Depri und Langzeitstudent

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flummy
Beiträge: 27
Registriert: 7. Mär 2007, 21:28

Depri und Langzeitstudent

Beitrag von flummy »

hallo,

ich wende mich wieder Rat suchend an Euch.
Ich bastel mir wieder meinen Vorlesungsplan fürs nächste Semester- und ich weiß jetzt schon
dass es wieder zuviel wird. ich schaffe max. 4 Leistungsnachweise müsste aber 10 machen, damit ich auch bald mal in meine Prüfungen gehen kann. gemessen an meinem jetzigen Zustand, nach meiner Kriese mit der Dozentin, frage ich mich wieder wie soll ich das packen?
Ich will doch nicht noch 8 Semester an der uni rumgurken- ich bin schon Langzeitstudentin- ich will fertig werden.
Ich versuche jetzt schon wieder krampfhaft meine Therapie ein zubauen- das Gezeter von meiner Therapeutin hör ich schon jetzt, die ist ja auch flexibel wie eine Eisenbahnschiene.

FRAGE:
Wer hat von Euch Erfahrungen mit dieser Situation?
Wie sieht es z.B. mit Langzeitstudiengebüren und finanzieller Unterstützung aus?
Wie ist das bei Prüfungen?
Kann ich durch Nachweise von den Gebühren befreit werden?

BITTE:
Bitte verweist mich jetzt nicht auf Studienberatung/psychotherapeutische Beratung- bzw. die Prüfungsordnung.
Das sind selbstverständliche Dinge, die ich sowieso mache.

ich möchte gerne durch die erfahrungen anderer lernen.
Bitte sagt was ihr in solchen Fällen getan habt und wie es euch ergangen ist.
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von ANOVA »

Hallo Flummy,

an meiner Uni (Baden-Württemberg) ist es möglich, sich von den Studiengebühren auf Antrag befreien zu lassen, wenn man unter einer (chronischen) Krankheit leidet, die zur Folge hat, dass man das Studium nicht in der vorgesehenen Zeit schafft. Diese Regelung galt auch für die Langzeitstudiengebühren.

Am einfachsten ist es, wenn man einen Schwerbehindertenausweis mit mindestens 50 % hat. Aber zumindest bei den Langzeitstudiengebühren ging es auch mit einem ärztlichen Attest (am besten Psychiater), der Dir bescheinigt, dass Du eben nicht so schnell studieren kannst.

Ich wäre auch unter die Langzeitstudiengebühren gefallen, weil ich ein vorheriges Studium abgebrochen habe aufgrund Krankheit, wurde aber problemlos von der Langzeitstudiengebühr aufgrund eines psychiatrischen Attests befreit. In dem Attest stand nie meine genaue Diagnose drin, sondern eher eine gaaanz allgemeine Umschreibung und auch keine Details zur Art der Leistungseinschränkung, sondern auch nur eher allgemein ein Hinweis auf affektive und kognitive Schwankungen (oder so).

Musste halt nur jedes Semester einen Antrag stellen. Jetzt, wo es die Studiengebühren gibt, bin ich aufgrund meines Schwerbehindertenausweises befreit. Die Dauer der Befreiung richtet sich nach der Gültigkeit des Schwerbehindertenausweises.

Bei den Prüfungen gibt es ähnliche Regeln, sprich mal mit Deinem Prüfungsamt. Soweit ich weiß, können Fristen (z.B. Vordiplom, Zwischenprüfung) aufgrund Krankheit verlängert werden.

Mit finanzieller Unterstützung habe ich keine persönliche Erfahrung, weiß aber, dass es bei uns an der Uni einen sog. Härtefallfonds gibt. Allerdings soll es nicht gerade einfach sein, von dort Geld zu bekommen und ich glaube, es können auch nur Studenten in der Examensphase den Antrag stellen.

Aber da würde ich Dir empfehlen, mal auf der HP Deiner Uni zu surfen, da findet sich manchmal doch so das eine oder andere Schätzchen.

Ansonsten, trotz Deiner Bitte um Unterlassen von Verweisen auf Studentenberatung etc., es gibt sicherlich an Deiner Uni eine Studentenberatung für Behinderte, wo man auch ohne Schwerbehindertenausweis beraten wird, wenn man z.B. duch psychische Schwierigkeiten Probleme an der Uni hat. Weiß nicht, ob Du das schon wusstest, deshalb habe ich es halt doch geschrieben...

Vermutlich hängt aber auch vieles von dem Bundesland ab, in dem Du studierst.

Viele Grüße und viel Glück

Xenia
flummy
Beiträge: 27
Registriert: 7. Mär 2007, 21:28

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von flummy »

Nein liebe Xenia- das wusste ich nicht nicht.
Vielen lieben Dank dfür deinen beitrag- der hatte wirklich Substanz so dass ich etwas damit anfangen kann.

Für mich bedeutet das jetzt doch einen unglaublichen Kraftakt, das zu regeln- im Moment fühle ich mich noch nicht mal in der lage mit der Familie meines Freundes essen zu gehen.
Dein Beitrag ist mir daher unglaublich wichtig- Licht am Horizont. Danke.
Ich hoffe dass es sich in ein paar Tagen wieder gibt.
HarryX
Beiträge: 11
Registriert: 19. Mär 2007, 18:56

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von HarryX »

Hallo Flummy,

ich möchte Dir auch ein bischen Mut machen, Dein Studium nicht zu schnell aufzugeben. Ich war selbst Langzeitstudent (32 Semester) und habe schließlich doch noch mein Diplom geschafft. Auch wenn ich in meinem Job im Moment gar nicht glücklich bin, so habe ich zumindest doch einen Berufsabschluß erreicht. Mir haben damals feste Strukturen sehr geholfen. Meine Diplomarbeit habe ich damals an einem Institut gemacht, an dem zum einen der Abschlußtermin von Anbeginn der Arbeit fest stand (und nicht immer wieder angepasst werden konnte) und an dem erwartet wurde, dass man jeden Tag 8h im Institut an seiner Arbeit werkelte - die Zeit war zunächst zwar ziemlich hart (zumal ich fast 10 Jahre aus dem Studium heraus war), aber nach ein paar Wochen lief das Ganze in eine gewisse Routine hinein. Vor allem hatte ich durch die Anwesenheitspflicht immer direkten Kontakt zu meinem Betreuer und kam nie in die Gefahr, die Arbeit einfach wegzupacken und andere Dinge statt dessen zu tun.

Allerdings hört sich das alles jetzt ziemlich einfach an - der Weg dorthin dauerte eben 10 Jahre und war auch mit vielen Gesprächen in der psychotherapeutischen Beratungsstelle der Uni verbunden. Mir geht es heute auch noch nicht besonders und ich denke, dass mich meine depressive Stimmung doch oft sehr im Beruf behindert. Mir fehlt halt oft einfach die Energie für Dinge - zum einen Dinge zu tun, neu anzufangen, Aufgaben energisch zu verfolgen etc. - zum anderen aber auch auf Menschen zuzugehen, Kontakte zu knüpfen und auch sich gegenüber Kollegen durchzusetzen.
Im Moment bin ich halt sehr am Überlegen, in welchem Umfang ich das noch mit eigenen Bordmitteln managen kann oder ob ich mir Hilfe suchen sollte.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg!

Lonely Moon
Calzino
Beiträge: 215
Registriert: 12. Jan 2007, 13:34

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Calzino »

hallo zusammen,

es erschreckend, wie viel deprimierte studenten sich hier treffen. macht studieren depressiv?

bei liegt das schon 20 jahre zurück. aber ich habe damals nach 16 semestern mein studium abgebrochen. ich schlage mich seitdem als "ungelernter" durchs leben.
ich hatte damals immer wieder angstzustände und panikattakten. ich war auch in behandlung, aber eine depression wurde damals nicht diagnostiziert.
der grund für den abbruch? ich konnte es halt nicht beenden. ich hatte schlimme prüfungsängste. ich habe auch entsprechend oft versagt. ich bekam nichts wirklich auf die rolle. von der familie kam immer nur ein reiß-dich-zusammen. ich schätze mal, ihr kennt das.
manchmal tut es mir schon leid, aber denke ich mir es ist besser nach vorne zu schauen als über die vergangenheit zu grübeln.

ich kann euch bloß sagen, sucht euch die hilfe, die ich damals nicht hatte. stellt euch eurer krankheit. nüzt alle möglichkeiten der beratung und der behandlung.

mit abschluß ist manches einfacher.

viele grüße

jens
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!

Ich bin zwar noch relativ jung (26), aber trotzdem Langzeitstudentin.... 15. Semester.... steuere nun allerdings zielstrebig (haha...) aufs Examen zu. Ich habe mich nie damit befasst, ob ich mich von Gebühren befreien lassen könnte. Wahrscheinlich geht das aber tatsächlich über ein Attest. Die Studienberatung für behinderte Studierende weiß da, wie bereits gesagt, sicher mehr.
Ich kann dir auch nur raten, durchzuhalten, wenn du mit dem Studiengang etc. eigentlich gut klarkommst und du nicht das Gefühl hast, das falsche zu studieren... Aber ich kann dich gut verstehen, mir geht es teilweise ähnlich. Ich hoffe, dass es bei mir nun bald ein Ende hat... Meine Erfahrung ist, dass es um so länger dauert, je mehr man versucht, sich zu beeilen. Das macht nämlich tierisch Druck und der lähmt dann erst recht.

Liebe Grüße, Flora
hubsia
Beiträge: 639
Registriert: 19. Mär 2003, 16:33

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von hubsia »

Hallo flora!
Schön mal wieder was von Dir zu lesen. Bei mir ist es etwas anstrengend zur Zeit, aber sonst geht es. Ich wünsche Dir viel Glück, und alles liebe Hubert.
flummy
Beiträge: 27
Registriert: 7. Mär 2007, 21:28

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von flummy »

vielen dank. Für Eure Beiträge. ich hoffe es melden sich noch weitere.

Ich hatte den termin beim Arzt und nehme jetzt wieder Fluoxetin. verlief sehr positiv.
Ich muss einige Dinge verändern in meinem Leben. Noch kann ich mich nicht so richtig zu etwas durch ringen- aber ich versuche mir Zeit zu lassen.

Liebe Flora, es stimmt was du sagst- je schneller man versucht zum Ziel zu gelangen desto langsamer wird man.
Ich versuche gelassen zu bleiben und weiter zu machen.
Abbrechen werde ich das Studium nicht- aber ehrlich ich bin froh wenn das vorbei ist.
Ich glaube im Job später- auch wenn es stressig ist werde ich um einiges glücklicher sein, finde das Studium zwar toll- mag meine Fächer-, bin auch relativ gut- aber es ist nervig und anstrengend. Immer wieder ein neuer Plan, die langen Semesterferien ( ich bin Ferienhasserin), ständig keine Kohle und alles geht soooo langsam.
Und dann fahre ich bestenfalls auf 70 % wenn es mir gut geht.
Äpfelchen
Beiträge: 59
Registriert: 6. Apr 2006, 12:05

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Äpfelchen »

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Jigsaw
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Registriert: 2. Sep 2006, 21:43

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Jigsaw »

Hey Äpfelchen, mir gehts leider genauso. Magst du mit mir mal über ICQ chatten?

Kannst mir ja mal mailen: Jigsaw80@web.de
I want to play a game....
Äpfelchen
Beiträge: 59
Registriert: 6. Apr 2006, 12:05

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Äpfelchen »

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Äpfelchen
Beiträge: 59
Registriert: 6. Apr 2006, 12:05

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Äpfelchen »

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Äpfelchen
Beiträge: 59
Registriert: 6. Apr 2006, 12:05

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Äpfelchen »

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Jigsaw
Beiträge: 191
Registriert: 2. Sep 2006, 21:43

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Jigsaw »

Hallo Äpfelchen. Ist leider nix angekommen
Die email ist aber die richtige *eben nachgeprüft*
Sonst würde ich dir schreiben.Ist auch nicht im Spam-Ordner gelandet. Mir gehts grad nicht sonderlich.

Liebe Grüße
I want to play a game....
Äpfelchen
Beiträge: 59
Registriert: 6. Apr 2006, 12:05

Re: Depri und Langzeitstudent

Beitrag von Äpfelchen »

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