Wie verhalte ich mich am besten

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Lenora
Beiträge: 1
Registriert: 12. Apr 2007, 11:36

Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von Lenora »

Hallo,

mein Lebenspartner und ich sind vor 6 Wochen umgezogen. Kurz danach fing er an sich zu verändern. Ich hab es auf den Umzugsstress und seinen Nachtdienst geschoben. Als ich mit ihm geredet habe, kam auf einmal aus heiterem Himmel, sein Leben würde so keinen Sinn mehr machen und er wisse nicht ob er mich noch Liebe. Zwei Wochen hat sich das so hingezogen. Bis er gestern anfing, es ginge ihm sehr schlecht. Er hätte so viele negative Gedanken, wisse nicht wie es weiter gehen solle und er glaubt, er braucht Hilfe. Eine Freundin von mir hat Erfahrungen mit Depressionen und hat mir ein paar Adressen genannt. So bin ich auch hier her gekommen. Er möchte die Adressen gern haben. So war jedenfalls der Stand gestern. Natürlich werde ich sie ihm geben. Meine Frage ist nur, wie geht es jetzt weiter? Muss er da alleine durch? Soll ich him helfen? Was mache ich nur damit es ihm wieder besser geht? Vielen Dank für eure Antworten / Erfahrungen
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von tommi »

Liebe Lenora,

ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Es sind so viele Fragen offen. Vielleicht liest du hier im Forum noch ein wenig herum, damit du ein Gefühl für die Krankheit bekommst.

Was sehr positiv ist, dass er einsieht, er braucht Hilfe. Unterstütze ihn darin. Ein Anfang sind die Adressen und wenn er nicht in der Lage ist, selbst einen Termin zu machen, frage ihn, ob du es tun sollst.

Wichtig ist das Reden. Ich habe das Gefühl, dass er sich dir gegenüber recht gut öffnen kann. Schildere ihn auch deine Ängeste und Unsicherheiten. So entsteht Vertrauen und Verständnis.
Denke auch an dich und nicht nur an deinen Freund. Helfen kannst du ihm nicht, aber für ihn da sein. Das gelingt aber nur wenn es dir gut geht .

Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld.

Lieben Gruß
Tom
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von Hina1 »

Liebe Lorena,

auch ich kann Deine Sorgen gut nachvollziehen. Aber ich denke, der erste wichtigste Schritt ist schon getan, er hat die Einsicht, dass er Hilfe braucht. Alleine das ist für etliche über Monate schon eine unüberwindbare Hürde.

Tom hat ja schon das wichtigste geschrieben. Ich wollte Dir nur noch schreiben, dass es sehr sinnvoll wäre, wenn er gleich zum Facharzt, also Psychiater geht. Die Erfahrung zeigt, dass der Weg über den Hausarzt oftmals nicht der beste ist. Es gibt natürlich sehr wissende gute Hausärzte, das ist aber nicht immer so. Hier gab es schon so einige Berichte, wie die Dinge von Hausärzten eben nicht wirklich sinnvoll angegangen wurden.

Geholfen werden kann Depressiven nur von fachlich ausgebildeten Ärzten und Therapeuten. Du kannst ihn nur unterstützen. Vielleicht sogar bei einer Therapeutensuche. Der Facharzt erstellt die Diagnose und bespricht die weiteren Schritte - Medikamente, Therapie. Einen Therapeuten zu finden, ist aber leider nicht so einfach. Die Termine sind leider meist sehr sehr langfristig und es ist nicht sicher, ob die "Chemie" stimmt. Deshalb wäre es sinnvoll, gleich bei mehreren Therapeuten Termine zu machen, damit man nicht, wenn es nicht der richtige ist, wieder Wochen oder Monate lang warten muß. Absagen kann man schliesslich immer noch.

Für Dich ist es jetzt ganz wichtig, dass Du wirklich stabil und "positiv" bleibst. Damit hilfst Du Deinem Partner am meisten, denn er wäre damit restlos überfordert, wenn er sich auch noch um Dich Sorgen machen sollte. Gehe Deinem normalen Alltag nach, treffe Dich mit Freunden, vielleicht hast Du auch ein Hobby. Vernachlässige das alles nicht, denn Du brauchst viel Kraft und die kannst Du einfach nur aus positiven Eindrücken ziehen und Du musst auch mal an etwas anderes als an seine Krankheit denken können. Die Depression des Partners hat leider schon sehr viele mit in den Strudel gezogen aber das kann man vermeiden. Leider haben nämlich viele Angehörige das Gefühl, sie können doch nicht fröhlich durch die Gegend springen, wenn es dem Partner schlecht geht. Doch, sie können und sollten es auch so oft wie möglich. Du hast die Verantwortung für Dein Leben. Dein Partner hat seine für sich übernommen, indem er bereit ist, sich professionell helfen zu lassen.

Liebe Grüße
Hina
Muli
Beiträge: 5
Registriert: 13. Mai 2007, 19:47

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von Muli »

Hallo,
ich bin heute das erste Mal hier und möchte mich auch an die Sache rantasten. Denn wenn ich eines gelernt habe in den letzten Wochen ist es, das viel lesen über die Krankheit Depression und mit Personen deines Vertauens sprechen das wichtigste ist um mit solchen Lebenssituationen fertig zu werden.
Ich bin seit 11 Jahren mit meinem Mann zusammen und seit 7 Jahren sind wir verheiratet. Es war bei uns Liebe auf den ersten Blick damals und das hat sich auch in den letzten 11 Jahren nicht geändert. Bis ich im Januar diesen Jahres merkte das irgendetwas anders war. Aber wie das so ist im normalen Alltagstrott man merkt genau das was nicht stimmt aber man lässt es ertmal garnicht zu. Es wurde immer schlimmer das mein Mann sich immer mehr veränderte und ich irgendwann nicht mehr wusste wie ich überhaupt noch mit ihm umgehen soll. Als ich dann in meinem Urlaub der Sache auf den Grund gegangen bin und angefangen habe ihn zu löchern was denn mit ihm los sei, ob es eine andere Frau gibt, weil er sich mehr und mehr von mir zurück zog. Und immer wieder das Gespräch mit ihm gesucht habe, um so schlimmer wurde es. Er arbeitet von morgens bis abends, macht Überstunden und sieht immer zu das er bloß nicht nach Hause muß. Ich bin in der ganzen Zeit durch die Hölle gegangen, diese Ungewissheit, nicht wissen was los ist und immer mehr Rückzug meines Mannes in eine Welt in die ich nicht mitgehen konnte. Dann bekam auch ich diese so schmerzenden Sachen zu hören wie, ich wieß nicht ob ich dich noch liebe, ich weiß nicht wo du überaupt bist, ich weiß nicht wo ich dich zwischen all den Türen in meinem Kopf finden soll, ich weiß nicht hinter welcher Tür du bist oder ob du überhaupt noch da bist, ich fühle dich nicht mehr und und und. Ich könnte noch soviel weiter aufzählen. Man kann sich ja vorstellen das jeder dieser Worte sich wie ein Dolch in mein Herz gebort hat. Dann fing die Zeit an, dass er immer nur unterwegs war, hauptsache weg von zu Hause. Er sagte: Unser Haus erdrückt mich, unser Kind erdrückt mich ( Sorry, habe ich am Anfang vergessen zu erwähnen. Eine Tochter von 13 Jahren )du erdrückst mich. Die ganze Familie erdrückt mich. Unsere ganzen Freunde erdrücken mich. Ich muß raus. Und das machr er seit Wochen. Er ist immer unterwegs. Überall nur nicht zu Hause. Für uns hier ist das eine Qual die kaum auszuhalten ist, weil es früher auch nie so war. Seine Familie war ihm immer das wichtigste. Ich kam an die Grenze meiner Kräft und habe gedacht, es muß sich irgendetwas ändern. Aber was?
Mehr und mehr habe ich mir hin und wieder einen klaren Gedanken bei mir gesucht und angefangen im Internet zu lesen.
Es dauerte auch nicht wirklich lange bis ich zu dem Entschluss kam das mein Mann Depressionen hat. Vieles was ich gelesen habe passte auf ihn wie maßgeschneidert. Gewichtsverlust, Schlafprobleme, das Gefühl der Gefühlslosigkeit.......einfach unzählige Sachen. Fast zeitgleich sagte mein Mann zu mir:" Ich glaube ich schaffe das nicht alleine. Ich weiß überhaupt nicht wo ich anfangen soll an seinen sogenannten Baustellen in seinem Kopf zu arbeiten"
Dann habe ich die Chance genutzt und Arzttermine gemacht ( darum bat er mich )Dann erst Hausarzt der ihm schon mal ein Antidepri verschrieben hatte. 3 Wochen später Neurologe. Da noch keine Wirkung auf das Medi zu spüren war, vom Neurologen ein zweites Medi dazu.
Jetzt entlich merkt man erste Veänderungen an seinem Verhalten. Ein Lächeln, ein Leben in seinen Augen, ein Gespräch mit mir,einfach alles in allem ein schönes Gefühl.

Nun will ich erstmal Schluß machen, denn ich glaube ich würde noch unendlich weiter schreiben. Aber das wäre dann alles viel zu viel.
Aber ich möchte euch bei Gelegenheit gerne noch mehr schreiben.
Denn ich denke ich haben einen Weg gefunden mit dieser Krankheit umzugehen.

Ich hoffe ich finde hier ein paar Gesprächspartner. Würde mich echt freuen. Es gibt ja noch so viel zu erzählen.

Wünsche euch einen schönen Abend

Muli
Lenora schrieb:
> Hallo,
>
> mein Lebenspartner und ich sind vor 6 Wochen umgezogen. Kurz danach fing er an sich zu verändern. Ich hab es auf den Umzugsstress und seinen Nachtdienst geschoben. Als ich mit ihm geredet habe, kam auf einmal aus heiterem Himmel, sein Leben würde so keinen Sinn mehr machen und er wisse nicht ob er mich noch Liebe. Zwei Wochen hat sich das so hingezogen. Bis er gestern anfing, es ginge ihm sehr schlecht. Er hätte so viele negative Gedanken, wisse nicht wie es weiter gehen solle und er glaubt, er braucht Hilfe. Eine Freundin von mir hat Erfahrungen mit Depressionen und hat mir ein paar Adressen genannt. So bin ich auch hier her gekommen. Er möchte die Adressen gern haben. So war jedenfalls der Stand gestern. Natürlich werde ich sie ihm geben. Meine Frage ist nur, wie geht es jetzt weiter? Muss er da alleine durch? Soll ich him helfen? Was mache ich nur damit es ihm wieder besser geht? Vielen Dank für eure Antworten / Erfahrungen
tanjae
Beiträge: 14
Registriert: 23. Apr 2007, 19:48

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von tanjae »

Hallo Dikki1!

bei meinem Freund war es so, dass er mir von heute auf morgen eröffnet hat (weinend in einer Art Zusammenbruch), dass er nicht mehr weiß ob er mich noch liebt und die Trennung möchte. Er wüsste nicht mehr weiter und er wollte mich da nie mit reinziehen. Er zieht aus. Bamm, ich war wie vor den Kopf gestossen - keine Ahnung wo das herkam. Im Gespräch später hat er dann gesagt, dass er eine Therapie machen möchte, weil er denkt er hätte ein Burn Out Syndrom. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die letzten Wochen sehr schwierig mit ihm waren, dass er sehr gereizt war, sich immer mehr zurückgezogen hat.
Wir wohnen noch zusammen und er wird in zwei Wochen ausziehen. Im Moment ist er total distanziert, wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Nähe und zeigt absolut kein Mitgefühl für meine Traurigkeit. er ist total hart und abweisend - jedenfalls meistens. vor ein paar Tagen als es mir wieder schlecht ging, ist er aggressiv geworden und ihm sind Tränen in die Augen gestiegen "ich solle ihm keine Schuldgefühle einreden, er würde sich das auch nicht alles so einfach machen"...
Manchmal sagt er auch so Dinge wie, das macht er alles nur WEIL ich ihm so am herzen liege, im anderen Moment stösst er mich wieder weg und fragt mich, was ich von ihm will, wir wären ja schließlich getrennt...
dieses Hin und Her macht mich fertig.
Wie soll ich denn helfen? Er hat die Beziehung ja gleich beendet ohne mir eine Chance zu geben....in ganz wenigen Momenten merkt man, dass ich ihm nicht egal bin aber meistens ist recht hart und gefühllos.

In dieser Situation kann ich mich doch nur zurückziehen, oder ? Wie machst du / ihr das?
Du klingst weitaus zuversichtlicher...
Muli
Beiträge: 5
Registriert: 13. Mai 2007, 19:47

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von Muli »

Hallo Tanjae,

ich kann all das was du schreibst so unheimlich gut verstehen. Ich bin noch bis vor ein paar wenigen Wochen auch durch die Hölle gegangen, es ist alles so unheimlich schwer.

Mein Mann will im Moment zwar nicht ausziehen, aber das Thema haben wir auch schon durch. Vor Wochen sagte er auch das er Abstand braucht oder eine räumliche Trennung. Erst vor einer guten Woche hatten wir mal wieder so eine Situation. Es war einer der Tage wo ich nicht mehr wußte wie es weiter gehen soll und war mit den Nerven völlig am Ende. Ich habe versucht mit meinem Mann darüber zu reden. Was kam dabei raus? Mein Mann sagte: " wenn ich dir immer nur weh tue, ist es doch besser wenn wir uns trennen" Ich stand da und war am Ende.

Er war nicht mal in der Lage mich zu berühren oder anzufassen oder einfach nur zu trösten. Wie bei dir. Gefühlslos, kalt und ohne Regung. Das wäre früher nie so gewesen.


Ich habe einfach irgendwann angefangen mich über die Krankheit Depression gründlich zu informieren. Ich habe das Internet durchforstet und sämtlich Beiträge gelesen, im großen und ganzen widerholt sich zwar vieles, aber in jedem Artikel habe ich doch wieder aws neues gefunden.

Sehr intensive Gespräche mit Freunden und meiner Familie waren auch sehr wichtig. Alleine das ich jetzt hier schreibe bringt mir unheimlich viel. Alles einfach mal von der Seele schreiben.

Ich wollte am Anfang einfach nicht war haben, dass ausgerechnet mein so liebenswerter und lebenslustiger Mann eine Depression haben soll.

Dann kam der Punkt an dem ich wußte was mit ihm los ist, wollte es aber einfach nicht akzeptieren.
Damit ging es mir richig schlecht. Also habe ich an mir gearbeitet und mir gesagt, entweder ich fange an es zu akzeptieren oder ich gehe daran kaputt.

Es ist so schwer, aber es ist mir gelungen. Irgendwie habe ich es geschafft.

Vorher habe ich gedacht das ich Schuld an seinem Verhalten bin, ich bin Schuld das er mich nicht mehr liebt, ich bin Schuld das unsere Ehe den Bach runter geht. Aber nun weiß ich das nicht ich Schuld bin, sondern die Depression.
Mir geht es damit viel besser und wenn es mir besser geht, geht es auch meinem Mann besser und so lässt es sich auch wieder ein bischen entspannter leben.

Ich muß meinen Mann im Moment so nehmen wie er ist. Wenn er mal wieder einfach abends wegfährt( was ja ständig vorkommt) frage ich nicht mehr nach wohin er fährt und wann er wieder kommt. Ich versuche auch nicht mehr ihn ständig über`s Handy zu erreichen, wenn er was will wird er sich schon melden.
Und so halte ich es im Moment einfach gut aus.

Ich muß sagen, das natürlich auch die Antidepressiva die er seit dem 27.4. nimmt so langsam anfangen zu wirken und die Sache langsam etwas erleichtern. Ich habe am Anfang nicht geglaubt das die Medi`s wirken sollen und mir meinen mann zurück bringen sollen, aber nun glaube ich ganz fest daran. Wir sind jetzt noch auf der Suche nach einem geeigneten Terapeuten und dann hoffe ich das wir alles wieder in den Griff bekommen.


Ich wünsche uns unheimlich viel Kraft, für alles was noch vor uns liegt.

Ich würde dir gerne etwas von meiner neu gewonnenen Kraft rüberschicken.

Denn Kraft macht uns stark.
Stärke brauchen wir um das zu überstehen.

Ich hoffe das ich noch was von dir höre.

Liebe Grüße
tanjae
Beiträge: 14
Registriert: 23. Apr 2007, 19:48

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von tanjae »

tja, ich würde ja gerne stark sein und ihm beistehen, aber im moment habe ich nicht das gefühl, dass er meine hilfe überhaupt will. dein mann hat eingesehn, dass er hilfe braucht und nimmt auch medikamente. mein freund hat zwar ne therapie angefangen, weigert sich aber medis zu nehmen. die tatsache, dass dein mann nicht ausgezogen ist, zeigt ja auch, dass er das mit dir gemeinsam durchstehen will. genau das sehe ich bei mir / uns nicht. er ist von seiner entscheidung sich zu trennen und auszuziehen überhaupt nicht abzubringen - schließlich liebt er mich nicht mehr, da hilft auch kein reden und diskutieren.
Es mag sein, dass eine Depression an dieser Situation schuld ist, es kann aber auch sein, dass es nicht so ist. Ich weiß es einfach nicht. Ich sehe nur, dass er mich weg stösst und mir weh tut und das noch nicht einmal realisiert. Ich kann nicht einfach über alles hinweg sehen und sagen, "das ist die krankheit". Wenn ich ihm wichtig bin, dann muss er mir ein Zeichen geben - dann bin auch als Freundin für ihn da, bis es ihm besser geht. Wenn es ihm schlecht geht, sagt er ich wäre sein Rückhalt und er will auf jeden Fall Kontakt mit mir und dass er mir vertraut. Und wenn er sich so verhält wie jetzt (kalt und abweisend, verletzend), frag ich mich, ob das nicht einfach nur Selbstmitleid war.
Es ist alles so wirr...
ich geh nicht mehr auf ihn zu - er hat genug verletzt. wenn ich ihm wirklich wichtig bin (nach über drei jahren inniger Beziehung!), dann muss er es schaffen einen klitzkleine schritt auf mich zuzugehen...

Euch, dikki und lenora und hina, wünsch ich alles gute!
sahara
Beiträge: 3
Registriert: 19. Mai 2007, 10:56

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von sahara »

hallo tanjae,
ich habe ähnliches durchgemacht...
bei uns war es so, das mein freund ein auslandssemster gemacht hat und ich über seinen geburtstag hingeflogen bin...
am abend meiner ankunft war noch alles wunderbar, aber am nächsten morgen hat er wie aus heiterem himmel mit mir schluss gemacht. wir haben geweint, beide, aber er war nicht davon abzubringen.. daraufhin hat er mich in die nächste stadt in eine jugendherberge gebracht mir geld und seine kredikartennummer gegeben und ich musste zusehen, wie ich klarkomme... die 1 1/2 tage alleine in einem fremden land waren die hölle für mich..

wieder zuhause hat er sich tatsächlich ein paar tage später wieder bei mir gemeldet und ich habe es aus einem gefühl heraus zugelassen... ich hab ihm gesagt, dass ich für ihn da bin als freundin, egal was kommt.. und mittlerweile sind wir wieder zusammen und er meldet sich auch wenn es ihm schlecht geht..
ich denke, dass ist bis jetzt der größte fortschritt, dass er darüber redet..
was ich damit sagen will ist, dass wenn du ihm zu seite stehst, und ihm das auch unmisverständlich klar machst, dann hilfst du ihm sehr!
mein freund war damals sehr nah am suizid und ich hoffe, dass es nicht mehr soo schlimm wird.. halte dich damit aufrecht, dass er in so einem moment nicht anders kann und dass die liebe nicht so schnell stirbt!
ich hoffe das hilft dir ein bisschen..

nichts destotrotz muss ich mich jetzt damit beschäftigen, dass ich ihn irgendwie zu einem arzt bekomme... denn er ist der meinung, dass ihm sowieso niemand und nichts helfen kann..
also wenn da irgendjemand einen tipp für mich hätte ..
Muli
Beiträge: 5
Registriert: 13. Mai 2007, 19:47

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von Muli »

Hallo Tanjae,
habe es erst jetzt geschafft zu antworten. Auch bei mir ist zur Zeit wieder mal ein großes Durcheinander. Ich kann deine Einstellung verstehen, das du sagst er muß jetzt mal einen Schritt auf dich zu machen. Das habe ich auch versucht, aber wenn er in einer Episode steckt wird er das glaube ich nicht schaffen. Mein Mann sagte gestern zu mir" Wenn es mir etwas besser geht, bin ich so froh das du da bist. Wenn es mir schlecht geht, will ich nur das du gehst, damit ich dir nicht immer weh tue.
Dieses denken kann man als gesunder Mensch einfach nicht nachvollziehen.
Ich stehe in solchen Situationen auch immer da wie ein begossener Pudel und weiß nich twas ich davon halten soll.
Ich hatte in der letzten Woch auch gedacht das die AD`s anfangen zu wirken, ein paar Tage ging es ihm etwas besser und nun fühlt er sich wie vor 6 Wochen bevor er angefangen hat die AD`s zu nehmen. Ein ständiges auf und ab. In den letzten Tagen wieder mehr ab, ich glaube richtig ist das auch nicht. Nach 4 Wochen sollte sich doch wohl langsam eine gravierende Besserung zeigen. Das ende vom Lied, er ist wieder immer alleine unterwegs, hauptsache weg. Er sitzt dann stundenlang ganz alleine irgendwo. Es ist so schwer nachzuvollziehen was in den Köpfen vorgeht.
Wie du merkst schwankt auch meine Stimmung etwas nach unten, vor ein paar Tagen ging es mir noch viel besser, aber was soll ich tun? Ich weiß es nicht.

Grüße aus dem sonnigen Oldenburg
tanjae
Beiträge: 14
Registriert: 23. Apr 2007, 19:48

Re: Wie verhalte ich mich am besten

Beitrag von tanjae »

Hallo!

ja, ich weiß, dass er nicht anders kann. Ich weiß auch, dass ich im Moment nicht mit rationalen Argumenten zu ihm durchdringe.
Obwohl ihm schon klar ist, dass seine Gemütslage nicht "normal" ist, deswegen will er ja auch die Therapie machen.
Im Moment sieht er einfach alles negativ und ich befürchte es wird ein hartes Stück Arbeit bis er aus diesem Teufelskreis der negativen Gedanken rauskommt. Ich finde es sehr schade, dass er diese Krise ohne mich (oder zumindest ohne mich als Partnerin) durchstehen will. Aber im Moment sieht er wohl auch nicht, dass das irgendwann wieder vorbeigehen könnte. Ich weiß, dass ich ihm wichtig bin, aber das merkt man nur noch an Kleinigkeiten und mit denen muss/werde ich mich erstmal zufrieden geben. Ich will, dass er das Gefühl hat, dass ich im HIntergrund immer da bin ohne ihm auf die Pelle zu rücken. Ich hoffe, ich schaffe das.
Bevor er auszieht, werde ich ihm das in einem ruhigen Gespräch auch nochmal sagen, aber bis dahin lass ich ihn erstmal in Ruhe.
Ich liebe ihn. Ich weiß nicht, ob er mich irgendwann wieder lieben wird (oder die Liebe wieder spüren wird), aber ich will, dass er das gut übersteht.
Ich muss dazu sagen, dass sich meine Freundinnen sehr gut um mich kümmern. Denn wenn es mir gut geht, kann ich ihm eine viel bessere Hilfe sein, als wenn ich in Liebeskummer versinke.

Danke für eure Erfahrungsberichte!

...und weiterhin viel positive Energie und Zuversicht wünsch ich euch.
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