wenns ihm schlecht geht (damit ich irgendwann den Lorbeerkranz dafür bekomme), seit ich mit guten Dingen für mich nicht mehr die Kraft tanke, um ihm "hilfreich" sein zu können, stoße ich auf einen Menschen, mit dem ich mich wohl noch nie so gut verstanden habe, wie jetzt. Auf einmal ist auf beiden Seiten eine ganz große Unbefangenheit da, ich bin in der Lage, viel leichter auch mal ein Stoppschild aufzustellen, um nicht nur der Mülleimer zu sein, ich diskutiere Dinge nicht mehr bis zur scheinbaren Lösung aus, um hinterher zu überlegen, obs denn wohl wirklich richtig war usw. Das Schlüsselwort war tatsächlich, loslassen und wieder die eigene innere Freiheit zu finden. Das Ergebnis ist, wir fühlen uns beide miteinerander richtig gut, der ganze blöde Druck ist weg, krampfhaft zu versuchen, wieder ein Paar zu sein. Und dadurch ist es viel mehr wieder ein Miteinander, weil wir nicht mehr in verschiedene Richtungen ziehen, die eben so aussahen, er wollte oder konnte eben nicht mehr eine Beziehung führen und ich wollte mich bei ihm "warmhalten".

Wie so eine Geschichte letztendlich endet, spielt keine Rolle. Wichtig ist es aber, wirklich den Schritt zu gehen und loszulassen.

Viele Grüße
Hina
ElfeBS
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von ElfeBS »

Hallo ihr lieben,

ja, ihr habt recht. Ich versuche durch jeden kurzen Kontakt Einfluss zu nehmen. Und hoffe dadurch den Verlust rückgängig zu machen. Ich frage ihn dann auch irgendwie aus um an Infos zu kommen, wie es gerade um ihn steht.
Normalerweise würde ich ihm aber eher mal so kurz per SMS mitteilen, dass ich mich im Fitnessstudio angemeldet hab oder irgendwie so etwas aus MEINEM Leben. Aber da ich mich so auf ihn und seine Welt konzentriere, frage ich nur Dinge die seine Welt betreffen und antworte dann dazu oder zeige Mitgefühl.

Das muss ich abstellen. Sollte er sich nochmals melden, damit muss man ja rechnen, muss ich mich zwingen ICH selbst zu bleiben.

Es nützt ja nix, wenn er mir immer nur vorjammert. Es nützt mir nichts und ihm ja im Endeffekt auch nichts. Früher dachte ich, er sieht ein, das er Hilfe braucht. Es kamen ja dann Sprüche wie "ich kann mein eigenes Gejammer nicht mehr ertragen". Da habe ich mir diese Zeug "ich habe Stress etc" ja jeden Tag angehört.

Dazu hab ich nun auch keine Lust mehr. Wirklich nicht. Auch nicht, wenn es nur aller 2 Wochen ist. Man hätte ja nix dagegen, wenn es auch noch eine normale Kommunikation geben würde. Und ich mag mich auch nicht mehr mit runterziehen lassen. Und sollte er eine neue haben, wird sie bestimmt bald auch so negativ belastet und dann kann sie mir auch nur leid tun. Eifersüchtig muss ich darauf nicht sein - Vielleicjt ist er jetzt halbwegs "normal" auch zu ihr. Abe rspätesten gen Winter, wenn die nächsten Prüfungen kommen wird er wieder so einen Zirkus veranstalten.

Eure Antworten sind ein Segen und ich brauch auch immer jm. der bissl auf mich einredet.

LG Elfchen
ElfeBS
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von ElfeBS »

Hallo ihr lieben,

letzte Woche was ich ja wieder sehr verwirrt.
Aber seit Mittwoch herrscht wieder Funkstille. Also war das letzte was ich von ihm gehört habe "Ich lieg alleine an der Isar.. endlich mal Ruhe!"

Ihr könnt mir glauben: Ich lenke mich ab. Cocktails trinken, Dorffeste, Zirkusbesuch, Sport... ich bin nur auf Achse und heute richtig müde. Soviel Action, was meine Freizeit betrifft, bin ich gar nicht gewöhnt.
Es wird langsam.

Leider bin ich ein Mensch, wenn ich dann äußerlich zur Ruhe komme und nicht mehr darüber rede, fange ich an das alles nachts zu verarbeiten.
So habe ich z. B. diese Nacht von meiner Oma geträumt, die 2000 an Krebs gestorben ist und die ich bis zum Schluss begleitet habe. Sie war wie eine Mutter für mich.
Diese Nacht habe ich geträumt wie ich mich um sie und ihren Haushalt kümmere. Das war alles so real! Und dann kam mein Exfreund und hat mich geküsst und gesagt, dass er mir nun hilft.
Boar. Ich sage euch, ich habe dann ein Herzrasen und bin so aufgeregt! Wenn ich wach werde bin ich richtig benebelt von dem Traum und muss erstmal begreifen, dass es nur ein Traum war - so real fühlt sich das an.
Das war jetzt schon mehrmals so. Am Samstag war es besonders aufregend - ich hab dann 2 Stunden gebraucht, um von einem Traum wieder "runter" zu kommen.

Hatte jetzt das Bedürfnis mal davon zu erzählen. Jeder verarbeitet seine Probleme eben anders. Und ich fang eben jetzt im Schlaf damit an.

LG Elfchen
flubber
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von flubber »

Hallo Elfe,

ich kann gut verstehen, dass Dich das ganze Thema bis in den Schlaf verfolgt. Es geht mir aehnlich. In der letzten Nacht habe ich auch wieder von meiner Frau getraeumt.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann redest Du nicht mehr so viel ueber die Geschichte mit Deinem Freund. Vielleicht wuerde es ja helfen, weiterhin darueber zu reden eben nur nicht mit ihm...

Mir helfen meine woechentlichen Gespraeche mit meiner Therapeutin. Ausserdem versuche ich sehr offen mit meinen Problemen umzugehen. Meine Kollegen sind informiert und meine Freunde muessen auch immer wieder fuer ein Gespraech herhalten. Uebel genommen hat mir das noch niemand, im Gegenteil, ich habe sehr viele Freundschaften intensiviert und wiederbelebt und aus Kumpeln sind enge Freunde geworden. Denn erstaunlicherweise haben die meisten selbst ihre "Leichen im Keller" und warten oftmals nur darauf, dass jemand das Eis bricht. So kann es dann eben passieren, dass aus einem "Lass uns mal schnell einen Espresso trinken" ein fuenfstuendiges Marathongespraech ueber emotionale Probleme wird.

Nach meinen Erfahrungen der letzten Wochen kann ich Dir wirklich empfehlen, das Gespraech mit einem Profi zu suchen. Durch Dein Schweigen (wenn es denn so ist) verarbeitest Du ja nicht, was in den letzten Monaten passiert ist. Zwar ist es wichtig, dass Du Dich ablenkst, aber ich denke Du solltest irgendwann anfangen, Deinen Aengsten auf den Grund zu gehen. Es muss ja auch einen Grund dafuer geben, dass Du so intensiv und "echt" traeumst.

Liebe Gruesse und einen festen Schlaf,
flubber
ElfeBS
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von ElfeBS »

Hallo flubber,

ja, ich lese viel hier im netz.
les mir meine eigenen beiträge manchmal durch, einfach weil ich das alles immer noch so krass finde.

ich rede auch darüber.. aber irgendwann ist bei den zuhörern auch der punkt erreicht, wo die nix mehr hören wollen.
ist ja im endeffekt nun ein "normaler" liebeskummer bei mir geworden. nicht mehr und nicht weniger.

aber fertig bin ich trotzdem.
nun musste ich heut von der arbeit schnell heim, weil es meiner mutter nicht gut ging - habe den notarzt gerufen und dann wurde sie mit verdacht auf herzinfarkt mit blaulicht ins krankenhaus gefahren. sie ist auch erst 54.
und irgendwie wird mir das alles immer mehr zuviel.
es war schon vorher zuviel. mit dem tod vom papa und mit meinem freund.
ich sitze nun allein hier in dem haus und frag mich, was ich denn dieses jahr noch alles erleben muss. und so ohne partner an der seite..
am liebstzen würde ich meinem Ex ja schreiben, was heute wieder passiert ist. aber ihn interessiert es sicher eh nicht. der hat garantiert seine neue flamme, die mir wirklich zum verwechseln ähnlich sieht!!!

ach mensch.
das ist doch alles ein mist. ich komm gar nicht mehr zur ruhe. hätt auch gern mal bissl glück.

LG Elfchen
flubber
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von flubber »

Ach Mensch Elfe,

Dir bleibt aber auch nichts erspart. Tut mir wirklich leid, dass das bei Dir alles so dicke kommt. Ich hoffe, Dir geht es heute ein wenig besser und Deiner Mutter auch. Ich drueck Dich unbekannterweise mal aus der Ferne und hoffe, dass Du mir das nicht uebel nimmst.

Das (viele) Lesen im Forum kenne ich auch und fuer eine kleine Weile war ich regelrecht suechtig nach all den Eintraegen. Gluecklicherweise habe ich (immer) noch keine Wohnung und damit auch kein Internet zu Hause. Irgendwann ging ich dann ins Bett, anstatt bis spaet in die Nacht im Buero am Computer rumzuhaengen.
Mittlerweile versuche ich mich auf mein Leben zu konzentrieren und nur noch einmal am Tag im Forum zu lesen. Meine Therapie hilft dabei auch ganz ordentlich (vielleicht bilde ich mir das nur ein - aber wenns hilft ).

Ja, und dieses Gefuehl alleine zu sein... Wie gerne wuerde ich jetzt mit dem Menschen, den ich liebe ein schoenes Fruehstueck in der Sonne geniessen. Stattdessen sitze ich schon wieder im Buero... In solchen Situation spuerte ich oft das Beduerfnis, den Telefonhoerer in die Hand zu nehmen und meine Frau anzurufen. Ich gebe mich dann der Trauer hin um mich nach einer kleinen Weile daran zu erinnern, dass mir meine Frau vieles nicht geben konnte, was ich brauchte. Der Anruf wuerde mir also nicht weiterhelfen... Und schon bin ich auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Es ist halt sehr einfach, seine Traeume auf jemanden zu uebertragen, den man mag, liebt oder den man auf Grund einer gemeinsamen Vergangenheit gut kennt. Leider vergisst man leicht, dass diese Traeume schon laengst haetten gelebt werden koennen, wenn es denn moeglich gewesen waere.

Tu Dir eine Gefallen und suche die starke Schulter zum Anlehnen (die jeder mal braucht) nicht bei Deinem Freund. Er hat diese Unterstuetzung nie gegeben, soweit ich Deine Beitraege richtig in Erinnerung habe. Und er wird sie Dir auch nicht geben! Wie du selbst geschriebe hast: Es interessiert ihn nicht! Jeder Versuch von Deiner Seite, Interesse fuer Deine Problem zu wecken stuerzt Dich nur noch tiefer in diese fiese Gedankeschleife und Abhaengigkeit. Deinen Freund laesst das kalt!

Mir hilft es sehr, dass ich mit so vielen Menschen rede (Meine Telefonrechnung - ). Und gute Freunde fuehlen sich dadurch nicht belaestigt und sagen schon, wenn sie mal keine Zeit haben. Die anderen sind keine Freunde. Ich habe in den letzten 8 Monaten genau einen Freund verloren und dafuer unzaehlige dazugewonnen. Rede, schreibe, mach was Dir hilft, diese Gedanken loszuwerden. Und ich wiederhole mich... Versuche mal einen Therapeuten. Zwei meiner (neuen) Freunde (und ich teilweise ja auch) sind dort urspruenglich wegen Liebeskummer hingegangen...

Sonnige Gruesse,
flubber

PS: Ich weiss nicht, ob das was fuer Dich waere. Als ich am Anfang des Jahres schon mal richtig Liebeskummer hatte, habe ich ein tolles Buch ueber das Leben, Trauer, Gefuehle, Partnerschaft etc. gelesen: "Dienstags bei Morrie" von Mitch Albom. Nur so eine komische Idee - sorry.
ElfeBS
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von ElfeBS »

hallo flubber

frag nicht nach meiner handyrechnung - da wirds mir übel!

ich muss grad nochmal meine fassungslosigkeit zum ausdruck bringen.
habe meinem ex eine sms geschrieben, dass meine mutter mit blaulicht eingeliefert wurde mit verdacht auf herzinfarkt.
frag nicht warum, ich habs einfach gemacht.

seine reaktion war wieder göttlich:

"das tut mir sehr leid. ich bin gerade unterwegs. mein opa liegt auch im sterben - meine eltern sind dementsprechend fertig."

ich hab geantwortet, das mir dass sehr leid tut und ob er hinfährt. keine antwort.

HALLO?!!!!?!?!
nach 5 jahren zusammen hatte ich schon ein wenig mehr interesse oder so erwartet, so etwas wie: wie gehts ihr jetzt? ist es sehr schlimm? NICHTS!!!!!!!!!!!!

wieder nur er. wahrscheinlich mit dem neuen mädel unterwegs.. aber das ist doch kein grund so zu sein. leute, die ich erst einmal im leben gesehen habe, haben mich angerufen, wie es meiner mutter geht. und er, dem ich ja so wichtig bin, der mit mir kontakt halten will, der mit mir zusammengelebt hat und zwischen uns nie etwas "vorgefallen" ist, interessiert sich NULL.
Meine mutter könnte jetzt gestorben sein. Er fragt noch nichtmal!
Dabei hat er von 2 monaten noch was von Liebe erzählt.

Ich entwickle langsam wut. s einen egoismus hab ich noch nie erlebt.
(PS: Sowas kann man doch auch nicht mit depression erklären)

LG Wut-Elfchen
Hina1
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von Hina1 »

Liebe Elfe,

das tut mir wirklich sehr leid. Ja, wie dicke soll es eigentlich noch kommen? Pass ganz doll auf Dich auf und hole Dir unbedingt Hilfe. "Heldenhaftigkeit" in so einer Situation bringt keinen Lorbeer, Schadet aber enorm.

Du erhoffst Dir immer noch, dass Dein Ex irgendwie auf Dich reagiert, für Dich reagiert. Dass er Eurer gemeinsamen Zeit genauso viel Bedeutung schenkt, wie Du, dass es noch einmal ein Zurück bei Euch geben könnte. Elfchen, es ist ziemlich egal, warum er nur an sich denkt, das kann mit der Depri zu zu haben, muß es aber nicht. Du wirst ihn jedoch nicht in seinem Verhalten ändern können. Er wird nicht plötzlich anders, auch wenn Du es noch so erhoffst. Er ist die falsche Adresse, um Deinem Kummer freien Lauf zu lassen, denn er ist ein Teil Deines Kummers. Es wird wirklich Zeit, dass Du die Phase der Wut bei ihm erreichst, das ist nämlich ein gutes Zeichen. Nutze sie, um loszulassen.

Liebe Grüße
Hina
ElfeBS
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von ElfeBS »

Hallo Hina,

ja Wut und Verständinslosigkeit machen sich bei mir breit.
Ich fasse es nicht, dass ihm alles so egal ist. Ich habe ja nichts erwartet außer mal der Frage: Wie gehts ihr denn jetzt. Oder so.
NICHTS!!!!
Wie gesagt, fremde Menschen interessieren sich mehr dafür. Und ich finde sein Verhalten mehr als abnormal. Auch wenn er eine neue Freundin hat. Er verhält sich mir gegenüber, als wäre ich 1000 Mal fremd gegangen in unserer Beziehung oder so. Aber das war ja nicht der Fall. Ich war imme rfür ihn da. Habe auch jetzt noch nach seinem opa gefragt.

So einen Egoismus kenne ich nicht - von niemanden und das macht mich so wütend. Meine Mutter könnte jetzt tod sein. Er fragt ja noch nichtmal.

So war er früher nicht. Auch zu anderen nicht. Er hatte einen Freund, der Krebs hatte und Chemo etc bekommen hat. Da war er immer sehr schockiert und ist auch mal zu dem Freund hin. Wie man sich so ändern kann...

Ja ich weiß, man kann es nicht erklären mit Depressionen. Aber jm. der gesund ist, macht doch sowas nicht!?

Ich will ihn nicht zurück - aber ein wenig Achtung oder Würde hätte ich von ihm gern noch bekommen. Wenn er sich schon nicht für all die Klamotten interessiert, die ich von ihm habe etc.

Elfchen
SternAngel
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von SternAngel »

Hallo Elfe,

hat deinen Beitrag zu meinem Thema gelessen und dachte mir lese ich mal deine Ganze geschichte.
Habe ich getan, und es ist wirklich alles auf einmal gekommen. Das du da am durchdrehen bist kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber langsam gewinne ich den Eindruck das Depression und Egoismuss sehr mit einander verzahnt ist. Was nicht unbedingt negativ sein muss(für dich, mich im Moment schon). Ich hatte gestern meine Phase wo ich so richtig wütend war und agressiv(verbal)mit mir selber. Ich hänge sehr an meiner Ex und verstehe manche Zusammenhänge auch nicht. Ob sie jetzt schluss gemacht hat weil Ihr das viele reden zuviel war, ich zuviel über die Vergangheit gefragt habe oder ob keine Gefühle für mich hat, weiß ich nicht wirklich. Genaugenommen ist es auch nicht wirklich wichtig. Ihre Aussage war "Bevor ich eine Beziehung führe, muß ich erst einmal mit mir selber klarkommen und Kraft für mich bekommen" Ich versuche es gerade positiv zu sehen. Sie soll sich selber finden, wenn Sie es schaft oder zumindestens im Ansatz, dann ist uns beiden sehr geholfen(wenn es ein uns geben wird). Im Gegenzug habe ich die Gelegenheit auch mich mit mir selber und meinen Leben zu beschäftigen. Mir auch klar zu werden will ich das wirklich, kann ich einfach loslassen um vieleicht etwas noch schöneres zu erleben(ob mit ihr oder jemanden anderen ist auch gar nicht so wichtig)Was anderes fällt mir nicht ein, ich habe mich gestern seit sehr langem wieder volllaufen lassen (allein bei mir daheim). Heute ist mir klar geworden, Sie muss es alleine schaffen zumindestens den Ansatz, dabei kann ich Ihr nicht helfen(so gerne ich das auch will). Sollten danach beideseitig Gefühle da sein, kann es nur schöner werden. Klar ist das die Theorie und auch klar das ich momentan sehr darunter leide und es für mich auch sehr schwer ist, aber das ist der einzige richtige weg denke ich. Für mich lerne ich jetzt mal nicht hinterher zu laufen (egal wie ich es bis jetzt deklariert habe ob liebe, hilfe, ...). Sie muss lernen auch auf Menschen zu zugehen. Natürlich werde ich mich mal melden(schätze so nach 2 Wochen) aber Auch ich bin ein Mensch, der was wert ist.
Hoffe ich konnte dir verständlich machen was ich meine. DU lebst für dich und nicht für Ihn.
In diesem Sinne drücke ich dich mal
Steven
Ich bin alleine für mich verantwortlich.
flubber
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Re: So kann es auch sein

Beitrag von flubber »

Hallo Elfe,

tut mir leid, dass ich Dir nicht unmittelbar geantwortet habe. Ich habe mir ein verlaengertes Wochenende ohne Internet am Meer gegoennt

Ich stimme dem zu, was Hina gesagt hat. Bitte, bitte, bitte, lass Deinen Ex-Freund einfach in Ruhe. Mit Deinem Festhalten tust Du Dir selbst am meisten weh! Wie Hina schon gesagt hat, Dein Freund ist Teil des Problems.

Warum ist es Dir denn noch so wichtig, dass er Anteilnahme zeigt? Um der alten Zeiten willen? Die bringst Du nicht zurueck. Denk nicht daruber nach was und wie er war (Und das tust Du die ganze Zeit) und was haette sein koennen, sondern denk darueber nach was Du machen kannst damit es Dir wieder besser geht.

Sei mir nicht boese, wenn ich das ein bisschen hart formuliere. Ich lernte und lerne diese Lektion gerade unter Schmerzen und werde aber mittlerweile mit schoenen Tagen und guter Laune belohnt.
Leider bin ich manchmal gezwungen (ja, ich formuliere das jetzt mal so), mit meiner Frau zu reden. Das ist immer wieder niederschmetternd und kraftraubend. Und ich versuche es zu vermeiden. Ihr Egoismus zieht mich nur runter. Beispiele gefaellig?

Die letzten Jahre in unsere Beziehung, in denen ich auf sehr viel verzichtet habe, um sie zu unterstuetzen - einfach weggewischt.
Dieses irre Jahr mit der ganzen Hin- und Herfliegerei fuer meine Frau - voellig irrelevant (Ihr einziger (!) und beilaeufiger Kommentar: oh, sorry, tut mir leid.)
All meine Bemuehungen, sie und ihre Krankheit zu verstehen wurden mit einem "Du weisst doch gar nicht wie es mir geht" abserviert.

Es spielt keine Rolle, ob der Charakter oder die Depressionen Deines Exfreundes/meiner Frau fuer diesen Egoismus verantwortlich sind. Wichtig ist, dass Du Dich auf Dich selbst konzentrierst. Jeder Versuch, ein bisschen Verstaendnis fuer Deine Situation zu wecken, wird sowieso komplett ignoriert. Warum also weiter an vorhersehbaren Kraenkungen und Misserfolgen festhalten?

nachdenklich Gruesse,
flubber

PS: Hoffe, Deiner Mutter geht es wieder besser.
ElfeBS
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Registriert: 2. Dez 2006, 10:32

Re: So kann es auch sein

Beitrag von ElfeBS »

Hallo!

Also ich will nur kurz mitteilen, was für Dinger er wieder von sich gegeben hat:

Ich würde ihn verletzten und beleidigen, wenn ich frage, ob ihn das alles nicht interessiert. Und ich soll mich nicht wundern, wenn er nicht darauf eingeht.
ICH VERLETZTE IHN????????????????????

Ok, er hat mir geschrieben, dass er am WE unterwegs war und sein Handy dann keinen Saft mehr hatte. Deswegen hat er sich wg meiner Mutter nicht gemeldet.
Er würde jeden Tag bis 17 Uhr arbeiten, dann zum Sport und dann ins Bett gehen. (Stress natürlich).
Er reagiert mir gegenüber richtig schroff und gereizt - obwohl ich mich ihm gegenüber immer zurückgehalten habe und nett war.

SEIN Kumpel hat mich kontaktiert und mir gesagt, dass sich mein EX nicht mehr meldet. Er hat ihn wegen Kino gefragt, mein Ex meinte er meldet sich - das hat er dann nie getan. Er ist wirklich komplett allein - außer diesem einem Mädel, mit der er wohl nun doch nix hat.

Ich selbst war gestern beim Arzt und habe eine Überweisung zum Psychologe bekommen.
Ich komm mit seinem Verhalten einfach nicht klar.


LG Elfchen
SternAngel
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Registriert: 16. Aug 2007, 22:45

Re: So kann es auch sein

Beitrag von SternAngel »

Elfchen,

bitte bitte kümmer dich jetzt um dich, versuche ihn loszulassen, Gedanklich(es ist verdammt schwierig, ich weiß von was ich rede), aber für dich ist es meiner Meinung nach der zeitpunkt gekommen. Loslassen heißt ja nicht die Hoffnung aufzugeben. Vor allem gehe auf seine Art(ich kann mir vorstellen das dies alles andere als einfach ist für dich)nicht ein, sage Ihm auch einfach das gewisse Sachen nicht mehr gehen.

Ich finde es gut das du zum Arzt gehst.
Wünsche dir viel gutes für dich
Steven
Ich bin alleine für mich verantwortlich.
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