Keine Optionen mehr?

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andreaa
Beiträge: 2
Registriert: 22. Mär 2007, 08:10

Keine Optionen mehr?

Beitrag von andreaa »

Hallo! Ich schreibe, weil eine gute Freundin von mir seit 2 Jahren schwer depressiv ist. Sie war immer eine selbstbewußte Frau, die immer schick aussah, regelmäßig Sport trieb, ein schön eingerichtetes Haus hat(te), sich für Tai-Chi, Bauchtanz, asiatische Philosophie interesserte, usw. Sie hat einen lieben Mann und zwei erwachsene Söhne (die nicht mehr zu Hause wohnen). Dann hatte ein Zahnarzt bei der Behandlung ihrer Vorderzähne einen Fehler gemacht und deswegen die Zähne abschleifen und mit Kronen versehen müssen. Seit dem Ereignis wurde sie zunehmend depressiv: Obwohl man nichts an den Zähnen merkt (sie sehen gut aus), hat sie an anderes Mundgefühl und denkt an nichts anderes, als dass sie sich nicht vergeben kann, weil sie sich zu dieser Behandlung hat verleiten lassen (die nicht lebensnotwendig war). Nach zwei Jahren und zwei Klinikaufenthalten (6 Monaten in Mainkofen, ca. 4 in Max-Planck/Bayern), etlichen Medikamenten, einer Studienteilnahme und vielen Therapiestunden geht es ihr so schlecht wie nie zuvor. Sie kann nur noch im Bett liegen. Sie ist den ganzen Tag alleine, und wartet nur darauf, dass ihr Mann abends nach Hause kommt. Sie hat absolut kein Vertrauen mehr an den vielen Medikamenten und den Ärzten, die ihr sagen, man müsse geduldig sein. Sie kann einfach nicht mehr. Sie fürchtet eine nochmalige stationäre Behandlung, weil die letzten zwei nichts brachten. Ich denke aber, sie kann sich nicht selber heilen, vor allem, wenn sie nur noch zu Hause alleine ist, und sich nicht einmal traut, ihren eigenen Garten aufzusuchen, auf den sie mal so stolz war. Welche Optionen hätte sie noch? Gruppentherapie, Einzelgespräche mit Therapeuten, Bewegungs- und Lichttherapie haben ihr nicht geholfen. Ich fürchte, sie hat einfach keine Lust mehr. Sie sagt immer wieder, dass sie nicht wisse, wie lange sie es noch aushält. Wir wissen nicht weiter. Sie wohnt in Niederbayern und ist 48 Jahre alt. Hat jemand vielleicht einen Rat? Im Voraus vielen herzlichen Dank!!
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Keine Optionen mehr?

Beitrag von danideng »

Liebe Andrea,

es tut mir sehr leid, dass es deiner Freundin so schlecht geht. Bei dem, was deine Freundin schon alles an Behandlungen versucht hat, bin ich ehrlich gesagt auch ratlos.

Spontan fällt mir dazu eigentlich nur ein, dass du vielleicht eine der Notfallnummern hier im Forum anrufst und ihnen das Problem schilderst. Vielleicht hat man dort eine Idee?

LG
Dani1112
andreaa
Beiträge: 2
Registriert: 22. Mär 2007, 08:10

Re: Keine Optionen mehr?

Beitrag von andreaa »

Danke! Ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert!
Herzliche Grüße
Calzino
Beiträge: 215
Registriert: 12. Jan 2007, 13:34

Re: Keine Optionen mehr?

Beitrag von Calzino »

hallo andrea,

tut mir leid für deine freundin und für dich.

aber eine vielleicht etwas verrückte idee habe ich da schon noch: wenn deine freundin menschen nicht mehr zugänglich ist, dann vielleicht noch tieren (schau nur mal in den thread "antidepressivum tier"). google doch mal mit "therapie mit tieren" oder therapie mit pferden". da gibt's sehr viel. vielleicht findest du dort noch etwas, was man noch probieren kann. schnupperstunden sollten da auch ohne kk bezahlbar sein.

gebe nicht auf. sie kann zwar letztendlich nur selbst aus ihrer endlosspirale finden, aber ohne die hilfe von guten freunden wird sie es nicht schaffen.

lg

calzino
BeAk

Re: Keine Optionen mehr?

Beitrag von BeAk »

Liebe Andrea,

wenn sie Tiere sehr mag, können diese tatsächlich eine Motivation sein.

Frage Deine Freundin mal was das für eine Einzelgesprächestherapie war? Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?

Möglicherweise spricht sie genau auf die Therapieart, die sie erhalten hat nicht an, dann sollte sie eine andere wählen.

Nimmt sie z.Z. Antidepressiva? Ist sie in psychiatrischer Behandlung?
herrenalb
Beiträge: 50
Registriert: 11. Mai 2006, 22:57

Re: Keine Optionen mehr?

Beitrag von herrenalb »

Hallo Andrea,
ich bin Krankenschwester auf der Depressionsstation in Mainkofen und glaube deine Freundin zu kennen. Ich hatte vor 1 1/2 Jahren selber eine schwere Depression und war 6 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Hat sich deine Freundin in diese Richtung schon einmal erkundigt?
Falls du Kontakt mit mir aufnehmen möchtest, hier meine e-mail adresse: g.stehli@mainkofen.de

Liebe Grüße
Gabi
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