unter tränen bitte ich um eure hilfe

BeAk

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von BeAk »

Liebe Astrid,

aus Erfahrung weiß ich, das eine Beziehung nach einer depressiven Episode so ist, wie vor dieser.
Hattet Ihr vorher eine gute Beziehung, wird Dein Mann diese nach seiner Episode fortsetzen wollen.
Deshalb meine ich, solltest Du Dir eine Wohung suchen in der auch noch ein Plätzchen für Deinen Mann frei ist wenn er es wünscht und Du Dir das leisten kannst.

Wenn Dein Mann meint, erstmal alleine wohnen zu wollen, dann muß es sich selber darum kümmern. Das ist seine Sache, wie Hina ja auch sagt.

Du sorge für Dich und Deine Tochter. Und halte Deinem Mann die Möglichkeit offen, wieder zur Familie zurückkehren zu können.
Zerbreche Dir aber nicht seinen Kopf und versuche nicht seine Gedanken zu denken.

Du könntest übrigens Deinem Mann einen lieben Brief schreiben, in dem Du ihm anbietest zu Euch in die neue Wohnung zu ziehn, wenn er das möchtet.
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

Wie kann ich denn mit ihm reden?
kann ich ihm sagen das ich ihn über alles liebe und hoffe das wir das zusammen schaffen oder ist das schon wieder zuviel druck?
kann ich ihm sagen, das mir das alles zuviel wird, ich ihn vermisse und nicht mehr alleine das alles durchstehen will?

habe mir überlegt, ihn zu fragen, ober er mit mir eine wohnung mietet, d.h. also auch die kosten mitträgt er aber in seinem zimmer bleiben kann wenn er möchte (also genauso wie in der jetzigen wohnung).
Denn wir tragen finanziell immernoch alles so als wären wir "richtig" zusammen.
Wäre das ein vorschlag? dann könnte er in seinem zimmer bleiben und zurückkommen wenn es für ihn richtig ist. Ansonsten kann er seine sachen nehmen und sich eine andere wohnung suchen wenn er dann doch nicht zurückkommen will.
Hina1
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von Hina1 »

Liebe Astrid,

ich denke, das ist ganz in Ordnung, wenn Du ihm sagst, daß Du ihn liebst und es auch für Dich wirchtig ist, daß Ihr das zusammen schafft. Auch daß Du ihn vermißt gehört zu den Dingen, die er wissen sollte. Du sprichst in dem Moment von Dir und Deinen Gefühlen. Du übst damit keinen Druck auf ihn aus. Druck könnte es nur bringen, wenn Du etwas von ihm verlangst, was er in der jetzigen Situation nicht leisten kann. Aber auch, daß Du jetzt selbst am Limit bist und es nicht alleine schaffen kannst, sollte er wissen. Bitte ihn vielleicht ganz eindringlich, daß Ihr beide zusammen auf Wohnungssuche geht, daß Du das alleine einfach nicht leisten kannst.

Deinen Vorschlag mit dem eigenen Zimmer für ihn, finde ich ganz hervorragend. Wenn er weiß, daß er sein Separé in Anspruch nehmen kann, dann entspannt es bestimmt die ganze Situation besser, als wenn die Räume grundsätzlich Familienräume sind. Das macht einem in der Depression nämlich besonders Angst, wenn man keinerlei Rückzugsmöglichkeiten hat. Dann wird von so manchem die große Flucht angetreten.

Liebe Grüße
Hina
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

liebe hina, das zimmer hat er ja bereits in einer pansion seit ca. 6 monaten.
meine angst darin besteht darin, das er dann wieder in sein gleiches muster fällt nämlich sich von allem abkapseln.
das zimmer wäre ja nicht in der wohnung. oder meintest du das anders?
Hina1
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von Hina1 »

Liebe Astrid,

ich hatte erst gedacht, es geht um ein separates Zimmer in der Wohnung aber außerhalb der Wohnung wäre das ja auch o.k. Er würde sich sowieso abkapseln, wenn er es für sich braucht. Wenn er sich aber nicht abkapseln kann, dann kann die Situation immer komplizierter werden, ja es ist wie ein Leben auf dem Pulverfaß. Mein Freund hat mal zu mir gesagt, ihn würde dann schon die Fliege an der Wand stören und ich kann das aus meiner Depri bestätigen. Leidtragende sind dann ausgerechnet die Angehörigen, die ja nun wirklich nichts für die Krankheit können aber eben "verfügbar" sind. Wenn er sich aber zurückziehen kann, weil er es wirklich für sich braucht, dann lauft Ihr nicht so stark Gefahr, daß es eskalieren könnte. Aber eines möchte ich Dir bei all der Kompliziertheit aus eigener Erfahrung sagen. Nach der Depri ist man wirklich wieder so, wie man war. Einzig, daß man, wenn man in Therapie war, einiges Positive dazu gelernt hat. Die Beziehung zu meinem Freund war nach seiner letzten Episode inniger als vorher. Was diesmal wird, kann ich noch nicht beurteilen, es ist noch zu früh aber wir können zumindest schon wieder sehr gut miteinander reden. Man könnte sagen, wir verstehen uns endlich wieder.

Liebe Grüße
Hina
BeAk

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von BeAk »

Liebe Astrid,

kann es sein, das deine Gedanken immer um dieses Thema kreisen?

Du bist erschöpft, kannst nicht mehr, fühlst Dich überfordert?

Hast Du mal einen Depriselbsttest gemacht?
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

Ja Bea so fühle ich mich, wo kann ich denn einen selbsttest machen?

Ich gehe aber noch gerne in die gesellschaft und schlafen kann ich auch noch SEHR gut.
Klar das ich mir grade immoment extrem viele Gedanken darüber machen, denn es geht ja auch um meine existens privat und beruflich.
klar bin ich auch des öfteren gereizt, grade wenn meine tochte zickig ist, was aber auch verständlich ist, sie nimmt die veränderung ja auch war, nur das sie sich nicht so äußern kann dazu wie wir. Sie versucht das anders zu kompensieren.
Ich würde gern die nächsten tage mal zu meiner mutter fahren (allgäu) aber ich muß jetzt sparen für den umzug und was alles dazu gehört.
babs
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von babs »

Hallo Astrid, für mich ist das Forum noch ganz neu! Aber Deine Probleme kann ich sehr gut nachvollziehen, ich lebe das Problem seit 8 Jahren mit meinem Partner, im Moment bin ich an dem Punkt angelangt, dass ich mich frage bin ich in eine Coabhängigkeit geraten, Bea hat nicht ganz unrecht.

Wichtig ist, dass Du für Dich entscheidest was Du willst, ich weiß es ist nicht immer leicht, ich verliere mich auch sehr oft in den Gedanken was wird aus ihm, kommt er alleine klar, er schafft es nicht ohne mich. Aber glaube mir die schaffen es super wenn sie wollen, das hat mir mein Partner immer wieder gezeigt. Wir sind es die in die Falle laufen, aber in unsere.
BeAk

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von BeAk »

Liebe Astrid,

den Selbsttest findest Du, wenn Du oben auf

- "Kompetenznetz Depression" klickst,
- dann auf "Betroffene" gehst
- und dann links auf "Selbsttest" klickst.

Es gibt aber noch umfangreichere Selbsttest im www. Meiner Meinung nach ist ein umfangreicher Test aussagekräftiger.
Google mal "Goldbergtest netdoktor".
babs
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von babs »

Liebe Astrid,

jetzt bin ich nochmals da, fahre zu Deiner Mutter wenn Du meinst, dass es Dir gut tut. Ich weiß selbst wie es ist, wenn man auf das Geld schauen muß, aber glaube mir es kommt immer etwas, und wenn es Freunde sind die helfen.
Kann Deine Mutter helfen? Im Allgäu ist es im Moment bestimmt sehr schön. Du schreibst ja auch, dass Du schlafen kannst. Schlaf, Spaziergänge und von der Mutter verwöhnt werden kann kurzzeitig helfen. Aber danach verfahre wie es der Selbstest Dir rät. Es ist aber auch nornal, dass man in Deiner Situation mit den Gedanken schlafen geht und am Morgen aufsteht, nur sollte Dir das immer bewusst sein, und Du musst nach vor schauen, auch wegen Deiner Tochter.

Grüße Rika
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

Ich habe vorhin mit meinem Mann nochmal über die Wohnungsituation geredet. Er meinte, das er sich immoment keine wohnung suchen möchte, das er sich auch finanziell garkeine leisten könne.
Ich solle mir eine wohnung suchen und er würde mir, so gut es geht mich auch finanziell unterstützen.
und er wüßte immoment nicht wie er sich mit uns entscheiden wird.
Auch sagt er, das in eine 3 zimmerwohnung ja auch immernoch platz dann für ihn wäre das er auch zurückkommen kann.

Nimmt ihm das den druck?

Kann ich das als positiv für mich (uns) werten?
Er will sich keine wohnung suchen aber auch nicht mit mir momentan eine wohnung zusammen anschauen.
BeAk

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von BeAk »

Liebe Astrid,

ja das ist positiv. Wohung anschaun ist momentan zu anstrengend für ihn. Suche Du sie aus.

Nun sieh zu, das Du eine Wohung findest in der ihr alle reinpasst.

Viel Erfolg bei der Suche.
babs
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von babs »

Liebe Astrid,

es tut mir leid, dass ich die Meinung von Bea nicht ganz teilen kann. Mit Sicherheit ist es so, dass er im Moment nicht in der Lage ist sich eine eigene Wohnung zu suchen, aber was er könnte, einfach auch einmal an Dich denken und das kann "man" auch unter dem Einfluss einer schweren Depression bzw. unter einem Schub.

Warum willst Du ihm immer wieder den Druck nehmen?, fang doch einfach an an Dich zu denken, such Dir eine Wohnung in der Du Dich wohl fühlst! Du musst auch nicht aus Deiner Wohnung raus, selbst wenn Dein Vermieter Dir drohen sollte, denn auch Du bist im Moment nicht "gesund" was auch immer das ist. Wenn Du glaubhaft machen kannst, dass Du nicht in der Lage bist eine Wohnung zu suchen, wird Dich kein Gericht in Deutschland auf die Straße setzen, im Gegenteil. Ich habe 1999 in einer ähnlichen Situation ganz schnell eine Wohnung gesucht, dies war einer meiner größten Fehler die in je gemacht habe. Unter dem Druck, in dem Du Dich im Moment befindest kann so etwas total daneben gehen.

Und glaube nur nicht, dass ich daraus etwas gelernt habe, zur Zeit habe ich wieder durch einen Mann eine solche Situation, und überlegte ob ich nicht eine neue Wohnung suchen soll, in der er sich mit mir wohl fühlt. Aber ich werde es nicht tun, durch das Lesen Deiner Schilderungen, habe ich den Entschluss gefasst. Was bringt es mir, ich werde jetzt an mich denken, denn mein Partner fragt genauso wenig wie Deiner wie es mir geht. (Bea komm Du jetzt nicht von wegen der arme depressive Mann, ich weiß was es bedeutet Depressionen zu haben, ich weiß auch, dass man wenn man will, in der Depression durchaus in der Lage ist Entscheidungen zu treffen, aber, es ist auch ganz leicht sicht dahinter zu verstecken).

Und was soll das, er wird Dich finanziell so gut es geht unterstützen, das muss er doch auf jeden Fall, auch für Euer Kind muss er sorgen. Geht er noch arbeiten?

Astrid ich denke das reicht im Moment!
BeAk

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von BeAk »

Hallo Ihr Zwei,

das Astrid unbedingt mehr an sich denken sollte, habe ich auch schon mehrmals bemerkt.

Das ich hier Schutzpatronin der armen Depressiven bin, ist mir neu. Mir aber zur Abwechselung auch mal ganz recht.

Liebe Rika, bist Du schon selber depressiv gewesen, das Du sogenau weißt, das man unter der Depressionen druchaus auch Entscheidungen treffen kann, wenn man nur will?
Hina1
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von Hina1 »

Liebe Rika,

meinst Du nicht, daß Du es Dir auch etwas einfach machst? Wir kennen ihn alle nicht. Und wenn Du in der Depression auch konntest, ich auch, andere auch, heißt das noch lange nicht, daß wirklich jeder in der Depression kann. Unter Druck ging bei mir zum Beispeil wirklich nicht viel. Die Krankheit ist einfach zu vielfältig, als so pauschal wie Du, urteilen zu können. Es gibt Menschen, die sind an einem Punkt angelangt, wo selbst das Zähneputzen kaum noch machbar ist. Wie tief Astrids Mann in der Depri steckt, kann nicht mal sie, die ihn kennt, wirklich beurteilen. Also muß sie leider, ob sie will oder nicht davon ausgehen, daß er eben nicht seinen Beitrag leisten wird. Was hat sie denn davon, wenn sie ihm mitteilt, so mein lieber Mann, jetzt hast Du Dich Deiner Jammerei genug hingegeben, jetzt wirds hier aber ernst, los ziehe Dich an und bewege Dich. Außer ein handfester Konflikt wird wohl nicht bei rauskommen. Soll sie ihn in der Zwangsjacke auf Wohnungssuche schleppen? Sie kann sich dürber ärger oder Verständnis haben, die Situation ändert es dennoch nicht.

Gruß Hina
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

liebe Rika,
ich habe von meinem vermieter 3-4 monate zeit bekommen und wenn ich ehrlich bin, ist es mir auch ganz recht. Hier sind sooooo viele erinnerungen (die meisten sind schlecht) Ich hatte in diesen 3 jahren in denen wir hier wohnten meine tochter sterben lassen müssen 2 fehlgeburten gehabt, mich selbst 1 1/2 jahre durch eine depression gequält (was mir aber auch erst hier im forum aufgefallen ist) und viele viele diskusionen mit meinem Mann gehabt. Und nun diese situation.
Ich denke eine neue wohnung ist ein neu anfang ob jetzt mit ihm oder ohne ihn. Die neue Wohnung wird mir und auch Gina auf alle fälle guttun und ich freue mich auch schon darauf.
Mein Mann war schon immer sehr entscheidungs langsam aber es ist wirklich so, das ich mir den kopf blutig hauen könnte, er würde keine entscheidung treffen. Würde ich ihn jetzt dazu zwingen, dann würde ich verlieren.
Er muß auch für unsere Tochter keinen unterhalt zahlen, denn es ist nicht seine leibliche tochter.
Er arbeitet als Kellner (was ein job wenn man depressiv ist) fast 12 std am tag.Er will aber wohl auch arbeiten gehen, hat sich so lange ich ihn kenne noch nie krankschreiben lassen wenn er mal krank war. ein absoluter workaholic also.
Aber kann ich es denn nicht als positiv sehen, das er keine wohnung für sich alleine suchen will? Zeigt das denn nicht, das er dafür kein interesse hat sondern nur zeit braucht um wieder nach "Hause" zu finden?
ich werde mir die neue wohnung dann schon mega gemütlich machen und wenn er dazu kommen will von herzen gerne.
Hina1
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von Hina1 »

Liebe Astrid,

natürlich ist es postitiv zu werten, daß er wieder zu Euch ziehen möchte, egal, wann. Denn das heißt auch, er hat Euch nicht "abgeschrieben". Das ist vielen so passiert, auch wenn der Depressive es später mal sehr bereut, denn er wurde von seiner negativen Sicht in der Depression geleitet. Für ihn ist im Moment der Abstand wichtig. Er meint damit zur Ruhe zu kommen. Das könnte natürlich ein Trugschluß sein. Er wird erst zur Ruhe kommen, wenn er wirklich alle Register zieht, gegen die Krankheit anzkämpfen. Soweit ist er noch nicht wirklich aber immerhin geht er ja wenigstens zur Therapie. Es ist also nicht wirklich unwillig. Daß er sich gegen die Tabletten verweigert, naja, das ist wohl oftmals unter "typisch Mann" zu verbuchen. Er könnte damit aber wirklich seine Lebensqualität etwas verbessern. Aber das muß er selbst herausfinden. Für Dich und Deine Tochter ist es jetzt wichtig, daß Ihr in einem neuen Heim zur Ruhe kommt. Du hast sehr viel mitgemacht und daß Du jetzt zu der Erkenntnis kommst, daß Du auch eine Depression hattest, das ist sehr nachvollziehbar. Paß ganz doll auf Dich auf, daß Du nicht wieder reinrutscht. Denk an den Selbsttest und handle schnell, wenn er Dir entsprechende Hinweise gibt.

Liebe Grüße
Hina
BeAk

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von BeAk »

Liebe Astrid,

Dein Gedanke, das es poisitiv ist, ist absolut richtig. Laß Dich nicht so schnell iritieren.

Und das Du Dich auf Eure neue Wohnung freust, ist doch echt ein Lichtblick. Pflege diese positiven Gedanken. Und schau in die Zukunft. Ich bin sicher, das sich Dein Mann zu Euch gesellen wird, sobald das für ihn möglich ist.
bienchen63
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von bienchen63 »

Hallo Astrid eure ganze Situation tut mir unendlich Leid.Es ist schlimm,wenn man die Trauer nicht richtig zulassen will,weil man eigentlich allen zeigen will das man stark ist.Es freut mich für dich,daß du selber nach einem Jahr mit deiner Trauer abschließen konntest.Das ist aber auch die Zeit gewesen in der dein Mann,so denke ich mal,für euch stark sein mußte,sodaß er seine eigene Trauer verdrängt hat.Es ist verständlich und auch ganz normal,daß du jetzt für deinen Mann da bist und ihm helfen möchtest.Aber ich glaube nicht,nur weil er vielleicht eine eigene Wohnung haben möchte,daß er sich von euch trennen möchte.Vielmehr habe ich das Gefühl,daß er einfach nur eine gewisse Zeit alleine sein möchte,um mit seiner Trauer fertig zu werden.Das hat nichts mit dir zu tun.Ich spreche aus eigener Erfahrung,da wird jedes Mitgefühl aus dem persönlichen Umfeld einfach nur zur Qual.Dein Mann möchte vielleicht seinen Tränen freien Lauf lassen,wann immer ihm danach ist.Und das,so denke ich,möchte er dir nicht zeigen(weil er Mann ist und Männer nun mal nicht heulen).Wenn dein Mann eine gewisse Zeit alleine ist,wird ihm irgendwann bewußt werden,daß ihr ihm fehlt und dann wohl auch mit den Tabletten anfangen wird.Denn im Grunde genommen will er euch auch nicht verlieren.Liebe Astrid,gib euch die Chance,denn dir wird es nach einer gewissen Zeit auch besser gehen.Deine Tochter braucht dich und für die mußt du jetzt stark sein.

Ich weiß nicht,ob ich dir helfen konnte.Das ist nur ein inneres Gefühl in mir und auf das konnte ich mich bis jetzt eigentlich immer verlassen.

Auf jeden Fall wünsche ich euch alles Gute und dir sehr viel Kraft.

Liebe Grüße von Sabine
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

Ja Sabine das hast du richtig erkannt. Er hat in der zeit wo ich getrauert habe an meiner seite gestanden und mich so genommen wie ich war.
Allerdings war ich mir über meine gefühle immer im klaren, das macht es natürlich nicht leichter jetzt das er so kalt und neutral mir gegenüber ist.
Meine Angst ist halt auch, das wenn wir zu lange räumlich getrennt sind, wir uns vielleicht doch ganz verlieren.
Denn er wohnt in einem zimmer und wir treffen uns so gut wie garnicht (nur wgn gina) wir reden zwar viel aber gemeinsam haben wir schon seit 6 monaten nichts mehr zusammen unternommen.
Er sagt, das er nur möchte, das ich ihm die zeit auch gebe, die er mir gegeben hat aber auf der anderen seite auch nicht weiß, wie er sich entscheiden wird. Das tut natürlich SEHR weh. Wenn man das gefühl hat, man steht so auf der abschussliste oder wird warmgehalten (auch wenn es bestimmt nicht so ist).Schlimm ist nur, das es nicht abzusehen ist, wann es ihm besser geht und es "klickt" macht.
Gina will manchmal garnicht mit ihm tel. und auch das er kommt will sie nicht immer. Sie merkt ja auch, das er nicht mehr so viel spass mit ihr macht wie früher.
Gestern hat er sich sogar mal darum gekümmert, mit ihr zum arzt zu gehen und auch ein paar tel zu machen die angestanden haben.Das war seit langem wieder ein guter tag.
Aber wenn jemand depressiv ist, und er so entscheidungsunfähig ist kann er trotzdem so viel arbeiten? auch wenn er sagt ich funktioniere an der arbeit einfach nur.?
babs
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von babs »

Liebe Hina,

natürlich konntest Du nicht wissen, dass ich 1999 eine so schlimme Depression hatte, dass ich mir keine Zähne mehr putzen konnte, geschweige denn mich waschen, Haare pflegen etc. sie ging bis zum 2-maligen Suizidversuch und als diese fehlgeschlagen sind, zur totalen Nahrungsverweigung und diese nicht bewußt. Ich weiß durchaus wovon ich schreibe, denn ansonsten würde ich es nicht tun. Ich hatte Medikamente genommen, die die Depression noch verstärkten, auch das gibt es. Und ich bin heute noch meinen Freunden dankbar, dass sie mich ganz massiv, auch wenn mein Arzt ihnen dringend abgeraten hatte, unter Druck gesetzt haben. Die haben mir ganz klar und deutlich gesagt, "wenn du vor die Hunde gehen willst, dann tue es, aber wir sind nicht mehr für dich da, wenn du dich in deiner Depression einrichtest". Das war ein solcher Schock für mich, dass ich mich selbst in der Klinik eingewiesen habe, ich bin nicht mehr zu meinem Arzt und auch nicht mehr zu meinem Therapeuten.

Selbstverständlich muss dies nicht auf jeden Mensch zutreffen. Aber meine Erfahrung in den Gruppen und mit meinem Partner haben mir gezeigt, dass man sich auch sehr leicht in der Depression verlieren kann. Und der Mann von Astrid erinnert mich sehr stark an einige Leute aus meinen Gruppen und noch stärker an meinen Partner.

Mein Partner kann sich aufgrund seiner Depression nicht um eine gemeinsame Wohnung kümmern, und in meiner fühlt er sich nicht wohl, da es meine Wohnung ist und die Leute immer so "blöd" schauen, weil er mal da ist und mal nicht. Dies stimmt natürlich nicht, es ist seine Vorstellung. Aber was er kann, Stunden im Fitnesstudio (täglich), beim Skifahren, beim Arzt, auf dem Rad und mit Jammern zubringen. Er nimmt auch Medikamente, diese über Jahre. Aber wozu er nicht bereit ist, mal richtig bei sich hinzuschauen, dies würde ja Arbeit mit sich bedeuten. Seine Therapeuten hat er, seiner Meinung nach, in der Tasche, und Gruppe verweigert er, weil er sich doch mit so etwas nicht abgibt, aber es ist die Angst vor der Reflektion.

Schau der Mann von Astrid geht 12 Stunden als Kellner arbeiten, das sagt doch alles! Natürlich kann man jetzt auch sagen, dass ihm dann keine Kraft für sein Privatleben bleibt, aber dann muss sich Astrid fragen, wo sie in seiner Wertigkeit steht.

Gruß Rika
babs
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von babs »

Liebe Astrid,

ich habe Hina schon einiges geschrieben, möchte Dir aber, da Du mich so direkt fragst auch nochmals direkt antworten.

Weißt Du liebe Astrid, ich kann Dich unheimlich gut verstehen, Du klammerst Dich an jeden Strohhalm der an Dir vorbeischwimmt, mir tut es richtig in der Seele weh, denn Du bist ähnlich wie ich, wir wollen oder können nicht loslassen (ist auch eine Art Sucht) und bleiben dann auch manchmal auf der Strecke.

Weißt Du ich bin keine Therapeutin, und will auch keine "pseudo" sein, was ich Dir schreiben kann, beruht nur auf meinen eigenen Erfahrungen, und die sind nicht gering.

Natürlich kannst Du es auch positiv sehen, dass Dein Mann sich keine eigene Wohnung suchen will, aber Du kannst es auch realistisch sehen, und schau zu welchem Ergebnis Du dann kommst. Und schau auch genau hin, was Dir gut tut, hör auf Deinen Bauch, so wie Du schreibst weißt Du genau was Dir gut tut. Die Tage im Allgäu z.B.!!!!!!!!

Wo ich Dir 100 % zustimme ist die neue Wohnung, und nach Deiner Schilderung diese so schnell wie möglich. Nur geh nicht über Deine Kräfte, denn dann wird auch dies nichts, hatte ich Dir bereits geschrieben.

Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen wegen Deinem Mann zu haben, den ich denke Du hast alles versucht, schau jetzt ganz fest nach vorn, schau auf Dich und Deine Tochter und such die Wohnung nach Euren Bedürfnissen aus, und wenn DEIN Geld nur für 2 Zimmer reicht, dann eben nur 2 Zimmer. Du musst es schaffen, und nicht Dein Mann. Und wenn er wieder kommt, ist es ein Stück Zucker darauf, und wer hindert Euch daran, nochmals eine Wohnung zu suchen.

Astrid hast Du schon einmal daran gedacht, Dir einen neuen Arzt und Therapeuten zu suchen oder in eine Gruppe zu gehen. Denn die Gruppe und die Therapeuten dort reflektieren sofort, und können anders auf Dich eingehen, es ist harte Arbeit, aber eine Arbeit die sich lohnt, Du musst auch bereit sein einiges einzustecken, aber auch das lohnt sich. Natürlich kommt es auch da, wie fast überall, auf die Gruppe an.

Ich wage mich jetzt auf Glatteis, und es steht mir eigentlich auch nicht zu, aber ich tu es trotzdem, es bringt Dir nichts, wenn Du im Forum, alle Meinungen liest und auf ein Wunder wartest. Du liebe Astrid musst tun! Ein Therapeut und Lehrer von mir, hat uns immer und immer wieder gesagt "tu es", und er hat recht. Es gibt doch auch das schöne Sprichwort, das hat mein Großvater mir schon als Kind gesagt "hilf dir selbst, dann hilft dir Gott".

Denk über eine Gruppe nach..........

Ich wünsch Dir ganz, ganz viel Kraft und glaube fest daran, dass Du es schaffen wirst. Du hast den Tod Deines Kindes verwinden müssen und die Fehlgeburten. Dir wird jede Hebamme bestätigen, dass in solchen Frauen eine Kraftquelle steckt, die schon als Geschenk anzusehen ist. Das ist auch der Grund warum Frauen stärker sind als Männer, denke auch mal darüber nach.

Du schreibst, dass Du jetzt im Forum gemerkt hast, dass Du eine Depression hast oder hattest. Astrid, lass dies keinen Test entscheiden, such Dir einen guten Arzt, ich weiß es dauert lange bis man den richtigen findet. Und verwechsle Trauer nicht mit Depression, Trauer ist etwas ganz gesundes, und muss gelebt werden, aber Depression ist Krankheit!

Ganz viel Kraft

Rika
babs
Beiträge: 8
Registriert: 22. Feb 2007, 12:28

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von babs »

Hallo Astrid,

ich bins nochmals ganz kurz. Habe Deine Antwort an Sabine eben erst gelesen. Schau Du kannst sehen, mach weiter so, find ich super. Und hör auf Dich immer wieder zwischen den Zeilen zu entschuldigen, das brauchst Du nicht!!!!!!!!

Liebe Grüße Rika
aurora
Beiträge: 16
Registriert: 15. Feb 2007, 15:32

Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

Ich möchte mich von herzen bei euch einmal bedanken, das ihr mich hier so gut unterstützt das alles besser Verstehen zu können.
Ihr seid wunderbare Menschen und ich bewundere euch für eure Kraft und euren Lebenswillen. Seid STOLZ auf euch, ich bin es.
Ich habt so viel schlimmes durchlebt und trotzallem den wunsch und das ZIEL wieder am Leben mit Liebe, Leichtigkeit, Freude; Harmonie und Spaß teilzunehmen.
Ich möcht euch ganz gern von Herzen umarmen und drücken.
Ihr seid Wunderbar.
aurora
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Re: unter tränen bitte ich um eure hilfe

Beitrag von aurora »

Habe mich lange nicht mehr gemeldet. Aber ich brauche mal wieder eine Sichtweise von euch.
Mein Mann hat sich von mir getrennt mit den Worten: "z.zt habe ich keine Gefühle für dich" das tue ihm leid und er hat sich das alles auch anders vorgestellt.Aber auf der anderen seite sagt er auch das er es nicht ausschliesse das wir irgendwann wieder zusammen kommen könnten.
?????
Ich bin nun umgezogen mit meiner Tochter. Der Umzug in eine "Neutrale" wohnung tut mir sehr gut. Er holt sie einmal für ca. 4 std. Sonst ist der Kontakt zu uns recht sachlich.
Kommt das auch von der depression? Ist das nun schlimmer geworden?
Er nimmt seit ein paar tagen Flurxetin.
Kann mir einer sagen, wie die Wirkung ist? Kommt er dadurch wieder in seine Gefühle rein?
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