Hilferuf

srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Liebe Hina,

deine Antworten treffen immer ins Schwarze. Beim Durchlesen habe ich die ganze Zeit gedacht: Genau, sie hat ja recht
Du beschreibst die Welt des Depris so gut, dass man sich noch besser in sie reinversetzen kann und sie besser verstehen lernt.
Wovor habe ich genau Angst? Vermutlich wirklich davor, dass er eine wütende Sms schreibt oder anruft, oder, ach, halt alle negativen Reaktionen schwirren mir da im Kopf herum. Klar, was habe ich zu verlieren, IHN habe ich erstmal schon verloren. Das, was mich auch zurückhält, ist die Angst, ihm auf die Nerven zu gehen. Obwohl ich ihn wiederum so gut kenne, und ich weiss, dass das nicht der Fall ist. Aber wegen seiner Depri weiss man ja nie so genau, ob er vielleicht gerade in dem Moment nicht doch so fühlen wird.
Aber ich denke auch, dass es ihn nicht so stören wird, wenn ich ihm einen Brief schreibe, in dem ich es wirklich unterlassen werde, ihn zu irgendeiner Freundschaft, Treffen, etc. aufzufordern. Das habe ich nun echt begriffen. Wie du sagtest, nach der Karte, hätte er sich wohl nicht mal bedankt, wenn es ihm nicht doch ein wenig gut getan hätte.

Also, werde ich nun einen Brief versuchen zu schreiben, in dem ich ihm meine "Erkenntnis" mitteilen werde. Vermutlich ist es auch nicht sinnvoll irgendwas zu meiner Situation zu schreiben, ich meine, wie ich so lebe, oder?
Und ich hoffe, dass er den Brief dann auch öffnen wird.

Liebe Grüsse und ein grosses DANKE an Dich Hina!
Daniela
Hina1
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Re: Hilferuf

Beitrag von Hina1 »

Liebe Daniela,

naja, ich kann mich im Grunde halbwegs in beide Situationen herein versetzen, wenn auch jeder Mensch natürlich anders ist. Aber als Angehörige bin ich hierher gekommen und irgendwann wurde ich eben damit konfrontiert, dass ich längst Betroffene war.

Jetzt sehe ich die Welt aber aus wieder rundum gesunder Sicht, also sowohl die Situation als Angehörige, obwohl es ja nun in dem Sinne nicht wirklich mehr zutrifft, als auch selbst aus der Depri wieder raus gekommene. Deshalb ist mir die krause Gedankenwelt in der Depri eben auch wirklich bewusst. Ich sehe jetzt viel deutlicher, was ich davon halten kann, was ist krank, was ist Persönlichkeit, was ist einfach - und das ist sehr vieles - irrational und von Ängsten geprägt.

Als Depri ist man irgendwie ständig am Kämpfen gegen das Gefühl, irgendwie bei allem überfordert zu sein. Es scheint, man sei im Grunde schon mit der eigenen Existenz überfordert. Alles ist zuviel. Aber dann gibt es eben auch die Momente, wo man das Gefühl hat, man ist wie ein Regenschirm in die Ecke gestellt und macht sich auch noch Vorwürfe, dass man es im Grunde herausgefordert hat, durch den eigenen Rückzug.

Treffen mit Freunden oder was unternehmen fand ich in der Zeit auch nicht gerade toll. Das war nicht mein Ding, es war einfach viel zu anstrengend. Angenehmer war mir schon ein Telefonat, wo ich entscheiden konnte, ob ich den Hörer abnehmen will oder nicht und am angenehmsten waren mir die Lebenszeichen meiner Freunde per Mail oder Post, wo ich entscheiden konnte, wann ich es lesen möchte und ich habe alles gelesen, nur nicht immer sofort.

Also, schreiben lässt auch einem Depri sehr viel Spielraum und ich halte es mit als das beste Kommunikationsmittel, auch wenn es für viele altmodisch erscheint. Und ich habe es ja schon des öfteren geäussert, ich bin alles andere als ein Freund von SMS besonders, wenn es um die Kommunikation mit Depris geht. Bei der verkürzten SMS-Sprache ist einfach viel zu viel Spielraum, etwas erst recht falsch zu interpretieren. Das zieht dann besonders runter oder setzt den Depri besonders unter Druck. Je mehr Fantasie man spielen lässt, desto riskanter kann so eine SMS-Kommunikation ausgehen.

Wie insgesamt eine Reaktion auf den Kommunikationsversuch aussieht, dass kann niemand voraussagen. Ich habe die Erfahrung gemacht, auf Mails hat meiner überhaupt nicht geantwortet, nichtmal am Telefon. Da kam nur immer der Satz, ich habe Dein Mail gelesen, ich schreibe Dir dazu dann noch. Hat er aber nicht. Es kann also zu keiner, einer positiven oder negativen Reaktion kommen. Lass Dich aber nicht allzusehr davon irritieren. Wenn er wirklich absolut keine Post von Dir haben will, dann wird er sie eben auch nicht aufmachen. Dann ist es eben auch o.k.

Warum willst Du nicht auch etwas über Dich, über Deine jetzige Zeit nach der Trennung an ihn schreiben? Dein Leben gehört doch zu Dir. Es geht doch nicht nur darum, dass er weiss, dass Du vieles in letzter Zeit gelernt hast, bezüglich Eurer gesamten Situation. Dazu gehört doch auch, wie Du dran bist, auch für Dich klar zukommen. Ich habe dem Meinen eigentlich immer erzählt, wie es so bei mir läuft. Es ist nur immer eine Frage dessen, wie ich etwas sage oder schreibe, was ich eigentlich damit rüber bringen will. Im Jammern stecken auch immer Vorwürfe aber wenn es in schlechten Situationen auch ganz kleine Lichtblicke gibt und man deutlich macht, dass man sie auch wahrnimmt, dann hat das eben auch eine positive Komponente. Anfangs habe ich es auch immer ganz gut geschafft, ihn mit meinen Anrufen noch "einen mitzugeben". Irgendwann hat sich das aber dann geändert, dass er eher von mir die Erfolgsmeldungen im Kampf aus der Situation bekam und das war auch die Zeit, wo er mich eigentlich kaum noch am Telefon auflaufen lassen hat. Er hat sich sogar recht oft für mich mitgefreut.

Liebe Daniela, lass doch einfach mal Deinen Bauch sprechen, wann Du das Gefühl hast, es muss einfach mal aus Dir raus (ich denke, an dem Punkt bist Du jetzt aber) und höre auch auf Deinen Bauch, was Du ihm mitteilen willst und vor allem tu es nicht mit Angst auf die evtl. Reaktion, dann bist Du auch nicht locker, die Zeilen auf das Papier zu bringen, dann verbiegst Du Dich eher. Das bringt Dir dann auch nicht so viel.

Liebe Grüße
Hina
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo ihr Lieben!

Ich muss mal wieder ein bisschen schreiben, da es mir wieder echt mies geht. Ich versuche mich abzulenken, etwas für mich zu tun, aber gerade bin ich mal wieder an einem Tiefpunkt angelangt.
Momentan bin ich traurig, sauer, enttäuscht, also alles auf einmal. Ich habe meinem "Freund" Anfang Juni einen Brief geschickt, und wie erwartet kam keine Reaktion. Ich rede mir immer wieder ein, dass ich ihn verstehe und dass er eine schwere Zeit erlebt, und er halt Zeit für sich braucht. Aber wenigstens mal eine kleine Sms, damit ich .., ach ich weiss auch nicht, was er mir schreiben soll. Vermutlich weiss er es auch nicht, und lässt es daher auch bleiben. Aber manchmal fühle ich mich wie so ein altes Möbelstück, das man in die Ecke gestellt hat und vergessen hat...und man war immer für ihn da. Ich weiss, dass er nicht anders kann und dass die Depri daran schuld ist, aber es tut trotzdem weh.
dieses Gefühlswirrwarr ist einfach schrecklich. Ich würde so gerne mal wieder wenigstens seine Stimme hören...Damals hatte er mir gesagt, er werde sich melden, er wisse aber nicht wann. Im Moment fühle ich mich recht einsam, da meine Freundinnen mit sich beschäftigt sind, und meine Situation nicht verstehen. Umso mehr fehlt er mir, da wir immer über alles reden konnten.
Jetzt war ich für 11 Tage auf einer Sprachreise mit Kindern als Erzieherin, und dass war eine tolle Ablenkung. Ich hatte kaum Zeit, über ihn nachzudenken. Jetzt bin ich wieder zu Hause und alle sprechen vom Urlaub,und wo sie alle hinfahren. Das tut echt weh, da ich dann immer an letztes Jahr denken muss, und wie schön es war.
Manchmal frage ich mich, soll ich ihm überhaupt noch Briefe schreiben? Aber er war und ist für mich noch immer wichtig, und daher werde ich ihm weiterhin in Abständen schreiben, damit er weiss, ich denke an ihn. Ich würde ihm auch gerne schreiben, dass ich ihn bzw. unsere Gespräche vermisse, aber das wäre wohl nicht so gut, von Gefühlen zu reden.
Daher werde ich ihm halt erzählen, was ich so mache, und vielleicht meldet er sich ja doch einmal und wir werden wieder telefonisch Kontakt haben.

Das musste ich mir mal von der Seele reden

Daniela
HexHex
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Autsch,
Deine Geschichte macht mir Angst, denn mein Freund zieht sich gerade immer mehr zurück. Ich habe unsere Geschichte schon in einem anderen Beitrag erzählt, daher nur kurz. Wir kamen nicht so ganz ohne Anfangsschwierigkeiten zusammen, dann kam direkt nach ein paar Wochen der "Ausbruch" seiner Depri und seit dem ist es ein ständiges auf und ab.
Bisher sagt er mir immer, dass er die Beziehung zu mir will, dass er so hofft, dass wir es wieder es zusammen schaffen, aber die letzten Wochen zeigen, dass es nicht funktioniert. Im Grunde genommen haben wir nur noch Kontakt, wenn ich mich melde. Antworten tut er zwar fast immer, aber oft nur ein "sorry, ich weiss auch nicht was gerade wieder los ist". Ich habe ihn schon oft von mir aus gefragt, ob die Beziehung, momentan nicht mehr Belastung ist als dass sie ihm gut tut, eben weil ich der Meinung bin, dass er mir gegenüber permanent ein schlechtes Gewissen hat. Er sagte immer, dass er mich nicht verlieren will und möchte, dass die Beziehung läuft.
Dabei merkt er gar nicht, dass er immer weniger gibt. Die letzten Tage reagiert er zwar auf Anrufe und SMS, aber sehen will er mich nicht. Er sagt immer, das habe nichts mit mir zu tun, aber er könne sich nun mal gerade zu gar nichts aufraffen und motivieren.
Wir haben auch schon die Phase durch in der ich seinen "Alleinunterhalter" gespielt habe. Sprich ihn sowohl zu alltäglichem als auch zu netter Freizeitgestaltung "gezwungen" habe. Die Worte in " " bitte nicht überbewerten, ich weiss nur nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.
Ich versuche ihm klar zu machen, dass ich ihn verstehe, ihn liebe, ihn auch nicht verlieren will und ihm Zeit und Raum lassen will, damit er sich mit sich selber beschäftigen kann...
Ich habe eine Höllenangst, dass er seinen Rückzug weiter macht und ich bald gar nichts mehr von ihm höre. Aber ich versuche es zu akzeptieren, denn ich will dass es ihm und dann vielleicht/hoffentlich auch uns wieder gut geht.
Und weiter melden werde ich mich auch. Vielleicht freut und hilft ihm das ja doch irgendwie...
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Liebe Hex,Hex!

Das klingt bei dir ja auch nicht gerde aufmunternd
Erinnert mich alles etwas an meinen freund und mir. Auch er hat etwa 1 Jahr lang immer wieder gesagt, dass er mich nicht verlieren möchte und ich ihn auch nicht verlieren werde. Ich denke mal, dieser Wunsch hat ihn zu sehr unter druck gesetzt, und als die Beziehung einfach nicht ging, da er dafür momentan einfach nicht fähig ist, hat er dann auch noch ein schlechtes Gewissen mir gegenüber bekommen. Er ist ja nicht blöd und man merkt, dass der Partner unter der Situation leidet. Auch wenn ich es verstecken wollte, es geht halt nicht immer.
Mittlerweile weiss ich , dass es so besser für ihn ist, er würde mir nur wieder alles recht machen wollen, also mir eine richtige Beziehung zu bieten.
Gestern habe ich ihm wieder einen Bruief geschrieben, und ich denke , dass keine Antwort kommen wird. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass er sich, wenn es ihm sehr viel besser geht, wieder bei mir melden wird. Was das was wir hatten, das ist sehr selten.
Ich hoffe für dicgh, dass es nicht zum endgültigen Abbruch kommt. Lass ihm Zeit, und sei fröhlich, wenn er sich meldet, leider habe ich das oft vergessen. Und hör ihm zu, wenn er es möchte.
Aber ich denke, dass weisst und machst du alles schon.

Wenn du ihn wirklich liebst, dann lohnt es sich, denn wenn er genauso fühlt, werdenm seine Gefühle wieder zurückkommen

Daniela
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Schon wieder ich.
Heute habe ich nun eine Antwort von ihm bekommen, per sms. Er hat sich für den Brief bedankt, und mir ein wenig was von sich geschrieben. Er war für drei Tage im Urlaub, dass er von einem Tag auf den anderen lebt, manchmal auch besser, und dass er manchmal glaubt, dass es nie enden wird.
Ich habe ihm ja hauptsächlich von schönen Erlebnissen von mir geschrieben und daher glaubt er, dass es mir wohl recht gut geht. Und ich soll weiter so machen. Auch hatte ich ihm geschrieben, dass er mir wichtig ist und ich ihn nicht verlieren möchte, und wenn das Briefeschreiben momentan der einzige Weg ist, um mit ihm zu kommunizieren und wenn ich ihm nicht damit "nerve", schreibe ich ihm gern ab und an einen Brief. Ich denke mal, seine Sms soll heißen, dass das in Ordnung wäre.
Heute hatte er wohl einen guten Tag und daher denke ich mal hat er mir auch geschrieben. Es hat mich natürlich gefreut nach drei Monaten endlich wieder was von ihm zu hören, und er soll ja annehmen dass es mir gut geht. Obwohl ich weiss, dass er nicht anders kann, tut es dann doch weh zu lesen, er war im Urlaub, etc. Ich freue mich, wenn er wenigstens das unternimmt, nur vermisse ich ihn nur so unendlich, und oft macht mir das sehr zu schaffen. Ich trau mich nur nicht, ihm das zu schreiben, halt dass er und unsere Gespräche mir sehr fehlen, obwohl ich ihm das gerne sagen würde.
Nicht einfach, immer so zu tun, als ob man prima mit der Situation zurechtkommt:(

Das musste ich mir wieder mal von der Seele reden.

Daniela
HexHex
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Hallo,

da bin ich wieder. Ich war die letzte Woche im Urlaub. Auch so ne Sache die man leider momentan nicht mit ihm planen kann. Einen Tag vor meiner Abreise kam er wieder in die Klinik und ich hätte am liebsten alles abgeblasen und wäre bei ihm geblieben. Aber was hätte das gebracht? Wieder jeden Tag die Frage, will er mich sehen oder nicht, warten bis er sich meldet, traurig sein, wenn er es nicht tut.
Wenn er mich sehen will, die ganz Zeit mit ihm verbringen und den Rest des Lebens vergessen?
Nun ja, der Urlaub war schön, aber abschalten ging nicht. Wir haben jeden Tag telefoniert, er erzählte, dass er eigentlich nichts macht, ausser im Bett zu liegen...
Samstag kam ich zurück und bin gleich zu ihm. Er wollte das genauso wie ich. Sagt er. Er sagt aber auch, dass er immer alles 1000x überdenken muss, dass sich eine Entscheidung von jetzt auf gleich ändern kann. Eigentlich habe ich bis zum Schluss damit gerechnet, dass er noch eine SMS schickt und sagt, dass er mich doch nicht sehen will. Auf meine Frage "na, wie siehts aus? immer noch lust mich zu treffen" kam ein "ja natürlich, da brauche ich nicht lange nach denken". Aber wenn er über alles grübeln muss, war dieses Antwort dann nicht vielleicht total mechanisch, weil er denkt, dass ich genau sowas erwarte?
Er durfte zu hause schlafen und wir hatten zwei wirklich schöne Tage. Es kamen von ihm aus Vorschläge, was man machen könnte, wir haben viel geredet, viel gelacht. Gestern Abend musste er um 22 Uhr zurück sein, wir waren vorher noch spazieren, er wurde immer ruhiger und als ich fragte ob alles klar sei, kam die Antwort, dass er schon wieder nach denkt, ob das alles so richtig ist. Er würde jetzt lieber mit mir zusammen nach hause gehen, miteinander einschlafen und am nächsten Tag arbeiten gehen...

Deinen Zwiespalt kann ich total gut verstehen. Mir geht es genauso. Unternimmt er was, freut einen das weil es ihm gut tut. Auf der anderen Seite ist man total enttäuscht, dass er es mit anderen macht und einen selber aussen vor läßt.
Immer die Frage, warum kann er mit anderen unterwegs sein und mit mir nicht? Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, weil ich gerade noch schrieb, dass wir uns ja gesehen haben und dass er mich sehen wollte. Aber wir haben uns eine Woche nicht gesehen, vor meinem Urlaub auch eher selten, weil es ihm mies ging, wir haben uns vermisst und hatten dann jetzt zwei schöne Tage. Heute habe ich mal wieder noch nichts von ihm gehört. Ob wir uns heute sehen, weiss ich nicht. Wann wir uns überhaupt sehen, weiss ich nicht.
Hatten wir die letzten zwei Tage, weil er denkt, das muss jetzt so sein, weil wir zusammen sind und man sich dann halt ab und zu mal sieht? Waren die zwei Tage jetzt schon wieder to much und haben ihn zu sehr unter Druck gesetzt? Ich bemühe mich sehr, immer gut drauf zu sein, wenn wir zusammen sind. Klar sage ich ihm manchmal, dass es für mich auch nicht leicht ist, aber in erster Linie versuche ich einfach mal normalen lockeren Alltag mit ihm zu leben.
Das wiederum ist aber vielleicht auch nicht gut, weil er dann doppelt runter gezogen wird, wenn er genau aus diesem Alltag wieder rausgerissen wird und zurück in die Klinik muss.
Man denkt ihm Kreis, versucht alles abzuwägen und hat immer Angst, dass es gerade falsch ist, was man tut.
Ich kann so gut verstehen, dass es Dir weh tut, dass er ohne Dich im Urlaub war. Dass er denkt, dass es Dir gut geht ohne ihn. Dass man nicht einfach auch mal seinen Bedürfnissen nach gehen kann und sagen kann "du fehlst mir, ich will mit dir zusammen sein", aus Angst, dass er dann schon wieder ganz dicht macht...

Für mich ist das Schlimmste, dass wir nichts gemeinsam planen können. Ich bin kein "Sicherheitsdenker", brauche keine festen Pläne für die Zukunft, aber so ein paar Dinge würd ich schon gerne klären. Aber wie kann ich ihn nach gemeinsamer Zukunft fragen, wenn er heute nicht sagen kann, was er morgen will?
Und je mehr ist ich lese, desto mehr Angst kriege ich, dass es bei uns auch so laufen wird, dass die Phasen, in denen er Zeit mit mir will immer weniger werden und ich auch bald nur noch alle paar Wochen mal was von ihm höre...
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Schön, dass du im Urlaub warst. Ich denke, dass brauchen wir genauso, wenn man sich auch nach etwas anderem sehnt....

Tja, das mit dem nicht sagen, was man denn manchmal wirklich fühlt.. Am Samstag hatte ich ein langes Gespräch mit meiner Kusine, die auch vor Jahren an Depressionen litt und ab und zu wieder depressive Phasen hat. Im laufe des Abends hatte sie mich dann dazu gebracht, dass ich ihm nach 5 Monaten doch einmal schreiben könnte, das es mir auch nicht so toll geht bzw, dass ich ihn vermisse, vor allem auch mal seine Stimme zu hören. Diese Sms wurde dann sehr aus dem Herzen heraus geschrieben und nach einiger Zeit dann auch abgeschickt. Ich hätte ihn lange in Ruhe gelassen, und wenn er in Urlaub fahren kann, dann wird erauch mal einbe gefühlvollere Sms überwinden. Passt nicht unbedingt zu mir, aber irgendwie hat auch mich das erleichtert, wenn ich auch jetzt ein klein wenig ein schlechtes Gewissen habe. Deswegen, ob ich ihn damit überfordet habe oder er darüber zu sehr überrascht war. Sie war ja nicht fordernd oder etwa vorwurfsvoll, sondern nur einmal richtig ehrlich. Bin ich jetzt zu egoistisch gewesen :what

Diese Gefühle kenne ich nur zu gut, wenn du verabredet bist, aber noch ne halbe Stunde davor damit rechnest, es könnte ja eine Sms oderein Anruf kommen, er kann sich nicht mit dir treffen. Bei mir waren es in der letzten Zeit Sms, die mitten in den frühen Morgenstunden kamen, da er nicht schlafen könne. Allerdings hatte er oft später dann auch gemerkt, dass es nicht immer an unserer Verabredung lag...
HexHex
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Hallo,
na da haben wir ja gestern fast das selbe getan. Ich habe ihm auch gesagt, wie es mir geht.
Er sagte mir morgens, dass er überlegt wie der den Tag verbringen soll und ich meinte er solle sich was Schönes ausdenken und sich melden, falls ich bei seinen Plänen vorkomme. Stunden später kam eine SMS, er sei ja mit einer Freundin zum Sport verabredet, aber wenn ich vorher oder nachher Zeit hätte, dann gerne. Da ich arbeiten muss, er um 22 Uhr zurück in die Klinik muss hätten wir sowohl vorher als auch nachher gerad mal ne Stunde gehabt.
Ich war so sauer. Unsere Hauptaktivitäten bestehen aus, spazieren gehen, Probleme wälzen und abhängen, will ich was mit ihm zusammen machen bzw. gemeinsame Freunde treffen, sagt er ab. Aber alleine kann er sich mit anderen treffen, Sport machen...
Man muss sich nicht jeden Tag sehen, man muss auch nicht alles zusammen machen, aber wir haben jetzt mal wieder auf unbestimmte Zeit die Situation, dass er nur bis 22 Uhr Zeit hat, man kann nicht einfach sagen, hey dann komm ich einfach später vorbei und schlafe bei Dir. Außerdem bin ich ab FR schon wieder für eine Woche weg. Da hat es schon verdammt weh getan, dass er mich mal für ein Stündchen zwischenschieben will und die netten Dinge des Lebens mit anderen Leuten macht.
Natürlich hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung und habe einfach nicht damit gerechnet, dass es läuft wie es dann lief. Er hat sich wahrscheinlich null dabei gedacht und war sicher dementsprechend irritiert als er meine Reaktion mitbekommen hat...
Trotzdem bin ich gestern "geplatzt" und wollte einfach meine Bedürfnisse nicht runterschlucken, nur weil ich ja eigentlich froh sein sollte, dass er überhaupt was macht.
Ich finde es gut, dass Du die SMS an ihn geschrieben hast, denn ich glaube mittlerweile, dass es dem anderen gar nicht wirklich hilft, wenn man immer so tut als sei alles ok, easy und gut. Man will ja mit solchen SMS oder Aussagen kein schlechtes Gewissen hervorrufen oder Vorwürfe machen. Man will einfach nur mal sagen, wie man sich selber fühlt. Und das ist doch normal in Beziehungen. Sei es unter Freunden oder unter Partnern.
Wenn man immer nur nach dem Motto handelt "Hauptsache ihm geht es gut" und man selber alles runterschluckt, dann ist das eine Art Selbstaufgabe, die auf Dauer auch nicht gut gehen kann.
Hat er denn reagiert? Wie geht es Dir jetzt? Mach Dich nicht verrückt mit dem Gedanken, dass Du es nicht hättest schreiben sollen. Es ist gut, dass Du es gemacht hast!

LG
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo,

tja, da ist uns woll mal Beiden "der Kragen geplatzt"
Meine Sms war ja wie gesagt nicht "schlimm" in dem Sinne, halt nur mal etwas gefühlvoller ausgedrückt.
Nein, keine Reaktion bis jetzt, und ich glaube auch nicht, dass noch eine folgt. Entweder ist er sauer auf mich, da ich ehrlicher war als in letzter Zeit in den Briefen, oder traurig oder ich weiss es nicht...
In dem letzten Brief hatte ich halt hauptsächlich nur von netten Ereignissen geschrieben, so das er mir halt darauf zur↕ckschrieb, weiter so mit dem Leben geniessen.
Da meine Kusine halt sieht, dass er mir halt sehr fehlt hat sie mir eben eine "Standpauke" gehalten, dass er auch annehmen könnte, ach, die ist ja besser ohne mich dran. Tja, darauf dann die Sms.
Gestern und heute kamen mir Zweifel, ob ich nicht vielleicht zu viel für ihn geschrieben habe, aber gleichzeitig denke ich auch, so wie du auch schreibst, man sollte ihm doch mal ab und zu auch mitteilen, wie es einem selbst geht. Und immerhin habe ich ihn mit so etwas lange in Ruhe gelassen, und werde ihhm auch jetzt nicht ständig so etwas schicken. Manchmal kann ich dann doch nicht verstehen, warum er mich nicht einmal mehr anrufen kann, nach der Zeit, aber dann weiss ich auch wieder die Antwort, was mich aber nicht immer beruhigt.
Oft verliere ich schon die Hoffnung, aber das sind dann halt so momente, wo man den Freund halt extrem vermisst, und wo man dann denkt, der wird sich doch nie mehr melden

Ich kann dich verstehen, dass auch dir mal der Kragen platzt und deine Gefühle raus müssen. Aber das ist es ja, wir haben keine normale Beziehung, sondern müssen auf vieles Rücksicht nehmen, wo andere, die nicht davon betroffen sind, meistens nur den Kopf schütteln

Umso besser dieses Forum zu haben!!

Daniela
HexHex
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Es ist schon verrückt, da tippst Du eine SMS und fühlst Dich im ersten Moment gut und erleichtert und dann beginnt doch wieder das Grübeln und das schlechte Gewissen kommt
Mano, das ist doch echt alles unfair!
Und ich denke immer noch, dass es gut war, dass Du die SMS an ihn geschickt hast! Dass er nicht sofort reagiert war ja fast zu erwarten, aber wer weiss, vielleicht braucht er nur ein paar Tage um damit umzugehen und dann kommt doch noch eine Reaktion.

Mein Freund hat heute Geb. Wir werden zusammen mit seinen Eltern essen gehen. Ich bin sehr gespannt, seine Eltern kenne ich nur von einmal kurz sehen und von ein paar Telefonaten, in denen ich ihnen erzählte wie es ihm geht, nach dem er das 1. mal ins LKH kam. So richtig wohl fühle ich mich heute nicht, wäre lieber mit ihm alleine, aber ihm scheint es wichtig zu sein, dass wir uns mal kennen lernen.

Wir werden sehen...
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Kann dich verstehen, dass du lieber mit ihm alleine sein würdest.
Aber ist doch auch schön, wenn es ihm wichtig ist, dass du seine Eltern besser kennenlernst. Ich hoffe für dich und ihn, dass es ein schöner Abend wird!!!!

tja, das mit dem schlechten Gewissen.....
Momentan muss ich ständig daran denken, wie es letztes Jahr war - gemeinsamer Urlaub, Treffen, usw.....
Wenn ich nur ein Päarchen sehe, werde ich schon traurig. Verflixt- tschuldigung- aber ich vermisse ihn so sehr. Am Sonntag war ich bei einer Freundin und wir haben ein wenig geredet, aber ich habe gemerkt, dass sobald ich etwas mir von der Seele reden möchte, irgendwie nicht darauf eingeht. Wofür hat man denn Freunde?? Ich höre immer zu, wenigstens höre zu, auch wenn ich nicht immer eine Lösung parat habe. Ablenken ist ja manchmal ganz sinnvoll, aber ab und an sollte man auch jemanden reden lassen, oder nicht!?
Und ich bin Eine, die echt wenig über diese Sache redet, vor allem nicht jammert, da ich weiss, dass es schwer nachzuvollziehen ist.

Habe wohl gerade eine Jammerphase, Tschuldigung!!

Wie war denn das Essen, Hex Hex?
HexHex
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Guten Morgen,

stimmt, Freunde sollten einem zuhören. Anfangs tun sie das vielleicht auch noch, aber irgendwann langweilt sie das alles, weil sie nicht drin stecken und es nicht verstehen können.
Das ist schade, aber ich glaube, ganz normal. Schließlich wollen wir alle easy und ohne Probleme durchs Leben tingeln, da sind solche Dinge irgendwann lästig.
Ich merke an mir, dass ich selber auch kaum noch was erzähle. Ist ein dummer Kreislauf, denn der Kontakt zu "meinen Mädels" ist merklich weniger geworden. So what, wird sich auch wieder ändern, hoffe ich...

Das Essen war nett. Anfangs komisch, wie solche Situationen halt sind. Er ist auch nicht gerade der Unterhaltungskünstler, aber irgendwann haben sein Dad und ich den Draht zueinander gefunden und hatten ne Menge Spaß.
Er durfte auch zu hause schlafen, so dass wir den Abend nicht um halb zehn beenden mussten...
srcek
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Wir haben uns gestern getroffen. Ich war auf unserem Stadtfest, eigentlich wollte ich dieses Jahr nicht hin, weil ich Angst hatte, zu viel an letztzs Jahr zu denken und wie es mit ihm war. Spontan hatte ich mich aber dann umentschieden und mich mit 2 Freundinnen verabredet. Tja, und dann sind wir uns über den Weg gelaufen - hatte mir schon überlegt, dass es passieren könnte, wenn er denn einen relativ normalen Tag hätte. War komisch, er blieb stehen, hatte mich schon vom Weiten gesehen und dann fingen wir an uns zu unterhalten. Er hatte sich auch schon Gedanken darüber gemacht, dass wir uns treffen könnten, und ich hatte auch ein Gefühl als ob er es irgendwie wollte, obwohl er nicht sicher war, ob er nicht Angst oder ähnliches verspüren würde. Ich war total nervös, was er auch merkte. Meine Freundin ging dann weg, fand ich sehr lieb von mir, und er machte keine Anstalten, wegzugehen. Kurzum, er lud mich ein, was trinken zu gehen, und wir redeten über 2 Stunden miteinander. Erst darüber, wie es mir geht, dann wie es ihm geht. Er kämpft und er ist alleine, naja, hat seine Familie und die Therapie. als ich ihm sagte, mich habe er jederzeit - als Freundin, hat er mich nur angeguckt und gesagt, dass er mich nie als nur "Freundin" sehen kann. Sobald wir wieder Kontakt hätte, würde er wieder alles ernst nehmen, weil er mich dann mit allen vieren halten will. Deshalb auch keinen telefonischen Kontakt.
Mann, man merkt, dass hier eine Anziehung besteht, man unterhält sich bestens, aber es geht momentan halt nicht
Als er dann nach Hause ging, habe ich ihn gesagt, er soll mir sagen, wenn er nicht will, dass ich ih ab und zu schreibe. Er möchte das, aber nicht zu oft. Ich hab ihm auch gesagt, dass ich ihn nicht verlieren will, und er meinte, so werde ich ihn nicht verlieren, wenn wir aber wieder das versuchen würden, was wir schon drei Mal hatten, dann würde ich ihn verlieren.
Es tut mir so weh zu sehen, wie er leidet und sich ein normales Leben wünscht. Und ihn so alleine zu sehen!! Aber er kann momentan nicht anders, und er hat es mir auch gut erklärt, warum wir lieber so einen einseitigen Kontakt fürs erste beibehalten sollten. Vielleicht treffen wir uns wieder zufällig, so hat er wenigstens nicht das Gefühl, dass ich von ihm mehr verlange.
Warum muss manchmal nur alles so kompliziert
sein??
Es war schön, ihn nach so langer Zeit zu sehen, aber auch sehr traurig, da ich nicht weiss, wann ich ihn jetzt wieder sehe oder höre.

Danke fürs Mitlesen

Daniela
HexHex
Beiträge: 48
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Hallo,
da bin ich wieder.
Sorry, dass jetzt erst eine Antwort kommt, war eine Woche nicht online.
Das der Treff schön und gleichzeitig hart war kann ich gut verstehen.
Aber er war wenigstens sehr ehrlich und eigentlich ist es ja ziemlich gut, dass er versucht erstmal mit sich selber wieder klar zu kommen. Auch wenns Dir weh tut.
Wie ging es Dir die Tage nach dem Wiedersehen? Bestimmt noch mehr Sehnsucht als sonst, nicht wahr?

Viele Sonnengrüße!
srcek
Beiträge: 62
Registriert: 8. Dez 2006, 20:55

Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Weisst du, bis zur Mitte der Woche hatte ich einen unglaublichen Schwung, so als ob mir dieses Treffen neue Kraft gegeben hat.
Gestern gings mir dann aber wieder schlechter bzw. ich war nur noch traurig. Obwohl ich gemerkt habe, dass ich ihm nicht gleichgültig bin - man braucht so verflixt viel Kraft und GEDULD!!
Manchmal kommen dann halt die Gedanken, wie lange noch? Wann wird er wieder wenigstens im stande sein, um mit dir zu telefonieren? Fragen über Fragen. Und manchmal verliere ich den Mut. Aber schein wohl ein Stehaufmännchen zu sein. Diese Mutlosigkeit ab und zu kommt nun mal, kein Wunder nach 5 Monaten nur einseitigem Kontakt.

Wie geht`s dir denn so?

Liebe Grüsse
Daniela
HexHex
Beiträge: 48
Registriert: 4. Jul 2007, 15:54

Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Guten Morgen,
stimmt, davon dass Du ihm nicht gleichgültig bist und ihm die Situation so auch nicht gefällt, kann man nach Eurem Treffen wirklich ausgehen. Das ist auf der einen Seite sicher ein schönes Gefühl auf der anderen Seite macht es das Ganze noch schwerer, oder? Da ist jemand den liebt man, man merkt/weiß, dass er ähnlich fühlt und trotzdem geht es nicht...
Ich hoffe, Du hast noch weiter viel Kraft und Geduld! Solange Du dabei Dein eigenes Leben nicht vergißt!!
Mir geht es eigentlich ganz gut. Aber ich grübel trotzdem ständig. Weißt Du, bei uns ist es so, dass ich sicher sein kann, dass er die Beziehung will. Wir hatten ja bis zu seinem ersten Aufenthalt in der Klinik nicht wirklich viel Zeit uns kennen zu lernen, hatten ein paar Anlaufschwierigkeiten, weil jeder weiter sein Ding durchziehen wollte, obwohl man zusammen war. Jetzt merke ich, dass er immer mehr bereit dazu ist diese Beziehung zu leben, zu reden, Dinge abzuklären, etc.
Eigentlich sehr schön, nicht wahr!? Was mir Angst macht ist, dass er zwar immer Lust hat mich zu sehen oder was mit mir zu unternehmen, er aber den Rest seiner Zeit in erster Linie schläft und sich zu nichts motivieren kann. Momentan hat er bis mittags Programm in der Klinik, Ergotherapie, Gesprächstherapie, etc. Wenn er dann zu hause ist, hängt er ab und fängt wieder an zu grübeln.
Ich habe einfach Angst, dass er sich zu sehr auf mich einschießt. Verstehst Du was ich meine? Ich denke, es ist nicht gut, dass er sich von allem ausser mir zurückzieht.
Und was auch immer mehr zum Problem wird, ist meine Vorstellung von der Zukunft. Ich bin 36, hätte eigentlich ganz gerne Kinder, aber das ist gerade das völlig falsche Thema. Er weiss nicht, wie sein Leben weiterläuft, wie soll er da so wichtige Entscheidungen, wie die ein Kind in die Welt zu setzen treffen?
Und wie Du selber schreibst, weiß niemand wie lange es dauern wird, bis man auch über solche Dinge wieder gemeinsam nach denken kann. Wie lange muss man Geduld haben, kann man zurück stecken und warten?
Zwiespalt ohne Ende!

Sonnige Grüße!
srcek
Beiträge: 62
Registriert: 8. Dez 2006, 20:55

Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Kann deinen Zwiespalt sehr gut nachvollziehen. auch ich habe endlich den Wunsch nach einer richtigen ernsten Partnerschaft und auch Kindern. Gehe auch schon auf die 30 zu
Das ist ja das Schwierige, wie lange dauert das noch und wer weiss eigentlich, was danach geschieht?? Kann verstehen, dass du grübeln tust. Ich grübele auch momentan recht viel. Vielleicht manchmal zu viel.
aber das bringt einen leider auch nicht weiter, man muss für sich herausfinden, ob man diese Situation mitmacht, ohne zu wissen, was passieren wird. Zumindest bei mir ist es schwierig es anders zu sehen, da er die Beziehung momentan einfach nicht führen kann, aus Angst, da er nicht stabil genug ist. Momentan habe ich noch die Kraft, versuche mein Leben zu leben, obwohl ich mich auch manchmal im Stich gelassen fühle.
Meiner hat eher weniger geschlafen, er hat sich zwar auch eigentlich nur mit mir getroffen, aber er hat immer etwas gearbeitet. Also, wenn er von der Arbeit kam, hat er zu Hause sich immer eine Beschäftigung gesucht, und das tut er jetzt auch noch.
Ich finde es auch nicht unbedingt gut, dass er sich so auf dich fixiert. Er muss doch sich finden und das Leben anfangen zu leben. Aber vielleicht hilfst du ihm ja sehr dabei, und er vertraut dir, was doch positiv ist. Ich denke, jeder depri versucht anders damit klarzukommen. Dem Einen passt die Beziehung, dem Anderen ist sie zu viel.
Naja, weiss nicht so recht, ob das so klug ist, was ich da geschrieben habe

Liebe Grüsse Daniela
HexHex
Beiträge: 48
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Guten Morgen,

ja ja, die tickende Uhr... Wie gesagt, mich beschäftigt das sehr und ich habe ein bisschen Angst, dass ich jetzt alles "mit mache" und darauf warte, dass alles gut wird und er irgendwann merkt, dass Beziehung eigentlich gerade gar nicht geht und mich abserviert.
Momentan kann ich mir das nicht vorstellen, aber weiss mans denn? Letzte Woche fragte ich ihn morgens, wie es ihm geht. Nach aussen hin sähe ja alles gut aus. Er meinte, yes mir geht es gerade total gut, hoffen wir mal dass es so bleibt. Abends hab ich angerufen und er war das komplette Gegenteil, wollte nicht reden, hatte nichts zu sagen, alles war doof. Puh! Und das in nur wenigen Stunden...
Auf der anderen Seite kann ich doch jetzt nicht sagen, ich lieb dich zwar, aber ich trenne mich jetzt trotzdem mal auf Verdacht von dir, weil ich nicht weiss wie es weiter gehen wird...

Aaaahhhhhh! Manchmal würde ich am liebsten ganz laut schreien!

"Meiner" war gestern mit einer Freundin verabredet. Eigentlich sollte ich mit, aber ich kann die Frau nicht leiden. Ausserdem musste ich lange arbeiten. Heute morgen kam eine SMS von, er sei lange unterwegs gewesen und es war schön. Mmm, komisch bei mir fängt er ab neun an zu gähnen und kann immer nur schlafen. Letzte Woche war eine ähnliche Situation. Ich war in der Schweiz, er hat seinen Geb. mit Freunden nach gefeiert, musste komischerweise nicht wie sonst immer, um zehn zurück in die Klinik sondern konnte bis halb eins feiern.

Na, vielleicht sollte ich mir seiner doch gar nicht so sicher sein, wie ich es bin!?

Keine Ahnung. Wie Du schon schreibst, man grübelt vielleicht irgendwann einfach zu viel...

Ich wünsche Dir einen schönen Tag!
Es macht Spaß sich mit Dir auszutauschen!

Bis morgen!
srcek
Beiträge: 62
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Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Ja, das mit dem Sichersein kann ich sehr gut nachvollziehen. Wir hatten letztes Jahr um diese Zeit so eine enge Bindung aufgebaut, und schwupps, Ende August, von heut auf morgen, war alles vorbei. Er konnte einfach nicht mehr. stand nur noch unter Druck, wenn wir uns sehen "mussten". War mir damals relativ sicher, dass wir das Schlimmste hinter uns hätten, aber da habe ich wohl ziemlich daneben gelegen
Das sind halt meine Erlebnisse und ich hoffe, dass du diese nicht erleben musst!!
Danach ging er auch ab und an irgendwohin, auf irgendwelche Feiern, manchmal ging es gerade so, ab und zu ging es ihm prima, und bei unserem Treffen konnte er es maximal drei Stunden mal "aushalten".
Naja, dieses Mal war es ja so, dass ich echt das Gefühl hatte, er wollte auch nicht gehen, zumindest am Anfang. Als es dann zum Thema Kontakt kam, denke ich mal, war ihm das nach einer gewissen Zeit zu viel.
Man fragt sich schon ab und an, ob dieses Warten auch einen zum erwünschten Ziel bringt. Aber solange man noch Hoffnung hat- tja, GEDULD und nochmals GEDULD + viel, viel KRAFT!
Weisst du, vielleicht fühlt er sich mit Anderen "freier", ich meine, er denkt vermutlich, die erwarten nichts von mir, meine Partnerin der muss ich aber doch etwas zurückgeben, auch wenn ich nicht immer in der Lage bin?!

Auch mir macht unser Austausch Spass und tut echt gut

Wünsch dir einen netten Abend!
Daniela
srcek
Beiträge: 62
Registriert: 8. Dez 2006, 20:55

Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Ja, das mit dem Sichersein kann ich sehr gut nachvollziehen. Wir hatten letztes Jahr um diese Zeit so eine enge Bindung aufgebaut, und schwupps, Ende August, von heut auf morgen, war alles vorbei. Er konnte einfach nicht mehr. stand nur noch unter Druck, wenn wir uns sehen "mussten". War mir damals relativ sicher, dass wir das Schlimmste hinter uns hätten, aber da habe ich wohl ziemlich daneben gelegen
Das sind halt meine Erlebnisse und ich hoffe, dass du diese nicht erleben musst!!
Danach ging er auch ab und an irgendwohin, auf irgendwelche Feiern, manchmal ging es gerade so, ab und zu ging es ihm prima, und bei unserem Treffen konnte er es maximal drei Stunden mal "aushalten".
Naja, dieses Mal war es ja so, dass ich echt das Gefühl hatte, er wollte auch nicht gehen, zumindest am Anfang. Als es dann zum Thema Kontakt kam, denke ich mal, war ihm das nach einer gewissen Zeit zu viel.
Man fragt sich schon ab und an, ob dieses Warten auch einen zum erwünschten Ziel bringt. Aber solange man noch Hoffnung hat- tja, GEDULD und nochmals GEDULD + viel, viel KRAFT!
Weisst du, vielleicht fühlt er sich mit Anderen "freier", ich meine, er denkt vermutlich, die erwarten nichts von mir, meine Partnerin der muss ich aber doch etwas zurückgeben, auch wenn ich nicht immer in der Lage bin?!

Auch mir macht unser Austausch Spass und tut echt gut

Wünsch dir einen netten Abend!
Daniela
HexHex
Beiträge: 48
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Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Guten Morgen,

gestern war ein guter Tag, manchmal hilfts anscheinend wirklich, wenn man das Grübeln abstellt...

Und mit einer Sache hast Du ganz bestimmt recht. Wenn er seine Freund trifft, seinen Alltagstrott lebt, sich auf nichts Neues einstellen muss, dann ist es einfacher für ihn als Zeit mit mir zu verbringen.
Er weiss, dass es mir wegen ihm auch manchmal nicht so toll geht, er weiss, dass ich Erwartungen habe und vor allem kennen wir uns ja nach wie vor nicht wirklich und es ist nichts selbstverständlich bzw eingespielt. Ich kann schon verstehen, dass er mit den "alten" Leuten einfach mal abschalten und durchatmen kann.
Mit Abstand betrachtet zumindest. In der Situation an sich fängt man dann an an sich selber zu zweifeln und fragt sich, was man falsch macht und warum er mit anderen mehr Zeit verbringen will.

In den nächsten Tagen haben wir einiges zusammen geplant. Ich bin sehr gespannt, ob alles funktioniert oder ob es ihm irgendwann wieder to much wird und er sich zurück zieht...

Lieben Gruß
srcek
Beiträge: 62
Registriert: 8. Dez 2006, 20:55

Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Hallo!

Ja, man braucht sich auf nichts Neues einzustellen, keine Erwartungen,Schuldgefühle dem Partner gegenüber - da kann man schon verstehen, dass es ihm zu viel wird.

Meiner hatte eine 4-jährige Beziehung, in der er dann erkrankte. Diese Beziehung konnte er halbwegs in Stand halten.
wir lernten uns kennen, als er gerade mit seiner Therapie anfing, und daher meinte die Therapeutin mal zu ihm- auf seine Frage, warum er mit mir so Probleme hätte, die Beziehung zu führen- weil ich für ihn neu bin.
Tja, man findet sich damit irgendwie ab, tut aber dennoch weh. Er hatte mir öfter mal gesagt, warum haben wir uns nicht vor Jahren kennengelernt, als er noch nicht depressiv war.

Ich drücke die Daumen, dass eure Unternehmungen klappen und harmonisch werden!!

Liebe Grüsse
HexHex
Beiträge: 48
Registriert: 4. Jul 2007, 15:54

Re: Hilferuf

Beitrag von HexHex »

Guten Morgen,
schrieb ich gestern, dass es ein guter Tag war? Ha ha ...
Hab den ganzen Tag nichts von ihm gehört. Hab morgens SMS geschrieben, ob wir nach dem Dienst zusammen laufen gehen. Null Reaktion, wenn man bedenkt, dass sein Handy an ihm festgewachsen scheint, ist das ziemlich ungewöhnlich. Nachmittags noch mal versucht. Wieder nichts. Da man sich, auch wenns gar nicht nötig ist, immer Sorgen macht, dass vielleicht wieder was passiert ist, hab ich gegen Abend angerufen. Er ging auch munter ans Telefon, sein Handy sei kaputt, er hätte mir ja mal ne SMS schreiben wollen, aber das habe dann halt nicht geklappt.
So so, sehe ich es komplett falsch, dass man in einer Partnerschaft tagsüber auch einfach mal kurz anrufen kann? Dass man sich vielleicht zumindest abends mal auf dem Festnetz meldet, wenn das Handy kaputt ist, um Bescheid zu geben. Oder auch um nur mal zu fragen, wie der Tag denn so war?
Ich kapiere das nicht. Wahrscheinlich hat er Festnetz und Büronummer von mir auch nur im Handy gespeichert, tja dann kann man sich halt nicht melden ...
Er hat mir mal irgendwann gesagt, dass ihm noch nie jemand so nah war wie ich. Wenn er vorher sowas noch nie erlebt hat, dann hat er wohl in der Tat keine Ahnung, wie man eine Partnerschaft leben kann bzw. wie man sie mit Kleinigkeiten beleben kann. Er freut sich, wenn ich mich einfach mal melde zwischendurch, ohne Grund. Aber von ihm kommt sowas nie. Er denkt über alles nach, es muss immer einen Grund geben, wenn man sich meldet, einfach mal so sagen "hey denke gerade an dich" das scheint nicht zu gehen. Aber machen solche Kleinigkeiten eine Partnerschaft denn nicht aus???
Nach dem gestern nichts kam, habe ich ihn, auch per SMS gefragt, ob wieder irgendwas ist, er mir einfach kurz nen Tipp geben soll, was gerade wieder komisch ist, damit ich nicht vorm Handy hocke und auf eine Meldung warte. Manchmal ist es ja so, dass er einfach ein paar Tage keine Lust hat.
Ok, wenn sein Handy kaputt ist, dann kann er nicht wissen dass ich ihm geschrieben habe. Im Telefonat hat er dann aber gemerkt, dass ich mir wieder eine Mio. Gedanken gemacht habe und ich realtiv baff war, dass für alles total normal ist.
Dank der modernen Technik habe ich mitbekommen, wann meine SMS durch gingen. Die letzte SMS kombiniert mit dem Telefonat hätte, glaube ich, jeden anderen wenigstens zu einem "hey handy geht wieder, schlaf gut" gebracht. Von ihm kam NICHTS! Warum auch...
Wie ich das hasse!

Wochenendpläne ade...

Liebe Grüße
srcek
Beiträge: 62
Registriert: 8. Dez 2006, 20:55

Re: Hilferuf

Beitrag von srcek »

Guten Morgen!

Mann, dass tut mir leid!! Aber wie schnell sich doch Pläne ändern können...
Kann verstehen, dass du ein wenig enttäuscht bist, dass er nicht mal eine kurze Sms schreiben kann.
Meiner hat mir selten "mal so" etwas geschickt, und wenn war es für mich toll. Natürlich
Wir hatten bestimmte Tagen, wo er mich anrief und bestimmte Tage, an denen er mir mal ne Sms schickte. Er musste einfach diese festen Termine haben. Alles was dann mal etwas spontaner war, war, wenn er keine Probleme damit hatte, schön. Verabredungen ausserhalb dieser festen Tage oder kurze Sms.
Auch er hat mir sehr oft gesagt, dass er so eine enge Beziehung wie mit mir noch nie hatte. Schätze, dass das auch ein Punkt ist, der ihm trotz, dass es ihm gefällt, zu schaffen macht.
Hatte gestern auch keinen besonders tollen Tag, Wochenende naht...
Hatte meine Freundinnen mal gefragt, ob sie Zeit hätten, um sich mal kurz zu treffen. Trafen uns dann auch, aber ich muss immer den ersten Schritt tun. Warum können die sich denn nicht mehr melden? Ich komm mir schon vor wie Eine, die betteln muss, damit man sich mit ihr trifft.
Naja, genug gejammert

Wünsch dir trotz allem ein nettes Wochenende!!!

Daniela
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