droht Aussteuerung aus der KK?

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Anniroc
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droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Anniroc »

Hallo alle miteinander,
vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen helfen; obwohl ich jetzt schon eine Menge dazu gefunden habe, bleiben meine Fragen immer noch offen. Und machen mir immer mehr Angst und Sorge.
Zu meiner Situation:Mitte Juni 2004 wurde das erste Mal eine depressive Störung diagnostiziert.Jetzt im Juni endet somit die 3jahres Frist.
Seitdem war ich mit diesem Krankheitsbild insgesamt inzwischen 57 Wochen krankgeschrieben. Nun steht im August/September aber ein weiterer Klinikaufenthalt an. Meine KK hat mir mitgeteilt, dass ich vom 22.06. erst ein halbes Jahr arbeitsfähig bleiben muss, um eine neue 3jahres Frist zu "erhalten". Heißt das nun, ich würde ausgesteuert, wenn ich den Klinikaufenthalt im Spätsommer angehe?
Und was bedeutet das?
Ich stehe im festen Arbeitsverhältnis und will das auch gar nicht ändern. Außerdem wurde mein Antrag auf Schwerbehinderung aufgrund der Schwere der Depression mit 50% anerkannt- wirkt sich das vielleicht aus, wenn ich die KK darüber informiere? Noch wissen die nichts davon.


>Lieber das kleinste Licht anzünden als über die Finsternis klagen (aus China)
zweifler
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Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von zweifler »

hallo schattenwesen!

der normale weg wenn man alle krankzeiten ausgeschöpft hat und aussteuerung droht ist die beantragung einer zeitrente wegen krankheit.nach der aussteuerung hast du ja keinen versicherungsschutz mehr und das ist schon happig.dieser läuft nur dann wieder an wenn du über die nahtlosigkeitsregelung vom arbeitsamt bis zum rentenentscheid geld bekommst.
oder du wirst auf einen schlag wieder gesund für mindestens drei jahre.
du musst dich entscheiden,so hart das auch ist.
alles gute herbert
Anniroc
Beiträge: 42
Registriert: 30. Dez 2006, 15:08

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Anniroc »

Hallo Herbert,
erstmal danke für deine Antwort.
Nun ist es aber so, dass ich seit dem 15.Januar wieder voll arbeite und zur Zeit auch keine AU zu erwarten ist. Eben erst im Aug/Sept, wenn ich dann die nächste stationäre Therapiephase machen würde.
Da kann ich doch irgendwie schlecht Rente beantragen,oder? Zumal ich dann ja auch noch meinen Arbeitsplatz verlieren würde..
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von zweifler »

hallo nochmal!

versuch mal mit deiner kasse zu reden.am besten hingehen wenn du eine filiale in der nähe hast.eventuell wissen die eine gangbare lösung.wenn du 50 prozent schwerbehinderung hast kann man dir auch nicht so einfach kündigen fällt mir noch ein.ich bin auch in zeitrente und mein arbeitsverhältnis ruht in dieser zeit.habe ebenfalls 50%.

mfg herbert
uti
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von uti »

die aussteuerung bedeutet nicht daß du aus der krankenkasse fliegst.du bist weiter versichert,du bekommst nur kein geld mehr auf die gleiche krankheit.eine andere krankheit darf man haben.aber ich würde genaue erkundigungen einholen bei deiner krankenkasse,wie das läuft wenn du im september wieder in die klinik gehst.sicher dich da gut ab,damit nicht nachher das böse erwachen kommt.
gruß uti
barney

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von barney »

Sorry, daß ich widerspreche, aber die Aussteuerung bedeutet das Ende des Krankenversicherungsschutzes.

Während des Bezuges von Krankengeld ist man versichert, ohne selbst Beiträge zu entrichten. Endet der Bezug von Krankengeld durch Ablauf der Höchstbezugsdauer, endet auch der Leistungsanspruch gegenüber der Krankenkasse.

Danach muß man entweder freiwillige Beiträge entrichten, oder ALG II beantragen. Im letzteren Fall werden die Beiträge zur Krankenkasse dann durch die sog. ARGE getragen.

Ich rate dringend, dazu weitere Informationen bei der Krankenkasse einzuholen. Es kann fatal enden, plötzlich ohne Krankenversicherung dazustehen.

Gruß
Bernd
Anniroc
Beiträge: 42
Registriert: 30. Dez 2006, 15:08

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Anniroc »

Danke für eure Antworten,
ich werde mich die Tage also dann persönlich mit der KK in Verbindung setzen. Notfalls muss ich eben wirklich die nächste Therapiephase soweit verschieben, dass die Gefahr der Aussteuerung gebannt ist- hoffentlich schaffe ich das überhaupt...
Birgit49
Beiträge: 452
Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Schattenwesen,

bei mir ist es inzwischen zwar schon 3 Jahre her, dass eine Aussteuerung der KK bei einem bestehenden Arbeitsverhältnis erfolgte, damals habe ich folgendes hier im Forum geschrieben und ich denke, es gilt immer noch:

Aussteuerung durch die Krankenkasse
Wegfall der Leistungen
Nach einer Arbeitsunfähigkeit von 78 Wochen mit ein und derselben Diagnose innerhalb des 3-jahres-Zeitraumes erfolgt die Aussteuerung durch die Krankenkasse.
Aussteuerung bedeutet, dass die Krankengeldzahlung eingestellt wird. Dies ist unabhängig davon, ob eine weitere Arbeitsunfähigkeit besteht oder nicht.
Über den genauen Zeitraum wird man ca. 6 - 8 Wochen vorab schriftlich von der Krankenkasse informiert. Um dann einen Krankenversicherungsschutz bei weiter bestehender Arbeitsunfähigkeit zu gewährleisten gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:
Durch die Familienversicherung (wenn der / die Ehepartner/in in einer gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert ist)
Durch eine freiwillige Weiterversicherung
Durch Beantragung von Arbeitslosengeld nach § 125 SGB III
Leistungen durch die Arbeitsagentur
Beantragung von Arbeitslosengeld nach § 125 SGB III bei Arbeitsunfähigkeit
Nach erfolgter Aussteuerung und weiter bestehender Arbeitsunfähigkeit ist die Beantragung von Arbeitslosengeld als Übergangslösung möglich. Vor allem dann, wenn über weitere Maßnahmen wie z. B. Berufsförderungsmaßnahmen, Erwerbsminderungsrente etc. noch nicht entschieden wurde.
Wichtig dabei ist, dass man seinen Arbeitsplatz weiterhin behält (nicht kündigen!).
Durch die Beantragung von Arbeitslosengeld ist dann die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung gewährleistet.
Das Arbeitsamt wird dann dazu auffordern einen Reha-Antrag oder einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente zu stellen.
Zur Beantragung von Arbeitslosengeld nach § 125 SBGIII werden folgende Unterlagen benötigt:
Aussteuerungsbescheid der Krankenkasse, Sozialversicherungsausweis, aktuelle Lohnsteuerkarte, Bescheinigung der Krankenkasse über erhaltene Entgeltersatzleistungen, Arbeitsbescheinigungen aller Arbeitgeber zum Teil rückwirkend bis zu 7 Jahren vor Antragsstellung; hierzu gibt es spezielle Vordrucke, die beim Arbeitsamt erhältlich sind. Falls bereits beantragt: Nachweis über einen Renten- oder Reha-Antrag

Ich bekam solange Geld von der Arbeitsagentur bis ich wieder arbeitsfähig war. Behandelt/krankgeschrieben war ich während dieser Zeit sowohl von meiner Fachärztin als auch von einer Akutklinik.

Liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
Anniroc
Beiträge: 42
Registriert: 30. Dez 2006, 15:08

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Anniroc »

Liebe Miss Marple(übrigens toller Nickname!),

und wie kann das Ganze dann weitergehen?
Was ist, wenn ich nach den 6-8 Wochen Klinikaufenthalt wieder arbeiten kann?
Wann kann ich meine Krankenversicherung wieder selbst aufnehmen? Oder geht das am Ende gar nicht mehr? Oh je, ich bin sooo verunsichert...
Birgit49
Beiträge: 452
Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Schattenwesen,

ich bekam in der Zeit, die ich noch krankgeschrieben bzw. in der Klinik war, Arbeitslosengeld und war über die AA selbstverständlich weiter krankenversichert.

Nachdem ich dann wieder arbeitsfähig geschrieben war, habe ich dieses der AA mitgeteilt und gut wars.

Ich war in dieser ganzen Zeit nicht einen Tag ohne Krankenversicherung.

Liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
Anniroc
Beiträge: 42
Registriert: 30. Dez 2006, 15:08

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Anniroc »

Hallo miteinander,

also, ich habe mittlerweile länger mit meiner KK-Sachbearbeiterin gesprochen: da ich die 78 Wochen (in den 3 Jahren)
NICHT "ausgeschöpft" habe, ist eine Einzelfallentscheidung notwendig.
Dieser Fall ist nämlich so nicht vorgesehen!
Das heißt, es KANN sein, dass mir noch AU-Zeiten zugestanden werden und ich so den Klinikaufenthalt ohne nachteilige Konsequenzen in Angriff nehmen könnte; MUSS aber nicht so entschieden werden.
Es ist zum verrückt werden - da strenge ich mich an, meine derzeitige Arbeitsfähigkeit weiter zu erhalten und muss mich dennoch mit diesen Ungewissheiten abfinden.
Es ist wirklich sehr schwer für mich, das Grübeln darüber in Grenzen zu halten...
Anniroc
Beiträge: 42
Registriert: 30. Dez 2006, 15:08

Re: droht Aussteuerung aus der KK?

Beitrag von Anniroc »

alle miteinander,

jetzt habe ich endlich Bescheid von meiner KK; bereits im Juni beginnt ein neuer "Rahmenvertrag" (was auch immer das nun wieder heißt) und nur die Zeit von heute bis eben zum 22.Juni darf ich in keine AU wegen psych. Probleme geraten, um nicht ausgesteuert zu werden. Was übrigens doch auch "nur" heißen würde, dass ich kein Krankengeld bekäme; der Versicherungsschutz ansonsten bliebe erhalten.
Obwohl ich diese Entscheidung nicht verstehe und auch die Zeitangaben merkwürdig finde, bin ich einfach froh über darüber .
Mein Fazit daraus lautet:
NUR NICHT AUFGEBEN!!!
Und die ganze Grübelei hätte ich mir sowieso sparen können
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