MUSS ich ins Krankenhaus???

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tato
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MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von tato »

Bin neu hier, kurz zusammengefasst:
Depression seit 1 Jahr krank geschrieben, Arbeit wegen Depression gekündigt, Behandlung bislang ambulant, sehr viele Antidepressiva ausprobiert, mir geht es aber immer noch schlecht. Klinik / Reha lehne ich kategorisch ab, habe stark heimweh. Dennoch war ich letztens im Krankenhaus. Nach nur 1 Tag wesentliche Verschlechterung, nach 4 Tagen 1 Selbstmordversuch, der missglückte und unbemerkt blieb. Alles war mir dort zuviel, Heimweh war sehr stark. Danach Abbruch der Behandlung. Mein Psychiater ist jetzt sauer auf mich, er besteht darauf, dass ich wieder ins Krankenhaus gehe. Aber ich kann einfach nicht, wenn ich wirklich müsste, wüsste ich mir anders zu helfen (!). Mein Hausarzt sagt, keiner kann sie zwingen, hinzugehen, evtl. aber der Gutachter, wenn Sie EW-Unfähigkeitsrente beantragen. Jetzt werde ich noch auf Lithium umgestellt. Könnt ihr mir hinsichtlich der Krankenhausproblematik helfen? Ich kann dort einfach nicht hingehen. In der Woche, in der ich da war habe ich erlebt, dass die dort außer Tabletten schlucken und Beschäftigungstherapie ja auch nichts anderes machen. Und Tbl. schlucken und mich leicht beschäftigen kann ich auch zu Hause. Danke für eure Tipps!
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
BeAk

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von BeAk »

Lieber Torsten,

was außer Antidepressiva machst Du noch, um mit Deiner Depression besser fertig zu werden?
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von DepriXX »

Hallo Torsten,
du bemerkst ja selber, das dir bisher nichts geholfen hast und ein Aufenthalt auf einer Fachstation für Depressionserkrankungen kann helfen.

Du hast dort verschiedene Therapien (Sport, Ergotherapie, Arbeitstherapie, Musiktherapie, Freizeitgruppe, Kochgruppe usw), ca. 2 Gespräche beim Psychologen, eins bei deinem Bezugspfleger und hast Kontakt zu Menschen, die auch depressiv sind.

So etwas bekommst du ambulant nicht.
Auch haben die in der klinik oft mehr Ahnung von Medis als die ambulanten Ärzte und können auch höher dosieren, da du ja unter Beobachtung bist.

Wenn du eine Eu-Rente beantragen willst oder musst, wirst du garantiert vorher in eine Reha müssen.
So einfach bekommt man heute keine Rente.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Engel31
Beiträge: 14
Registriert: 27. Feb 2007, 20:50

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von Engel31 »

Warum sperrst du dich so vor der Klinik? Es soll dir doch geholfen werden oder ist das Leben gut so wie es jetzt ist? Ich war auch 9 Wochen in einer Klinik und es geht mir heute viel besser.Überlege mal was du riskierst.
Engel31
Beiträge: 14
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Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von Engel31 »

Warum sperrst du dich so vor der Klinik? Es soll dir doch geholfen werden oder ist das Leben gut so wie es jetzt ist? Ich war auch 9 Wochen in einer Klinik und es geht mir heute viel besser.Überlege mal was du riskierst.
In der Klinik sind Leute denen es genauso geht wie dir.
Das Angebot ist viel größer als draußen. Ich kann das nur empfehlen.Es ist viel intensiver als zu Hause.Alleine die Gespräche mit den Fachkräften und es gibt auch immer jemanden der für dich da ist wenn es dir schlecht geht. Klinik istO.K. und Heimweh kann man bekämpfen.
chrisma0212
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Registriert: 26. Feb 2007, 08:20

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von chrisma0212 »

Hallo Torsten175,
die stationäre Aufnahme in eine Klinik ist für den Anfang sicherlich hilfreich. Hatte in 2001 eine Einweisung in die Klinik, habe allerdings sofort aufm Absatz kehrt gemacht. Bin zu meiner Therapeutin und habe um Einweisung in die "Tagesklinik" (tagsüber Therapie, nachts zu Hause) gebeten. War ungefähr 4 Monate in der Tagesklinik. Hat mir geholfen. Wäre das eine Alternative für dich? Gruß Christine.
zweifler
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Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von zweifler »

hallo torsten!

dein problem verstehe ich sehr gut denn ich hatte damals auch ziemlichen seelenstress als mich die bfa in einem eilverfahren auf reha schicken wollte.
ich hatte mal eine broschüre in der hand da
stand ganz klar:bei einer ausgeprägten depri soll man eine reise etc. nicht erzwingen.
wer trotzdem mit solchen veränderungen klar kommt zeigt doch eigentlich schon,dass er wieder mit so einem stress klar kommt und eine gute chance hat,gesund entlassen zu werden.
auf reha fahren nicht immer nur die schlimmsten fälle.

ich bin ohne reha in rente gekommen eben weil mein arzt gesehen hat wie sehr mir das zugesetzt hat.
und bea: jeder kranke hat andere oft sehr persönliche methoden um mit einem problem umzugehen.das ist auch gut so und völlig normal.da sind "schubladen" wenig hilfreich.
deine frage ist ein trojaner.die eigentliche frage heißt doch:ist das alles was du machst?
an torstens stelle würde ich dir anworten:ja.zur zeit KANN ich nichts anderes.

mfg herbert
Engel31
Beiträge: 14
Registriert: 27. Feb 2007, 20:50

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von Engel31 »

Hallo Thorsten,
ich bin erst seit gestern dabei. Also noch ganz neu und habe dir gstern als erstes ( Von meiner Sicht) geabtwortet. Habe gehoft heute etwas von dir zu lesen. Schade das es nicht so ist.Ich finde die Idee mit der Tagesklinik gar nicht schlecht. Überlege es doch mal. Vielleicht kommt das für dich in Frage. Aber Bedenke auch es geht einem manchmal sehr schlecht nach den Gesprächen und in einer Klinik sind immer Leute für dich da. Hast du jemanden der dich zu Hause auffangen kann wenn es dir nicht gut geht? Ich finde nur dann kann man das Angebot der Tagesklinik nutzen.
Wünsche dir viel Kraft
Gruß vom Engel
Engel31
Beiträge: 14
Registriert: 27. Feb 2007, 20:50

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von Engel31 »

Hallo Torsten,
ich bin erst seit gestern dabei. Also noch ganz neu und habe dir gstern als erstes ( Von meiner Sicht) geabtwortet. Habe gehoft heute etwas von dir zu lesen. Schade das es nicht so ist.Ich finde die Idee mit der Tagesklinik gar nicht schlecht. Überlege es doch mal. Vielleicht kommt das für dich in Frage. Aber Bedenke auch es geht einem manchmal sehr schlecht nach den Gesprächen und in einer Klinik sind immer Leute für dich da. Hast du jemanden der dich zu Hause auffangen kann wenn es dir nicht gut geht? Ich finde nur dann kann man das Angebot der Tagesklinik nutzen.
Wünsche dir viel Kraft
Gruß vom Engel
Engel31
Beiträge: 14
Registriert: 27. Feb 2007, 20:50

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von Engel31 »

Entschuldigung habe mich auf der Tastatur vertan darum Doppelt
tato
Beiträge: 91
Registriert: 27. Feb 2007, 18:55

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von tato »

Danke für die vielen Anregungen. Sicher, ich möchte auf jeden Fall gesund werden und möchte auch eigentlich dem Rat des Arztes grundsätzlich folgen. Nur: In einer Klinik ist es mit dem Heimweh so stark, dass zu meinen Problemen noch mehr hinzukommen. Auch habe ich ein Problem damit, meine Dinge in einer Gruppe anzusprechen. Es ist ja nicht so dass ich nicht will, ich kann einfach nicht. Meine Frau und mein Kind geben mir den größten Halt und haben Verständnis (meine Frau war ebenfalls mal depressiv). Zu Hause fühle ich mich am "Wohlsten", wenn man hiervon überhaupt sprechen kann. Gleichzeitig habe ich jedoch ein schlechtes Gewissen, einfach nur zu Hause zu sein. Die Depression kann ich ja auch nicht beweisen, ein gebrochenes Bein wäre mir da lieber. Manchmal fühle ich mich anderen gegenüber wie ein Simulant. Man kann es ja nicht beschrieben, was man nun konkret hat. Tagesklinik: Ich habe darüber nachgedacht und mal eine Beratung dort gehabt. Die tägliche Fahrt dorthin (1 Std.) kann ich aber nicht bewältigen. Auch hier ja "nur" Gruppengespräche. Wäre ich privat versichert, sieht es glaube ich schon anders aus. Was mir bleibt ist die Hoffnung, dass sich alles mit der Zeit legt mit den Depressionen. Aber auch die Angst, dass mich irgend jemand (z. B. Gutachter bei Einreichen des Rentenantrags) zwingt, ins Krankenhaus zu gehen. Wie gesagt, ich habe ja einmal für 1 Woche eine Klinik ausprobiert. Ok, nach 1 Woche kann man bestimmt nicht viel berichten, aber: schreckliches Heimweh und die Tatsache, dass mich dort alles zu stark belastete führten zum Selbstmordversuch. Und eigentlich will ich noch nicht sterben, es sei denn, der Druck ist zu gross. Mein Hausarzt hält zu mir, mein Psychiater besteht aufs Krankenhaus. Antidepressiva habe ich etliche über Wochen ausprobiert, werde jetzt auf Lithium umgestellt, das ist das Einzige was ich noch nicht hatte. Wie mags bloß werden??
Torsten175 schrieb:
> Bin neu hier, kurz zusammengefasst:
> Depression seit 1 Jahr krank geschrieben, Arbeit wegen Depression gekündigt, Behandlung bislang ambulant, sehr viele Antidepressiva ausprobiert, mir geht es aber immer noch schlecht. Klinik / Reha lehne ich kategorisch ab, habe stark heimweh. Dennoch war ich letztens im Krankenhaus. Nach nur 1 Tag wesentliche Verschlechterung, nach 4 Tagen 1 Selbstmordversuch, der missglückte und unbemerkt blieb. Alles war mir dort zuviel, Heimweh war sehr stark. Danach Abbruch der Behandlung. Mein Psychiater ist jetzt sauer auf mich, er besteht darauf, dass ich wieder ins Krankenhaus gehe. Aber ich kann einfach nicht, wenn ich wirklich müsste, wüsste ich mir anders zu helfen (!). Mein Hausarzt sagt, keiner kann sie zwingen, hinzugehen, evtl. aber der Gutachter, wenn Sie EW-Unfähigkeitsrente beantragen. Jetzt werde ich noch auf Lithium umgestellt. Könnt ihr mir hinsichtlich der Krankenhausproblematik helfen? Ich kann dort einfach nicht hingehen. In der Woche, in der ich da war habe ich erlebt, dass die dort außer Tabletten schlucken und Beschäftigungstherapie ja auch nichts anderes machen. Und Tbl. schlucken und mich leicht beschäftigen kann ich auch zu Hause. Danke für eure Tipps!
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
tato
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Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von tato »

Danke für die vielen Anregungen. Sicher, ich möchte auf jeden Fall gesund werden und möchte auch eigentlich dem Rat des Arztes grundsätzlich folgen. Nur: In einer Klinik ist es mit dem Heimweh so stark, dass zu meinen Problemen noch mehr hinzukommen. Auch habe ich ein Problem damit, meine Dinge in einer Gruppe anzusprechen. Es ist ja nicht so dass ich nicht will, ich kann einfach nicht. Meine Frau und mein Kind geben mir den größten Halt und haben Verständnis (meine Frau war ebenfalls mal depressiv). Zu Hause fühle ich mich am "Wohlsten", wenn man hiervon überhaupt sprechen kann. Gleichzeitig habe ich jedoch ein schlechtes Gewissen, einfach nur zu Hause zu sein. Die Depression kann ich ja auch nicht beweisen, ein gebrochenes Bein wäre mir da lieber. Manchmal fühle ich mich anderen gegenüber wie ein Simulant. Man kann es ja nicht beschrieben, was man nun konkret hat. Tagesklinik: Ich habe darüber nachgedacht und mal eine Beratung dort gehabt. Die tägliche Fahrt dorthin (1 Std.) kann ich aber nicht bewältigen. Auch hier ja "nur" Gruppengespräche. Wäre ich privat versichert, sieht es glaube ich schon anders aus. Was mir bleibt ist die Hoffnung, dass sich alles mit der Zeit legt mit den Depressionen. Aber auch die Angst, dass mich irgend jemand (z. B. Gutachter bei Einreichen des Rentenantrags) zwingt, ins Krankenhaus zu gehen. Wie gesagt, ich habe ja einmal für 1 Woche eine Klinik ausprobiert. Ok, nach 1 Woche kann man bestimmt nicht viel berichten, aber: schreckliches Heimweh und die Tatsache, dass mich dort alles zu stark belastete führten zum Selbstmordversuch. Und eigentlich will ich noch nicht sterben, es sei denn, der Druck ist zu gross. Mein Hausarzt hält zu mir, mein Psychiater besteht aufs Krankenhaus. Antidepressiva habe ich etliche über Wochen ausprobiert, werde jetzt auf Lithium umgestellt, das ist das Einzige was ich noch nicht hatte. Wie mags bloß werden??
GRÜSSE AUS KÖLLE !!!
Engel31
Beiträge: 14
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Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von Engel31 »

Hallo Torsten, schön von dir gelesen zu haben. Ich hätte eine Menge zu schreiben aber naja ich bin der Meinung du solltest dir einen Weg suchen der in die Klinik führt
da sind Fachkräfte die dir helfen können schon auch wegen deiner Familie.
Gruß Engel
BeAk

Re: MUSS ich ins Krankenhaus???

Beitrag von BeAk »

Lieber Torsten,

ich kann Deine Agumente gut verstehn und empfinde ähnlich wie Du. Ich war schon des öffteren in Krankenhäusern und habe mich dort nie wohl gefühlt, auch bei längeren Aufendhalten nicht. Und dieses verstärkt sich in einer Episode natürlich noch je kranker man ist.
Deshalb habe ich es auch abgelehnt in eine Klinik zu gehn.
Und mir stattdessen Therapieelemente, wie sie auch in einer Klinik angeboten werden, zusammengestellt.
Wäre das nicht auch ein Weg für Dich?

Denn klar ist, das die bisherigen Maßnahmen bei Dir nicht ausreichend sind.
Folglich muß Du was ändern.

Du könntest Dir auch ein persöhnliches Therapieprogamm zusammenstellen und das durchziehn.

Ich hatte mit folgendem Erfolg:
- mindestens 1 mal täglich "progessive Muskelentspannung nach Jacobson"
- 15-20 km Radtouren täglich
- Besuch eine Selbsthilfegruppe psychisch Kranker
- eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei einem niedergelassenen Therapeuten

Möglicherweise ist eine Verhaltenstherapie bei Dir sinnvoller, das kann ich nicht beurteilen.
Du könntest auch noch andere Elemente töpfern, malen, schreinern usw. einbauen. Es gibt jede Menge Kurse bei der Volkshochschule und den Familienbildungsstätten.

Lieber Thorsten wenn du einen Klinikaufenthalt vermeiden willst, mußt Du selber aktiv werden, Dich aktiv darum bemühen, was Dir gut tut, was sinnvoll ist.
Schau Dir das Progamm eines Klinikaufenthaltes an und stelle dir selber eines zusammen.
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