Die Absicht einen EU-Rentenantrag zusstellen

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Alamo
Beiträge: 13
Registriert: 8. Mär 2007, 01:03

Die Absicht einen EU-Rentenantrag zusstellen

Beitrag von Alamo »

Bin zur Zeit total ratlos. Weiß nicht mehr was ich machen soll. Mein Selbstvertauen ist total weg. Weiß auch nicht wie ich aus dieser Situation raus kommen soll. Habe mir deshalb überlegt einen EU-Rentenantrag zu stellen.
Ich wüsste nur zu gern von Euch die schon einen Rentenantrag genehmigt bekommen haben wie Eure Vorgeschichte war welche Euch dazu bewogen hat einen solchen Antrag zu stellen.

Hier noch mal meine Vorgeschichte.

Mein erster Beruf war Dreher. Zur Wende rausgeflogen.
Als nächstes habe ich als Sanitärgießer gearbeitet. Doch das war nicht so das Richtige.
Als nächstes bin ich auf den Bau gegangen (Straßen und Tiefbau). Wegen Auftragsmangel rausgeflogen.
Anschließend Umschulung zum Elektroinstallateur. Nach einem Jahr nach der Umschulung hatte ich das erste Mal ein Stellenangebot bei einer Elektrofirma. Da bekam mich zu hören das man ja nach einem Jahr das Meiste schon wieder vergessen hätte. Den Rest der Stellenangebote konnte ich nicht annehmen weil ich mit meiner Familie von dem Verdienst hätte nicht leben können.
Habe dann befristet im Abriss gearbeitet. Als nächstes wieder beim Straßen und Tiefbau (andere Firma als beim ersten Mal). Dann wieder im Abriss. Wieder andere Firma.
Rausgeflogen weil ich das Pech hatte am letzten Tag meiner Probezeit krank zu werden.

Weiter ging es mit einem Umschulungsangebot vom Arbeitsamt zum Mechatroniker. Nur adzu kam es nicht. Das Arbeitsamt hatte vor dem Eignungstest schon Einsteigerkurse durchgeführt. Nur das da nicht alle Bewerber hingeschickt wurden. Ich war auch nicht dabei. So hatte man keine Chance den Test zu bestehen. Hier brach das erste Mal für mich alles zusammen. Nach Aufendhalt in psychosomatischer Klink habe ich 1 1/2 Jahre Kampf mit der LVA gehabt um die Umschulung zu Krankenpflegehelfer zu bekommen. Die Umschulung habe ich mit sehr gut abgeschlossen. Das habe ich nur geschafft weil ich mich da voll reingeknieht habe. Leider habe ich im Krankenhaus keinen Job bekommen. So bin ich in die Altenpflege gegangen. Nun soll ich das Alles wieder hinschmeißen und wieder neu anfangen.

Es ist ja nicht so das dies meine einzigen Probleme waren. Familieäre Probleme kamen dann noch dazu.

Habe meinen Job aus gesundheitlichen Gründen gekündigt.

Habe in der Altenpflege gearbeitet. Viel Stress, keine Pausen und immer wieder sind freie Tage weg gefallen. Das Resultat waren zwei Herzattaken und immer wieder Kreislaufprobleme trotz Herzmedikamente.
Dadurch machten sich immer wieder Arztbesuche mit anschließenden Krankschreibungen erforderlich.
Leider kam es soweit, dass selbst wegen meines häufigen Ausfallens Schuldgefühle bekam und ich mich nicht mal mehr getraut habe auf Arbeit anzurufen geschweige noch hin zu fahren. Jedes mal wenn ich mir vorgenommen hatte wieder arbeiten zugehen bekam ich Panik. Am Ende hatte ich einen Totalzusammenbruch und schwere Depressionen.
Mein Vorgesetzte hat mir gesagt ich soll so viel Zeit lassen wie ich brauche gesund zu werden das ich dann nicht mehr ausfalle oder ich soll EU-Rente beantragen.Das ich nicht mehr ausfalle kann ich aber auf Grund meiner ständigen Kreislaufprobleme nicht garantieren. Deshalb fühle ich mich total unter Druck gestellt.
Es hätte keinen Sinn gemacht weiter unter diesem Druck dort zu arbeiten.

Die Depressionen plagen mich immer noch und ich stehe vor dem nichts. Noch weiß ich nicht wie es weitergehen soll. Habe zur Zeit auch Angst etwas neues anzufangen.
Vor kurzen habe ich eine psychosomatisch Reha beendet. Doch leider hat die mir nichts gebracht. So wie dort die Therapie, hätte ich auch zu Hause bleiben können. Alles das hat schon psychische Narben hinterlassen.

Gruß JamesBowie
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Die Absicht einen EU-Rentenantrag zusstellen

Beitrag von DepriXX »

Hallo
hast du einen Psychiater, der das befürwortet? Vielleicht auch noch einen Schwerbehindertenausweis.
Wenn du auch öfters mal in der Klinik warst, könnte das hilfreich sein.

Versuche es doch einfach, mehr als ablehnen kann die RV nicht. Heute ist die Eu-Rente allerdings nur befristet (ca 1 bis 3 Jahre) und muss dann immmer verlängert werden.
Meist gilt auch Reha vor Rente, da du ja eine gemacht hast, was stand im Abschlussbericht, haben die dir gesagt, du sollst einen Rentenantrag stellen?
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Die Absicht einen EU-Rentenantrag zusstellen

Beitrag von zweifler »

hallo

es ist sicher keine gute situation in der du da geraten bist.wichtig ist ,dass du einen psychiater hast der dich ausreichend unterstützt.wenn die ursache der depression im arbeitsbreich liegt ist alles sehr sehr schwierig.ist ungefähr so als wenn jemand gegen wasser oder sauerstoff allergisch ist.ein teufelskreis welcher auch über eine existenzangst immer wieder neue nahrung bekommt.schlimm auch ,dass im bereich arbeit und überleben die krankmachenden auslöser tatsächlich von außen kommen und man mit inneren strategien nur sehr begrenzt dagegen halten kann.

im vorfeld der rente gibt es ja über eine längere krankschreibung die möglichkeit erst mal wieder luft zum atmen zu bekommen.wenn das nichts bringt stellt sich dann mehr oder weniger eine eu- rente automatisch.aber sie ist kein selbstläufer und ist auch finanziell oft nur eine akzeptable notlösung.
mfg herbert
Alamo
Beiträge: 13
Registriert: 8. Mär 2007, 01:03

Re: Die Absicht einen EU-Rentenantrag zusstellen

Beitrag von Alamo »

Hallo DepriXX und Herbert !

Vielen Dank für Eure Antworten.

Leider hat es die Ärzte und Psychologen nicht im geringsten interessier wie es einem geht und wie man nach der Reha wieder klar kommt. Den ging es doch nur darum das sie bei der LVA wieder einen als geheilt entlassen abrechnen konnten. Ich habe dort keinen in der Psychosimatik kennengelernt dem es nach der Reha wieder besser ging. Selbst welche die erst nach mir angereist sind haben schon in der ersten Hälfte der Reha gesagt das auf ihre Probleme überhaupt noch nicht eingegangen wurde. Eine Therapeutin hat mir ja gesagt das die Reha darauf ausgerichtet ist, dass man alleine klar kommen soll eine richtige Psychotherapie gibt es nicht. Nur ich bin ja dahin gefahren weil ich es nicht mehr geschafft habe mich alleine aufzubauen. Ambulant behandelnde Psychologen haben Patienten gesagt sie sollen die Reha abbrechen. Aber wenn man psychisch so wie so schon am Boden ist hat man einfach die Kraft nicht solche Entscheidungen zu stellen. Also alle die ich kennen gelernt habe wurden als arbeitsfähig entlassen. Egal wie es ihnen ging. Viele haben auch resigniert und haben gesagt das es ihnen gut geht obwohl es gar nicht so war. Sie hatten einfach nur die Nase voll, weil sie damit abgeschlossen hatten das ihnen die Reha nichts bringt.
Mich hat mein Psychater hier zu Hause auch gleich wieder Arbeitsunfähig geschrieben, mit der Nebenbemerkung, man hat schon oft gehört das die Rehamaßnahmen nichts bringen.
Da habe ich erst mal geschuckt und mir gedacht,wenn er das schon wusste war hat er mich dann erst zu der Reha geschickt und mich nicht gleich in eine psychosomatische Klinik überwiesen. Als ich Ihm das so durch die Blume gesagt habe bekam ich zu Antwort man könne das zu jeder Zeit nachholen. Nur habe ich es erst mal satt immer irgendwelchen Psychologen meine ganze Lebensgeschicht vorzubeten und damit die ganze Vergangenheit wieder aufzuwärmen.
Mit Depressioen quäle ich mich eigendlich schon seit meiner Kindheit herum. Jedoch hat keiner "anderes" Verhalten für voll genommen. Anstatt das sich damals jemand meinetwegen gedanken gemacht hatte wurde ich noch weiter runter gemacht. Mit 38 hatte ich meinen ersten Zusammenbruch. Grund war wie schon erwähnt das durchfallen bei dem Eignungstest. Ich war eben immer darauf gedrimmt alles zu können und alles zu schaffen. Wenn ich mal gesagt habe ich kann es nicht wurde es immer so ausgelegt das ich es nicht machen wollte. Ich wollte ja immer helfen. Durch diesen Leistungsdruck
habe ich selbst Schuldgefühle bekommen das ich was nicht konnte. Heute bin ich 45 und dieser Leistungsdruck ist immer noch da. Ich habe einfach Angst im nächsten Job wieder zu versagen. Ich weiß eigendlch das ich für die vorangegangene Krankheit nichts kann. Nur meine ganze Vergangenheit zwingt mir immer wieder diese Schuldgefühle auf.
Muß nun erst mal Schluß machen.

Bis zum nächsten Mal.

James
gandy
Beiträge: 47
Registriert: 4. Jul 2005, 14:45

Re: Die Absicht einen EU-Rentenantrag zusstellen

Beitrag von gandy »

Vielleicht wäre es eine Idee, Antrag auf eine halbe EU-Rente zu stellen, da ist man arbeitsmäßig nicht mehr so gestresst, wie bei Vollzeit, diese Art Rente wird eher genehmigt, bei Arbeitslosigkeit, bleibt man bei Hartz und nicht SGB XII und kann vielleicht einen Halbtagsjob suchen, den man schafft und der auch noch Spaß macht.
Wenn das dann immer noch nicht geht, kann man immer noch Antrag auf Vollrente stellen
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