Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Persönliche Kontakte, Forentreffen, lokale Stammtische
moonlight
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ein kleines Hallo

Beitrag von moonlight »

Hallo Schattenspiel,
wie geht es dir heute?
Hoffentlich mindestens ein klein wenig besser.

Mir geht's immer noch total elend.
Gestern Nachmittag war's ein wenig besser, aber dann kam eine Bemerkung meines Mannes.

Liebe Grüße
Moonlight
.

Es sind nicht die großen Feuden, die am meisten zählen. Es kommt darauf an, aus den kleinen viel zu machen. (J. Webster)
landei
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Kein Sonntags-Blues... nein, der Mittwochs-Blues..

Beitrag von landei »

Hallo Moonlight!

Heute geht es mir auch nicht so viel besser aber die Rückenschmerzen sind besser und ich habe letzt Nacht mal meine Dosis an Schlafmittel erhöht und tatsächlich fast ohne Alpträume durchgeschlafen.

Es mag blöde klingen aber ich bin heute sehr froh, das ich nicht nur Depressionen habe, sondern auch BL.
Denn, das mich die letzten Tage so viel depressiv gemacht hat und es mir so elend ging, das hat mich dann heute so aggressiv und wütend gemacht, das ich es tatsächlich geschafft habe ein paar Dinge voranzutreiben.

Und in einigen Denkweisen hin und wieder aus dem Teufelskreis ausbrechen konnte und alternativen gesehen habe. Die Umsetzung wird noch dauern aber ich hatte kurz das Gefühl, das nicht alles verloren ist und das es Hoffnung gibt.

wie heißt der Spruch so treffend:

Wenn du etwas wagst, kannst du etwas verlieren.
Wenn du nichts wagst, wirst du mit Sicherheit etwas verlieren.
Das größte Risiko ist es, nichts zu tun.

In dem Sinne!

LG Schattenspiel
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

( Franz v. Assisi )
jujumaus1972
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von jujumaus1972 »

hallo schattenspiel, hallo moonlight, ich habe mit großer betroffenheit eure threads gelesen. ich habe angefangen zu heulen. ich kenne diesen schmerz alleine zu sein nur zu gut. was mich am meisten getroffen hat, war, das es noch andere gibt, die sich selber zerstören indem sie keine beziehung haben bzw. sie erst gar nicht aufbauen. mir geht es selber so. ich habe so eine dicke schutzschicht gebaut, das kaum einer dran kommt. hinzukommt, das ich hochsensibel bin. ich habe halt gelernt zu funktionieren aber wehe ich höre auf meine gefühle.ok, ich denke an euch
cu juju
namsté
landei
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von landei »

Hallo Juju!

Einsamkeit und Beziehungsunfähigkeit sind ein wichtiges Thema bei meiner Krankheit.

Ich hätte gerne eine feste Beziehung aber ich verliebe mich instinktiv in die falschen Männer

Im Grunde bin ich ein absolutes Weichei aber ich strahle wohl eher Selbstsicherheit und Stärke aus.. mein Innenleben paßt nicht zu meinem Außenleben.. ich möchte so gerne eine Art "Beschützer" zum Partner haben, der sich sorgt und sich kümmert aber diese Männer verlieben sich nicht in eine selbstsicher wirkende Frau!

Schutzschicht? Die habe ich mir in den letzten Jahren auch angefuttert, jetzt noch die ADs, die tragen ihren Teil bei zum Gewicht!

Dachte auch immer, ich wäre alleine auf der Welt mit diesen Problemen und es beruhigt mich etwas, das hier so viele Gleichgesinnte zu finden sind aber andererseits macht es mich auch traurig zu merken, wie viele Menschen unter Depressionen oder ähnlichem leiden und trotzdem ist Depression immer noch ein Tabuthema.

LG
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

( Franz v. Assisi )
ausdemEis
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von ausdemEis »

Einsamkeit und Beziehungsunfähigkeit sind ein wichtiges Thema bei meiner Krankheit.


Dito...


Ich hätte gerne eine feste Beziehung aber ich verliebe mich instinktiv in die falschen Männer


... und ich verliebe mich gar nicht erst. Unfähig.
jujumaus1972
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von jujumaus1972 »

hallo schatten hallo urmel, ich sehe auch eher aus wie eine selbstsichere frau, die alles managen kann, zu allem überfluß treibe ich auch noch kampfsport (in guten phasen). ja und kilos habe ich auch genug, das verstärkt ja die meinung. aber nur wenige wissen, das es wirklich eine schutzschicht ist. ich denke dann oft, das es fast nur oberflächige menschen gibt. geht denn alles nur auf das äußerliche? dadurch, das mann/frau anders wirkt, sprechen (wenn überhaupt) einen die falschen an. da muss man schon glück haben, jemanden zu finden. und natürlich noch die angst überwinden.
cu und ein schönes we
juju
namsté
Sunshine77
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo Ihr Lieben,

Möchte mich mal kurz in euren Thread einbringen denn dieses "Freundschaftsthema" begleitet mich nun auch schon eine ganze weile. Nach einigen negativen Erfahrungen bin ich im Winter irgendwann hier im Forum gelandet und auf ein paar ebenfalls betroffene hier gestoßen. Der Austausch tat zum damaligen Zeitpunkt richtig gut und ich konnte für mich einige neue Erkenntnisse gewinnen. Auch E-mail Freundschaften wurden versucht aufzubauen und es lief recht gut, aber langfristig muß ich doch zustimmen, daß die Menschen hier eben doch "anonym" sind und übers Netz ist es einfach nicht möglich den ganzen Blick über dein Gegenüber zu erhalten, das geht eben doch nur im persönlichen Kontakt.

Dennoch war auch diese Erfahrung für mich als Mensch wichtig und ich bin über diesen Prozess zu der Feststellung gekommen, daß man eben doch als allererstes mit sich selbst im reinen sein muß bevor man eine richtige Freundschaft aufbauen kann.

Zwangsläufig findet man hier gleichgesinnte, aber langfristig können die gegenseitigen Probleme zur Belastung werden und ich vermute mal die wenigsten Beziehungen hier im Forum würden auch tatsächlich in der realen Welt funktionieren, denn man hat ja oft genug genug eigene Probleme durch die Depression die man im Alltag bewältigen muß. Ich denke da ist eine Freundschaft allzu oft "überladen" wenn man eben mit sich selbst nicht im reinen ist und so spricht man zwangsläufig auch öfter die "falschen" Leute an. Ebenfalls denke ich muß der Druck unbedingt Freundschaften zu knüpfen raus aus der Suche, denn Tatsache bleibt nunmal, daß Freunde eine Stütze sein können oder manches erträglicher machen können, aber man immernoch alleine durch sein Leben und seine Probleme kämpfen muß. Es hat länger gedauert bis ich das begriffen habe, aber seitdem geht es mir auch was dieses Thema betrifft schon wesentlich besser. Hoffe ihr findet wonach ihr sucht!
Bleib dir selbst stets treu

ausdemEis
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Tini,

du hast wohl Recht.

Wahre Freunde findet man, wenn man sie nicht sucht.

Im Grunde weiß ich das auch. Leider verzerrt die Depression dieses Wissen. Und gerade jetzt sehne ich mich nach Freundschaft und Zusammenhalt. Logischer Schluss: Ich suche. Hier im Forum und in der Realität. Aber können es wahre Freunde werden?? Ich will dies nicht ausschließen, denn manchmal schweißen gemeinsame Erfahrungen ungemein zusammen, doch mache ich mich in dem Moment da ich meine, eine Freundschaft gefunden zu haben, von dieser so abhängig, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann. Wenn es in dieser Freundschaft mal kriseln sollte, fällt man sicher nur noch tiefer in die Depression zurück. Weil man eben vorher nicht mit sich im Reinen war.

Wahre Freunde findet man, wenn man sie nicht sucht.

So ist das wohl. Alles verdreht und verzerrt. Das macht mich traurig. Ich weiß um die Ausweglosigkeit dieser Suche, wenn sie nur in Abhängigkeit endet. Und dennoch wünsche ich mir nichts sehnlicher...

Es grüßt
das Urmel
moonlight
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Freunde, Freundschaften, Beziehungen

Beitrag von moonlight »

Ja, da hab ich so meine Probleme.
Ich habe Freunde, bin verheiratet und doch bin ich sehr verschlossen was meine Gefühle angeht. Ich habe Angst verletzt oder ausgelacht zu werden.
Ich möchte gerne offen sein, aber komme - bis auf wenige Momente - gegen mich selbst nicht an.
Aber in den letzten Tagen hab ich manches geschafft, dazu gleich mehr.

Liebe Urmel, du hast etwas gesagt, was mich sehr ins Nachdenken gebracht, mir etwas bewusst gemacht hat.

"....doch mache ich mich in dem Moment da ich meine, eine Freundschaft gefunden zu haben, von dieser so abhängig, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann...."

So geht es auch mir. Wenn ich das Gefühl hab, dass mich jemand mag, dann klammere ich mich regelrecht an diesen Menschen. Meine Gefühle halte ich dabei aber schön unter Verschluss.
Und wenn dann etwas nicht gut läuft - was normal ist, weil ich viel zu hohe Erwartungen und Hoffnungen habe - bin ich total traurig und ziehe mich zurück.
Ich hatte einige Zeit lang eine Freundschaft zu einem Mann, die mir so viel bedeutet hat. Er hat mir zugehört, war total verständnisvoll. Hat sich sogar intensiv mit meinen depressiven Phasen beschäftigt, um herauszufinden, wann sie kommen und warum und wie er mir helfen kann.
Er hat mir so gut getan. Umgekehrt habe ich gemerkt, dass ich ihm auch sehr viel geben kann.
All das war so schön. Und bei ihm habe ich mich auch Stück für Stück wieder geöffnet. Es lag an ihm, er war geduldig und liebevoll.
Dann mussten wir diese Freundschaft aufgeben, aus Gründen, die in seiner Familie lagen.
Ich habe es aber auch nicht geschafft ihm ganz deutlich zu sagen, was er - bzw diese Freundschaft - mir bedeutet und dass ich ihn, unsere Freundschaft nicht verlieren will.
Ich glaube, zum einen, weil ich Angst hatte, dass er irgendetwas darauf sagt, was ich nicht aushalten kann und zum anderen, weil in mir ganz fest verankert ist, dass ich es nicht wert bin und dass es mit mir eh keiner auf Dauer aushalten kann.
Ich bin ihm dankbar, weil er es geschafft hat, dass ich mich öffne und ein Stück weit lerne zu vertrauen.
Übrigens habe ich diesen Mann auch über das Internet kennengelernt, grad auch, als es mir ganz, ganz elend ging.
Es ist möglich, Freundschaften auf diesem Weg zu schließen.

Ich habe oben erwähnt, dass ich in den vergangenen Tagen manches in Bewegung gebracht habe. Ja, für mich ist es wesentlich.
Eine Freundin hat mich angesprochen, wie es mir geht. Ich habe endlich den Mut gehabt ihr zu sagen, dass es mir schlecht geht und warum.
Und ich bin so froh drüber.
Sie hat mir zugehört. Wir haben intensiv drüber geredet.
Anschließend ging es mir viel besser.
Nun weiß sie, warum ich oft so abweisend und zurückgezogen bin.
Ich brauche mich nicht mehr zu verstecken, weil sie Verständnis hat.
Ebenso offen war ich zu einem befreundeten Ehepaar - mit dem gleichen Ergebnis.
Ich habe ein recht schlechtes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter.
Sie hat letztens angerufen und mich ebenfalls gefragt wie es mir geht. Okay, bei ihr war es mehr rhetorisch gemeint. Trotzdem habe ich den Mut zusammen genommen und ihr gesagt, dass es mir schlecht geht und ich gern mal mit ihr in Ruhe drüber reden möchte.
Ich hab schon Angst, dass sie geringschätzig antworten, mich verletzen wird. Aber ich habe mir vorgenommen, da durch zu gehen.
Auch ohne dieses Gespräch hat sie oft genug etwas gesagt, was mich sehr getroffen hat.

Vielleicht müssen wir einfach den Mut haben den Schritt nach vorn zu gehen, ins kalte Wasser zu springen.
Schlecht geht es uns doch auch so.
Und wenn wir diesen Schritt wagen, dann haben wir die Chance, dass es besser wird.

Bzgl. Verschiedenartigkeit der Freundschaften bzw. Menschen denke ich, dass es wichtig ist, dass wir zu Menschen Kontakt haben, die die gleichen Probleme haben wie wir, weil sie uns einfach besser verstehen können. Oft auch im Vorfeld schon manches kommen sehen.
Wir können uns gegenseitig die Gewissheit geben, dass wir nicht allein sind, dass wir uns auch nicht schämen müssen für unsere Depressionen, Angstzustände usw.
Allein schon dieses Forum tut mir gut.

Ebenso wichtig - denke ich - sind aber auch Kontakte zu anderen Menschen, die uns einfach auch mal in ihrer typischen Art auf manches aufmerksam machen können, durch die wir auch mal (zumindest Momente) ein anderes Leben entdecken.

Ich brauche Kontakte zu Menschen, die ich auch mal anschauen, berühren kann. Ist ganz wichtig für mich.
Aber ebenso gut tun mir Mail-Kontakte. Sie sind oft auf besondere Weise offen. Oft macht es Mut offener zu sein, wenn kein "Blickkontakt" da ist.

Liebe Grüße
Moonlight
.

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landei
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von landei »

Hallo Moonlight!

Entschuldige bitte, das ich so lange nicht geschrieben habe aber ich stecke zur Zeit in einer nächsten Phase und es geht mir nicht besonders gut.

Habe doch mit der Therapie angefangen und das hat mich sehr durcheinander gebracht und ich schleppe mich nur noch mühsam durch den Tag. Sogar das Aufstehen fällt mir morgens wieder schwer.

Immerhin hat sie mir einen Denkanstoß gegeben und nun kreisen meine Gedanken nicht mehr wirr, sondern beschäftigen sich mit dem einen Thema.

Das ist schon beruhigend, auch wenn es mir im ersten Moment sehr schlecht geht und ich gerade wieder versuche an die Oberfläche zu rudern.

Aber ich lese hier noch fleißig mit, mir ist derzeit nur nicht nach schreiben.

Viele Grüße
vom Schattenspiel
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

( Franz v. Assisi )
moonlight
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Re: Suche mal ein offenes Ohr....Einsam...

Beitrag von moonlight »

Liebe Schattenspiel,
du brauchst dich wirklich nicht entschuldigen, dass du so lange nicht geschrieben hast.
Auch bei mir gibt es Phasen, in denen ich kein Wort raus bringe.

Du hast eine Therapie angefangen? Das ist toll. Ich freue mich.
Wie kommt es? Hat eine (r) der Therapeuten doch noch zugesagt, oder hast du jemand anderen gefunden?

Kann ich mir denken, dass es dich durcheinander gebracht und dich geschafft hat. Bitte, sieh es positiv. Das, was dich unter der Oberfläche quält, wird nun endlich ans Tageslicht und endgültig fort von dir befördert.

Dass sie dir einen Denkanstoß gegeben hat, finde ich gut. Es schlaucht sehr, wenn die Gedanken immer in eine Richtung gehen. Aber wenn sie in alle möglichen Ecken gehen, man seinen Blick nicht mal auf etwas fixieren kann, finde ich das noch schlimmer.
Aber wenn es dich zu sehr schafft, dann ist eine Pause auch in Ordnung, ein zwischendurch-ablenken. Außerdem musst du das unbedingt dem Th. sagen.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.

Nimm dir die Zeit zum lesen und schweigen, die du brauchst. Und wenn du mal schreiben magst, dann freue ich mich sehr.

Alles Liebe
Moonlight
.

Es sind nicht die großen Feuden, die am meisten zählen. Es kommt darauf an, aus den kleinen viel zu machen. (J. Webster)
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