Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

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tato
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Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von tato »

Was passiert eigentlich, wenn die einzelnen Anwendungen, die man in einer Reha bekommt, zu anstrengend bzw. nicht zu bewältigen sind? Erwarten die von einem, dass man bis zum weinerlichen Zusammenbruch mitmacht oder kann man sich auch mit den Worten "mir wirds gerade hier zuviel" ausklinken? Und: Wenn ich mal einen schlechten Tag habe und nicht aus dem Bett komme, was mag dann passieren? Lassen die einen dann in Ruhe oder wird man quasi "rausgeprügelt"? Wie waren da eure Erfahrungen, ggfs. auch von Mitpatienten.
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
Kiesch
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von Kiesch »

Hallo Torsten,

kann ja nur von mir selber sprechen und da war es eigentlich so, dass man am Anfang eh eine gewisse Eingewöhnungszeit bekommt und nicht direkt ran muss.
Ich glaube die erste Woche habe ich garnix getan.

Dann habe ich mit meinem Betreuer besprochen, was für mich sinnvoll wäre und was ich ausprobieren möchte.
Eigentlich wollte ich nur meine Ruhe haben, aber das hätte ich auch zu hause durchziehen können.

Das tolle war eigentlich, dass man einen Teamgeist entwickelt und die anderen Patienten auch dafür sorgen, dass man eben nicht im Bett liegen bleibt.
Man lernt viele Gleichgesinnte kennen und fast jeder ist in einem anderen Stadium und das hat jedenfalls mich angespornt, mich an die jenigen zu halten, die mir vorraus waren.

Und dann war es einfach unheimlich toll zu erfahren, was in einem steckt.

Sicher war dieser Rehaufenthalt kein Spaziergang, aber auf mich eingeprügelt hat niemand*gg*

Du wirst einen Ansprechpartner haben und auch mal eine Auszeit nehmen dürfen, aber man muss eben drüber Reden und das ist auch sehr wichtig für deinen Erfolg.

Wie gesagt...........meine Erfahrungen, also mach dich nicht irre, lass es einfach auf dich zukommen, denn zwingen kann man dich eh zu nichts, nur mitarbeiten solltest du schon.

skippie
Twinkle
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von Twinkle »

hallo torsten!

wenn ich deine beiträge lese, beschleicht mich das gefühl, dass du keinen bock auf die reha hast und dafür auch bereit bist alle register zu ziehen. http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1177406875

in den kliniken, in denen ich war gab es da ganz klare regeln.

wenn jemand wirklich mal nicht konnte und es zuviel wurde (ist äußert selten passiert), dann konnte sich derjenige aus dem laufenden programm auskliniken, wurde jedoch vom pflegepersonal "betreut".

dass es für jemanden mit depris schwierig ist, sich zu motivieren und aktiv zu bleiben, das ist allen ärzten bekannt. genau deshalb wird schon darauf geachtet, dass man aktiv bleibt.

verweigert man die mitarbeit, egal ob mit oder ohne theatralische szene, hat das letztendlich mit 100%iger sicherheit konsequenzen. soetwas kommt auch in den abschlussbericht und gibt auch probleme im falle eines rentenantrages o.ä.

vielleicht solltest du nicht gleich von vorne herein ablehnen was du nicht kennst. insziniere doch nicht schon vorher wie du dich wann verhalten wirst, du weißt doch garnicht was auf dich zukommt. diese ganzen negativ annahmen von dir machen es dir auch nicht leichter.

gruß
twinkle
tato
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von tato »

Twinkle, genau dass ist es, wovor ich unheimliche Angst habe, dass mir jemand vorwerfen könnte, ich würde mich nicht auf irgend etwas einlassen wollen. Dass ich mich z. B. von vornherein gegen eine Therapie wehre, ohne sie angetreten zu haben. Also genau das, was du beschreibst bzw. mir (leicht) vorwirfst. Im Moment ist es leider noch so, dass das morgendliche Aufstehen eine große Hürde ist, zusätzlich kommt noch eine Angst vor einer anderen schlimmen Schmerzkrankheit. Ich möchte eine Reha machen um gesund zu werden. Verstehe mich nicht falsch, ich strebe keine Rente an. Du musst es Dir so vorstellen: Verlange mal von einem, dem ein Bein fehlt, er solle ohne Gehilfe an einem Marathon teilnehmen. So oder so ähnlich fühle ich mich. Ich trete jedoch meinen "Marathon" trotzdem an, nur weiß ich nicht, ob man wirklich das Setting "aushalten muss" oder ob es auch einmal Möglichkeiten zum Rückzug gibt. Reha oder Krankenhaus ist ja nun doch schon etwas anderes, wenn auch noch Erwerbsinteressen bestehen.
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
Twinkle
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von Twinkle »

hallo torsten!

ich verstehe wohl, dass du angst hast und unsicher bist. nichts desto trotz, in den beiträgen schreibst du von vorne herein, du schaffst es nicht, du kannst es nicht, du möchtest dich rehaunfähig schreiben lassen, u.ä. wie soll man da etwas anderes rauslesen?

dass das morgentliche aufstehen ein problem ist, kennt jeder der depressionen hat oder hatte. genau da wird angesetzt, dass der kreislauf durchbrochen wird.

du solltest dir selbst bei der reha die chance geben, dich auf den weg zu begeben die depression zu überlisten und besiegen. dafür muss man sich eben an regeln halten, auch wenn es noch so schwer fällt und es kann keiner für dich tun.

zu deinem vergleich:
dir fehlt kein bein, du bist depressiv
außerdem geht es nicht darum einen marathon zu laufen, sondern aufzustehen, dich überwinden und mitmachen soweit es geht. wenn du das alles tust, wird dir auch keiner übel nehmen wenn du mal ne auszeit brauchst. solltest du aber vorher schon sagen was alles nicht geht, was du alles nicht kannst und schaffst, dann wird dir wohl kaum verständnis entgegen kommen.

gruß
twinkle
Lisa23

Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Thorsten,

vielleicht solltest Du doch besser der Reha einen Klinikaufenthalt vorziehen und erst dann die Reha antreten, wenn Du auch stabil genug bist.

Wenn Du eine Möglichkeit siehst, dann besprich das noch mal mit Deinem Arzt.

Die Reha ist im Vergleich zur Klinik, wirklich die Holzhammermethode, ohne Rücksicht auf Verluste.

Es kann durchaus sein, dass Du nach der Reha kränker bist, als zuvor. Das will bestimmt keiner. Auch die Rentenversicherung nicht.

Versuche für Dich den besten Weg zu finden und zu gehen. Es geht um Dein Leben. Nur Du bist wichtig. Du sollst für Dich und nicht für andere, wieder gesund werden.

Liebe Grüße, Lisa
tato
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Registriert: 27. Feb 2007, 18:55

Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von tato »

Ich war heute beim Schmerztherapeuten (nach über 1 Jahr von Arzt zu Arzt jetzt zum (scheinbar) richtigen Arzt). Festgestellt wurde eine Trigeminusneuralgie (war auch vorher bekannt) und eine Fibromyalgie. Letzteres ist wohl ausschlaggebend dafür, dass ich mich immer so gelähmt fühle, vor allem morgens. Also war es nicht nur allein die Depression sondern auch etwas körperliches. Jetzt erstmal Schmerztherapie, auf jeden Fall bin ich nicht rehafähig. Hatte mir auch schon große Sorgen gemacht, wie ich daran teilnehmen sollte bei Schmerzattacken. Jetzt weiß ich endlich, was ich (auch) habe.
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
betina
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von betina »

Hallo,

ich würde gern mehr über die Trigeminusneuralgie von Dir hören. Wie sich die Schmerzen bei Dir bemerkbar machen usw. Ich habe seit Jahren auch Depreis, habe inwzischen E-Rente un immer starke Schmerzen. Nunmehr besteht auc hder Verdacht auf Trigeminusneuralgie und ich bekomme Medis dafür. Bisher auch ohne Erfolg. Du kannst mich gern direkt anschreiben (Heritage@web.de). Welche Medis bekommst Du. Auch der Verdacht auf Fibromyalgie bestand
Danke , wenn Du mich informieren würdest. betina
tato
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von tato »

Also bei der Trigeminusneuralgie hast Du attackenweise extrem starke (wirklich unaushaltbare) Schmerzen im Gebiet des Trigeminus (meist eine Gesichtshälfte, Oberlippe, Unterlippe bis zum Ohr). Es dauert für einige Sekunden an, danach schmerzfrei, aber man hat Angst vor der nächsten Attacke. Ich habe die Schmerzen an 2-3 Tagen in der Woche. Wirklich die Hölle! Medikamente: Gabapentin, Carbamazepin und Lyrica. Jetzt Morphium und starke Mittel wie Trancolong. Helfen aber nicht wirklich, Nebenwirkungen sind da (Müdigkeit, Verstopfung). Massagen, Akupunktur. Die Fibromyalgie fühlt sich wie starker Muskelkater am ganzen Körper an, ist aber nichts im Vergleich zu den Trigeminusattacken.
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
zweifler
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von zweifler »

hallo tosten!

ich bin mir nicht ganz sicher ob das was ich gelegentlich habe ahnlich einzuordnen ist.
wenn ich zb beim essen von eis nicht aufpasse und die kälte den gaumen berührt,dann bekomme ich auch für einige sekunden ziemlich heftige schmerzen im kopfund drumherum.gut aber,dass ich weis woher es kommt und kann entsprechend vorsichtig sein.dumm natürlich ,wenn sich dazu noch eine angst gesellt.
wie bei dir.
alles gute herbert
betina
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Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von betina »

Bei mir ist der Schmerz auch meisten - nicht immer - auf einer Siete. Ähnlich wie bei Dir. Aber er dauert lange an. Jede Bewegung mit dem Auge tut weh, das Kauen usw. Aber das dauert bei mir eben oft Stunden. Habe auch Gaberbentin, Carabeta und jetzt Lyrica bekommen. Lyrica war tagelang ausverkauft bei uns in allen Apotheken in der Nähe. Bisher habe ich aber nicht viel erfolg mit den Medis - wie bei Dir. Bin auch nicht sicher - auch der Arzt nicht - ob ich verschiedene Formen von Kopfschmerz habe. HAbe auch Tilicomp (Opiat) bekommen. Aber es verstärkt noch den Schmerz. Schreibe jetzt alles genau auf und mache einen Termin beim SChmerztherapeuten. Wr bisher nur bei meiner Hausärztin (Internistin - kennt sich aber gut aus) und bei Psychiaterin/Neurologin.

Entschuldigt, falls wir hier ein wenig vom Thema abkommen. Aber ich habe auch dazu Depressionen und bin auch seit Jahren in behandlung. Zur Zeit mache ich wieder Verhaltenstherapie und der Therapeut verucht auch eine Schemrztherapie mit einzubeziehen. Ich schreibe jeden Tag auf, mache ich mache usw. und danzu Meine Kopfschsmerzen und welchen Schmerzgrad. So wird alels verglichen und beurteilt.
Liebe Grüße betina
tato
Beiträge: 91
Registriert: 27. Feb 2007, 18:55

Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von tato »

Es gibt Neuigkeiten von meiner beantragten Reha. Ich habe heute Post bekommen, dass mir diese abgelehnt wurde. Es ist herauszulesen, dass ich für eine Reha (noch) zu krank bin und erst bei einer "verbesserten gesundheitlichen Lage" erneut geprüft wird. Tja, was mag das nun wohl für eine Rentenbeantragung bedeuten? Reha vor Rente kommt ja jetzt nicht mehr hin, somit sollte eine Zeitrente doch eingentlich durchgehen, oder? Die DRV empfiehlt den Besuch einer Klinik, dies werde ich auch machen, sobald es geht. Hätte eigentlich nicht damit gerechnet, dass die Reha abgelehnt wird. Mal sehen, wie man sich dann bei der Rentenbeantragung verhält. Ich benötige eine Pause vom Arbeitsleben unbedingt. Eine Zeitrente würde mir bestimmt sehr helfen. Das Abrutschen in Hartz 4 würde auf mich bestimmt noch mehr Druck ausüben, als ich ihn jetzt schon habe.
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
Maria
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Registriert: 3. Mai 2005, 21:55

Re: Rehaklinik: Programm/Setting zu anstrengend, was dann?

Beitrag von Maria »

@ Herbert:

Als passionierte Eisesserin kann ich dich beruhigen und dir sagen, dass an DIESEM "Schmerz" nun wirklich nichts Besorgniserregendes dran ist.

http://www.medizinauskunft.de/artikel/g ... chmerz.php

LG, Maria
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